Fachinformation Captosol® comp. Sandoz Pharmaceuticals AG ZusammensetzungWirkstoffe
Captoprilum, hydrochlorothiazidum.
Hilfsstoffe
Cellulosum microcristallinum, lactosum monohydricum (45,8 mg in Captosol comp. Tabletten 25/25 mg; 68,7 mg in Captosol comp.Tabletten 50/25 mg), amylum pregelificatum, acidum stearicum, magnesii stearas.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenHypertonie (mit Ausnahme des primären Hyperaldosteronismus).
Captosol comp. ist ebenfalls indiziert bei Patienten mit Herzinsuffizienz (vgl. «Übliche Dosierung»).
Die fixe Kombination ist bei Patienten indiziert, deren Blutdruck mit Captopril oder Hydrochlorothiazid alleine nicht ausreichend kontrolliert werden kann.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Captosol comp. kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden, da die blutdrucksenkende Wirkung durch Nahrung nicht beeinflusst wird. Die Dosierung soll individuell erfolgen, d.h. sich am Blutdruck des Patienten orientieren. Captosol comp. wird in der Regel einmal täglich morgens eingenommen.
Bei älteren Patienten, Patienten mit Niereninsuffizienz und/oder hypovolämischen Patienten (z.B. nach Diuretika-Vorbehandlung) soll eine niedrige Initialdosis verabreicht werden.
Patienten, für die besondere Vorsichtsmassnahmen gelten, sollen bei der Erstanwendung unter enger ärztlicher Kontrolle stehen (vgl. «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Die maximale Tagesdosis beträgt 150 mg Captopril resp. 50 mg Hydrochlorothiazid.
Hypertonie
Die Verabreichung der fixen Kombination Captopril und Hydrochlorothiazid wird üblicherweise empfohlen nach Dosistitration mit den einzelnen Wirkstoffen.
Zur Vermeidung einer initialen Hypotonie wird mit ½ oder 1 Tablette Captosol comp. 25 einmal täglich begonnen. Die Dosis kann dann auf die Erhaltungsdosis von einmal täglich 1 Tablette Captosol comp. 50 morgens gesteigert werden.
Die Tablette Captosol comp. 50 darf an der Bruchrille zur erleichterten Einnahme geteilt werden, nicht aber zur Dosierung einer Teildosis.
Wird innert 4-6 Wochen der erhöhte Blutdruck nicht ausreichend gesenkt, dann soll auf Captosol comp. 50 Tabletten übergegangen werden, indem bis zweimal täglich 1 Tablette Captosol comp. 50 verabreicht wird. In der Mehrzahl der Fälle kann der Arzt bei diesen gut eingestellten Patienten die Dosis wieder auf einmal täglich morgens 1 Tablette Captosol comp. 25 oder 50 reduzieren.
Bei Bedarf können auch noch zusätzliche Antihypertonika dargereicht werden.
Herzinsuffizienz
Captopril wird in der Herzinsuffizienz kombiniert mit Diuretika eingesetzt (bei Bedarf kann Digitalis zusätzlich verordnet werden).
Bei vorliegender Herzinsuffizienz soll das Kombinationspräparat Captosol comp. nicht als Initialtherapie eingesetzt werden, sondern erst, wenn die optimale Dosierung von Captopril und Hydrochlorothiazid vorliegt.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Nierenerkrankungen
Bei Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz mit eingeschränkter Nierenfunktion sollen die Einnahmeintervalle verlängert und/oder die Dosierung weiter reduziert werden.
Bei fortschreitender Niereninsuffizienz, welche sich durch erhöhte Blutharnstoff-Serumwerte manifestiert, sollte die Therapie neu beurteilt werden und eine Reduktion des Thiazids oder gar ein Absetzen der Diuretika-Therapie in Erwägung gezogen werden.
Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 30 ml/min. und/oder einem Serum-Kreatinin von 175 µmol/l (2,0 mg/100 ml) oder höher ist Captosol comp. wegen seiner Hydrochlorothiazid-Komponente nicht angezeigt. Bei diesen Patienten sind Schleifen-Diuretika (z.B. Furosemid) oder im Grenzfall sogar eine Dialyse anzuwenden.
