Fachinformation Thallous chloride (Tl-201) injection Curium b.e.imaging.ag ZusammensetzungWirkstoffe
Thallosi(201TI) chloridum (trägerfrei): 37 MBq zum Kalibrationszeitpunkt
Hilfsstoffe
Natrii chloridum, Natrii hydroxidum (ad pH), Acidum hydrochloridum concentratum (ad pH), Aqua ad iniectabilie
1 ml Lösung enthält 3.5 mg Natrium.
Spezifikationen
pH-Wert: 4.0 – 7.0
Spezifische Aktivität: > 18.5 GBq/mg
Radiochemische Reinheit: ≥ 95.0%
Radionuklidreinheit (bezogen auf die Aktivität des 201Thallium):
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zum Kalibrationszeitpunkt
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201
Thallium:
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≥ 97.0%
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202
Thallium:
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≤ 2.0%
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Kalibrationszeitpunkt: siehe Lieferschein und Fläschchenetikette.
Verfallzeitpunkt: 1 Woche nach Kalibrationszeitpunkt, siehe Lieferschein und Fläschchenetikette
Tl201 zerfällt zu Quecksilber (Hg-201) durch Elektroneneinfang mit einer Halbwertszeit von 3,04 Tagen. Die Energie der Haupt-Gammastrahlen beträgt 167 keV (10 %) und 135 keV (2,6 %). Die Energien der Röntgenstrahlen liegen zwischen 69 und 83 keV.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenMyokard Perfusions - Szintigraphie zur Lokalisierung von Myokardbereichen mit verminderter oder fehlender Perfusion und zur Bestimmung der Myokardvitalität (siehe Abschnitt «Dosierung / Anwendung»).
Dosierung/Anwendung201Thalliumchlorid ist zur einmaligen diagnostischen Anwendung bestimmt.
Dosierung:
Erwachsene und ältere Patienten
0,7 – 1,1 MBq pro kg Körpergewicht durch intravenöse Injektion.
Die empfohlene Aktivität für einen Patienten mit durchschnittlichem Gewicht (70 kg) beträgt 50 bis 80 MBq Thalliumchloridlösung (Tl2O1), verabreicht durch intravenöse Injektion bei Belastung. Nach der ersten Belastungsinjektion kann eine zusätzliche Injektion von 37 MBq im Ruhezustand in Betracht gezogen werden (erneute Injektion).
Diese Aktivität kann erhöht werden, wenn eine SPECT-Bildgebung in Betracht gezogen wird, bis eine maximale Aktivität von 148 MBq erreicht ist.
Zur Bestimmung der Myokardvitalität beträgt die empfohlene Aktivität bei einem Patienten mit durchschnittlichem Gewicht (70 kg) 50 – 80 MBq Thalliumchloridlösung (TI201), verabreicht durch intravenöse Injektion im Ruhezustand. Diese Aktivität kann erhöht werden, bis zu einer maximalen Aktivität von 111 MBq, wenn eine SPECT-Bildgebung in Betracht gezogen wird.
Kinder und Jugendliche
Thallous Chloride (Tl201) Injection ist bei Kindern und Jugendlichen kontraindiziert.
Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion
Eine sorgfältige Abwägung der anzuwendenden Aktivität ist erforderlich, da bei diesen Patienten eine erhöhte Strahlenexposition möglich ist.
Art der Anwendung
Zur Mehrfachdosierung.
Zur intravenösen Anwendung (Injektion). Es wird empfohlen, während der gesamten Untersuchung einen flexiblen Verweilkatheter zu legen. Nach der Injektion muss der Katheter mit Kochsalzlösung gespült werden, bevor er entfernt wird.
Die Injektion von Thallous Chloride (Tl201) Injection kann entweder im Ruhezustand oder während Interventionstests (z. B. konventioneller oder pharmakologischer Belastungstests) erfolgen.
Wiederholung der Untersuchung
Eine Wiederholung der Untersuchung mit 201Thalliumchlorid sollte frühestens 24 Stunden nach der ersten Verabreichung des Präparates in Erwägung gezogen werden.
