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Fachinformation Pilocarpin 2%/3% «Blache» Chauvin Novopharma AG AugensalbeMiotikum zur Glaukomtherapie ZusammensetzungPilocarpin 2%
Wirkstoff: Pilocarpini hydrochloridum 20 mg. Hilfsstoff: Adeps lanae; Excipiens ad unguentum pro 1 g. Pilocarpin 3%
Wirkstoff: Pilocarpini hydrochloridum 30 mg. Hilfsstoff: Adeps lanae; Excipiens ad unguentum pro 1 g. Eigenschaften/WirkungenPilocarpin ist ein direkt wirkendes Parasympathomimetikum (Miotikum) zur intraokularen Drucksenkung. PharmakokinetikDie Pharmakokinetik von Pilocarpin 2%/3% Salbe «Blache» nach Applikation wurde weder am Menschen noch am Tier untersucht. Nach Angaben in der Literatur beginnt das transkorneale Eindringen der Wirksubstanz sehr rasch. Tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass Pilocarpin rasch aus dem Kammerwasser in die Augengewebe diffundiert und die Konzentrationen in der Iris und im Ziliarkörper derjenigen im Kammerwasser vergleichbar sind. Die Elimination erfolgt im wesentlichen über das Kammerwasser. Aufgrund der geringen Konzentrationen im Serum sind keine pharmakokinetischen Daten verfügbar. Auch über die systemische Resorption liegen keine Informationen vor. Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenIntraokulare Druckerhöhungen. Glaukom. Dosierung/Anwendung3mal täglich einen 1 cm langen Salbenstrang in den Bindehautsack einstreichen. AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Vorsichtsmassnahmen
Hinweise für Kontaktlinsenträger
Schwangerschaft/Stillzeit
Unerwünschte WirkungenNebenwirkungen am Auge: Herabsetzung der Sehschärfe bei Katarakt, Akkommodationsstörungen mit transitorischer Myopie, Miosis mit Störungen des Dämmerungssehens und Hemeralopie; gelegentlich: verstärkter Tränenfluss, leichte Bindehautreizungen und Kopfschmerzen im Augen- und Stirnbereich (infolge Ziliarmuskelspasmus); selten: allergische Reaktionen; sehr selten: Lidrandzysten, Verflachung der Vorderkammer, eventuell mit der Folge eines akuten Winkelblockglaukoms sowie schliesslich äusserst selten: Risiko der Netzhautablösung bei besonders prädisponierten Patienten. Systemische Nebenwirkungen: In einigen Fällen Übelkeit, Erbrechen, Anal- oder Blasentenesmus, Abdominalspasmen, verstärkter Speichelfluss, Schweissausbrüche, Bronchospasmen, Lungenödem, Störungen der Herzfunktion, Erhöhung des arteriellen Blutdrucks, Muskelschwäche, Krämpfe. InteraktionenPilocarpin kann auch bei lokaler Anwendung am Auge die Wirkungsdauer depolarisierender Muskelrelaxantien verlängern. Umgekehrt kann die Wirkung stabilisierender (nicht-depolarisierender) Muskelrelaxantien abgeschwächt werden. ÜberdosierungCharakteristisches Merkmal einer beginnenden Intoxikation ist die starke muscarinartige Wirkung: Schweissausbruch, Tränen- und Speichelfluss, Übelkeit, starkes Erbrechen, Abdominalschmerzen und Diarrhö, Miosis und Sehstörungen, Bronchialspasmen und Rasselgeräusche infolge Hypersekretion, unregelmässiger Puls und Herzklopfen, plötzlicher Harndrang, Harnröhrenschmerz. Gleichzeitig können Schwindel und Verwirrtheit auftreten. Zittern und krampfartige Bewegungen können ebenfalls beobachtet werden. Der Tod tritt durch Kollaps oder Lungenödem ein. Über die letalen Dosen ist wenig bekannt. Durch Injektion von 10 mg Pilocarpin wurde bereits der Tod herbeigeführt. Die Aufnahme von 20 mg per os kann gefährlich sein. Als wirksames Antidot kann Atropin in einer Dosis von 1 mg oder 2 mg, erforderlichenfalls wiederholt, injiziert werden. Sonstige HinweiseHaltbarkeit
IKS-Nummern16822. Stand der InformationApril 1993. |