Ticagrelor-Mepha, FilmtablettenWas ist Ticagrelor-Mepha und wann wird es angewendet?Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Ticagrelor-Mepha enthält den Wirkstoff Ticagrelor, der zur Arzneimittelklasse der sogenannten Thrombozytenaggregationshemmer gehört.
Der Arzt bzw. die Ärztin hat Ihnen Ticagrelor-Mepha verschrieben, weil Sie:
·kürzlich oder vor mehr als einem Jahr einen Herzinfarkt hatten oder
·kürzlich an einer instabilen Angina pectoris (Angina pectoris oder Brustschmerz, die/der nicht hinreichend unter Kontrolle ist) litten.
Patienten, die einen Herzinfarkt hatten und Ticagrelor-Mepha 60 mg für eine Langzeitbehandlung verschrieben bekommen haben, müssen zusätzlich einen der folgenden kardiovaskulären Risikofaktoren aufweisen:
·mehr als einen vorangegangenen Herzinfarkt
·dokumentierte Mehrgefäss-Koronare Herzkrankheit (d.h. Vorliegen von mehreren Verengungen der Herzkranzgefässe)
·Diabetes mellitus, der eine Medikation erfordert
·65 Jahre oder älter
·chronische nicht terminale Nierenschwäche.
Ticagrelor-Mepha wirkt auf die sogenannten «Blutplättchen» (Thrombozyten). Das sind sehr kleine Blutzellen, die für die Blutstillung zuständig sind.
Wenn ein Blutgefäss verletzt wird, verklumpen die Blutplättchen und bilden ein Blutgerinnsel. Dadurch wird die Blutung gestillt.
Blutgerinnsel können sich aber auch innerhalb eines geschädigten Blutgefässes bilden. Dies kann sehr gefährlich werden, da:
·das Gerinnsel die Blutversorgung vollständig abschneiden kann - dies kann einen Herzinfarkt (Myokardinfarkt) oder einen Schlaganfall verursachen.
·das Gerinnsel die Blutgefässe, die das Herz umgeben, teilweise verstopfen kann - dies vermindert die Blutversorgung des Herzens. Dadurch können wiederkehrende Brustschmerzen auftreten (sogenannte «instabile Angina pectoris»).
Ticagrelor-Mepha wirkt der Verklumpung von Blutplättchen entgegen. Dadurch vermindert sich die Gefahr der Bildung eines Blutgerinnsels, das möglicherweise ein Blutgefäss verstopft. Dies bedeutet, dass Ticagrelor-Mepha die Gefahr eines weiteren Herzinfarkts oder Schlaganfalls bzw. an einer Herzkreislaufkrankheit zu sterben, vermindert.
Normalerweise werden Sie von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin angewiesen, zusätzlich Acetylsalicylsäure (Aspirin) einzunehmen. Dies ist ein weiteres Arzneimittel, das die Bildung von Blutgerinnseln verhindert.
Wann darf Ticagrelor-Mepha nicht eingenommen werden?Ticagrelor-Mepha darf nicht eingenommen werden,
·wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Ticagrelor oder einen der Hilfsstoffe von Ticagrelor-Mepha sind, oder
·wenn Sie Probleme mit Blutungen haben, zum Beispiel Magen- oder Darmblutungen aufgrund eines Geschwürs,
·wenn Sie Blutungen im Gehirn hatten,
·wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben, oder
·wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen: Ketoconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen), Clarithromycin (zur Behandlung von bakteriellen Infektionen), Nefazodon (ein Antidepressivum), Ritonavir und Atazanavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen und AIDS).
Für die Langzeitbehandlung darf Ticagrelor-Mepha 60 mg nicht eingenommen werden,
·wenn Sie innerhalb der vergangenen 6 Monate eine schwere Magen- oder Darmblutung hatten.
Wenn Sie nicht ganz sicher sind, ob Sie Ticagrelor-Mepha einnehmen dürfen, fragen Sie bitte bei Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin nach, bevor Sie das Medikament einnehmen.
