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Rifampicin Labatec®
Labatec Pharma SA

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Rifampicinum, rifampicinum natricum.
Hilfsstoffe
Orale Formen
Hartkapseln 150 mg: lactosum monohydricum (10 mg), cellulosum microcristallinum, natrii laurilsulfas, silica colloidalis anhydrica, carboxymethylamylum natricum A, talcum, magnesii stearas, gelatina, titanii dioxidum (E 171), ferrum oxydatum rubrum (E 172).
Hartkapseln 300 mg: lactosum monohydricum (13 mg), cellulosum microcristallinum, natrii laurilsulfas, silica colloidalis anhydrica, carboxymethylamylum natricum A, talcum, magnesii stearas, titanii dioxidum (E 171), ferrum oxydatum rubrum et nigrum (E 172), gelatina, lacca.
1 Hartkapsel zu 150 mg oder 300 mg enthält 0,66 mg bzw. 0,9 mg Natrium.
Filmtabletten: cellulosum microcristallinum, carmellosum natricum conexum (entspricht 5,06 mg und 6,75 mg Natrium pro 450 mg bzw. 600 mg Filmtablette), magnesii stearas, silica colloidalis, sorbitolum (290 mg oder 387 mg pro Filmtablette zu 450 mg bzw. 600 mg), hypromellosum, macrogoli 6000, propylenglycolum, titanii dioxidum (E 171), ferrum oxydatum rubrum (E 172).
Parenterale (i.v.) Form
Durchstechflaschen mit Pulver: natrii ascorbas (entspricht 9 mg oder 18 mg Natrium pro Flasche zu 300 mg bzw. 600 mg).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Mykobakterielle Infektionen
Tuberkulose: Tuberkulose ist das Hauptanwendungsgebiet für Rifampicin Labatec. Rifampicin Labatec muss stets mit anderen Antituberkulotika kombiniert werden.
Hinweis: Vor der Behandlung müssen die in der Schweiz geltenden aktuellen Empfehlungen zur Behandlung der Lungentuberkulose inklusive aktueller Daten zur Resistenzlage beachtet werden.
Diese sind im Internet verfügbar, zum Beispiel unter:
https://www.tbinfo.ch (Handbuch Tuberkulose, gemeinsame Empfehlungen der Schweizer Lungenliga und des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit).
Lepra: In Kombination mit Dapson und Clofazimin zur Behandlung der multibazillären Lepraformen (lepromatöse [LL], borderline-lepromatöse [BL] und borderline-Lepra [BB] [Klassifikation nach Ridley und Jopling]).
Eine «multidrug»-Therapie (MDT) ist notwendig, um das Aufkommen resistenter Stämme von M. leprae zu verhindern.
Quelle: WHO Guidelines for the Diagnosis, Treatment and Prevention of Leprosy
Zu beachten ist, dass die Kalender Blisterpackung zur MDT von der WHO gratis erhältlich ist. In Kombination mit Dapson zur Behandlung der paucibazillären Lepraformen (Tuberkuloide [TT], Borderline-tuberkuloide [BT] Lepra).
Nicht-mykobakterielle Infektionen
Für die Behandlung von nicht-mykobakteriellen Infektionen, zum Beispiel Staphylococcus-Infektionen, wird Rifampicin Labatec nur eingesetzt:
·bei Resistenz der Keime gegenüber den erstrangigen, normalerweise wirksamen Antibiotika;
·bei nachgewiesener Empfindlichkeit der Keime auf Rifampicin;
·in Kombination mit anderen Antibiotika/Antiinfektiva, gegen welche die Keime empfindlich sind;
·nach Ausschluss von Tuberkulose und Lepra.
Brucellose: In Kombination mit einem Tetracyclin, z.B. Doxycyclin.
Meningokokken-Meningitis-Prophylaxe: Prophylaktische Anwendung bei Personen nach engem Kontakt (z.B. im Haushalt, Kinderkrippen, Schulen, Massenunterkünften) mit einem an Meningokokken-Meningitis erkrankten Patienten. Reduktion/Eliminierung der Keime (Neisseria meningitidis) aus dem Nasopharynx vermag das Infektionsrisiko zu senken, das bei Personen signifikant erhöht ist, die mit Kranken in Kontakt kommen.
Angesichts der Möglichkeit einer raschen Resistenzentwicklung der Keime ist besonders auf erste Zeichen einer manifesten Infektion zu achten.
Rifampicin Labatec darf nicht zur Behandlung einer manifesten Meningokokken-Meningitis verwendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Dosierung/Anwendung