Strahlenexposition
Strahlendosimetrie nach ICRP-Veröffentlichung Nr. 128 (Vol. 44- No. 2S, 2015):
Absorbierte Dosis pro Einheit verabreichter Aktivität (µGy/MBq):
Organ
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Erwachsene
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Nebenniere
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57
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Blasenwand
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39
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Knochenoberfläche
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380
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Gehirn
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22
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Brust
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24
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Gallenblasenwand
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65
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Magenwand
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110
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Dünndarm
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140
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Dickdarm
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250
|
Obere Dickdarmwand
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180
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Untere Dickdarmwand
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340
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Herzwand
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190
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Nieren
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480
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Leber
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150
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Lunge
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110
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Muskelgewebe
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52
|
Oesophagus
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36
|
Ovarien
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120
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Pankreas
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57
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Knochenmark
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110
|
Haut
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21
|
Milz
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120
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Hoden
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180
|
Schilddrüse
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220
|
Uterus
|
50
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Übrige Gewebe
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54
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Effektive Dosis (µSv/MBq)
|
140
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Die effektive Dosis nach Verabreichung der maximal empfohlenen Aktivität von 148 MBq beträgt bei einem Erwachsenen mit 70 kg Körpergewicht etwa 21 mSv.
Bei einer verabreichten Aktivität von 150 MBq beträgt die Strahlendosis für das Zielorgan (Myokard) etwa 29 mGy und für die kritischen Organe (Nieren und unterer Dickdarm) 72 bzw. 51 mGy.
Kontraindikationen-Schwangerschaft.
-Während des Stillens
-Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder den Hilfsstoffen.
-Kinder unter 18 Jahren.
-Die spezifischen Gegenanzeigen begleitender Interventionstests sind zu berücksichtigen.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenPotential für Überempfindlichkeits- bzw. anaphylaktische Reaktionen
Treten Überempfindlichkeits- oder anaphylaktische Reaktionen auf, darf keine weitere Anwendung des Arzneimittels erfolgen, und es muss bei Bedarf eine intravenöse Behandlung eingeleitet werden. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, müssen geeignete Arzneimittel und Notfallinstrumente wie z.B. Endotrachealtubus und Beatmungsgerät bereitstehen.
Individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung
Bei jedem Patienten muss die Strahlenbelastung durch den zu erwartenden Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität sollte in jedem Fall so niedrig wie möglich sein, um die erforderlichen diagnostischen Informationen zu erhalten.
Nieren-/Leberfunktionsstörung
Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erforderlich, da eine erhöhte Strahlenexposition möglich ist.
Besondere Warnhinweise
Die Lösung enthält 3.5 mg/ml Natrium. Je nach Zeitpunkt der Verabreichung der Injektion kann der Gehalt an Natrium, welcher dem Patienten verabreicht wird, in einigen Fällen 1 mmol (23 mg) übersteigen. Dies sollte bei Patienten, die sich natriumarm ernähren, berücksichtigt werden.
InteraktionenIm Falle einer pharmakologischen Belastung mit einem Vasodilatator (wie z.B. Adenosin, Dipyridamol oder Regadenoson) sollten Methylxanthine (z.B. koffeinhaltige Getränke, koffeinhaltige Arzneimittel und Theophyllin) mindestens 12 h vor dem Belastungstest nicht eingenommen werden. Dipyridamolhaltige Arzneimittel sollten ebenfalls mindestens 24 h vorher abgesetzt werden.
Im Falle einer pharmakologischen Belastung mit ino-/chronotropen Substanzen (z. B. Dobutamin) sollten Betablocker vor der Untersuchung abgesetzt werden. Atropin kann erforderlich sein, um die Herzfrequenz zu erhöhen.
Im Falle eines ergometrischen Belastungstests können antianginöse Arzneimittel (z. B. Betablocker, Kalziumantagonisten und Nitrate) eine belastungsinduzierte Ischämie maskieren. Sie sollten für mindestens 24 Stunden abgesetzt werden. Sublinguales Nitroglyzerin kann bis zu 2 Stunden vor der Belastung eingenommen werden.
Wenn die Wirksamkeit einer antianginösen Therapie mit der Myokard-Perfusions-Szintigraphie beurteilt werden soll, ist es sinnvoll, die Untersuchung bei fortgesetzter Medikation durchzuführen.