Ältere Patienten mit Hypertonie
Ältere hypertensive Patienten können u.U. eine ausgeprägtere Reaktion auf Captopril aufweisen als jüngere Patienten, was im Allgemeinen auf eine eingeschränkte Nierenfunktion zurückzuführen ist.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung kann eine Dosisreduktion erforderlich sein. Hydrochlorothiazid sollte bei Patienten mit Leberfunktionsstörung mit Vorsicht verabreicht werden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Pädiatrie
Die Anwendung und Sicherheit von Captosol comp., bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegen das Präparat, seine Bestandteile (u.a. Captopril, Hydrochlorothiazid) oder einen anderen ACE-Hemmer (z.B. Patienten, bei denen unter einer früheren ACE-Hemmer-Therapie ein angioneurotisches Ödem aufgetreten ist) sowie gegen Thiazide und weitere Sulfonamid-Derivate.
ACE-Inhibitoren, inkl. Captosol comp., sind in Kombination mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril aufgrund eines erhöhten Risikos für Angioödeme kontraindiziert (siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe unter «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Anurie.
Nierenarterienstenosen: Beidseitige Nierenarterienstenose bzw. Nierenarterienstenose einer Einzelniere.
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern bzw. Angiotensin-II- Rezeptorantagonisten mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR< 60 ml/min/1,73 m2) kontraindiziert.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenHypotonie
Obschon die meisten Patienten die blutdrucksenkende Wirkung von Captosol comp. gut vertragen, kann gelegentlich Schwindel oder Benommenheit auftreten.
Eine symptomatische Hypotonie trat in seltenen Fällen nach der ersten Dosis von Captopril auf. Sie tritt bei Hypertonikern mit grösserer Wahrscheinlichkeit auf, wenn der Patient an einem Volumenmangel leidet, z.B. infolge einer vorangegangenen Diuretika-Therapie, einer Diät mit eingeschränkter Kochsalzzufuhr oder nach Durchfällen und Erbrechen. Ein bestehender Volumenmangel sollte vor Beginn der Behandlung ausgeglichen werden und eine niedrigere Anfangsdosis sollte in Betracht gezogen werden. Bei diesen Patienten sind daher Blutdruckkontrollen innert der ersten Stunde der Erstanwendung erforderlich.
Auch bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder unter Dialysebehandlung kann eine symptomatische Hypotonie eher beobachtet werden, insbesondere bei schweren Fällen und unter Therapie mit hohen Dosen von Schleifendiuretika, bei gleichzeitiger Hyponatriämie oder Niereninsuffizienz. Falls eine Hypotonie auftritt, sollte der Patient flach gelagert werden. Ein Ersatz des Volumenmangels kann notwendig werden; er kann durch orale Flüssigkeitsaufnahme oder mittels intravenöser physiologischer Kochsalzlösung erfolgen. Wie bei allen anderen Antihypertensiva kann eine zu starke Blutdrucksenkung bei Patienten mit ischämischer kardiovaskulärer oder zerebrovaskulärer Erkrankung das Risiko eines Myokardinfarkts oder Schlaganfalls erhöhen. Die Behandlung mit Captosol comp. kann gewöhnlich nach der Wiederherstellung eines ausreichenden Blutvolumens und Blutdrucks fortgesetzt werden.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und normalem oder niedrigem Blutdruck kann unter Captopril eine zusätzliche Senkung des Blutdrucks erfolgen. Daher soll eine Blutdruckkontrolle innert den ersten 60 Minuten nach der ersten Gabe erfolgen. Dieser Effekt ist voraussehbar und stellt gewöhnlich keinen Grund zum Absetzen der Therapie dar. Das Auftreten einer Hypotonie nach der Anfangsdosis von Captosol comp. impliziert nicht, dass sich während einer Dauertherapie eine Hypotonie wiederholen muss und schliesst eine Weiterbehandlung mit dem Arzneimittel nicht aus. Eine niedrige Anfangsdosis kann die Dauer einer allfälligen transitorischen hypotensiven Wirkung reduzieren.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Thiazide sollen bei schweren Nierenerkrankungen mit Vorsicht angewendet werden, da eine Azotämie ausgelöst werden kann und eine Kumulationsgefahr bei Niereninsuffizienz besteht.
