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Ipeca®
Amino AG, Fabrikation pharmazeutischer u

Hustensirup

Antitussivum 

Zusammensetzung

Emetini hydrochloridum pentahydricum 0,44 mg, Ethylmorphini hydrochloridum 2,13 mg, Ephedrini hydrochloridum 2,13 mg, Codeini phosphas hemihydricus 1,5 mg, Laurocerasi aqua normata 62,5 mg, Balsami tolutani sirupus 1,85 g, Sorbitolum, Conserv.: E 216, E 218, Excipiens ad solutionem pro 5 ml.

Eigenschaften/Wirkungen

Ipeca Sirup wirkt dem Hustenreiz entgegen, fördert den Auswurf und erweitert die Bronchien.
Dank seines angenehmen Geschmacks eignet sich der Sirup auch für Kinder.
Das Präparat enthält pro 5 ml 1,7 g Sorbitol (= 28,9 kJ ~ 0,154 Obstwerte) und kann bei bestimmungsmässigem Gebrauch auch von Diabetikern bedenkenlos verwendet werden.

Pharmakokinetik

Emetin wird nur langsam metabolisiert und ausgeschieden. 40-60 Tage nach der Gabe ist Emetin noch im Urin nachweisbar (Kumulationsgefahr). Die Gewebepenetration dieser Substanz ist gut, die höchsten Emetinkonzentrationen werden in der Leber gefunden.
Ethylmorphin wird aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und in der Leber metabolisiert (siehe Codein).
Ephedrin wird vollständig und schnell aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert; die Wirkung tritt nach einer Stunde ein. Es wird zu 60-75% unverändert im Urin ausgeschieden. Der Rest wird in der Leber glucoronisiert und sulfatiert und via Niere ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt 4 Stunden.
Codein wird gut aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Der maximale Plasmaspiegel wird nach oraler Gabe nach ca. 1 Stunde erreicht. Es wird in der Leber zu Morphin, Norcodein und anderen Metaboliten wie Normorphine und Hydrocodone metabolisiert. Codein und seine Metaboliten werden fast ausschliesslich durch die Niere ausgeschieden.
Die meisten Ausscheidungsprodukte (Glucuronide) erscheinen nach 6 Stunden im Urin (86%); praktisch die ganze Menge wird innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden.
Die Plasmahalbwertzeit beträgt zwischen 3 und 4 Stunden.
Die übrigen Bestandteile wirken vor allem lokal, spezifische pharmakokinetische Daten liegen nicht vor.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Bei akuten und chronischen katarrhalischen Erkrankungen der Luftwege, die von Husten begleitet sind: Kehlkopfkatarrh, Luftröhrenkatarrh, Bronchitis, Bronchialasthma, Keuchhusten.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: 3-4× täglich 10 ml.

Kinder über 6 Jahren: 3-4× täglich 5 ml.

Kinder unter 6 Jahren: 3-4× täglich 2,5 ml.
Nicht auf leeren Magen einnehmen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen:
Schwere Erkrankungen der Atmungsorgane, insbesondere Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss, Hypertonie, schweren Herz- oder Gefässkrankheiten, Prostatahypertrophie, Niereninsuffizienz, Thyreotoxikose und Engwinkelglaukom.
Chronische Verstopfung, Ateminsuffizienz, akuter Asthmaanfall, Abhängigkeit von Opioiden, Phäochromozytom.
Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe.

Vorsichtsmassnahmen:
Besondere Vorsicht ist angezeigt bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck, Hypovolämie, cerebralen Anfallsleiden.
Ipeca kann die allgemeine Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Im Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen ist deshalb Vorsicht geboten.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Mangels klinischer Erfahrung wird auch in der Stillperiode von einer Einnahme abgeraten.

Unerwünschte Wirkungen

Häufig: Obstipation, Übelkeit.

Selten: Geringe zentralnervöse Erscheinungen wie Somnolenz, Lethargie, Euphorie.
Codein besitzt ein Abhängigkeitspotential und kann leichte Abstinenzerscheinungen erzeugen.
Emetin kann die Schleimhaut lokal stark reizen und Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö und evtl. auch eine Entzündung des Magens verursachen. Ausserdem besitzt Emetin eine kardiotoxische Wirkung. Bei den sekretolytisch wirksamen Dosen ist die Kardiotoxizität in der Regel jedoch nicht sehr ausgeprägt.
Im Falle einer Überempfindlichkeit gegenüber Ephedrin können Herzrythmusstörungen, zentrale Erregungen, Agitation, Angstzustände, Benommenheit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen und Blutdruckerhöhung auftreten.

Interaktionen

Ipeca kann Interaktionen aufweisen mit Narkotika, Hypnotika, Sedativa, Neuroleptika, MAO-Hemmern, Antihistaminika und Alkohol im Sinne einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung.

Überdosierung

Eine Überdosierung mit Emetin kann langanhaltendes Erbrechen, blutige Diarrhöen, teils mit Schleimhauterosionen im GI-Trakt und einer Albuminurie, hervorrufen. Die kardiotoxische Wirkung von Emetin äussert sich in negativer Inotropie, EKG-Veränderungen und Bradykardie, u.U. auch im Auftreten eines Infarkts. Infolge der kardialen Wirkung und des Flüssigkeitsverlustes kann Kreislaufversagen eintreten.
Bei massiver Überdosierung sind die üblichen Massnahmen zur primären Giftentfernung angezeigt (z.B. Magenspülung, Gabe von Aktivkohle) sowie symptomatische Massnahmen (z.B. Elektrolytersatz, Gabe eines Antiemetikums).
Bei Überdosierung sind von seiten des Codeins Atemlähmung, Blutdruckabfall, Lungenödem und fehlender Hustenreflex bei Neigung zu Erbrechen mögliche Symptome. Die Wirkung von Codein kann mit Opiatantagonisten (z.B. Naloxon) aufgehoben werden. Im übrigen können symptomatische Massnahmen (z.B. stabile Seitenlage, Beatmung) indiziert sein.
Eine Überdosierung mit Ephedrin ist selten, äussert sich aber durch Herzrhythmusstörungen, zentrale Erregung, Blutdruckerhöhung, Kopfschmerzen, Agitation, Benommenheit bis hin zu Halluzinationen und paranoiden Psychosen.

Sonstige Hinweise

Ipeca Hustensirup darf nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» angegebenen Verfalldatum verwendet werden.
Nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.

IKS-Nummern

12307.

Stand der Information

März 1995.
RL88