Digoxin kann die Aufnahme von (201Tl)Thallium in den Herzmuskel verringern, obwohl keine genauen Daten verfügbar sind.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Die Anwendung von (201Tl)Thallium(I)-chlorid während der Schwangerschaft ist kontraindiziert
Stillzeit
Thallous Chloride (Tl201) Injection wird möglicherweise in die Muttermilch ausgeschieden und ist daher bei stillenden Müttern kontraindiziert.
Vor der Anwendung eines radioaktiven Arzneimittels an eine stillende Mutter muss geprüft werden, ob die Untersuchung nicht auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann, und was unter Berücksichtigung der Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch die Wahl des am besten geeigneten Radiopharmakons ist. Falls eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich ist, muss das Stillen für 48 Stunden unterbrochen und die in dieser Zeit abgepumpte Milch verworfen werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenThallous Chloride (Tl201) Injection hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Unerwünschte WirkungenDie Angaben über Nebenwirkungen stammen aus Spontanberichten. Es wurden anaphylaktoide, vasovagale Reaktionen sowie Reaktionen an der Injektionsstelle berichtet, die mild bis mittelmäßig ausgeprägt waren und in der Regel entweder ohne oder mit symptomatischer Behandlung verschwanden.
Die folgende Auflistung umfasst die beobachteten Reaktionen und Symptome sortiert nach Systemorganklassen. Die unten aufgeführten Häufigkeiten sind nach folgender Konvention definiert:
Sehr häufig (≥ 1/10); Häufig (≥ 1/100, <1/10); Gelegentlich (≥ 1/1 000, <1/100); Selten (≥ 1/10 000, <1/1000); Sehr selten (<1/10 000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt*: Anaphylaktoide Reaktionen (z.B. Laryngospasmus, Rachenentzündung (Pharyngitis), Kehlkopfödem, Dyspnoe, pustulärer Hautausschlag, erythematöser Hautausschlag, Überempfindlichkeit, Hautschmerz, Gesichtsschmerz, Zungenödem, Gesichtsödem, Ödem, Konjunktivitis, Störungen der Tränendrüsenfunktion, Erythem, Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria, Hautrötung im Gesicht (Flushing), Schwitzen, Husten)
Erkrankungen des Nervensystems
Häufigkeit nicht bekannt*: Vasovagale Reaktionen (z.B. Synkope, Schwindel, Bradykardie, Hypotonie, Zittern (Tremor), Kopfschmerzen, Blässe)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufigkeit nicht bekannt*: Reaktionen an der Injektionsstelle
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Häufigkeit nicht bekannt*: Lokale Strahlennekrose nach paravenöser Injektion.
* Die Angaben über Nebenwirkungen beruhen auf Spontanberichten.
Thallous Chloride (Tl201) Injection wird häufig in Kombination mit einem Herz-Stress-Test verwendet. Der Herz-Stress wird durch ergometrische Anstrengung oder durch Einsatz geeigneter Arzneimittel induziert. Dabei können beim Patienten Nebenwirkungen infolge der Herzbelastung auftreten. Abhängig von der Methode, die zur Stressinduktion verwendet wird, umfassen solche Reaktionen kardiovaskuläre Symptome wie Herzklopfen, EKG-Veränderungen, Arrhythmien, Schmerzen in der Brust, Atemnot und schließlich Herzinfarkt. Andere Symptome im Zusammenhang mit induziertem Stress sind Hypertonie oder Hypotonie, Schüttelfrost, Geschmacksstörungen, Übelkeit, Erbrechen und allgemeine Müdigkeit oder Unwohlsein.
Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die effektive Strahlendosis bei Gabe der maximalen, empfohlenen Aktivität von 150 MBq bei 21 mSv liegt, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungDas Risiko einer Überdosierung besteht in der unerwünscht hohen Strahlenexposition. Bei Überdosierung der Radioaktivität mit (201Tl)Thallium(I)-chlorid sollte die vom Patienten absorbierte Strahlendosis, wenn möglich, durch forcierte Diurese und häufige Blasenentleerung und durch Stimulierung der Magen-Darm-Passage reduziert werden. Eine gastrointestinale Absorption von (201Tl)Thallium(I)-chlorid kann durch Gabe des Antidots Eisen(III)hexacyanoferrat(II) verhindert werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
V09GX01
Wirkungsmechanismus
Physikalische Eigenschaften
201Thallium ist ein im Zyklotron hergestelltes Radionuklid. Der Protonenbeschuss eines inaktiven Thallium-Targets führt durch eine (p,3n)-Reaktion zur Bildung von radioaktivem 201Blei, von dem 201Thallium abgetrennt wird. Bei dem Bestrahlungsverfahren entstehen sowohl 200Blei als auch 202mBlei, die in 200Thallium (t0,5 26,1 h) und 202Thallium (t0,5 288 h) zerfallen. 201Thallium zerfällt durch Elektroneneinfang in 201Quecksilber unter Aussendung von Gammastrahlung der Energie 135 bis 167 keV (14 %) und Röntgenstrahlung im 65 - 82 keV-Bereich (48 %).
Halbwertszeit
Die physikalische Halbwertszeit beträgt 3,04 Tage, die biologische Halbwertszeit etwa 10 Tage und die effektive Halbwertszeit etwa 60 Stunden.
Pharmakodynamik
Pharmakotherapeutische Gruppe: Radiodiagnostika für das kardiovaskuläre System.
Bei den in diagnostischen Verfahren zur Anwendung kommenden geringen Substanzmengen sind keine pharmakodynamischen Wirkungen des (201Tl)Thallium(I)-chlorid zu erwarten.
Klinische Wirksamkeit
Nicht zutreffend.
PharmakokinetikAbsorption
Die relative Aufnahme hängt von der regionalen Perfusion und von der Aufnahmefähigkeit der Zellen in den verschiedenen Organen ab. Der Anteil an (201Tl)Thallium, der durch das Myokard aufgenommen wird, liegt während der ersten Passage etwa bei 85%, und die maximale Aktivität im Myokard beträgt 4-5% der injizierten Dosis. Die maximale Anreicherung im normalen Herzmuskel wird etwa 10 Minuten nach der Injektion in Ruhe und ca. 5 Minuten nach Injektion unter Belastung erreicht. Sie bleibt über einen Zeitraum von 20 bis 25 Minuten relativ konstant. Die Verteilung im Myokard korreliert deutlich mit der lokalen Durchblutung. In Myokardbereichen mit verminderter Durchblutung, bei Ischämie oder bei Infarkt wird (201Tl)Thallium weniger oder gar nicht gespeichert. Die Halbwertszeit der kardialen Thallium-Clearance beträgt 4,4 Stunden.
Der genaue Mechanismus der Aufnahme durch die Zellen ist noch nicht geklärt, aber wahrscheinlich ist die Natrium-Kalium-ATPase-Pumpe zumindest teilweise beteiligt. Die Aufnahme in die Muskulatur hängt von der Belastung ab. Im Vergleich mit dem Ruhezustand ist die Aufnahme in Skelett- und Herzmuskulatur während Belastung zwei- bis dreifach erhöht, bei gleichzeitig verminderter Aufnahme in andere Organe.
Distribution
Nach intravenöser Injektion von Thallous Chloride (Tl201) Injection wird Thallium rasch aus dem Blut eliminiert, da etwa 90 % nach der ersten Passage ausgeschieden werden.
Metabolismus
Nicht zutreffend.
Elimination
Thallium wird hauptsächlich über die Faeces (80 %) und den Urin (20 %) ausgeschieden. Eine anhaltende Radioaktivität wurde nach 24 Stunden hauptsächlich in Nieren, Dickdarm und Testes beobachtet.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Keine Daten vorhanden.
Präklinische DatenThallium ist eines der toxischsten chemischen Elemente mit einer humanen letalen Dosis von ca. 500 mg. Studien zur Toxikologie mit intravenös verabreichten Thalliumsalzen bei Tieren zeigen letale Dosen, die zwischen 8-45 mg/kg Körpergewicht variieren. Die bei Menschen für die Szintigraphie verwendeten Dosen sind zehntausendmal geringer als diese toxischen Dosen. Studien an Mäusen und Ratten zeigten, dass Thallium die Plazenta in nennenswertem Ausmaß passiert.
Dieses Arzneimittel ist nicht zur regelmäßigen oder kontinuierlichen Anwendung bestimmt.