Darf Ticagrelor-Mepha während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?Sprechen Sie vor der Einnahme von Ticagrelor-Mepha mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden könnten. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin spricht mit Ihnen über Nutzen und Risiken einer Einnahme von Ticagrelor-Mepha während der Schwangerschaft.
Während der Schwangerschaft sollte Ticagrelor-Mepha nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig. Während der Stillzeit sollte Ticagrelor-Mepha nicht eingenommen werden.
Wie verwenden Sie Ticagrelor-Mepha?Nehmen Sie Ticagrelor-Mepha immer genau nach Anweisung des Arztes bzw. der Ärztin ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Ticagrelor-Mepha muss immer zusammen mit tiefdosierter (75-150 mg) Acetylsalicylsäure (wie z.B. Aspirin) eingenommen werden, ausser es liegen Gründe vor, weshalb Aspirin nicht eingenommen werden darf.
Welche Dosis ist einzunehmen?
Ticagrelor-Mepha 90 mg: Wenn Sie kürzlich einen Herzinfarkt oder eine instabile Angina pectoris (Angina pectoris oder Brustschmerz, die/der nicht hinreichend unter Kontrolle ist) hatten:
·Die Anfangsdosis beträgt zwei Tabletten mit 90 mg gleichzeitig (Initialdosis mit 180 mg). Diese Dosis wird Ihnen üblicherweise im Krankenhaus gegeben.
·Nach dieser Anfangsdosis ist die übliche Dosis eine Tablette mit 90 mg zweimal täglich über einen Zeitraum von mind. 12 Monaten, sofern Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen keine anderen Anweisungen gibt.
·Im Anschluss kann die Behandlung in bestimmten Fällen mit zweimal täglich 60 mg fortgesetzt werden.
Ticagrelor-Mepha 60 mg: Wenn Sie vor mehr als einem Jahr einen Herzinfarkt hatten:
·Die übliche Dosierung beträgt eine Tablette mit 60 mg zweimal täglich. Nehmen Sie Ticagrelor-Mepha 60 mg so lange ein, wie es Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sagt.
Sie können die Behandlung mit Ticagrelor-Mepha 60 mg unabhängig davon welche Blutplättchenhemmer Sie vorher einnahmen und unabhängig davon, ob Sie die Therapie mit dem Blutplättchenhemmer zuvor unterbrochen haben, beginnen.
Stoppen Sie die Einnahme des aktuellen Blutplättchenhemmers bevor Sie zum nächsten geplanten Einnahmezeitpunkt mit Ticagrelor-Mepha 60 mg zusammen mit tiefdosierter (75-150 mg) Acetylsalicylsäure (wie z.B. Aspirin) beginnen.
Wenn Sie vor der Umstellung auf Ticagrelor-Mepha 60 mg zuvor nicht Ticagrelor-Mepha 90 mg sondern einen anderen Blutplättchenhemmer eingenommen haben, sollen Sie die erste Ticagrelor-Mepha-Dosis 24 Stunden nach der Gabe der letzten Dosis einnehmen.
Nehmen Sie Ticagrelor-Mepha jeden Tag ungefähr zu den gleichen Zeiten ein (z.B. eine Tablette morgens und eine abends).
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin weist Sie normalerweise auch an, Acetylsalicylsäure (Aspirin) einzunehmen und teilt Ihnen mit, wie viel Sie davon einnehmen sollen (üblicherweise 75-150 mg täglich).
Wie ist Ticagrelor-Mepha einzunehmen?
Schlucken Sie die Filmtabletten als Ganzes mit einem Glas Wasser.
Sie können die Filmtabletten zusammen mit oder unabhängig von einer Mahlzeit einnehmen.
Wie nehmen Sie Ticagrelor-Mepha ein, wenn Sie Probleme haben, Tabletten zu schlucken?
