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Patienteninformation zu Colistin zur Inhalation:Mepha Pharma AG
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Colistin zur Inhalation

Was ist Colistin und wann wird es angewendet?

Der Wirkstoff von Colistin, Colistinmethat, ist ein Antibiotikum aus der Familie der so genannten Polymyxine.
Colistin wird zur wiederholten, zeitlich beschränkten Inhalationstherapie bei Atemwegsinfektionen durch Pseudomonas aeruginosa bei Patienten mit cystischer Fibrose (CF) eingesetzt und darf nur auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin verwendet werden. Die erste Anwendung von Colistin sollte unter Aufsicht von medizinischem Personal erfolgen, das Erfahrung mit der Erkrankung Cystische Fibrose hat.

Was sollte dazu beachtet werden?

Colistin wird nicht geschluckt, sondern mit Hilfe eines Verneblers und eines geeigneten Kompressors inhaliert. Es steht Ihnen in Form von Trockensubstanz und Lösungsmittelampulle zur Verfügung (siehe auch Kapitel «Wie verwenden Sie Colistin?»).
Colistin darf in Ihrem Vernebler nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Wann darf Colistin nicht angewendet werden?

Colistin darf nicht angewendet werden bei:
-Überempfindlichkeit gegenüber Colistin oder Polymyxin B;
wenn Sie an einer schweren Muskelschwäche leiden (Myastenia gravis);
-Früh- und Neugeborenen.

Wann ist bei der Anwendung von Colistin Vorsicht geboten?

-Bei empfindlichen Patientinnen und Patienten kann Colistin zu Bronchokonstriktionen (Verengung der Bronchien, Atembeschwerden) führen. Deshalb soll die erste Dosis Colistin unter Aufsicht medizinisch erfahrenen Personals erfolgen.
-Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte auf Nebenwirkungen auf das Nervensystem (z.B. Schwindel) geachtet werden und die Nierenfunktion regelmässig durch den Arzt bzw. die Ärztin kontrolliert werden.
-Die Inhalation von Colistin kann einen Hustenreflex auslösen. Wenn Sie beim aktiven Aushusten an blutigem Sputum leiden, sollte die Anwendung von Colistin zur Inhalation nur unter Abwägung des Nutzen-Risiko Verhältnisses erfolgen.
Unter der Therapie mit Colistin kann es – wie auch bei anderen Antibiotika – zum Auftreten von Keimen mit verminderter Empfindlichkeit kommen. Nach Absetzen von Colistin zur Inhalation und/oder Änderung der Therapie kann es zu einer Wiederherstellung der Wirksamkeit kommen.
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen (z.B. durch Auftreten von Schwindel)! Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden (Externa)! Die Inhalation von Dornase alfa (Pulmozyme) sollte zeitlich versetzt zur Inhalation von Colistin erfolgen.
Erfahrungen in der Behandlung von Kindern unter 12 Jahren liegen nur in sehr eingeschränktem Umfang vor. Insbesondere liegen keine wissenschaftlich begründeten Dosierungsempfehlungen vor. Deshalb ist Colistin zur Inhalation für die Verwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht geeignet.

Darf Colistin während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Schwangerschaft
Falls Sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger sind, sollten Sie Colistin zur Inhalation nicht anwenden, ausser auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über die Möglichkeit einer schädlichen Wirkung dieses Medikamentes.
Stillzeit
Wenn Sie ein Kind stillen, sollten Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin sprechen, bevor Sie Colistin zur Inhalation anwenden.

Wie verwenden Sie Colistin zur Inhalation?