Patienten mit Niereninsuffizienz benötigen in Abhängigkeit vom Schweregrad eine entsprechende Dosisreduktion und/oder eine weniger häufige Verabreichung des Arzneimittels (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Gewisse Hypertoniker ohne Anzeichen einer vorbestehenden Nierenkrankheit zeigten ein geringfügiges und gewöhnlich vorübergehendes Ansteigen des Blutharnstoffs (BUN) und des Serumkreatinins, wenn Captopril zusammen mit einem Diuretikum verabreicht wurde. Eine Reduktion der Dosis von Captosol comp. oder eine Umstellung auf Captopril können notwendig werden.
In Fällen mit rascher Senkung einer langjährigen oder schweren Hypertonie kann die glomeruläre Filtrationsrate vorübergehend abfallen, was zu transitorischen Erhöhungen von Serumkreatinin und BUN führen kann. Gewöhnlich bleibt die Filtrationsrate jedoch unverändert.
Herzinsuffizienz
Während der Langzeittherapie mit Captopril kam es bei ca. 20% der Patienten mit Herzinsuffizienz zu dauerhaft erhöhten Werten des Blutharnsstoffs und des Serumkreatinins von mehr als 20%. Weniger als 5% dieser Patienten, v.a. diejenigen mit bestehender schwerer Nierenerkrankung, mussten die Captopril-Therapie wegen weiter ansteigenden Kreatinin-Werten absetzen.
Proteinurie
Proteinurie kann insbesondere bei Patienten mit bereits bestehender eingeschränkter Nierenfunktion oder bei relativ hohen Dosen von ACE-Hemmern auftreten.
In gewissen klinischen Studien zeigten 0,7% der mit Captopril behandelten Patienten eine Proteinexkretion von mehr als 1 g/Tag. 90% der betroffenen Patienten litten vorgängig an einer Nierenerkrankung und/oder hatten Captopril in relativ hohen Dosen eingenommen (>150 mg/Tag).
Bei rund 1/5 dieser Patienten mit Proteinurie trat ein nephrotisches Syndrom auf. In den meisten Fällen nahm die Proteinurie innerhalb von 6 Monaten (auch bei weiterer Einnahme von Captopril) ab oder verschwand.
Bei Patienten mit bestehender Nierenerkrankung sollte vor Beginn der Behandlung und danach in regelmässigen Abständen eine Bestimmung des Proteingehaltes im Urin durchgeführt werden (Teststreifen im ersten Morgenurin).
Renovaskuläre Hypertonie
Bei Patienten mit Erkrankung der Nieren kann es unter der Blutdruckreduktion durch ACE-Hemmer zum Anstieg vom Blutharnstoff-N (BUN) und Serumkreatinin kommen. Bei solchen Patienten war eine Dosisreduktion von Captopril, das Absetzen der Diuretika oder beides notwendig. Bei diesen Hypertonikern ist es eventuell nicht möglich, den Blutdruck zu normalisieren und gleichzeitig eine adäquate renale Filtration aufrechtzuerhalten.
Captosol comp. soll nicht eingesetzt werden bei Patienten mit einer bilateralen Nierenarterienstenose oder einer Stenose der Arterie einer Einzelniere.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II- Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme der Nierenfunktion (einschliesslich eines akuten Nierenversagens) erhöht.
Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen.
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Lebererkrankungen
Thiazide sollen bei Patienten mit Leberinsuffizienz oder fortschreitender Lebererkrankung vorsichtig angewendet werden, da schon minime Veränderungen des Flüssigkeits- oder Elektrolyt-Gleichgewichtes ein hepatisches Koma auslösen können. Bei diesen Patienten liegen noch keine Erfahrungen mit Captosol comp. vor. Die Verabreichung von Captosol comp. bei diesen Patienten sollte deswegen nur nach genauer Prüfung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses und unter Kontrolle klinischer und laborchemischer Parameter erfolgen.
