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Fachinformation Relefact® TRH nasal Aventis Pharma SA Hypothalamus-Hormon; Hypophysen- undSchilddrüsen-Funktionsdiagnostikum ZusammensetzungWirkstoff: Protirelin. 1 Flasche enthält 50 mg Protirelin (synthetisches Thyrotropin-Releasing-Hormon, TRH) in 5 g wässriger Lösung. Der Inhalt reicht für 25 TRH-Tests zu je 2 Sprühstössen. 1 Sprühstoss enthält 1 mg Protirelin. Konservierungsmittel: Benzalkoniumchlorid. Eigenschaften/WirkungenDer Wirkstoff von Relefact TRH nasal ist synthetisches Protirelin, ein Tripeptid. Es entspricht dem natürlichen hypothalamischen TRH und bewirkt die Freisetzung von Thyreoidea-stimulierendem Hormon (TSH) aus dem Hypophysenvorderlappen. Die Bestimmung von TSH (vor und nach Stimulation mit Protirelin) und der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin im Serum ermöglicht die gleichzeitige Funktionskontrolle von Schilddrüse und übergeordnetem Regelkreis. PharmakokinetikDie nasale Resorption von Protirelin erfolgt rasch, so dass wie nach i.v. Gabe das Maximum der TSH-Stimulation innerhalb von 30 Minuten eintritt. Die Bioverfügbarkeit von Relefact TRH nasal beträgt ca. 20%. Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBelegte Indikationen
Dosierung/AnwendungErwachsene erhalten im allgemeinen zwei Sprühstösse (in jedes Nasenloch einen Sprühstoss), Kinder einen Sprühstoss. Handhabung der Sprühflasche
Auswertung der TSH-Werte: Bei Vorliegen einer Hyperthyreose bleibt der TSH-Spiegel nach Relefact TRH nasal annähernd konstant. Bei der primären Hypothyreose steigt er auf 25 bis > 200 Microeinheiten/ml (µE/ml) an. Bei Euthyreose werden 25 µE/ml nicht überschritten. Die Differenz des maximalen TSH-Wertes nach Stimulation zum Basalwert ergibt einen zusätzlichen Parameter zur Abgrenzung der Funktionszustände der Schilddrüse untereinander (siehe Diagnose-Schema). Diagnose-Schema
---------------------------------------------------- Diagnose TSH im Serum µE/ml Differenz basal max. (30' TSH max. (vor Pro- nach Pro- minus TSH basal tirelin) tirelin) ---------------------------------------------------- Euthyreose =< 4 =< 25 => 2 < 25 Hyper- thyreose < 4 < 4 < 2 Primäre Hy- pothyreose > 4 > 25 => 25 ---------------------------------------------------- AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Vorsichtsmassnahmen
Schwangerschaft, Stillzeit
Unerwünschte WirkungenProtirelin bewirkt mit einer Häufigkeit von über 80% auch eine Prolaktinausschüttung aus der Hypophyse. Besonders bei nüchternen Patienten können Nebenwirkungen in Form von vegetativen Reaktionen auftreten, die sich relativ häufig in Form von Übelkeit und Wärmegefühl sowie gelegentlich in Form von Schwindel, Harndrang und ungewöhnlichen Geschmacksempfindungen äussern; in einzelnen Fällen traten Blutdruckerhöhungen auf. Bei Patienten mit erhöhter Krampfbereitschaft (Epilepsie, Schädel-Hirn-Traumen) sind in seltenen Fällen Krampfanfälle zu beobachten. InteraktionenGlukokortikoide können bei langdauernder oder hochdosierter Behandlung die TSH-Ausschüttung nach Anwendung von Protirelin auch im Falle einer normalen Schilddrüsenfunktion (Euthyreose) unterdrücken. Über einen verminderten Anstieg von TSH wurde ebenso bei Patienten mit einem Morbus Cushing berichtet. Levothyroxin, Dextrothyroxin und Liothyronin, sowie andere Schilddrüsenhormonanaloga und Substanzen, die wie z.B. Amiodaron eine Hyperthyreose induzieren können, hemmen dosisabhängig den TSH-Anstieg im TRH-Test. Der Anstieg wird auch vermindert durch Dopamin, Levodopa und Bromocryptin. Er wird, wenn auch meist nur schwach, verstärkt durch Spironolacton, Amiodaron, Lithium, Theophyllin, Metoclopramid und gewisse Neuroleptika, wie z.B. Chlorpromazin, Haloperidol und Sulpirid. Die Aussagekraft des Tests kann durch diese Wechselwirkungen jedoch nur in seltenen Fällen beeinflusst werden. ÜberdosierungEine akute Intoxikation ist beim Menschen bisher nicht beschrieben und aufgrund der vorliegenden Kenntnisse über die Toxizität von Protirelin auch nicht zu erwarten. Sonstige HinweiseHaltbarkeit
IKS-Nummern46422. Stand der InformationMärz 1994. |