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Iodosorb®
Smith & Nephew AG

Lokales Antiseptikum 

Zusammensetzung

Puder

1 g Iodosorb Puder enthält:

Wirkstoff: Iodum 10 mg pro 1 g ut Cadexomerum-Iodum.

Salbe

1 g Iodosorb Salbe enthält:

Wirkstoff: Iodum 9 mg ut Cadexomerum-Iodum 500 mg.

Hilfsstoffe: Macrogolum 400, Excip. ad ungt.

Eigenschaften/Wirkungen

Iodosorb enthält den Wirkstoff Cadexomer-Iod, eine modifizierte Stärke, in welcher das Iod komplexgebunden vorliegt. Iodosorb Puder besteht ausschliesslich aus Cadexomer-Iod, ohne Zusatz von Hilfsstoffen. In der Iodosorb Salbe ist der Wirkstoff in einer wasserfreien Salbengrundlage dispergiert.
Durch seine hydrophilen Eigenschaften kann Iodosorb Flüssigkeit aufsaugen und bis zur Sättigung auf ein Mehrfaches anschwellen. Gleichzeitig erfolgt eine Freisetzung des Iods.
Bei Anwendung auf der Wunde absorbiert Iodosorb die Wundsekrete, reinigt dadurch kontinuierlich die Wundoberfläche und entfaltet eine antibakterielle Wirkung. Dadurch wird der Heilungsprozess gefördert.

Pharmakokinetik

Resorptionsstudien an Ratten zeigten einen leichten Anstieg des serumproteingebundenen Iods jeweils 1 Stunde nach Applikation. Triiodthyronin- und Thyroxinserumspiegel blieben im Normbereich.
Gezielte humanpharmakokinetische Studien liegen nicht vor. Eine Resorption von Iod ist möglich, speziell bei der Behandlung grossflächiger Wunden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Behandlung und Reinigung von infizierten nässenden Wunden, wie Ulcus cruris, Dekubitus, von entspr. chirurgischen und posttraumatischen Wunden sowie von sekundär infizierten nässenden Schürfwunden der Haut.

Dosierung/Anwendung

Iodosorb Puder/Salbe wird in einer Schicht von ca. 3 mm auf die mit sterilem Wasser oder physiologischer Kochsalzlösung gereinigte Wundfläche aufgetragen. Anschliessend wird die Wunde mit einer trockenen Kompresse bedeckt und verbunden.
Bei Ulcus cruris sollte zusätzlich ein Druckverband angelegt oder ein Stützstrumpf getragen werden.
Ein Verbandwechsel und eine erneute Applikation von Iodosorb sollte etwa jeden 2. Tag erfolgen oder wenn das aufgetragene Iodosorb mit Wundsekret gesättigt ist, sichtbar an der Entfärbung des Präparates. Sollte bei stark nässenden Wunden die Bildung einer Kruste beobachtet werden, ist ein häufigerer Wechsel des Verbandes angezeigt.
Bei jedem Verbandwechsel und nach Beendigung der Behandlung ist das der Wunde anhaftende Iodosorb sorgfältig mit sterilem Wasser, physiologischer Kochsalzlösung oder einem sterilen, feuchten Tupfer zu entfernen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Iodosorb darf nicht angewendet werden bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Iod-Überempfindlichkeit, manifester Hyperthyreose, Dermatitis herpetiformis und vor einer Radio-Iod-Therapie.

Vorsichtsmassnahmen
Bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen sollte generell eine längerfristige Anwendung von Iodosorb nur mit äusserster Vorsicht und unter strenger Überwachung durch den Arzt erfolgen. Die gleiche Vorsicht ist auch bei Applikation von Iodosorb bei Säuglingen und Kleinkindern geboten.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie D.
Es gibt klare Hinweise auf Risiken für den menschlichen Fötus bei längerdauernder (> 1 Woche) Anwendung iodhaltiger Präparate nach dem ersten Schwangerschaftstrimenon. Resorbiertes Iod kann die Plazentarschranke passieren und zu Veränderungen der Schilddrüsenfunktion oder Struma beim Fötus und Neugeborenen führen. Iod geht in die Muttermilch über.

Unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich kann es während der ersten Stunde nach Anwendung von Iodosorb infolge der Saugwirkung zu einem leichten, vorübergehenden Schmerz kommen, in seltenen Fällen kann er mehrere Stunden anhalten. Selten wurden schwache Erytheme ohne Sensibilisierung beobachtet.
Wenn der Verband nicht regelmässig gewechselt wird, kann gelegentlich die Bildung einer anhaftenden Kruste beobachtet werden.
In seltenen Fällen wurde bei der Behandlung von betagten Patienten mit Cadexomer-Iod in Salbenform ein Anstieg von proteingebundenem Iod (PBI) und TSH sowie erhöhte Iodausscheidung im Urin festgestellt, jedoch ohne klinische Symptome bei Patienten mit normaler Schilddrüsenfunktion. Bei Iodmangelstruma wurden vereinzelte Fälle von Hyperthyreose mit Iodosorb in Verbindung gebracht.

Interaktionen

Iodosorb darf nicht zusammen mit Präparaten angewendet werden, die Quecksilber, Chlorhexidin oder Silbersulfadiazin enthalten. Bei Kombination mit Quecksilber-haltigen Präparaten ist das Toxizitätsrisiko erhöht, bei Kombination mit Chlorhexidin oder Silbersulfadiazin ist eine Inaktivierung möglich.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Iodosorb Puder und Salbe bei Raumtemperatur (bis 25 °C) an einem trockenen Ort aufbewahren und nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» bezeichneten Datum verwenden.

IKS-Nummern

46073, 49780.

Stand der Information

Juni 1992.
RL88