Um eine optimale Resorption zu gewährleisten, sollte Rifampicin Labatec vorzugsweise nüchtern, mindestens ½ h vor einer Mahlzeit eingenommen werden.
Die Filmtabletten sollten nur geteilt werden, um die Einnahme zu erleichtern, und nicht, um eine Teildosis einzunehmen.
Mykobakterielle Infektionen
Tuberkulose
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre
10 (8-12) mg/kg pro Tag in einer Einzeldosis, maximale Tagesdosis 600 mg,
oder 10 (8-12) mg/kg dreimal pro Woche, maximale Tagesdosis 600 mg.
Kinder und Säuglinge:
15 (10–20) mg/kg pro Tag, maximale Tagesdosis 600 mg.
Die Behandlung von Kindern im Alter von 0-3 Monaten erfordert eine individuelle Anpassung der Dosis.
Maximal zulässige Tagesdosis: 600 mg.
Rifampicin Labatec muss immer mit anderen Tuberkulosemitteln kombiniert werden. Vor Beginn der Behandlung sollten die in der Schweiz geltenden aktuellen Empfehlungen zur Behandlung der Lungentuberkulose inklusive aktueller Daten zur Resistenzlage beachtet werden.
Lepra
Bei Lepra wird Rifampicin Labatec (in Kombination mit Dapson und Clofazimin für die Behandlung multibazillärer Lepraformen bzw. in Kombination mit Dapson für die Behandlung paucibazillärer Lepraformen) wie folgt verschrieben.
Für die Behandlungsdauer und Dosierung der Begleitmedikationen sind die jeweils gültigen Fassungen der WHO-Empfehlungen zu Rate zu ziehen.
Erwachsene
Rifampicin (Rifampicin Labatec): 600 mg 1 Mal pro Monat unter Überwachung.
Kinder (10–14 Jahre)
Rifampicin (Rifampicin Labatec): 450 mg 1 Mal pro Monat unter Überwachung.
Kinder unter 10 Jahre:
Die Dosis sollte nach Bedarf angepasst werden, z.B.:
Rifampicin (Rifampicin Labatec): 10 mg/kg 1 Mal pro Monat unter Überwachung.
Nicht-mykobakterielle Infektionen
Infektionen durch grampositive oder gramnegative Keime, die empfindlich gegenüber Rifampicin sind.
In Kombination mit anderen Antibiotika/Antiinfektiva:
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 600–1200 mg täglich, verabreicht in zwei Einzeldosen.
Kleinkinder und Kinder: 10–20 mg/kg pro Tag. Die maximale Tagesdosis beträgt 450 mg während einer chronischen Behandlung.
Brucellose
Erwachsene: 600-900 mg Rifampicin pro Tag als einmalige morgendliche Gabe auf nüchternen Magen, dazu 200 mg Doxycyclin pro Tag als einmalige Gabe am Abend zusammen mit einer Mahlzeit.
Kinder über 8 Jahre: Rifampicin: 10-20 mg/kg pro Tag in 1 oder 2 Einzeldosen, ohne Überschreitung der Erwachsenendosis (900 mg/Tag), dazu + Doxycyclin: 4 mg/kg/Tag in 1 Einzeldosis ohne Überschreitung der Erwachsenendosis.
Kinder unter 8 Jahre: Rifampicin: 10-20 mg/kg proTag in 1 oder 2 Einzeldosen, ohne Überschreitung der Erwachsendosis (900 mg/Tag), dazu Trimethoprin (6-8 mg/kg/Tag) + Sulfamethoxazol (30-40 mg/kg/Tag) oral in 1 oder 2 Einzeldosen.
Behandlungsdauer: 6 Wochen.
Meningokokken-Meningitis-Prophylaxe
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren mit einem Gewicht von über 60 kg: Zweimal täglich 600 mg in 12-stündigem Abstand während 2 Tagen.
Kleinkinder ab 1 Monat, Kinder bis zu 12 Jahren und Jugendliche über 12 Jahre, aber mit einem Gewicht von unter 60 kg: 10 mg/kg KG: zweimal täglich im Abstand von 12 h während 2 Tagen ohne Überschreitung der Erwachsenendosis.
Säuglinge unter einem Monat: 5 mg/kg, zweimal täglich, im Abstand von jeweils 12 Stunden, für die Dauer von 2 Tagen.
Nach dem Kontakt mit einer infizierten Person ist mit der prophylaktischen Behandlung so schnell wie möglich zu beginnen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Niereninsuffizienz: Eine Anpassung der Dosierung ist im Allgemeinen nicht erforderlich, sofern die Leberfunktion normal ist. Bei einer schweren Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <25 ml/min) ist Rifampicin Labatec kontraindiziert.
Leberinsuffizienz: Im Falle einer leichten Leberinsuffizienz kann die Behandlung vorsichtig fortgesetzt werden, sofern die Dosis von Rifampicin Labatec reduziert wird. Eine regelmässige Kontrolle der Serumspiegel von Rifampicin und den Leberenzymen muss in Betracht gezogen werden.
Bei einer schweren Leberinsuffizienz ist die Behandlung mit Rifampicin Labatec kontraindiziert.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegen Rifamycinen und/oder einen der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung sowie bei medikamentös bedingte Hepatitis in der Anamnese; akute Leberrkrankheiten jeglicher Genese; Zirrhose; periphere Neuritis; Porphyrie.
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <25 ml/min sollte Rifampicin Labatec nicht verwendet werden.
Die Komedikation von Rifampicin Labatec ist für eine Reihe von Substraten für Enzyme des Fremdstoffmetabolismus und für eine Reihe von Arzneimitteltransporter kontraindiziert (siehe «Interaktionen»). Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin Labatec besteht durch Verringerung der Plasmaspiegel dieser Arzneimittel ein erhöhtes Risiko für Verlust der Wirksamkeit (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»). Dies gilt zum Beispiel für:
·Bestimmte antifungale Wirkstoffe wie Voriconazol
·bestimmte antivirale Wirkstoffe gegen HCV / Hepatitis C wie z.B. Daclatasvir;
·Proteaseinhibitoren wie z.B. Lopinavir, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Amprenavir, Tipranavir.
·NNRTI (Nicht-Nukleosidaler Reverse-Transkriptase-Inhibitor) wie z.B. Rilpivirin
·Diese Nennungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
In einer experimentellen Studie hat sich die gleichzeitige Behandlung mit den drei Wirkstoffen Rifampicin, Saquinavir und Ritonavir als besonders lebertoxisch erwiesen. Daher darf auch Rifampicin Labatec nie zusammen mit Saquinavir/Ritonavir gleichzeitig angewendet werden (siehe «Interaktionen») .
Kombination mit Halothan, aufgrund einer Erhöhung der Lebertoxizität.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Resistenz
Um das Aufkommen resistenter Keime zu verhindern, muss Rifampicin zur Infektionsbehandlung immer mit anderen Antibiotika/Chemotherapeutika kombiniert werden, ausser bei der Vorbeugung von Meningokokken-Erkrankung.
Meningokokken-Meningitis-Prophylaxe
Wegen möglicher Resistenzentwicklung der Keime sind die prophylaktisch behandelten Kontaktpersonen sorgfältig zu überwachen; auf etwaige Zeichen einer manifesten Infektion ist speziell zu achten.
Rifampicin Labatec darf nicht zur Behandlung einer manifesten Meningokokken-Infektion verwendet werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich, wie beispielsweise Thrombozytopenie, Purpura, hämolytische Anämie, Dyspnoe und Asthma-Anfälle, Schock oder Niereninsuffizienz (unerwünschte Nebenwirkungen, die Rifampicin in Ausnahmefällen verursachen kann). Bei Patienten, bei denen derartige Komplikationen auftreten, muss die Behandlung mit Rifampicin Labatec sofort abgebrochen werden und sie dürfen nie wieder mit Rifampicin behandelt werden.
Bei einer Therapie mit Rifampicin wurden schwere systemische Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet, auch mit tödlichem Verlauf, wie das medikamentös bedingte Überempfindlichkeitssyndrom DRESS (Drug Reaction with Eosinophilia and Systemic Symptoms), AGEP (Acute Generalised Exenthematous Pustulosis) oder SJS/TEN (Stevens Johnson Syndrom/Toxic Epidermal Necrolysis) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Wenn Anzeichen oder Symptome von SJS oder TEN auftreten (z.B. progressiv verlaufende Hautausschläge, häufig mit Blasenbildung oder Schleimhautläsionen), muss der Patient angewiesen werden, umgehend den behandelnden Arzt aufzusuchen. Zu beachten ist dabei, dass erste Hinweise auf eine Überempfindlichkeit, wie beispielsweise Fieber, geschwollene Lymphknoten oder positive Laborbefunde (wie eine Eosinophilie oder Anomalien bei den Leberwerten), bereits vorliegen können, selbst wenn sich noch keine Hautreaktion beobachten lässt. Der Patient muss angewiesen werden, umgehend seinen Arzt aufzusuchen, sobald er entsprechende Anzeichen oder Symptome feststellt. Rifampicin Labatec muss abgesetzt werden, sofern für diese Anzeichen und Symptome keine andere Ursache festgestellt werden kann.
Paradoxe Reaktion
Nach einer initialen Besserung der Tuberkulose kann Rifampicin Labatec paradoxe Reaktionen mit Verschlechterung der Tuberkulosesymptome auslösen. Bei betroffenen Patienten wurde eine klinische oder radiologische Aggravierung bestehender tuberkulöser Läsionen bzw. die Entwicklung neuer Läsionen nachgewiesen. Solche Reaktionen wurden während der ersten Wochen bis hin zu mehreren Monaten nach Beginn der Tuberkulosebehandlung beobachtet.
Der Grund für diese paradoxe Reaktion ist noch nicht geklärt. Es ist jedoch möglich, dass dieser paradoxen Reaktion eine überschiessende Immunreaktion zugrunde liegt. Bei Verdacht auf eine paradoxe Reaktion ist gegebenenfalls eine symptomatische Behandlung zur Unterdrückung der überschiessenden Immunreaktion einzuleiten. Darüber hinaus wird empfohlen, die vorgesehene Kombinationstherapie fortzusetzen. Patienten müssen angewiesen werden, umgehend den behandelnden Arzt aufzusuchen, sollten sich die Symptome verschlimmern. Die auftretenden Symptome sind in der Regel abhängig vom betroffenen Gewebe. Mögliche Allgemeinsymptome sind Husten, Fieber, Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Asthenie (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Hepatotoxizität
Der Wirkstoff von Rifampicin Labatec kann Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen und schwere Leberschäden verursachen, in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf. Daher ist bei der Behandlung mit Rifampicin Labatec Vorsicht geboten und eine strenge medizinische Überwachung erforderlich. Die Leberfunktion (insbesondere AST und ALT) muss bei Behandlungsbeginn und später alle 2 bis 4 Wochen kontrolliert werden.
Insbesondere sollten Patienten mit bekannten Risikofaktoren sorgfältig überwacht werden. Bisher bekannte Risikofaktoren sind insbesondere:
·das Alter (das Risiko steigt schon ab einem Alter von 35 Jahren auf das Vierfache, ab 50 Jahren auf das Achtfache des Risikos bei jüngeren Patienten);
·vorbestehende Lebererkrankungen;
·die gleichzeitige Einnahme leberschädigender Medikamente;
·Nierenfunktionsstörungen;
·ein chronischer/übermässiger Alkoholkonsum;
·ein schlechter Ernährungszustand;
·Schwarze oder lateinamerikanische Frauen.
Ein einzelner Bericht von einer mässigen Erhöhung von Bilirubin und/oder Transaminasen ist allein kein Grund, die Behandlung abzubrechen, da sich diese Werte nach einem anfänglichen Anstieg wieder normalisieren. Dennoch müssen diese Werte engmaschig überwacht werden. Vor jeder Entscheidung über die Behandlung müssen sie daher mehrmals gemessen werden. Dabei müssen der zeitliche Verlauf und der Schweregrad im Zusammenhang mit dem klinischen Zustand des Patienten berücksichtigt werden. In jedem Fall sind die Patienten aufzufordern, auf frühe Warnzeichen einer Hepatitis, beispielsweise Müdigkeit, Schwächegefühl, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen sowie spätere Anzeichen wie Ikterus und entfärbten Stuhl zu achten und bei Auftreten solcher Symptome umgehend den Arzt aufzusuchen.
In Einzelfällen kann eine Hyperbilirubinämie durch Kompetition der biliären Exkretion von Bilirubin durch Rifampicin auftreten (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»).