Wenn Sie beim Schlucken der Filmtabletten Probleme haben, können Sie diese zerdrücken und wie folgt mit Wasser mischen:
·Zerdrücken Sie die Filmtablette(n) zu einem feinen Pulver.
·Geben Sie das Pulver in ½ Glas Wasser.
·Rühren Sie um, und trinken Sie es sofort.
·Um sicher zu gehen, dass nichts im Glas zurückbleibt, spülen Sie das leere Glas mit einem weiteren halben Glas Wasser und trinken Sie den Inhalt ebenfalls sofort.
Wenn Sie im Krankenhaus sind, verabreicht man Ihnen die Tablette möglicherweise aufgelöst in Wasser über einen Schlauch durch die Nase (nasogastrale Sonde).
Wenn Sie eine grössere Menge von Ticagrelor-Mepha eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine grössere Menge von Ticagrelor-Mepha eingenommen haben, als Sie sollten, sprechen Sie sofort mit einem Arzt bzw. einer Ärztin oder suchen Sie ein Spital auf. Nehmen Sie die Arzneimittelpackung mit. Möglicherweise besteht eine erhöhte Blutungsgefahr.
Wenn Sie die Einnahme von Ticagrelor-Mepha vergessen haben
Wenn Sie die Einnahme einer Dosis vergessen haben, nehmen Sie einfach Ihre nächste Dosis wie gewohnt ein.
Nehmen Sie aber nicht die doppelte Dosis (zwei Tabletten gleichzeitig) ein.
Wenn Sie die Einnahme von Ticagrelor-Mepha abbrechen
Beenden Sie die Einnahme von Ticagrelor-Mepha nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Führen Sie die Einnahme so lange fort, wie der Arzt bzw. die Ärztin es Ihnen verordnet. Wenn Sie die Behandlung beenden möchten, ist es wichtig, dass Sie vorher mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin sprechen. Der Nutzen von Ticagrelor-Mepha hängt davon ab, dass Sie es regelmässig einnehmen.
Ticagrelor-Mepha wird nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren empfohlen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Ticagrelor-Mepha haben?Ticagrelor-Mepha beeinflusst die Blutgerinnung. Deshalb stehen die meisten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Blutungen. Blutungen können in jedem Teil Ihres Körpers auftreten. Einige Blutungen sind häufig (wie blaue Flecken und Nasenbluten). Schwerwiegende Blutungen sind selten, können aber lebensgefährlich sein.
Suchen Sie umgehend einen Arzt bzw. eine Ärztin auf, wenn Sie Anzeichen für einen Schlaganfall oder Blutungen bemerken oder wenn Sie einen Kreislaufkollaps hatten (siehe auch «Wann ist bei der Einnahme von Ticagrelor-Mepha Vorsicht geboten?»).
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie ein Gefühl von Kurzatmigkeit haben - dies ist sehr häufig. Die Kurzatmigkeit kann durch Ihre Herzkrankheit, eine andere Ursache oder als Nebenwirkung von Ticagrelor-Mepha bedingt sein. Durch Ticagrelor verursachte Kurzatmigkeit ist in der Regel wenig ausgeprägt, gekennzeichnet durch einen plötzlichen, unerwarteten Bedarf an Luft, der gewöhnlich in Ruhe entsteht und während den ersten Behandlungswochen auftreten kann und bei vielen wieder verschwindet. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn die Kurzatmigkeit schlimmer wird oder eine lange Zeit anhält. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird entscheiden, ob eine Behandlung oder weitere Untersuchungen nötig sind.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie oder jemand bei Ihnen Anzeichen von unregelmässiger Atmung oder kurze Atemaussetzer während des Schlafens bemerken dies wurde bei einer kleinen Anzahl von Patienten berichtet, die Ticagrelor einnahmen (die Häufigkeit kann anhand der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen unregelmässige Atemmuster wie Beschleunigung, Verlangsamung oder kurze Atempausen im Schlaf auftreten. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird entscheiden, ob Sie weitere Untersuchungen benötigen.