Leberversagen
Selten wurde unter ACE-Hemmerbehandlung ein Syndrom beobachtet, das mit cholestatischem Ikterus beginnt und bis zur plötzlichen hepatischen Nekrose mit gelegentlich letalem Ausgang fortschreitet.
Der Mechanismus dieses Syndroms ist unklar. Patienten, die unter ACE-Hemmer-Therapie Ikterus oder deutliche Erhöhungen der Leberenzyme entwickeln, sollten den ACE-Hemmer absetzen und entsprechend medizinisch überwacht werden.
Angioneurotisches Ödem
In Einzelfällen traten unter ACE-Hemmer-Therapie (Captopril eingeschlossen) angioneurotische Ödeme des Gesichts, Lippen, Zunge, Glottis, Larynx oder der Extremitäten auf (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»). Captopril sollte in diesen Fällen sofort abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden, bis die Schwellung verschwunden ist. Bei Schwellungen, die auf Gesicht, Lippen und Extremitäten begrenzt waren, besserte sich der Zustand im Allgemeinen durch das Absetzen von Captopril.
Bei einem lebensbedrohlichen angioneurotischen Ödem mit Zungen-, Glottis- und/oder Kehlkopfbeteiligung werden folgende Notfallmassnahmen empfohlen: Sofortige subkutane Gabe von 0,3–0,5 ml Adrenalin-Lösung (1:1000) unter EKG- und Blutdruckkontrolle, im Anschluss daran systemische Glukokortikoid-Gabe.
ACE Inhibitoren, inkl. Captosol comp., dürfen aufgrund eines Angioödem-Risikos nicht zusammen mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril verabreicht werden. Bei Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril erhalten, kann ein erhöhtes Risiko von Angioödemen bestehen.
Eine Behandlung mit Captosol comp. darf frühstens 36 Stunden nach der letzten Dosis von Sacubitril/Valsartan eingeleitet werden. Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsarten darf frühstens 36 Stunden nach Einnahme der letzten Dosis einer Captosol comp. – Therapie eingeleitet werden (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gleichzeitige Behandlung mit mTOR Hemmern (mammalian target of rapamycin; z.B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus) oder Hemmern der Dipeptidylpeptidase IV (DPP-IV-Hemmer)
Patienten, die sich gleichzeitig einer Therapie mit mTOR Hemmern oder DPP-IV-Hemmer unterziehen, können ein erhöhtes Risiko für Angioödeme aufweisen (z.B. Anschwellen der Atemwege oder Anschwellen der Zunge, mit oder ohne Beeinträchtigung der Atmung, siehe «Interaktionen»).
Anaphylaktoide Reaktionen auf High-Flux-Dialyse-/Lipoprotein-Apherese-Membranen
Bei Patienten, die sich einer Hämodialyse mit High-Flux-Dialysemembranen oder einer Low-Density-Lipoprotein-Apherese mit Dextransulfat-Adsorption unterzogen, wurde über anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Bei diesen Patienten sollte die Verwendung einer anderen Dialysemembran oder einer anderen Arzneimittelklasse in Erwägung gezogen werden.
Anaphylaktoide Reaktionen während Desensibilisierung
Während der Behandlung mit einem anderen ACE-Hemmer wurde selten über anhaltende lebensbedrohliche anaphylaktoide Reaktionen bei Patienten während einer Desensibilisierungstherapie mit Hymenopterengift berichtet. Bei den gleichen Patienten wurden diese Reaktionen vermieden, wenn der ACE-Hemmer vorübergehend abgesetzt wurde, traten aber bei unbeabsichtigter nochmaliger Exposition wieder auf. Daher ist bei Patienten, die solche Desensibilisierungstherapien erhalten und mit ACE-Hemmern behandelt werden, Vorsicht geboten.