Intermittierende Therapie
Da das hauptsächlich bei intermittierender Therapie auftretende grippeähnliche Flu-Syndrom (siehe «Unerwünschte Wirkungen») vorzeichen schwerwiegender Komplikationen wie Thrombozytopenie, Purpura, hämolytische Anämie, Dyspnoe und asthmaartige Anfälle, Schock und Nierenversagen sein kann, ist bei dessen Auftreten ein Umstellen auf tägliche Therapie zu erwägen. Wenn das Flu-Syndrom eine relativ schwere Form annimmt, muss unbedingt umgestellt werden; falls die schweren, oben erwähnten Komplikationen auftreten, so ist das Präparat sofort und definitiv abzusetzen.
Bei Umstellen von intermittierender auf tägliche Therapie soll einschleichend dosiert werden beginnend mit 75 bis 150 mg am ersten Tag. Die erwünschte therapeutische Dosierung muss in 3 bis 4 Tagen erreicht sein: Während dieser Zeitspanne ist die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen.
Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, die Behandlung nicht zu unterbrechen, damit immunologische Reaktionen bzw. andere Nebenwirkungen vermieden werden können, die bei intermittierender Dosierung (weniger als 2 bis 3 Dosen pro Woche) auftreten könnten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Therapieunterbruch
Da die Wiederaufnahme der Therapie nach einem Unterbruch oder unregelmässiger Einnahme von Rifampicin Labatec schwerwiegende unerwünschte Wirkungen auslösen kann, sollte beides möglichst vermieden werden. Ist ein Unterbruch unvermeidlich, so muss Rifampicin unter sorgfältiger Überwachung einschleichend dosiert werden (siehe «Intermittierende Behandlung»). Die gewünschte therapeutische Dosis sollte am 3. – 4. Tag erreicht sein.
Auftreten von Diarrhö
Das Auftreten von Diarrhö während oder nach der Behandlung mit Rifampicin Labatec, besonders wenn diese schwer, anhaltend und/oder blutig verläuft, kann ein Symptom einer Erkrankung durch Clostridium difficile sein. Die schwerste Verlaufsform davon ist die pseudomembranöse Kolitis.
Peristaltikhemmende Arzneimittel sind bei Auftreten von starkem Durchfall kontraindiziert. Urin, Schweiss, Sputum, Tränen und damit auch weiche Kontaktlinsen (letztere dauerhaft) können sich rötlich verfärben.
Laboruntersuchungen
Bei Aufnahme der Behandlung und danach sollten in regelmässigen Abständen Leberenzymwerte, Blutbild, Thrombozytenzahl, Bilirubin und Serumkonzentration von Kreatinin bestimmt werden. Das Auftreten einer Thrombozytopenie (mit oder ohne Purpura) ist reversibel, wenn die Therapie sofort nach Auftreten der Purpura abgesetzt wird. Andernfalls ist mit cerebralen Hämorrhagien mit möglicherweise fatalem Verlauf zu rechnen.
Bei einem Transaminasenanstieg von mehr als 100 U/l in Verbindung mit einem Bilirubinanstieg muss an eine Leberschädigung gedacht werden und die Unterbrechung der Behandlung muss in Betracht gezogen werden.
Rifampicin kann die biliäre Ausscheidung von Röntgen-Kontrastmitteln zur Abbildung der Gallenblase verzögern.
Mikrobiologische Verfahren zur Bestimmung der Plasmakonzentration von Folsäure und Vitamin B12 sind während der Behandlung mit Rifampicin nicht anwendbar.
Da bei Patienten, die mit Rifampicin behandelt werden, von einer Kreuzreaktivität mit falsch positiven Urin-Screeningtestergebnissen für Opiate berichtet wurde, insbesondere bei Verwendung der KIMS-Screeningmethode (kinetische Wechselwirkung von Mikropartikeln in einer Lösung), wird empfohlen, die Ergebnisse durch weitere Untersuchungen wie beispielsweise Gaschromatographie/Massenspektrometrie zu überprüfen.
Die Metabolisierung von endogenen Substraten wie Nebennierenhormonen, Thyroxin und Vitamin D kann sich infolge der enzyminduzierenden Eigenschaften von Rifampicin erhöhen.
Diabetes mellitus
Rifampicin Labatec ist bei Patienten mit Diabetes mellitus mit Vorsicht anzuwenden, da die richtige Einstellung des Diabetikers schwierig wird.
Porphyrie
Rifampicin darf bei Patienten mit Porphyrie wegen seiner enzyminduzierenden Wirkung nicht verwendet werden, da die Aktivierung der Delta-Aminolaevulinsäure-Synthetase zu akuter Manifestation der Porphyrie führen kann (siehe «Kontraindikationen»).
Koagulopathie
Unter Behandlung mit Rifampicin können eine Vitamin-K abhängige Koagulopathie und schwere Blutungen auftreten. Es wird empfohlen Patienten auf das Auftreten einer Koagulopathie zu überwachen, insbesondere Patienten mit einem Blutungsrisiko. Falls erforderlich sollte eine Supplementierung von Vitamin K in Betracht gezogen werden (Vitamin-K-Mangel, Hypoprothrombinämie).
Antibiotika
Die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin und Antibiotika wie z.B. Cefazolin (oder anderen Cephalosporinen mit Methylthiotetrazol-Kette) ist zu vermeiden, da andernfalls eine Vitamin-K-abhängige Koagulopathie hervorgerufen werden kann. Dies kann schwere und potenziell lebensbedrohliche Gerinnungsstörungen verursachen (insbesondere in hohen Dosen) (siehe «Interaktionen»).
Alkohol
Patienten, die mit Rifampicin Labatec behandelt werden, dürfen keinen Alkohol zu sich nehmen.
Verfärbungen
Rifampicin kann dazu führen, dass Zähne, Urin, Sputum, Schweiss, Tränen und damit auch weiche Kontaktlinsen (letztere dauerhaft) sich verfärben (gelb, orange, rot, braun).
Früh- und Neugeborene
Eine Behandlung von Früh- und Neugeborenen darf nur in Notfällen und mit äusserster Vorsicht erfolgen, da bei ihnen das Leberenzymsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist.
Medikamentöse Wechselwirkungen:
Die Gabe von Rifampicin kann die Wirksamkeit von bestimmten gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln verändern und/oder unerwünschte Wirkungen verursachen.
Rifampicin ist ein hochwirksamer Induktor des Cytochrom-P450-Systems und kann die Metabolisierung gleichzeitig verabreichter Arzneimittel erhöhen, was zu subtherapeutischen Plasmakonzentrationen und der Wirkungslosigkeit dieser Arzneimittel führt. Die Arzneimittel, die über diese Metabolisierung abgebaut werden, dürfen nur dann zusammen mit Rifampicin Labatec verabreicht werden, wenn die Möglichkeit besteht, ihre Plasmakonzentration bzw. ihre klinischen Reaktionen/unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren und die Dosis entsprechend anzupassen (siehe «Interaktionen»).
Ebenso können sich einige Medikamente auf die Metabolisierung von Rifampicin auswirken. Arzneimittel, die in Kombination mit Rifampicin kontraindiziert sind oder deren Anwendung nicht oder nur mit Vorsicht empfohlen wird, sind in den Rubriken «Kontraindikationen» und «Interaktionen» aufgelistet.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie keine anderen Arzneimittel ohne vorherigen ärztlichen Rat einnehmen dürfen.
Warfarin
Bei gleichzeitiger Einnahme von Warfarin und Rifampicin Labatec ist der INR-Wert während der Behandlung mit Rifampicin Labatec und 2 bis 3 Wochen lang danach engmaschig zu kontrollieren. Die Warfarin-Dosis ist entsprechend anzupassen. Wenn die Warfarin-Dosis nicht entsprechend angepasst wird, besteht nach der Behandlung mit Rifampicin Labatec das Risiko schwerer Hämorrhagien (siehe «Interaktionen»).
Kontrazeption
Um mit Sicherheit jede Schwangerschaft während der Behandlung mit Rifampicin auszuschliessen, müssen nichthormonale Verhütungsmethoden eingesetzt werden (siehe «Interaktionen»).
Rifampicin Labatec Hartkapseln enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-intoleranz, völligem Lactase-mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Rifampicin Labatec Hartkapseln enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kapsel , d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Rifampicin Labatec Filmtabletten enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette , d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Rifampicin Labatec Filmtabletten enthalten 290 mg Sorbitol pro 450-mg-Tablette und 387 mg Sorbitol pro 600-mg-Tablette.
Rifampicin Labatec Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Pharmakokinetische Interaktionen:
Rifampicin ist ein selektiver und potenter lnduktor von Arzneistoff-Transportern und Enzymen, die Medikamente metabolisieren. Daten haben gezeigt, dass Rifampicin eine Wirkung auf Enzyme wie Cytochrom (CYP) P450, 1A2, 2B6, 2C8, 2C9, 2C19 und 3A4, UDP-Glucuronosyltransferasen (UGT), Sulfotransferasen und Carboxylesterasen sowie auf Transporter wie P-Glycoprotein (P-gp) und MRP2 (multidrug-Resistenceassociated protein 2) hat. Die meisten Medikamente sind Substrate dieser Enzyme oder deren Pharmakokinetik ist abhängig von den genannten Transportern.
Rifampicin kann Enzyme und Transporter gleichzeitig induzieren. Rifampicin kann somit den Metabolismus bestimmter gleichzeitig verabreichter Arzneimittel beschleunigen und deren Wirksamkeit verringern. Es kann auch klinisch wichtige Wechselwirkungen mit vielen Medikamenten und Medikamentenklassen verlängern. Damit für Arzneimittel, welche gleichzeitig mit Rifampicin verabreicht werden, eine optimale therapeutische Konzentration im Blut aufrechterhalten bleibt, sind möglicherweise Dosisanpassungen zu Beginn der Behandlung oder nach dem Absetzen von Rifampicin erforderlich. Aufgrund dieser Eigenschaften weist der Wirkstoff ein erhebliches lnteraktionspotential auf, und es ist nicht möglich, sämtliche potentiellen lnteraktionspartner hier namentlich zu nennen. Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel sollte daher grundsätzlich auch deren Fachinformation herangezogen werden, um sich über deren Metabolisierungswege sowie über eventuell erforderliche Dosisanpassungen (oder andere Massnahmen) zu informieren.
Dies gilt insbesondere bei Patienten mit multiplen Komedikationen sowie bei solchen mit gleichzeitiger Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion.
Die in der nachfolgenden Tabelle genannten Empfehlungen sind (so nicht explizit anders angegeben) wie folgt definiert:
·«kontraindiziert»: Das Arzneimittel darf unter keinen Umständen zusammen mit Rifampicin verabreicht werden.
·«nicht empfohlen»: Eine Anwendung des Arzneimittels während oder in den ersten 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Rifampicin sollte vermieden werden, sofern nicht der Nutzen die potenziell erhöhten Risiken überwiegt. Falls eine gleichzeitige Verabreichung unvermeidbar ist, muss der Patient überwacht und gegebenenfalls die Dosierung des gleichzeitig verabreichten Arzneimittels angepasst werden. Für Wirkstoffe, bei welchen Zielkonzentrationen definiert sind, wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen zu überwachen.
Dies gilt für Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite.
·«mit Vorsicht anwenden»: Wird das Arzneimittel zusammen mit Rifampicin angewendet, so wird eine sorgfältige und engmaschige Überwachung empfohlen. Für Wirkstoffe, bei welchen Zielkonzentrationen definiert sind, wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen zu überwachen. Gegebenenfalls muss die Dosierung des gleichzeitig verabreichten Arzneimittels angepasst werden.
Die Resultate mit den Quotienten der Wirkstoffexposition im Vergleich zur Exposition bei kombinierter Abgabe war nicht immer reproduzierbar oder gar widersprüchlich, z.B. bei Lopinavir, Fexofenadin, Glibenclamid oder Pravastatin. Möglicherweise ist das eine Folge der verschiedenen Phänotypen der Patienten.
Infektionen und Befall