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Ticagrelor-Mepha auftreten:
Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern)
Sehr häufig können Blutungen, Kurzatmigkeit und ein erhöhter Harnsäurespiegel (in Tests nachgewiesen) auftreten.
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Häufig können folgende Nebenwirkungen auftreten: Bluterguss, blaue Flecken, Bluthusten, Magen-Darm-Blutung, rektale Blutung, Blut im Urin, Schwindel oder Gefühl, dass sich der Raum dreht, Ohnmacht, Durchfall, Übelkeit, Juckreiz, starke Schmerzen oder Schwellung in Ihren Gelenken (kann ein Zeichen von Gicht sein), Schwindelgefühl, Benommenheit oder verschwommene Sicht (können ein Zeichen für tiefen Blutdruck sein), Nasenbluten, Blutung wegen Blutgerinnungsstörungen, verstärkte Blutung nach einer Operation oder aus Schnitten (z.B. beim Rasieren) und Wunden, Blutung aus Magenschleimhaut (Geschwür), Zahnfleischbluten.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Gelegentlich können Verwirrtheit, Blutung in den Augen, Tumorblutungen, Gehirnblutung, Blutung im Ohr, innere Blutung, die Schwindel oder Benommenheit verursachen kann, muskuläre Blutung, Blut im Sperma und Vaginalblutung, die stärker ist oder zu anderen Zeiten auftritt als Ihre normale Monatsblutung, auftreten.
Seit der Markteinführung sind bei einigen Patienten ein unnormal verlangsamter Herzschlag, Hautausschlag und allergische Reaktionen wie zum Beispiel Schwellungen im Gesicht, der Lippen, dem Mund, der Zunge oder des Rachens beobachtet worden. Letztere können zu Schluck- oder Atemschwierigkeiten führen.
Ebenfalls wurden sehr selten Zeichen einer Blutgerinnungsstörung namens thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) beobachtet, die mit Fieber und kleinfleckigen, punktförmigen Blutungen in die Haut oder Mundschleimhaut, mit oder ohne Gelbsucht, sowie unerklärter ausgeprägter Müdigkeit oder Verwirrtheit verbunden sein kann. Die TTP ist eine schwerwiegende Erkrankung und erfordert eine sofortige Behandlung.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Beenden Sie die Einnahme von Ticagrelor-Mepha jedoch nicht, ohne zuvor mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin zu sprechen.
Was ist ferner zu beachten?Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweis
In der Originalverpackung und nicht über 25°C lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Ticagrelor-Mepha enthalten?Wirkstoffe
1 Filmtablette enthält:
60 mg resp. 90 mg Ticagrelor.
Hilfsstoffe
Tablettenkern: Mannitol (E421), Calciumhydrogenphosphat, Povidon K29-32, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat.
Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Macrogol 4000, Talkum, rotes Eisenoxid (E172). Die Filmtabletten zu 90 mg enthalten zusätzlich gelbes Eisenoxid (E172).
Wo erhalten Sie Ticagrelor-Mepha? Welche Packungen sind erhältlich?In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Filmtablette zu 60 mg: runde, hellrosa bis rosafarbene Filmtabletten mit der Markierung «137» auf einer Seite. Die andere Seite ist mit «A» markiert.
Filmtablette zu 90 mg: runde, hellgelbe bis gelbe Filmtabletten mit der Markierung «A91» auf einer Seite. Die andere Seite ist nicht markiert.
Ticagrelor-Mepha 60 mg ist erhältlich in Blisterpackungen zu 56 und 168 Filmtabletten.
Ticagrelor-Mepha 90 mg ist erhältlich in Blisterpackungen zu 56, 98 und 168 Filmtabletten.
Zulassungsnummer68827 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinMepha Pharma AG, Basel.
Diese Packungsbeilage wurde im März 2022 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.Interne Versionsnummer: 2.2
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