Wenden Sie Colistin zur Inhalation immer genau nach Anweisung des Arztes bzw. der Ärztin an.
Colistin ist für die inhalative Anwendung mit geeigneten Inhalationsgeräten vorgesehen.
Falls nicht anders verordnet, beträgt die Tagesdosis von Colistin zur Inhalation für Erwachsene und Jugendliche >12 Jahren 2× 0,5 Mega bis 2× 2 Mega pro Tag. Im Durchschnitt werden 2× 1 Mio. E. verabreicht. Die Therapiedauer sollte pro Zyklus 4–6 Wochen nicht überschreiten.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisreduktion nicht notwendig. Wenn Colistin zur Inhalation bei eingeschränkter Nierenfunktion angewendet wird, sollte jedoch sorgfältig auf zentralnervöse Nebenwirkungen (wie z.B. Schwindel) geachtet werden, und die Nierenfunktion regelmässig durch den Arzt bzw. die Ärztin kontrolliert werden.
Kinder:
Colistin sollte bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden (siehe «Wann ist bei der Anwendung Vorsicht geboten?»).
Wie und wann sollten Sie Colistin zur Inhalation anwenden?
Zur Herstellung der Lösung zur Inhalation gehen Sie folgendermassen vor:
Ampulle mit dem Lösungsmittel aufbrechen, die Lösung am besten mit einer Spritze oder einer Pipette aufziehen, Flasche mit dem Pulver öffnen, Lösungsmittel der Glaswand entlang zugeben, mit Gummideckel verschliessen, leicht schwenken, um das Pulver zu lösen, dabei Schütteln vermeiden, wegen der Gefahr übermässiger Schaumbildung. Überführen Sie die Lösung vorsichtig in einen Vernebler (z.B. Pari LC Plus, Pari eflow). Die zubereitete Lösung soll sofort verwendet werden und soll nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Reinigen und desinfizieren Sie den Vernebler nach jeder Benutzung. Beachten Sie dabei die Anweisungen des Herstellers.
Inhalieren Sie Colistin, während Sie aufrecht sitzen oder stehen und normal und ruhig, mit möglichst tiefen Atemzügen durch das Mundstück des Verneblers atmen. Nasenklemmen können Ihnen das Atmen durch den Mund erleichtern.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Colistin haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Colistin auftreten:
Mit über 10% ist Bronchospasmus (Verengung der Bronchien) die häufigste Nebenwirkung.
Andere Nebenwirkungen sind: Pilzinfektionen im Mund, Überwucherung mit resistenten Keimen bei Langzeitbehandlung, vermehrter Husten, vermehrte Sputumproduktion, Dyspnoe (Atemnot), Schleimhautentzündungen, Pharyngitis (Rachenentzündung), Hustenreiz, Schwindel, Parästhesien (Missempfindungen wie z.B. Kribbeln oder taubes Gefühl), Übelkeit, Zungenbrennen, schlechter Geschmack, akutes Nierenversagen und Überempfindlichkeitsreaktionen (Angioödem). Sehr selten Hautausschläge, Juckreiz und Arzneimittelfieber.
Beim Auftreten von Nebenwirkungen setzen Sie sich bitte mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin in Verbindung.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Die Lösung sollte vor der Anwendung frisch zubereitet werden.
Lösungen von Colistin im beigefügten Lösungsmittel (3 ml physiologische Natriumchloridlösung) sind im Kühlschrank oder unter 25 °C bis zu 6 Stunden stabil.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Colistin enthalten?

1 Flasche mit 79 mg Pulver enthält 79 mg (entspr. 1 Mio. E = 1 Mega) Colistimethat-Natrium, entsprechend 33,3 mg Colistin.
1 Ampulle mit 3 ml Lösungsmittel enthält als Hilfsstoffe Wasser für Injektionszwecke sowie 27 mg Kochsalz (entspr. 0,46 mmol Na+).

Wo erhalten Sie Colistin? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Colistin zur Inhalation ist in 10er Packungen mit je 1 Flasche Pulver und 1 Ampulle mit Lösungsmittel erhältlich.

Zulassungsnummer

54915 (Swissmedic)

Zulassungsinhaberin

Teva Pharma AG, Basel.

Diese Packungsbeilage wurde im November 2009 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Interne Versionsnummer: 1.1

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