Untersuchter
Wirkstoff

Dosierung

Cmax

AUC

Empfehlung

Quotient der Wirkstoffexposition Kombination/ Monotherapie
[90% Konfidenz-intervall]

Quotient der Wirkstoffexposition Kombination/ Monotherapie
[90% Konfidenz-intervall]

Daclatasvir

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 60 mg Daclatasvir
Monotherapie: 60 mg Daclatasvir

0,44 [0,40-0,48]

0,21 [0,19-0,23]

kontraindiziert

Dapson

Kombination: Rifampicin Standardtherapie, 100 mg Dapson (2-mal pro Woche)
Monotherapie: 100 mg Dapson (2-mal pro Woche)

0,59

Dapson ist indiziert zur kombinierten Abgabe mit Rifampicin

Efavirenz

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 600 mg Efavirenz
Monotherapie: 600 mg Efavirenz

0,76 [nicht signifikant]

0,78 [nicht signifikant]

mit Vorsicht anwenden; Efavirenz Dosis auf 800 mg erhöhen

Fluconazol

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 400 mg Fluconazol
Monotherapie: 400 mg Fluconazol

0,83 [P=0,009]

0,77 [P=0,001]

mit Vorsicht anwenden

Itraconazol

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 200 mg Itraconazol
Monotherapie: 200 mg Itraconazol

0,04 [Gesunde Probanden]
0,11 [AIDS-Patienten]

0,12 [Gesunde Probanden]
0,36 [AIDS-Patienten]

nicht empfohlen

Linezolid

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
1200 mg Linezolid
Monotherapie: 1200 mg Linezolid

0,79 [0,63-0,85]

0,68 [0,63-0,73]

nicht empfohlen

Lopinavir

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 800 mg Lopinavir, 200 mg Ritonavir
Monotherapie: 800 mg Lopinavir, 200 mg Ritonavir

0,45 [0,40-0,51]

0,25 [0,21-0,29]

Kontraindiziert

Lopinavir

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 800 mg Lopinavir, 800 mg Ritonavir
Monotherapie: 800 mg Lopinavir, 800 mg Ritonavir

0,93 [0,81-1,07]

0,98 [0,81-1,17]

kontraindiziert

Moxifloxacin

Kombination: 450 mg Rifampicin/600 mg Isoniazid 3x/Woche; 400 mg Moxifloxacin
Monotherapie: 400 mg Moxifloxacin

0,68 [0,64-0,73]

0,69 [0,65-0,74]

mit Vorsicht anwenden

Posaconazol

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
800 mg Posaconazol
Monotherapie: 800 mg Posaconazol

0,20 - 0,42

nicht empfohlen

Rilpivirin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
150 mg Rilpivirin täglich
Monotherapie: 150 mg Rilpivirin

0,31 [0,27-0,36]

0,20 [0,18-0,23]

kontraindiziert

Voriconazol

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
400 mg Voriconazol
Monotherapie: 400 mg Voriconazol

0,01

0,01

kontraindiziert

Zidovudin

Kombination: 600 mg Rifampicin,
mit 500 mg (2x/Tag), 200 mg (3x/Tag) oder 100 mg (1x/Tag) Zidovudin
Monotherapie: 100 mg, 200 mg oder 300 mg Zidovudin

0,49

0,42

nicht empfohlen

Zidovudin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
mit 200 mg Zidovudin (3x/Tag)
Monotherapie: 200 mg Zidovudin (3x/Tag)

0,57 [0,34-0,96]

0,53 [0,47-0,59]

nicht empfohlen

Neoplasmen

Tamoxifen

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 80 mg Tamoxifen oral
Monotherapie: 80 mg Tamoxifen oral

0,44 [P<0,001]

0,14 [P<0,001]

nicht empfohlen

Toremifen

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 120 mg Toremifen oral
Monotherapie: 120 mg Toremifen oral

0,45 [P<0,001]

0,13 [P<0,001]

nicht empfohlen

Vandetanib

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
300 mg Vandetanib
Monotherapie: 300 mg Vandetanib

1,03 [0,95-1,11]

0,60 [0,58-0,63]

nicht empfohlen

Blut und Lymphsystem

Apixaban

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
10 mg Apixaban
Monotherapie: 10 mg Apixaban

0,58 [0,52-0,65]

0,46 [0,42-0,49]

nicht empfohlen

Clopidogrel

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
75 mg Clopidogrel
Monotherapie: 75 mg Clopidogrel

3,8 [Aktiver Metabolit;
P<0,0001]

nicht empfohlen

Dabigatran

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
150 mg Dabigatran (Etexilat)
Monotherapie: 150 mg Dabigatran

0,35 [0,27-0,44]

0,33 [0,27-0,41]

mit Vorsicht anwenden

Ticagrelor

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
180 mg Ticagrelor
Monotherapie: 180 mg Ticagrelor

0,27 [0,23-0,33]

0,14 [0,11-0,17]

nicht empfohlen

Warfarin

Kombination: 600 mg Rifampicin (intravenöse Einzeldosis),
7,5 mg Warfarin
Monotherapie: 7,5 mg Warfarin

S-Warfarin: 0,91 0,78-1,05]
R_Warfarin: 0.95 (0.82 – 1.12)

S-Warfarin: 0,85 [0,74-0,99]
R-Warfarin:0.75 (0.68 – 0.82)

mit Vorsicht anwenden

Immunsystem

Ciclosporin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 2 mg/kg/Tag Ciclosporin
Monotherapie: 2 mg/kg/Tag Ciclosporin

0,71

0,61

nicht empfohlen

Ebastin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
20 mg Ebastin
Monotherapie: 20 mg Ebastin

0,19 [0,10-1,90]

0,24 [0,09-0,71]

mit Vorsicht anwenden

Fexofenadin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 60 mg Fexofenadin oral
Monotherapie: 60 mg Fexofenadin oral

0,49 - 0,68 [P<0,05]

mit Vorsicht anwenden

Fexofenadin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 60 mg Fexofenadin oral
Monotherapie: 60 mg Fexofenadin oral

S-Fexofenadin: 2,94 [ 2,22-3,66]
R-Fexofenadin: 2.46 (1.74 – 3.18)

S-Fexofenadin: 3,13 [2,13-4,13]
R-Fexofenadin: 2.40 (1.62 – 3.17)

mit Vorsicht anwenden

Prednisolon

Kombination: 20 mg Prednisolon
8 mg/kg Rifampicin
Monotherapie: 20 mg Prednisolon

0,78

0,49

mit Vorsicht anwenden

Tacrolimus

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 0,1 mg/kg Tacrolimus (oral) oder 0,025 mg/kg (intravenös)
Monotherapie: 0,1 mg/kg Tacrolimus (oral) oder 0,025 mg/kg (intravenös)

