Arilin® 1000 mg VaginalzäpfchenWas ist Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen und wann wird es angewendet?Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen enthält einen Wirkstoff, der gegen Infektionen verursachende Bakterien wirkt. Die Erreger, die mit Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen bekämpft werden können, leben in sauerstoffarmer oder -freier Umgebung, und befallen meistens die Geschlechtsorgane.
Was sollte dazu beachtet werden?Der Urin kann bei Anwendung von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen (auf Grund eines Stoffwechselproduktes) dunkel gefärbt werden.
Infektionen im Genitalbereich sind übertragbare Erkrankungen. Bitte beachten Sie allgemeine Hygienemassnahmen wie regelmässige Körperpflege. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über eine allfällige Partnerbehandlung.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Erkrankung verschrieben.
Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen ist nicht gegen alle Mikroorganismen, welche Infektionen verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht richtig dosierten Arzneimittels kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie es deshalb nie von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an. Auch bei späteren neuen Infektionen dürfen Sie Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen nicht ohne erneute ärztliche Konsultationen anwenden.
Wann darf Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen nicht angewendet werden?Falls Sie auf den Wirkstoff (Metronidazol) von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen oder andere Stoffe der gleichen chemischen Gruppe (Imidazolderivate) oder gegen Soja, Erdnuss oder einen anderen Bestandteil von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen überempfindlich sind, dürfen Sie Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen nicht anwenden.
Falls Sie das Cockayne-Syndrom haben, dürfen Sie Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen nicht anwenden (siehe Rubrik «Wann ist bei der Einnahme von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen Vorsicht geboten?»).
Wie verwenden Sie Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen?Die Anwendung und Sicherheit von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 ist bisher nicht geprüft worden. Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wird daher nicht empfohlen.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird für Sie die Dosierung und Behandlungsdauer festlegen.
Dosierungshinweis für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Arilin 1000mg Vaginalzäpfchen wurden bei eingeschränkter Nierenfunktion nicht spezifisch untersucht. Eine Dosisanpassung ist bei vaginaler Anwendung jedoch wahrscheinlich nicht erforderlich.
Dosierungshinweis für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen sollte bei eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden. Die tägliche Dosis wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin gegebenenfalls anpassen.
Die Dauer der Behandlung beträgt im Allgemeinen 1–2 Tage. Bei erstmaligen Infektionen ist im Allgemeinen die einmalige Anwendung von 1 Vaginalzäpfchen ausreichend. Bei sich wiederholenden Infektionen ist die Zweitagestherapie mit je 1 Vaginalzäpfchen pro Tag vorzunehmen. Das Vaginalzäpfchen wird am besten abends in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen tief in die Scheide eingeführt. Während der Menstruation dürfen Sie die Behandlung nicht durchführen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen haben?Bei der Anwendung von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen gehen ca. 20 % des Wirkstoffes in den Blutkreislauf über. Nebenwirkungen sind hierbei selten, können jedoch prinzipiell ebenso auftreten wie bei der oralen Verwendung von Metronidazol-haltigen Arzneimitteln. Es werden daher im Folgenden die gleichen Nebenwirkungen aufgeführt, wie sie bei einem einzunehmenden Metronidazol-haltigen Arzneimittel möglich sind:
Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern):
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern):
pelzige Zunge, Geschmackstörungen (insbesondere metallischer Geschmack), Appetitlosigkeit, Entzündungen der Zunge oder des Zahnfleisches (Glossitis, Stomatitis), bitteres Aufstossen, Erbrechen, Dunkelfärbung des Urins durch Abbauprodukte des Wirkstoffes (diese Veränderung hat keinen Krankheitswert).
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern): Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Hautrötung mit Hitzegefühl, Schwellung der Augenlider, Lippen, Kinn, Wange oder Zunge (Angioödem) anaphylaktische Reaktionen, Fieber, Schwindelgefühle, Depression, Halluzinationen, Verwirrtheit, krampfartige Zustände, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Schwächegefühl, Empfindlichkeitsstörungen wie Taubheits- oder Kribbelgefühl und Störungen in der Bewegungskoordination, vorübergehende Sehstörungen, Verminderung der weissen Blutkörperchen (Leukopenie und Granulozytopenie), Störungen der Leberfunktion (abnorme Werte bei Leberfunktionstests), schmerzhaftes Wasserlassen, Blasenentzündungen und unfreiwilliger Abgang von Urin, Pilzinfektion (z. B. Candida) im Geschlechtsbereich, Juckreiz und Brennen in der Scheide.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10‘000 Anwendern): bestimmte Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis), Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10‘000 Anwendern):
Störung in der Blutbildung, eine durch Gallenstauung verursachte Leberentzündung, Gelbsucht, roter, schuppiger Ausschlag mit Beulen unter der Haut und Blasen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Tinnitus und Hörstörungen bis zum Hörverlust. Schwere allergische Reaktionen bis hin zum Kollaps und Schock (anaphylaktischer Schock). Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls solche schwere allergische Reaktionen auftreten.
Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden):
Rötliche, nicht erhabene, kreisförmige Flecken am Rumpf, oft mit Blasen in der Mitte, Abschälungen der Haut, Geschwüre im Mund, Rachen und Nase sowie an Genitalien und Augen. Diesen schweren Hautausschlägen können Fieber und grippeähnliche Symptome vorausgehen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse).
Ein roter, schuppiger, ausgedehnter Hautauschlag mit Beulen unter der Haut und Blasen in Verbindung mit Fieber. Die Symptome treten in der Regel zu Beginn der Behandlung auf (akute generalisierte exanthematische Pustulose).
Darüber hinaus wurde bei der längerfristigen Einnahme hoher Dosen des Wirkstoffes von Arilin (Metronidazol) über folgende Nebenwirkungen berichtet. Es ist nicht bekannt, ob ein entsprechendes Risiko auch bei vaginaler Anwendung einer Einzeldosis bestehen könnte:
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Krankhafte Veränderung des Gehirns (Enzephalopathie), Kleinhirnsyndrom (mit z. B. Sprech- und Gangstörung, Augenzittern und Muskelzucken), nicht bakteriell bedingte Hirnhautentzündung (aseptische Meningitis))
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Bei einzelnen Patienten, die gleichzeitig mit anderen Antibiotika behandelt wurden, traten Fälle von Leberversagen auf, die eine Lebertransplantation erforderlich machten.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweis
Bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) lagern.
Den Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Wo erhalten Sie Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen? Welche Packungen sind erhältlich?In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Packungen mit 1 und 2 Vaginalzäpfchen.
Zulassungsnummer62‘294 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinAlcina AG
4132 Muttenz
Diese Packungsbeilage wurde im Februar 2025 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft. |