Wann ist bei der Einnahme von Bujuva Vorsicht geboten?Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, bevor Sie mit der Behandlung beginnen, wenn Sie jemals eine der folgenden Erkrankungen bzw. Befunde hatten, da diese während der Behandlung mit Bijuva erneut auftreten oder sich verschlimmern können. Ist dies der Fall, sollten Sie häufiger bei Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zu Kontrolluntersuchungen vorstellig werden.
·erhöhtes Risiko für Geschlechtshormon-abhängige Krebserkrankungen (z.B. Brustkrebs bei Mutter, Schwester oder Grossmutter )
·gutartige Brustveränderungen
·Endometriumhyperplasie (übermässiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut)
·Endometriose (Wachstum von Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter) oder Myome (gutartige Geschwülste der Gebärmutter)
·erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutgerinnseln (siehe «Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose)»)
·Migräne oder starke Kopfschmerzen
·hoher Blutdruck
·Diabetes
·Fettstoffwechselstörungen
·Lebererkrankung, z.B. ein gutartiger Lebertumor
·Gallensteine
·Erkrankungen der Nieren oder des Herzens, insbesondere bei Wassereinlagerungen infolge von Nieren- oder Herzerkrankungen
·Asthma
·Epilepsie
·systemischer Lupus erythematodes (sogenannte Schmetterlingsflechte, eine Autoimmunerkrankung, von welcher verschiedene Organe des Körpers betroffen sind)
·schwere chronische Depression
·Chorea minor (eine Erkrankung mit Bewegungsstörungen)
·Otosklerose (eine Erkrankung, die das Trommelfell und das Gehör beeinträchtigt)
·erbliches oder erworbenes Angioödem
Tumorerkrankungen
Brustkrebs
Die vorhandenen Daten zeigen, dass das Risiko für Brustkrebs bei Frauen, die länger als 5 Jahre eine Hormonersatzbehandlung (HRT) mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen oder nur mit einem Östrogen anwenden, leicht erhöht ist. In einzelnen Untersuchungen war das Risiko bereits nach einer Anwendungsdauer von 1-4 Jahren erhöht. Dabei war im Allgemeinen die Risikoerhöhung unter einer kombinierten Östrogen-Gestagen-Therapie höher als unter einer alleinigen Östrogen-Therapie. Nach Absetzen der HRT nimmt das zusätzliche Risiko im Laufe der Zeit ab und ist dann wieder vergleichbar mit jenem von Frauen, die nie eine HRT angewendet haben. Falls Sie die HRT länger als 5 Jahre angewendet haben, kann die Risikoerhöhung jedoch 10 Jahre oder länger andauern.
Tasten Sie regelmässig (d.h. einmal monatlich) Ihre Brüste ab. Suchen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf, wenn Sie eine der folgenden Veränderungen feststellen:
·Dellen in der Haut
·Veränderungen der Brustwarze
·Knoten, die sicht- oder tastbar sind.
Vor Beginn einer HRT sowie jährlich während der Behandlung sollte ausserdem eine Untersuchung der Brust durch den Arzt / die Ärztin durchgeführt werden.
Falls bei Ihnen eine Mammographie durchgeführt wird, informieren Sie unbedingt das medizinische Fachpersonal, dass Sie eine Hormonersatztherapie anwenden, da dieses Arzneimittel das Brustgewebe dichter machen kann. Dadurch kann der Nachweis von Brustkrebs im Röntgenbild erschwert werden.
Übermässiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) oder Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom)
Das Risiko eines übermässigen Wachstums der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) und eines Karzinoms der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom) ist unter einer Therapie mit Östrogenen erhöht. Wird, wie in Bijuva, die Einnahme des Östrogens mit einem Gestagen (Gelbkörperhormon) kombiniert, ist die Risikoerhöhung deutlich geringer. Frauen, bei welchen die Gebärmutter nicht entfernt wurde, sollten daher Östrogene nicht allein anwenden.
Blutungen aus der Scheide
In den ersten 3–6 Monaten während der Einnahme von Bijuva können unregelmässige Blutungen oder Schmierblutungen auftreten. Wenn die unregelmässigen Blutungen jedoch:
·über die ersten 6 Monate hinaus anhalten,
·beginnen, nachdem Sie Bijuva länger als 6 Monate eingenommen haben,
·anhalten, nachdem Sie Bijuva abgesetzt haben,
suchen Sie so bald wie möglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf.
Eierstockkrebs
Mehrere Studien deuten darauf hin, dass eine HRT (sowohl eine alleinige Östrogentherapie als auch eine kombinierte HRT) mit einem geringfügig erhöhten Risiko für die Entwicklung von Eierstockkrebs verbunden sein könnte.
Lebertumoren
In seltenen Fällen wurden nach Anwendung von Geschlechtshormonen, wie sie in Bijuva enthalten sind, Tumore der Leber beobachtet, welche zu lebensgefährlichen Blutungen in die Bauchhöhle führen können. Treten ungewohnte Oberbauchbeschwerden auf, die nicht rasch von selbst wieder verschwinden, ist daher der Arzt bzw. die Ärztin zu informieren.