0,32 (oral) [P<0,05]
0,65 (intravenös) [P<0,05]

mit Vorsicht anwenden

Metabolismus und Ernährung

Glibenclamid

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 1,75 mg Glibenclamid (auch Glyburide) oral
Monotherapie: 1,75 mg Glibenclamid oral

0,78
[P=0,01]

0,61
[P<0,001]

mit Vorsicht anwenden

Repaglinid

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 0,5 mg Repaglinid oral
Monotherapie: 0,5 mg Repaglinid oral

0,57 [
[P=0,001]

0,41 [
[P<0,001]

mit Vorsicht anwenden

Psychiatrische Erkrankungen

Bupropion

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 150 mg Bupropion
Monotherapie: 150 mg Bupropion

0,38 [0,33-0,43]

0,33 [0,29-0,37]

mit Vorsicht anwenden

Risperidon

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
4 mg Risperidon
Monotherapie: 4 mg Risperidon

0,50 [P<0,01]

0,27 [P<0,01]

nicht empfohlen

Nervensystem

Buprenorphin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 16 mg Buprenorphin täglich
Monotherapie: 16 mg Buprenorphin täglich

0,62 [P<0,009]

0,30 [P<0,001]

nicht empfohlen

Buspiron

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 30 mg Buspiron
Monotherapie: 30 mg Buspiron

0,16 [P<0,01]

0,10 [P<0,01]

mit Vorsicht anwenden

Codein

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 120 mg Codein oral
Monotherapie: 120 mg Codein oral

0,20

nicht empfohlen

Midazolam

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 15 mg Midazolam
Monotherapie: 15 mg Midazolam

0,05 [P<0,05]

0,02 [P<0,05]

nicht empfohlen

Morphin

Kombination: 600 mg Rifampicin, 10 mg Morphin oral
Monotherapie: 10 mg Morphin oral

0,55

0,73

nicht empfohlen

Oxycodon

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 0,1 mg/kg (intravenös) oder 15 mg (oral) Oxycodon
Monotherapie: 0,1 mg/kg (intravenös) oder 15 mg (oral) Oxycodon

0,32 (oral Oxycodon)
[P<0,05]

0,45 (intraven. Oxycodon) [P<0,05]
0,14 (oral Oxycodon) [P<0,05]

nicht empfohlen

Zolpidem

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 20 mg Zolpidem täglich.
Monotherapie: 20 mg Zolpidem

0,42 [0.28 – 0.55]

0,27 [0.19 – 0.36]

nicht empfohlen

Herz- und Gefässerkrankungen

Aliskiren

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 150 mg Aliskiren oral
Monotherapie: 150 mg Aliskiren oral

0,61 [0,41-0,90]

0,44 [0,35-0,56]

mit Vorsicht anwenden

Atenolol

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 100 mg Atenolol oral
Monotherapie: 100 mg Atenolol oral

0,85 [nicht signifikant]

0,81 [P<0,05]

mit Vorsicht anwenden

Atorvastatin

Kombination: 600 mg Rifampicin intravenös, 40 mg Atorvastatin oral
Monotherapie: 40 mg Atorvastatin oral

10,5

7,2

mit Vorsicht
Kommentar: wegen der Rifampicin Einzelgabe sind infolge der OATP1B1und MRP2-Inhibition Atorvastatin Konzentrationen erhöht

Carvedilol

Kombination: 600 mg Rifampicin, 25 mg Carvedilol oral
Monotherapie: 25 mg Carvedilol oral

0,4

mit Vorsicht anwenden

Digoxin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 1 mg Digoxin
Monotherapie: 1 mg Digoxin

0,48 [P<0,01]

0,70 [P<0,05]

nicht empfohlen

Pravastatin

Kombination: 600 mg Rifampicin (Einzeldosis), 20 mg Pravastatin oral
Monotherapie: 20 mg Pravastatin oral

2,73 [P=0,009]

2,27 [P<0,001]

mit Vorsicht anwenden
Komentar: wegen der Rifampicin Einzelgabe sind infolge der OATP1B1 und MRP2-Inhibition Pravastatin Konzentrationen erhöht

Pravastatin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 40 mg Pravastatin oral
Monotherapie: 40 mg Pravastatin oral

0,79

0,69]

mit Vorsicht anwenden

Propafenon

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 140 mg Propafenon (intravenös; unmarkiert) und 300 mg Propafenon (oral; markiert)
Monotherapie: 140 mg Propafenon (intravenös; unmarkiert) und 300 mg Propafenon (oral; markiert)

0,28 (oral, markiertes Propafenon)

nicht empfohlen

Simvastatin

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 40 mg Simvastatin
Monotherapie: 40 mg Simvastatin

0,11 [P<0,001]

0,14 [P<0,001]

nicht empfohlen

Atemwege und Thorax

Bosentan

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich, 250 mg Bosentan oral
Monotherapie: 250 mg Bosentan oral

0,47 [P<0,05]

0,42 [P<0,05]

mit Vorsicht anwenden

Roflumilast

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
0,5 mg Roflumilast
Monotherapie: 0,5 mg Roflumilast

0,32 [0,26-0,39]

0,21 [0,16-0,27]

nicht empfohlen

Gastrointestinaltrakt

Ondansetron

Kombination: 600 mg Rifampicin, 8 mg Ondansetron oral
Monotherapie: 8 mg Ondansetron oral

0,51 [P<0,001]

0,35 [P<0,001]

nicht empfohlen

Ondansetron

Kombination: 600 mg Rifampicin, 8 mg Ondansetron intravenös
Monotherapie: 8 mg Ondansetron intravenös

0,52 [P<0,001]

nicht empfohlen

Muskel, Skelett, Bindegewebe

Tizanidine

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
4 mg Tizanidin
Monotherapie: 4 mg Tizanidin

0,51 [0,26-1,23;
Konfidenzintervall 95%]

0,46 [0,26-1,21;
Konfidenzintervall 95%]

mit Vorsicht anwenden

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Ethinylestradiol

Kombination: 600 mg Rifampicin,
35 µg Ethinylestradiol, 1 mg Norethisteron
Monotherapie: 35 µg Ethinylestradiol, 1 mg Norethisteron

0,57

0,34

nicht empfohlen

Norethisteron

Kombination: 600 mg Rifampicin,
35 mg Ethinylestradiol, 1 mg Norethisteron
Monotherapie: 35 mg Ethinylestradiol, 1 mg Norethisteron

1

0,49

nicht empfohlen

Angeborene, familiäre und genetische Erkrankungen

Deferasirox

Kombination: 600 mg Rifampicin täglich,
30 mg/kg Deferasirox
Monotherapie: 30 mg/kg Deferasirox