Neutropenie/Agranulozytose
Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie und Anämie wurden bei Patienten berichtet, die mit ACE-Hemmern, einschliesslich Captopril, behandelt wurden. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion und ohne andere erschwerenden Faktoren tritt Neutropenie selten auf. Captopril sollte mit grösster Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Kollagenose-assoziierten vaskulären Erkrankungen, bei Patienten, die mit Immunsuppressiva, Allopurinol oder Procainamid behandelt werden, oder mit einer Kombination dieser erschwerenden Faktoren, insbesondere bei vorliegender eingeschränkter Nierenfunktion. Einige dieser Patienten entwickelten schwere Infektionen, die in einigen Fällen auf eine intensive Antibiotika-Therapie nicht ansprachen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte vor und während der Therapie in regelmässigen Abständen (alle 2 Wochen während den ersten 3 Therapiemonaten) ein Differentialblutbild erstellt sowie die Anzahl der weissen Blutkörperchen bestimmt werden.
Patienten mit Kollagenose-assozierten vaskulären Erkrankungen oder Patienten, welche Arzneimittel mit Einfluss auf weisse Blutkörperchen oder auf die Immunantwort einnehmen, sollten Captopril nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Abwägung erhalten, insbesondere beim Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion.
Während der Behandlung sollten alle mit Captopril behandelten Patienten angewiesen werden, Anzeichen einer Infektion (z.B. Fieber, Lymphknotenschwellung und/oder Halsschmerzen) zu melden. Wird eine Infektion vermutet, soll unverzüglich eine Bestimmung der Anzahl der weissen Blutkörperchen durchgeführt werden.
Falls eine Neutropenie (weniger als 1000/mm³ Neutrophile) diagnostiziert oder vermutet wird, sollte Captopril und andere gleichzeitig eingenommene Arzneimittel abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden.
Nicht-melanozytäre Malignome der Haut
In zwei epidemiologischen Studien auf Basis des dänischen nationalen Krebsregisters wurde ein erhöhtes Risiko für nicht-melanozytäre Malignome der Haut (NMSC) in Form von Basalzell- und Plattenepithelkarzinomen (BCC und SCC) unter zunehmender kumulativer Hydrochlorothiazid (HCTZ)-Exposition beobachtet. Die photosensibilisierende Wirkung von HCTZ könnte als potenzieller Mechanismus an der NMSC-Entwicklung beteiligt sein.
Patienten, die HCTZ anwenden, sind über das NMSC-Risiko aufzuklärren und anzuweisen, ihre Haut regelmässig auf neue Läsionen zu kontrollieren und jegliche verdächtige Hautveränderungen umgehend zu melden. Den Patienten sind Präventivmassnahmen wie eine begrenzte Sonnenlicht-/UV-Exposition und ein angemessener Sonnenschutz bei Exposition zu empfehlen, um das Hautkrebsrisiko zu minimieren. Verdächtige Hautveränderungen sind umgehend zu untersuchen, gegebenenfalls mittels histologischer Analyse von Biopsien. Bei Patienten mit NMSC in der Vorgeschichte ist die Anwendung von HCTZ möglicherweise zu überdenken (siehe auch Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»).
Chirurgie/Anästhesie
Bei grosschirurgischen Eingriffen oder während der Anästhesie mit Mitteln, die eine Hypotonie bewirken, blockiert Captopril die Angiotensin-II-Bildung, die sekundär auf die kompensatorische Reninsekretion hin erfolgt. Eine Hypotonie, bei der dieser Mechanismus als Ursache angenommen wird, kann durch Volumenexpansion korrigiert werden.
Elektrolyte
Die Überwachung der Serumelektrolyte ist besonders angezeigt bei älteren Patienten, bei Patienten mit Aszites infolge Leberzirrhose oder mit Ödemen infolge eines nephrotischen Syndroms. Beim letztgenannten Zustand ist Captosol comp. nur unter strenger Überwachung bei Patienten anzuwenden, die normokalämisch und ohne Anzeichen eines Volumenmangels oder einer schweren Hypoalbuminämie sind.