Auswirkungen einer HRT auf Herz und Kreislauf
Erkrankungen der Herzkranzgefässe (Herzinfarkt)
Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine HRT einem Herzinfarkt vorbeugt. Bei Frauen über 60 Jahren, die eine auf Östrogen und Gestagen basierende HRT anwenden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung im Vergleich zu Frauen, die keine HRT anwenden, leicht erhöht.
Schlaganfall
Das Risiko eines Schlaganfalls ist bei HRT-Anwenderinnen etwa 1,5 Mal höher als bei Nicht-Anwenderinnen. Die Anzahl der zusätzlichen Fälle von Schlaganfall aufgrund der Anwendung von HRT steigt mit dem Alter.
Blutgerinnsel in einer Vene
Das Risiko von Blutgerinnseln (Thrombosen) in den Venen ist bei HRT-Anwenderinnen 2-3mal höher als bei Nicht-Anwenderinnen. Thrombosen können schwerwiegend sein und unter Umständen eine lebensbedrohliche Lungenembolie verursachen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei Ihnen ein Blutgerinnsel in den Venen bildet, steigt mit dem Alter und wenn eine der im folgenden angegebenen Sachverhalte auf Sie zutrifft. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls einer dieser Sachverhalte auf Sie zutrifft:
·Sie rauchen.
·Sie sind stark übergewichtig (BMI > 30 kg/m2)
·Sie haben eine Krebserkrankung.
·Sie haben systemischen Lupus erythematodes (SLE).
·Sie hatten in der Vergangenheit bereits eine Thrombose.
·Einer Ihrer nahen Verwandten hatte zu irgendeinem Zeitpunkt ein Blutgerinnsel im Bein, in der Lunge oder in einem anderen Organ.
·Sie können aufgrund einer grösseren Operation, einer Verletzung oder einer Erkrankung längere Zeit nicht gehen (beachten Sie auch Abschnitt «Wenn Sie operiert werden müssen»). Bijuva sollte 4-6 Wochen vor einer geplanten Operation abgesetzt werden.
Informieren Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin, falls Sie ein Arzneimittel zur Vorbeugung von Blutgerinnseln einnehmen.
Brechen Sie die Therapie mit Bijuva sofort ab und kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt / Ihre Ärztin, falls bei Ihnen Symptome einer Thromboembolie auftreten wie z.B. schmerzhafte Schwellung eines Beines, plötzlich auftretender Schmerz im Brustkorb und/oder Atemnot.
Demenz
Eine HRT hat keinen günstigen Effekt auf das Risiko einer Demenz. Aus einer grossen Studie gibt es Hinweise, dass eine HRT bei Frauen, welche bei Beginn der HRT 65 Jahre oder älter sind, das Risiko für Hirnleistungsstörungen erhöht. Es ist nicht bekannt, ob dies auch für jüngere Frauen gilt.
Einnahme von Bijuva zusammen mit anderen Arzneimitteln
Einige Arzneimittel können zu einer herabgesetzten Wirksamkeit von Bijuva und/oder zu Blutungsstörungen führen. Dies gilt z.B. für folgende Arzneimittel:
·bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie (z.B. Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin);
·bestimmte Arzneimittel gegen eine HIV-Infektion (z.B. Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavir);
·bestimmte Arzneimittel gegen Tuberkulose (z.B. Rifampicin, Rifabutin);
Pflanzliche Arzneimittel, welche Johanniskraut enthalten, können die Wirkung von Bijuva ebenfalls verringern.
Andere Arzneimittel können die Nebenwirkungen von Bijuva verstärken. Hierzu gehören insbesondere bestimmte Arzneimittel gegen Infektionserkrankungen wie Itraconazol, Clarithromycin oder Erythromycin.
Wenn Sie Lamotrigin einnehmen (ein Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie und von sogenannten bipolaren Störungen), teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, da die Wirksamkeit von Lamotrigin durch Bijuva herabgesetzt werden kann. Umgekehrt besteht beim Absetzen von HRT-Präparaten wie Bijuva ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen von Lamotrigin. In beiden Fällen ist daher eine engmaschige Überwachung erforderlich, da eine Anpassung der die Lamotrigin-Dosis möglicherweise angepasst werden muss.
Daneben kann Bijuva die Konzentrationen einiger anderer Arzneimittel im Blut erhöhen, was zu vermehrten Nebenwirkungen dieser Präparate führen kann. Dies gilt insbesondere für Cyclosporin (ein Arzneimittel zur Immunsuppression).
Laboruntersuchungen
Wenn bei Ihnen eine Blutuntersuchung erforderlich ist, teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder dem Laborpersonal mit, dass Sie Bijuva einnehmen, da dieses Arzneimittel die Ergebnisse einiger Untersuchungen beeinflussen kann.
Bijuva hat keine empfängnisverhütende Wirkung.
Bijuva ist für die Anwendung bei Kindern nicht vorgesehen.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Bisher liegen keine Hinweise vor, dass die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durch die Anwendung von Bijuva beeinträchtigt werden. Da nach der Anwendung von Bijuva jedoch verschwommenes Sehen auftreten kann, sollen Sie erst dann wieder ein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen, wenn Sie wieder klar sehen können. Falls nach der Einnahme von Bijuva Schwindel auftritt, verzichten Sie auf das Lenken von Fahrzeugen sowie das Bedienen von Maschinen und nehmen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin Kontakt auf.
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