0,96

0,55

mit Vorsicht anwenden

Wirkung anderer Arzneimittel auf Rifampicin Labatec
Antazida reduzieren die Bioverfügbarkeit von gleichzeitig oral verabreichtem Rifampicin. Um diese Wechselwirkung zu vermeiden, sollte Rifampicin Labatec mindestens 1 Stunde vor den Antazida eingenommen werden.
Opiate, Anticholinergika und Ketoconazol können die Resorption von Rifampicin verringern.
Cotrimoxatol (Trimethoprim + Sulfamethoxazol) und Probenecid erhöhen die Serumspiegel von Rifampicin und können so seine Lebertoxizität erhöhen.
Wirkung von Rifampicin Labatec auf andere Medikamente
Rifampicin ist ein hochwirksamer Induktor des Cytochrom-P450-Systems und kann die Metabolisierung gleichzeitig verabreichter Arzneimittel erhöhen, was zu subtherapeutischen Plasmakonzentrationen und der Wirkungslosigkeit dieser Arzneimittel führt. Ausserdem werden einige Arzneimittel wie z.B. Phenytoin, Warfarin und Theophyllin von Rifampicin entgegengesetzt beeinflusst. Die Nutzwirkung lässt sich nicht vorausberechnen und kann sich im Verlaufe der Zeit ändern.
Arzneimittel, die durch CYP 450 Enzyme metabolisiert werden, dürfen nur zusammen mit Rifampicin Labatec verwendet werden, wenn die Plasmakonzentrationen und/oder klinischen Reaktionen/unerwünschte Wirkungen kontrolliert werden können und wenn die Dosis entsprechend angepasst werden kann. Die Überwachung ist während der Therapie mit Rifampicin Labatec häufig und ausserdem 2–3 Wochen lang nach Absetzen der Therapie durchzuführen. Die enzyminduzierenden Wirkungen von Rifampicin klingen im Verlauf von 2 oder mehr Wochen nach Absetzen der Rifampicin-Behandlung allmählich ab. Dies ist ein Faktor, der berücksichtigt werden muss, wenn die Dosis anderer Arzneimittel während der Behandlung mit Rifampicin Labatec erhöht wird.
Kontraindizierte Kombination
·Proteaseinhibitoren (amprenavir, atazanavir, darunavir, fosamprenavir, indinavir, lopinavir, nelfinavir, tipranavir und saquinavir): sehr starke Verringerung der Plasmakonzentrationen des Proteaseinhibitors, durch die Verstärkung seiner hepatischen Metabolisierung von Rifampicin.
·NNRTI (nicht-nukleosidaler Reverse-Transktiptase-Inhibitor) wie z.B. Rilpivirin.
·Wirkstoffe gegen HCV / Hepatitis C wie z.B. Daclatasvir.
·Voriconazol: starke Verringerung der Plasmakonzentrationen von Voriconazol mit dem Risiko eines Wirkungsverlusts, da Rifampicin seine hepatische Metabolisierung verstärkt.
·Kombination mit Halothan, aufgrund einer Erhöhung der Lebertoxizität
Kombination, von der abgeraten wird
·Atovaquon: Risiko des Wirkungsverlusts.
·Antiepileptika (z.B. Phenytoin, Carbamazepin, Valproinsäure, Perampanel, Lamotrigin, Zonisamid)
·Antiarrhythmika (z.B. Propafenon, Lidocain, Amiodaron, Dronedaron)
·Oestrogen-Antagonisten (z.B. Tamoxifen, Fulvestrant)
·Neuroleptika (z.B. Haloperidol, Risperidon, Clozapin, Sertindol)
·Antithrombotika der Gruppe P2Y12-Antagonisten, Vitamin-K-Antagonisten und Faktor Xa Inhibitoren: (z.B. Clopidogrel, Phenprocoumon, Acenocoumarol, Apixaban)
·Antimykotika und Azol-Antimykotika (z.B. Itraconazol, Terbinafin)
·Betablocker (z.B. Metoprolol, Carvedilol)
·Kalziumantagonisten (z.B. Diltiazem, Verapamil, Isradipin)
·Antibiotika (z.B. Linezolid, Chloramphenicol, Clarithromycin, Doxycyclin)
·Fluorochinolone
·Kortikosteroide (z.B. Betamethason, Dexamethason, Prednisolon)
·Herzglykoside (z.B. Digoxin)
·Sartane (z.B. Losartan, Valsartan)
·Benzodiazepine (z.B. Diazepam, Midazolam, Triazolam) und Benzodiazepin verwandte Substanzen (z.B Zopiclon, Zolpidem)
·orale Antidiabetika (z.B. Gliclazid, Glimepirid, Pioglitazon)
·Thyroidhormone (z.B. Levothyroxin, Liothyronin)
·Opioide (z.B Morphin, Methadon, Buprenorphin, Oxycodon)
·COX-2-Hemmer (z.B. Celecoxib, Etoricoxib)
·systemische hormonale Kontrazeptiva (Pflaster, Implantate, Vaginalring)
·Östrogene (z.B. Estradiol, Ethinylestradiol)
·Gestagene (z.B. Levonorgestrel, Desogestrel, Progesteron)
·Malariamittel (z.B. Chinin, Proguanil, Mefloquin, Artemether)
·immunsuppressive Substanzen (z.B. Ciclosporin Azathioprin)
·selektive 5HT3-Rezeptor Antagonisten (z.B. Ondansetron, Tropisetron)
·durch CYP3D4 metabolisierte Statine (z.B. Simvastatin)
·Riluzol
·trizyklische Antidepressiva (z.B. Amitriptylin, Nortriptylin)
·Zytostatika (z.B. Imatinib, Gefitinib, Irinotecan)
·Diuretika (z.B. Eplerenon).
Die Dosierung dieser Arzneimittel muss daher möglicherweise angepasst werden, wenn sie gleichzeitig mit Rifampicin verabreicht werden.
Andere Interaktionen
Antibiotika
Die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin und Antibiotika wie z.B. Cefazolin (oder anderen Cephalosporinen mit Methylthiotetrazol-Kette) kann eine Vitamin-K-abhängige Koagulopathie hervorrufen. Diese Kombination ist daher zu vermeiden, da schwere Gerinnungsstörungen potenziell lebensbedrohlich sind (insbesondere bei hohen Dosen) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Enalapril (reduzierte Plasmakonzentration von Enalaprilat).
Mycophenolate (mögliche Senkung der Plasmakonzentration von Mycophenolsäure).
Rifampicin kann die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva reduzieren. Patientinnen, die orale Kontrazeptiva verwenden, sollten zusätzliche nichthormonale Verhütungsmethoden anwenden.
Rifampicin Labatec und Paraaminosalicylsäure (P.A.S.) sollten mit mindestens 4 Stunden Abstand eingenommen werden, da sonst die üblichen Rifampicin-Konzentrationen im Blut nicht erreicht werden.
Antacida, Opiate und Anticholinergica können die Resorption von Rifampicin vermindern. Die Tagesdosen von Rifampicin sollten zumindest 1 Stunde vor der Verabreichung von diesen Arzneimittel eingenommen werden.
Basierend auf der in vitro beobachteten Hemmung des Organischen Anion Transport Proteins (Oatp 1) durch hohe Konzentrationen von Rifampicin erscheint es denkbar, dass Rifampicin Labatec die biliäre Ausscheidung von manchen Kontrastmitteln (z.B. Gadoxetate) zur Abbildung der Gallenblase verschlechtern kann.
Hepatotoxische Medikamente
In einer experimentellen Studie hat sich die gleichzeitige Behandlung mit den drei Wirkstoffen Rifampicin, Saquinavir und Ritonavir als besonders lebertoxisch erwiesen. Daher darf Rifampicin Labatec nie zusammen mit Saquinavir/Ritonavir gleichzeitig angewendet werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin mit leberschädigenden Medikamenten (wie Paracetamol, Isoniazid, Pyrazinamid) muss engmaschig überwacht werden, da Rifampicin die Toxizität dieser Medikamente erhöhen kann, auch bei therapeutischen Dosierungen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).

Schwangerschaft, Stillzeit

In hohen Dosen erwies sich Rifampicin in Nagetieren als teratogen. Beim Menschen ist die Wirkung von Rifampicin, alleine oder in Kombination mit anderen Antituberkulosemitteln, auf den Fötus nicht bekannt. Es gibt keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Bekannt ist jedoch, dass Rifampicin die Plazenta passiert und im Nabelschnurblut nachgewiesen werden kann.
An den Kindern von über 300 Frauen, die während der Schwangerschaft mit Rifampicin behandelt wurden, war keine signifikante Zunahme von Missbildungen zu beobachten.
Bei Verabreichung während der letzten Schwangerschaftswochen kann Rifampicin zu postnatalen Blutungen bei Mutter und Neugeborenem führen, die unter Umständen eine Behandlung mit Vitamin-K-Präparaten erfordern.
Rifampicin Labatec darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist unbedingt notwendig.
Da Rifampicin Labatec in der Muttermilch ausgeschieden wird und Erfahrungen bezüglich der Stillzeit begrenzt sind, sollte aufgrund der begrenzten Erfahrung eine Anwendung während der Stillzeit nur bei zwingender Indikation erfolgen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Rifampicin Labatec kann aufgrund der möglichen unerwünschten Wirkungen (z.B. Schwindel, Sehstörungen) Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, haben.