Kalium
Thiazid-Diuretika können eine Hypokaliämie verursachen oder eine vorbestehende Hypokäliamie verschlimmern. Durch die Hemmung des ACE wird die Bildung von A II vermindert und die Plasmareninaktivität (PRA) erhöht. In Blut und Urin sinken die Aldosteronkonzentrationen. Als Folge davon können zusammen mit Natrium- und Flüssigkeitsverlust geringfügige Erhöhungen des Serumkaliums auftreten (insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz). Hyperkaliämie unter ACE-Hemmer-Therapie wurde auch bei Patienten mit Diabetes mellitus beobachtet. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind Kaliumzusätze oder kaliumsparende Diuretika wie Spironolacton, Triamteren oder Amilorid sowie andere Arzneimittel, die selbst zu Kaliumerhöhungen führen können (wie z.B. Heparin, Cotrimoxazol, auch bekannt als Trimethoprim/Sulfamethoxazol), im Allgemeinen nicht zu empfehlen, da signifikante Erhöhungen des Serumkaliums auftreten können. Sollen die vorgenannten Arzneimittel trotzdem mit Captosol comp. zusammen verabreicht werden, soll die Anwendung mit Vorsicht und unter häufiger Kontrolle des Serumkaliums erfolgen. Bei Erkrankungen, welche mit erhöhtem Kaliumverlust einhergehen, sollten Thiazide nur mit Vorsicht und unter regelmässiger Kontrolle des Serumkaliums gegeben werden.
Vor Beginn einer Behandlung mit Thiaziden wird die Korrektur einer Hypokaliämie empfohlen. Kaliumzusätze sollten nur bei nachgewiesener Hypokaliämie verabreicht werden und dann mit Vorsicht, da sie zu einer signifikanten Serumkaliumerhöhung führen können. Bei kaliumhaltigen Kochsalzersatzstoffen ist ebenfalls Vorsicht geboten. Ein gleichzeitig bestehender Magnesiummangel kann die Korrektur einer Hypokaliämie erschweren. Die Kalium-und Magnesiumkonzentrationen sollten regelmässig kontrolliert werden. Alle Patienten, die Thiazid-Diuretika erhalten, sollten hinsichtlich Imbalancen der Elektrolyte überwacht werden.
Natrium
Thiazid-Diuretika können das Neuauftreten einer Hyponatriämie auslösen oder eine vorbestehende Hyponatriämie verschlimmern. Diese kann mit neurologischen Symptomen (Erbrechen, Verwirrtheit, Apathie) einhergehen. Thiazid-Diuretika sollen nur nach Korrektur eines vorbestehenden Hyponatriämie verabreicht werden. Eine regelmässige Überwachung der Natriumkonzentration im Serum sollte erfolgen.
Unter Langzeitbehandlung mit Thiaziden wurden bei einigen Patienten mit Hyperkalzämie und Hypophosphatämie pathologische Veränderungen in der Nebenschilddrüse festgestellt. Thiazide sollten vor einer Kontrolle der Funktion der Nebenschilddrüsen abgesetzt werden.
Kalzium
Thiazid-Diuretika verringern die Kalziumausscheidung im Urin und können eine Erhöhung des Serumkalziums verursachen. Thiazid-Diuretika sollten nur nach Korrektur einer vorbestehenden Hyperkalziämie bzw. nach Behandlung der dafür verantwortlichen Erkrankung begonnen werden. Eine regelmässige Überwachung der Kalziumkonzentration im Serum sollte erfolgen.
Husten
Durch ACE-Hemmer ausgelöster Husten (trocken, unproduktiv, bei Absetzen der Therapie reversibel) sollte bei der Differentialdiagnose eines Hustens in Betracht gezogen werden.
Lithium
Die gleichzeitige Anwendung von Lithium und Captopril wird nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Weitere
Captosol comp. sollte bei Patienten nach Nierentransplantation und Patienten mit hereditärem Angioödem nur unter grösster Vorsicht angewendet werden.