Untersuchungen zur Mutagenität sowie Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf Thallous chloride (Tl201) injection Curium nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Keine Daten vorhanden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Thallous chloride (Tl201) injection Curium verfällt 1 Woche nach dem Kalibrationszeitpunkt.
Besondere Lagerungshinweise
Das Präparat kann bei Raumtemperatur (15 – 25°C) hinter einer geeigneten Abschirmung gelagert werden, und zwar entweder in seinem ursprünglichen Bleiabschirmbehälter oder in einer Abschirmung angemessener Stärke.
Hinweise für die Handhabung
Hinweise zur Zubereitung
Sofort gebrauchsfertig. Keine Zubereitung erforderlich.
Entnahmen müssen unter aseptischen Bedingungen durchgeführt werden. Die Durchstechflasche darf niemals geöffnet werden. Nach der Desinfektion des Stopfens sollte die Lösung durch den Stopfen mithilfe einer Einwegspritze, die mit einer geeigneten Abschirmung und einer sterilen Einmalkanüle versehen ist, entnommen werden. Der Einsatz eines zugelassenen automatischen Applikationssystems ist ebenfalls möglich.
Wenn die Integrität der Durchstechflasche beeinträchtigt ist, darf das Produkt nicht angewendet werden.
Patientenvorbereitung
Es wird empfohlen, vor der Untersuchung 4 Stunden lang nüchtern zu sein.
Um die Strahlenexposition möglichst niedrig zu halten, sollte der Patient vor der Untersuchung ausreichend mit Flüssigkeit versorgt sein und aufgefordert werden, in den ersten Stunden nach der Untersuchung die Blase so oft wie möglich zu entleeren.
Es wird empfohlen, während der gesamten Untersuchung einen flexiblen Verweilkatheter zu legen.
Eine strenge kardiologische Überwachung und die Bereitstellung des für eine Notfallbehandlung notwendigen Materials ist bei der Durchführung von Belastungstests (körperliche Betätigung, pharmakologische Tests) notwendig.
Es ist normalerweise nicht möglich, zwischen einem kürzlich aufgetretenen und einem alten Infarkt zu unterscheiden, oder zwischen einem kürzlich aufgetretenen Infarkt und einer Ischämie.
Eine paravenöse Injektion muss aufgrund des Risikos einer lokalen Gewebsnekrose vermieden werden. Die Injektion muss streng intravenös erfolgen, um eine lokale Anreicherung von (201Tl)Thallium(I)-chlorid und Strahlung zu vermeiden. Im Falle einer paravenösen Injektion ist die Injektion sofort zu stoppen; die Injektionsstelle sollte erwärmt und in erhöhter Lage ruhiggestellt werden. Falls eine Strahlennekrose auftritt, kann ein operativer Eingriff notwendig sein.
Gesetzliche Bestimmungen
Abfallbeseitigung
Die von den Patienten ausgeschiedene Radioaktivität erfordert geeignete Vorsichtsmassnahmen, um jegliche Kontaminierung zu vermeiden. Die Kennzeichnungsetiketten sind vor der Entsorgung zu entfernen. Die Entsorgung von Abfall muss gemäss den nationalen Vorschriften erfolgen.
Strahlenschutzhinweis
Die Anwendung radioaktiver Stoffe am Menschen ist in der Schweiz durch die Strahlenschutzverordnung gesetzlich geregelt. Entsprechend ist für die Anwendung von Radiopharmaka nur autorisiert, wer über die erforderliche Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheit verfügt.
Beim Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie bei der Beseitigung radioaktiven Abfalls sind die Schutzvorkehrungen der obenerwähnten Verordnung zu beachten, um jede unnötige Bestrahlung von Patienten und Personal zu vermeiden.
Zulassungsnummer44065 (Swissmedic)
PackungenThallous chloride (Tl201) injection ist lieferbar in Durchstechfläschchen mit einer Aktivität von 85 MBq in 2,3 ml, 213 MBq in 5,8 ml oder 370 MBq in 10,0 ml zum Kalibrationszeitpunkt. (A)
Zulassungsinhaberinb.e.imaging AG, Schwyz
Hersteller
Curium Netherlands B.V., Petten (NL)
Stand der InformationAugust 2024
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