Unerwünschte Wirkungen

Die Häufigkeitskategorien sind wie folgt definiert: Sehr häufig: ≥1/10, häufig: ≥1/100, <1/10, gelegentlich: ≥1/1 000, <1/100, selten: ≥1/10 000, <1/1 000, sehr selten: <1/10 000, nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Es wurde im Zusammenhang mit Rifampicin von einigen Fällen von beschleunigtem Lungen-Karzinom-Wachstum beim Menschen berichtet, aber ein kausaler Zusammenhang mit dem Wirkstoff konnte nicht nachgewiesen werden.
Erkrankungen des Blutes- und des Lymphsystems
Gelegentlich: Leukopenie.
Selten: Thrombocytopenie (mit oder ohne Purpura) häufiger bei intermittierender Behandlung. Sie ist reversibel, wenn die Therapie sofort nach Auftreten der Purpura abgesetzt wird. Andernfalls ist mit cerebralen Hämorrhagien mit möglicherweise fatalem Verlauf zu rechnen.
Fälle von disseminierter intravaskulärer Gerinnung.
Eosinophilie, akute hämolytische Anämie.
Sehr selten: Agranulocytose.
Einzelfälle: Vitamin-K-abhängige Koagulopathie.
Erkrankungen des Immunsystems
Reaktionen, wahrscheinlich immunologischen Ursprungs, die hauptsächlich bei intermittierender Therapie auftreten können:
Sehr häufig: «Influenzasyndrom» mit Fieberepisoden, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Benommenheit und Knochenschmerzen: tritt meist zwischen dem 3. und 6. Monat auf. Die Häufigkeit dieses Syndroms variiert, kann aber bei einmal wöchentliche Verabreichung von 25mg/kg Rifampicin oder mehr bis zu 50% der Patienten betreffen.
Selten: Anaphylaxie.
Weitere Reaktionen immunologischen Ursprungs, die mit intermittierender Therapie auftreten können: Kurzatmigkeit, Keuchen, Hypotonie, Schock, Ödeme, akute hämolytische Anämie und akutes Nierenversagen, meistens infolge tubulärer oder evtl. kortikaler Nekrose oder akuter interstitieller Nephritis.
Endokrine Erkrankungen
Selten: Menstruationsstörungen (in extremen Fällen Amenorrhoe), Auslösung einer Krise bei Addison-Patienten (siehe «Interaktionen»). Calcium- und Phosphatspiegel können absinken, die Ausschüttung von Parathormon nimmt zu.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitlosigkeit.
Sehr selten: Induktion oder Verschlimmerung einer Porphyrie.
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: geistige Verwirrtheit, Psychose.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel.
Selten: Ataxie.
Augenerkrankungen
Häufig: Augenrötungen.
Selten: Sehstörungen, exsudative Konjunktivitis.
Gefässerkrankungen
Selten: Hypotonie, Schock, Ödeme und Vaskulitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Selten: Kurzatmigkeit, Keuchen, siehe auch «Erkrankungen des Immunsystem».
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Anorexie, Übelkeit, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Meteorismus, Erbrechen, Diarrhö.
Selten: vereinzelt Auftreten erosiver Gastritis und pseudomembranöser Kolitis, Pankreatitis.
Häufigkeit nicht bekannt: Verfärbung der Zähne (möglicherweise dauerhaft).
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Asymptomatische Erhöhung der Leberenzyme.
Selten: Hepatitis oder Gelbsucht, einschliesslich lebensbedrohende hepatische Reaktionen wie z.B. Leberversagen und akute fulminante Hepatitis, in sehr seltenen Fällen (<0,01%) mit tödlichem Ausgang; dabei ist auch die lebertoxische Wirkung von Arzneimitteln zu berücksichtigen, die mit Rifampicin kombiniert werden, z.B. Isoniazid oder Pyrazinamid (siehe auch «Interaktionen»).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hitzegefühl, Juckreiz mit oder ohne Hautausschlag, Urtikaria.
Selten: Erythema multiforme inkl. Stevens-Johnson-Syndrom und ernsthafte Überempfindlichkeitsreaktionen, wie exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom, DRESS (Drug Reaction with Eosinophilia and Systemic Symptoms) und pemphigoide Reaktionen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Muskelschwäche und Myopathie.
Erkrankungen der Nieren- und Harnwege
Gelegentlich: akutes Nierenversagen, meistens infolge tubulärer oder evtl. Kortikaler Nekrose oder akuter interstitieller Nephritis.
Selten: Erhöhter Blut-Harnstoff-Stickstoff (BUN) und erhöhte Serum-Harnsäure-Spiegel, Hämolyse, Hämoglobinurie, Hämaturie.
Schwangerschaft, Wochenbett- und perinatale Erkrankungen
Vereinzelte Fälle: postpartale Blutungen, fetomaternale Blutung.
Untersuchungen
Sehr häufig: asymptomatischer Anstieg der Leberenzyme (bis zu 15%).
Häufig: Erhöhung von Bilirubin, ASAT (Aspartat-Aminotransferase) und ALAT (Alanin-Aminotransferase). Zu Beginn treten vorübergehend erhöhte Bilirubinserumspiegel und erhöhte δ-Aminolaevulinsäure-Synthetase-Aktivität auf.
Vereinzelte Fälle: Blutdruckabfall, Anstieg des Serumkreatinins.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig/häufig (Häufigkeit basierend auf publizierter Literatur liegt zwischen 6 und 30%): Paradoxe Arzneimittelreaktion (rezidivierende bzw. neu auftretende Symptome, körperliche oder radiologische Anzeichen bei einem Patienten, der mit einer vorangegangenen geeigneten antituberkulösen Behandlung eine Besserung erzielt hatte; d.h. eine paradoxe Reaktion, die diagnostiziert wurde, nachdem eine ungenügende Compliance, eine Arzneimittelresistenz, unerwünschte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der antituberkulösen Behandlung sowie sekundäre bakterielle/mykotische Infektionen ausgeschlossen werden konnten) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Häufig: Rötliche Verfärbung der Körperflüssigkeiten und Sekrete wie z.B. Urin, Sputum, Tränenflüssigkeit, Faeces, Speichel und Schweiss. Dies kann eine dauerhafte Verfärbung weicher Kontaktlinsen zur Folge haben.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Toxizität
Die Verabreichung von 100 mg/kg bei Kindern (1 bis 4 Jahre) führte zu typischen Hautsymptomen. Die Verabreichung von 15 g bei Erwachsenen führte zu letaler Intoxikation und die Gabe von 12 g bei Erwachsenen führte zu mässiger Intoxikation.
Symptome
Magen-Darm-Beschwerden, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, profuse Schweissausbrüche, Dyspnoe, Niereninsuffizienz, Leberfunktionsstörungen, generalisierte Pruritus, Krampfanfälle, zunehmende Lethargie und Bewusstseinsstörungen; Bewusstlosigkeit kann bei schwerer hepatischer Affektion auftreten. Vorübergehende Zunahme der Leberenzymwerte und von Bilirubin ist möglich.
Orangerote Verfärbung von Haut, Urin, Schweiss, Speichel, Tränen und Faeces.
Gesichts- und periorbitale Ödeme wurden bei Kindern beobachtet. Möglicherweise Lungenödem.
Einige fatale Fälle von Hypotonie, Sinustachykardie, ventrikuläre Arrhythmien, Konvulsionen und Herzstillstand wurden berichtet.
Bei schwerer Überdosierung kann wenige Stunden nach der Einnahme eine Lebervergrösserung, evtl. verbunden mit Druckempfindlichkeit, auftreten; sehr schnell kann sich eine Gelbsucht entwickeln.
Vorbestehende Leberschädigung kann den Verlauf aggravieren. Andere Körperfunktionen bleiben im Allgemeinen unverändert.
Bei einer schweren Überdosierung kann sich der Bilirubinspiegel sehr schnell erhöhen. Hepatische Enzymwerte können beeinflusst werden, v.a. bei schon bestehender hepatischer Störung.
Eine direkte Wirkung auf das hämatopoetische System, die Elektrolytkonzentrationen oder den Säure-Basen-Haushalt ist unwahrscheinlich.
Es liegen Berichte von tödlich verlaufenden und nicht tödlich verlaufenden Überdosierungen nach Einnahme von 14–60 g bzw. 9–12 g Rifampicin bei Erwachsenen vor.
Massnahmen
Entleerung des Mageninhaltes, wenn dies zulässig ist (vorausgesetzt, der Patient erfährt keine Krampfanfälle), gefolgt von unterstützenden Massnahmen wie Offenhalten der Atemwege und Behandlung der auftretenden Symptome; wiederholte Gabe von Aktivkohle, Antiemetika, Hämodialyse in hartnäckigen Fällen, wenn nicht verfügbar Peritonealdialyse zusammen mit forcierter Diurese. Symptomatische Behandlung: Bei Nierenversagen kann eine Dialyse erforderlich sein.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J04AB02
Wirkungsmechanismus
Rifampicin hemmt die DNS-abhängige RNS-Polymerase der empfindlichen Bakterienstämme, ohne das entsprechende Säugerenzym zu beeinflussen.
Rifampicin führt im Einstufenmechanismus relativ rasch zur Entwicklung resistenter Keime, weshalb es zur Behandlung manifester Infektionen nicht als Monotherapie angewendet werden darf. Gegen Rifampicin resistente Keime weisen ausser gegen Rifamycin keine Kreuzresistenz gegen andere Antibiotika auf.
Pharmakodynamik
Rifampicin ist ein Rifamycin-Antibiotikum, das in vitro und in vivo auf Mycobacterium tuberculosis bakterizid wirkt, während es andere, atypische Mycobacterienarten unterschiedlich beeinflusst.
Klinische Wirksamkeit
Seine bakterizide Wirkung erstreckt sich auch auf M. leprae sowie auf verschiedene andere grampositive und gramnegative Keime.
Minimale Hemmkonzentrationen (µg/ml) in vitro

Mycobacterium tuberculosis

0,005-0,2

Staphylococcus aureus

0,008-0,015

Neisseria meningitidis

0,015-1,0

Haemophilus influenzae

0,5-64

Legionella pneumophila

0,015-0,03

Mycobacterium leprae (mouse footpad)

0,3

In vivo entfaltet es seine bakterizide Wirkung nicht nur bei extrazellulär, sondern auch bei intrazellulär angesiedelten Keimen. Klinisch bedeutsam ist darüber hinaus seine sterilisierende Wirkung.