In Fällen mit rascher Senkung einer langjährigen oder schweren Hypertonie kann die glomeruläre Filtrationsrate vorübergehend abfallen, was zu transitorischen Erhöhungen von Serumkreatinin und BUN führen kann. Gewöhnlich bleibt die Filtrationsrate jedoch unverändert.
Captosol comp. soll wie jedes andere Präparat, das den peripheren Widerstand senkt, bei Patienten mit Aortenstenose nur mit grösster Vorsicht eingenommen werden.
Captosol comp. kann auf Grund einer verminderten Harnsäure-Clearance die Serumkonzentration von Harnsäure erhöhen und Hyperurikämien verursachen bzw. verschlimmern sowie bei disponierten Patienten Gichtschübe auslösen. Deswegen wird die Anwendung von Captosol comp. bei Patienten mit Hyperurikämie und/oder Gicht nicht empfohlen.
Die Serumspiegel von Cholesterin und Triglyzeriden können unter der Anwendung von Hydrochlorothiazid ansteigen.
Diabetes mellitus
In seltenen Fällen können ACE-Hemmer bei Patienten mit Diabetes mellitus durch eine Verbesserung der Glukose-Toleranz den Blutzucker senkenden Effekt von Insulin und oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffen/Biguanide) verstärken. In solchen Fällen kann eine Dosis-Reduktion der Blutzucker senkenden Arzneimittel bei zeitgleicher Therapie mit ACE-Hemmern erforderlich sein. Das Manifestwerden eines latenten Diabetes mellitus wurde nach Thiazidgaben festgestellt.
Ethnische Unterschiede
Wie auch andere Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer, senkt Captopril den Blutdruck bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe weniger effektiv als bei Menschen mit nicht-schwarzer Hautfarbe. Dies könnte auf ein häufigeres Vorkommen eines Niedrig-Renin-Status in der schwarzen Bevölkerung mit Bluthochdruck zurückzuführen sein.
Aderhauterguss (choroidal effusion), akute Myopie und sekundäres Winkelverschlussglaukom
Hydrochlorothiazidhaltige Arzneimittel können eine idiosynkratrische Reaktion auslösen, die zu «choroidal effusion» mit Gesichtsfeldausfall, vorübergehender Myopie und akutem Winkelverschlussglaukom führen kann. Die Symptome schliessen akut auftretende Visusreduktion oder Augenschmerzen ein und treten typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach Therapiebeginn auf. Das unbehandelte Winkelverschlussglaukom kann zu permanentem Visusverlust führen. Die primäre Therapie besteht im unverzüglichen Absetzen des Arzneimittels. Falls der intraokulare Druck erhöht bleibt, muss eine sofortige medizinische Behandlung oder ein operativer Eingriff erwogen werden. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Winkelblockglaukoms können die Anamnese einer Sulfonamid- oder Penicillinallergie sein.
Hinweise
Insbesondere bei Risikopatienten sind Kontrollen des Blutes bezüglich Serum-Elektrolyte, Serumkreatinin, BUN und Blutbild, vor und regelmässig während der Therapie mit Captopril angezeigt.
Sollten im Verlauf einer Captopril-Therapie Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellung und/oder Halsentzündungen auftreten, muss umgehend das weisse Blutbild untersucht werden.
Substanzen, die eine Erhöhung der Plasmareninaktivität bewirken (Diuretika), verstärken die antihypertensive Wirkung von ACE-Hemmern, ARBs oder DRIs. Bei der Zugabe eines ACE-Hemmers (oder eines ARB oder eines DRI) zu Captosol comp. ist Vorsicht geboten, insbesondere bei Patienten mit Volumenmangel. Dieser sollte zunächst behoben werden. Unter der Behandlung mit Thiaziden kann ein Lupus erythematodes aktiviert werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Hydrochlorothiazid treten bei Patienten mit Allergien und Asthma mit grösserer Wahrscheinlichkeit auf.
