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Topisolon®
Abbott AG

Lotio/Salbe

Stark wirksames Dermokortikoid 

Zusammensetzung

1 g Lotio enthält:

Wirkstoff: Desoximetasonum 2,5 mg.

Hilfsstoffe: Propylenglycolum, Antiox.: Butylhydroxytoluenum (E 321), Excip. ad emuls.

1 g Salbe enthält:

Wirkstoff: Desoximetasonum 2,5 mg.

Hilfsstoffe: Alcoholes adipis lanae, Excip. ad unguent.

Eigenschaften/Wirkungen

Der in Topisolon Lotio und Topisolon Salbe enthaltene Wirkstoff Desoximetason ist ein stark wirksames Kortikosteroid der Klasse III. Topisolon wirkt antiinflammatorisch, antiphlogistisch, antipruriginös, antiproliferativ und antiallergisch.

Pharmakokinetik

Die Ausscheidung erfolgt bei der Ratte sehr rasch und zu annähernd gleichen Teilen mit Harn und Kot. Innerhalb von 24 Std. werden etwa 95% der verabreichten Radioaktivität ausgeschieden.
Als Hauptausscheidungsprodukte lassen sich bei der Ratte im Harn die Metaboliten 6β-Hydroxy-desoximetason (ca. 70%) und 7α-Hydroxy-desoximetason (ca. 20%) isolieren.
Mit den vorliegenden galenischen Formulierungen wurden keine Penetrations- und Resorptionsstudien durchgeführt. Unter normalen Bedingungen wird nur ein Bruchteil der lokal applizierten Menge Kortikosteroid systemisch verfügbar. Der Penetrations- und Permeationsanteil hängt ab von der Körperregion, dem Zustand der Haut, der galenischen Formulierung, dem Alter und dem Applikationsmodus.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Ekzeme, Neurodermitis, Dermatitis, Psoriasis, Verbrennungen ersten Grades und Sonnenbrand.
Topisolon Lotio ist vorzugsweise für perakut nässende Stadien von Hauterkrankungen und für Patienten mit sehr fetter oder fettempfindlicher Haut sowie für die Anwendung im behaarten Bereich geeignet.
Topisolon Salbe, eine Wasser-in-Öl-Emulsion, ist anwendbar bei fast allen Stadien und Verlaufsformen einer Dermatose.

Dosierung/Anwendung

In der Regel wird Topisolon 1-2× täglich dünn auf die erkrankten Hautbezirke aufgetragen und nach Möglichkeit leicht eingerieben. Nach Abklingen der krankhaften Hauterscheinungen kann die Anwendungshäufigkeit verringert werden.
Lokale Kortikoid-Hautzubereitungen sollen nach Möglichkeit nicht über längere Zeit (max. 2-3 Wochen) angewendet werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit auf einen Bestandteil des Präparates. Wie bei jeder äusserlichen Anwendung von kortikoidhaltigen Zubereitungen gilt, dass eine Anwendung bei Windpocken, syphilitischen oder tuberkulösen Hauterscheinungen, bei Impfreaktionen der Haut, Hautulcera, Akne, Rosacea sowie perioraler Dermatitis nicht erfolgen darf. Bei bakteriellen und mykotischen Infektionen muss eine zusätzliche antibakterielle bzw. antimykotische Therapie erfolgen.
Die Augen dürfen nicht mit Topisolon behandelt werden. Ebenso sollte keine Anwendung in Augennähe erfolgen.

Vorsichtsmassnahmen
Eine hochdosierte, grossflächige oder okklusive Applikation eines stark wirksamen Kortikosteroids soll nur unter regelmässiger ärztlicher Überwachung erfolgen, besonders bezüglich Suppression der endogenen Kortikosteroidproduktion.
Eine ununterbrochene Applikationsdauer von 2-3 Wochen sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden.
Bei Hautinfektionen und Hautulcera sollen topische Kortikosteroide nur mit besonderer Vorsicht und unter zusätzlicher Behandlung der Infektion angewendet werden.
Stark wirksame Kortikosteroide sollten im Gesicht und in der Genitalregion nur mit Vorsicht und nicht länger als 1 Woche angewendet werden.
In Augennähe sollen prinzipiell nur schwach wirksame Kortikosteroide angewendet werden.
Kortikosteroide können Symptome einer allergischen Hautreaktion auf einen der Bestandteile des Präparates maskieren.
Der Patient ist anzuweisen, das Präparat nur für seine aktuellen Hautleiden zu gebrauchen und es nicht an andere Personen weiterzugeben.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C: Topische Anwendung stark wirksamer Kortikosteroide erwies sich im Tierversuch als teratogen, und es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Topische Kortikosteroide sollen während der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt. Sie sollen während der Schwangerschaft nicht grossflächig, in grossen Mengen oder über lange Zeit angewendet werden.
Es ist nicht bekannt, ob topisch applizierte Kortikosteroide in die Milch übergehen, allerdings gelangen systemisch verabreichte Kortikosteroide in die Milch. Topische Kortikosteroide sollen deshalb bei stillenden Frauen nur mit Vorsicht verwendet werden.
Topische Applikation von Kortikosteroiden auf den Brüsten sollte nicht unmittelbar vor dem Stillen erfolgen.

Unerwünschte Wirkungen

Lokale unerwünschte Wirkungen wie Irritationen der Haut, Brennen, Pruritus und Trockenheit sowie Überempfindlichkeitsreaktionen auf einen Bestandteil des Präparates können vor allem zu Beginn der Therapie auftreten. Bei längerer Anwendung können atrophische Veränderungen, Teleangiektasien, Hautblutungen, Striae, rosaceaartige resp. periorale Dermatitis, Steroidakne, Hypertrichosis und Pigmentveränderungen in Erscheinung treten.
Durch die reduzierte lokale Infektabwehr besteht das Risiko für das Auftreten einer Sekundärinfektion (z.B. Follikulitis usw.). Bei grossflächiger und/oder okklusiver länger dauernder Applikation ist die Möglichkeit systemischer Wirkung gegeben: endogene Kortikosteroidsynthese-Suppression, Hyperkortikosteroidismus mit Ödemen, Striae distensae, Diabetes mellitus (Manifestwerden eines bisher latenten), Osteoporose und bei Kindern Wachstumsverzögerungen.

Interaktionen

Interaktionen sind bisher nicht bekannt.

Überdosierung

Bei Überdosierung können die unter «Unerwünschte Wirkungen» erwähnten Erscheinungen vermehrt auftreten.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Topisolon enthält ein Mineralöl, welches bei Kontakt einen Riss oder Bruch in Latex-Kondomen verursachen kann.

Hinweise
Arzneimittel sind für Kinder unzugänglich aufzubewahren!

Haltbarkeit
Verfalldatum beachten! Nicht über 25 °C lagern.

IKS-Nummern

37281, 41063.

Stand der Information

März 1995.
RL88