Pharmakokinetik

Absorption
Der Wirkstoff wird nach oraler Verabreichung rasch und vollständig resorbiert. Er erreicht 2–3 h nach einmaliger Einnahme von 600 mg oralem Rifampicin auf nüchternen Magen maximale Plasmakonzentrationen von ca. 10 μg/ml.
Gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann die Resorption von Rifampicin beeinträchtigen.
Mit einer dreistündigen Infusion von 600 mg werden maximale Plasmakonzentrationen von rund 10 µg/ml erreicht. Die Verabreichung einer kontinuierlichen intravenösen Infusion von Rifampicin über 1-3 Stunden führt zu Plasmaprofilen, die mit denen vergleichbar sind, die nach orae-Verabreichung der gleichen Dosen in Kapsel- oder Tablettenform erzielt werden.
Distribution
Das apparente Verteilungsvolumen beträgt 1,6 l/kg bei Erwachsenen und 1,1 l/kg bei Kindern. Rifampicin wird zu 84-91% an Serumproteine gebunden.
Rifampicin dringt rasch in verschiedene Körperflüssigkeiten und Gewebe ein, einschliesslich Knochengewebe. Rifampicin durchdringt die Blut-Hirn-Schranke nur, wenn die Meningen entzündet sind, doch die Konzentrationen im Liquor cerebrospinalis können bei kontinuierlicher, oraler Behandlung mit 600 mg pro Tag bis zu 2 Monate lang oberhalb der gegen Mycobacterium tuberculosis wirksamen MHK bleiben.
Rifampicin überwindet beim Menschen die Plazentaschranke und tritt in die Muttermilch über. Ein gestilltes Kind würde aber nicht mehr als 1% der üblichen therapeutischen Dosis von Rifampicin aufnehmen.
Ungefähr 75 bis 80% des Rifampicins binden sich an Plasmaproteine.
Metabolismus
Rifampicin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert im Wesentlichen zum mikrobiologisch aktiven 25-O-Desacetylrifampicin, das wie unverändertes Rifampicin, einem enterohepatischen Kreislauf unterliegt. Rifampicin induziert seinen eigenen Metabolismus.
Elimination
Die Halbwertszeit der Elimination aus dem Plasma ist dosisabhängig nach einmaliger Verabreichung von 300 mg bei ca. 2,5 h, von 600 mg bei 3–4 h und von 900 mg bei rund 5 h. Wenige Tage nach wiederholter täglicher Verabreichung vermindert sich die Bioverfügbarkeit, und die Halbwertszeit sinkt nach wiederholter Gabe von 600 mg auf 1–2 h.
Rifampicin induziert Leberenzyme und beschleunigt dadurch seinen eigenen Metabolismus. Dies führt dazu, dass die systemische Clearance, die nach der ersten Dosis etwa 6 l/h beträgt, nach wiederholter Dosierung auf etwa 9 l/h ansteigt.
Das Arzneimittel wird zwar grösstenteils in der Galle und zu 80% in Form des Metaboliten Desacetylrifampicin ausgeschieden, doch Rifampicin wird auch im Urin aufgefunden. Im Dosierungsbereich von 150–900 mg werden dosisabhängig 4–18% einer Dosis in unveränderter Form im Urin ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind die Plasmakonzentrationen erhöht und die Eliminationshalbwertszeiten etwas verlängert. Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Dosis eventuell anzupassen.
Nierenfunktionsstörungen
Bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert sich die Eliminationshalbwertszeit erst bei Dosen ab 600 mg. Vorausgesetzt, dass die exkretorische Funktion der Leber normal ist, benötigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine Dosisreduktion auf weniger als 600 mg pro Tag zu reduzieren.
Rifampicin wird unter Peritonealdialyse und Hämodialyse eliminiert. Während der Dialysebehandlung ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich.
Ältere Patienten
Ältere Patienten weisen ähnliche Plasmakonzentrationen auf wie jüngere Patienten.

Präklinische Daten

Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung von Rifampicin im Tierversuch waren begrenzt. Bei weiblichen Mäusen eines Stammes mit Prädisposition für Hepatome wurde ein signifikanter Anstieg der Häufigkeit solcher Tumore nach einem Jahr Behandlung mit Rifampicin unter Dosierungen beobachtet, die dem Zwei- bis Zehnfachen der maximalen klinischen Dosis entsprechen.
Bei Mäusen eines anderen Stammes mit einjähriger Behandlung und bei Ratten mit zweijähriger Behandlung zeigte sich keine signifikante Erhöhung der Häufigkeit von Tumoren jeglicher Art. Studien mit verschiedenen Säugetiermodellen sowie mit Bakterien ergaben keinen Nachweis einer Mutagenität von Rifampicin.
Bei Tagesdosen von 150–250 mg/kg zeigte Rifampicin bei Mäusen und Ratten eine teratogene Wirkung mit einem erhöhten Auftreten von Spina bifida und Gaumenspalten. Bei Kaninchen wurde keine teratogene Wirkung beobachtet. Bei allen drei Tierarten trat nach Dosierungen über 150 mg/kg eine unspezifische embryotoxische Wirkung auf.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Die parenterale Form des Arzneimittels darf nur mit den unter «Hinweis für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden (intravenöse Infusionen).
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Basierend auf der in vitro beobachteten Hemmung des Organo-Anion-Transporters (OATP 1) durch hohe Konzentrationen von Rifampicin erscheint es denkbar, dass Rifampicin Labatec die biliäre Ausscheidung von manchen Kontrastmitteln (z.B. Gadoxetate) zur Abbildung der Gallenblase verschlechtern kann.
Mikrobiologische Methoden zur Bestimmung von Folsäure und Vitamin B12 im Serum sind während der Behandlung mit Rifampicin Labatec nicht anwendbar.
Die Bromsulphthaleinausscheidung wird durch Rifampicin temporär kompetitiv gehemmt. Zur Vermeidung von falsch positiven Resultaten des Bromsulphthaleintests sollte dieser vor der morgendlichen Verabreichung von Rifampicin Labatec durchgeführt werden.
Es wurde von Kreuzreaktionen und falsch positiven Urin-Screeningtestergebnissen für Opiate unter Verwendung der KIMS-Methode während der Behandlung mit Rifampicin berichtet.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Die Lösung für eine Rekonstitution mit 5 ml bzw. 10 ml Wasser zur Herstellung einer Infusionslösung ist im Kühlschrank (2-8 °C) aufzubewahren und muss innerhalb von 48 Stunden verbraucht werden.
Aus mikrobiologischer Sicht darf die Lagerung nicht länger als 24 Stunden bei einer Temperatur zwischen 2 und 8 °C dauern, es sei denn, die Rekonstitution erfolgt unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen.
Besondere Lagerungshinweise
Die Filmabletten sind in ihrer Originalverpackung, vor Feuchtigkeit geschützt und nicht über 25 °C aufzubewahren.
Die Kapseln sind in ihrer Originalverpackung, vor Feuchtigkeit geschützt bei Raumtemperatur (15-25 ºC) aufzubewahren.
Die Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung (Durchstechflaschen) sind vor Licht geschützt und nicht über 25 °C aufzubewahren.
Die Arzneimittel ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
I.v. Infusion
Dem Pulver 5 ml (Rifampicin Labatec i.v. 300 mg) bzw. 10 ml (Rifampicin Labatec i.v. 600 mg) Wasser für Injektionspräparate, dann die Durchstechflasche 30 bis 60 Sekunden lang kräftig schütteln, bis das Pulver vollständig aufgelöst ist. Die so erhaltene Lösung wird mit 250 ml (Rifampicin Labatec i.v. 300 mg) bzw. 500 ml (Rifampicin Labatec i.v. 600 mg) einer geeigneten Infusionslösung verdünnt. Die frisch zubereiteten Infusionslösungen müssen innerhalb von 4 Stunden verwendet werden. Es wird empfohlen, die Tropfgeschwindigkeit so einzustellen, dass die Infusion nach etwa 3 Std. beendet ist.
Die rekonstituierte Lösung in der Durchstechflasche ist mit folgenden Infusionslösungen mischbar:
NaCl à 0,9%, Glukoselösung 5%, Fruktose 5%.
Sie ist nicht mischbar mit: Ringer-Lösung (Acetat) + Glukose.
Die rekonstituierte Lösung in der Durchstechflasche ist in Glukose- oder Kochsalzlösung mit folgenden antibakteriellen Arzneimitteln/Antibiotika mischbar:
Isoniazid, Ethambutol, PAS; mit den meisten Cephalosporinen wie Cephalotin, Cephacetril, Cefsulodin, Cefuroxim; mit Aminoglykosid-Antibiotika wie Gentamicin, Tobramycin, Amikacin; mit Oxytetracyclin sowie Erythromycin;
Sie ist nicht mischbar mit folgenden Antibiotika Cephamandol, Tetracyclin, Rolitetracyclin, Doxycyclin.

Zulassungsnummer

50264, 65101, 65105 (Swissmedic)

Packungen

Rifampicin Labatec, Hartkapseln zu 150 mg: 20 und 80 [A]
Rifampicin Labatec, Hartkapseln zu 300 mg: 10 und 40 [A]
Rifampicin Labatec, Filmtabletten zu 450 mg: 30; 100 [A]
Rifampicin Labatec, Filmtabletten zu 600 mg: 10; 30; 100 [A]
Rifampicin Labatec i.v. Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 300 mg Durstechfl. 1 und 10. [A]
Rifampicin Labatec i.v. Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 600 mg Durstechfl. 1 und 10. [A]

Zulassungsinhaberin

Labatec-Pharma SA, 1217 Meyrin (Genf)

Stand der Information

Oktober 2023