Lactose
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption, sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
InteraktionenAntihypertensiva
Eine synergistische antihypertensive Wirkung ist möglich, wenn Captopril zusammen mit anderen Antihypertonika eingesetzt wird (z.B. Betablocker und lang-wirkende Kalziumkanalblocker). Vor allem zu Beginn einer Diuretika-Therapie, bei Dialyse oder unter einer sehr salzarmen Diät, kann nach einer initialen Captopril-Einnahme eine starke Blutdrucksenkung innerhalb der ersten Stunde auftreten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In der Literatur finden sich Berichte darüber, dass bei gleichzeitiger Verabreichung von Hydrochlorothiazid und Methyldopa hämolytische Anämie auftreten kann.
Arzneimittel mit Einfluss auf den Kaliumspiegel im Serum
Die hypokaliämische Wirkung von Diuretika kann durch die gleichzeitige Verabreichung von kaliuretischen Diuretika, Kortikosteroiden, ACTH, Amphotericin, Carbenoxolon, Penicillin G, Salizylsäure-Derivaten oder Antiarrhythmika gesteigert werden.
Patienten, die gleichzeitig Cotrimoxazol (Trimethoprim/Sulfamethoxazol) einnehmen, können ein erhöhtes Risiko für Hyperkaliämie aufweisen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Arzneimittel mit vasodilatierender Wirkung
Es sind keine Daten verfügbar über die gleichzeitige Anwendung von Vasodilatoren und Captopril. Aus diesem Grund sollten Nitroglycerin oder andere Nitrate, die zur Behandlung von Angina pectoris eingesetzt werden, oder andere Arzneimittel mit vasodilatorischer Wirkung wenn möglich vor Beginn der Therapie mit Capotpril abgesetzt werden. Wird die Therapie mit diesen Wirkstoffen während der Behandlung mit Captopril wieder aufgenommen, sollten sie mit Vorsicht und evtl. in niedriger Dosierung angewandt werden.
Arzneimittel, die Renin freisetzen
Die Wirkung von Captopril wird durch Antihypertonika, die Renin freisetzen, verstärkt. So können Diuretika wie z.B. Thiazide das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktivieren.
Arzneimittel, die die Sympathikus-Aktivität beeinflussen
Das sympathische Nervensystem kann bei Patienten, die ACE-Hemmer alleine oder in Kombination mit Diuretika erhalten, zur Erhaltung des Blutdrucks sehr wichtig sein.
Aus diesem Grund sollten Arzneimittel, die die Sympathikusaktivität beeinflussen (z.B. Ganglienblocker oder adrenerg blockierende Wirkstoffe), mit Vorsicht eingesetzt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Betablockern kann die blutdrucksenkende Wirkung von Captopril verstärken, die Gesamtwirkung ist jedoch weniger als additiv.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»
Diuretika (Thiazide oder Schleifendiuretika)
Zu Beginn der Captopril-Therapie kann eine vorausgegangene Behandlung mit hochdosierten Diuretika zu einem Volumenmangel und dem Risiko einer Hypotonie führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Der hypotensive Effekt kann durch Absetzen der Diuretika, durch Erhöhung der Flüssigkeits- oder Salzzufuhr oder durch Einleitung der Therapie mit einer niedrigen Dosis von Captopril reduziert werden. Es wurden jedoch keinerlei klinisch signifikante Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln in spezifischen Studien mit Hydrochlorothiazid oder Furosemid entdeckt.
Kaliumsparende Diuretika oder Kaliumsubstitutionspräparate
ACE-Hemmer vermindern den durch Diuretika induzierten Kaliumverlust.
Kaliumsparende Diuretika (z.B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid), Kaliumsubstitutionspräparate oder kaliumhaltige Salzersatzstoffe können zu signifikanten Erhöhungen des Serum-Kaliumspiegels führen. Wenn die gleichzeitige Anwendung aufgrund einer nachgewiesenen Hypokaliämie angezeigt ist, sollten sie mit Vorsicht und unter häufiger Kontrolle des Serum-Kaliumspiegels angewendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Lithium
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Lithium mit ACE-Hemmern wurde über reversible Erhöhungen der Lithium-Serum-Konzentration und Toxizität berichtet. Die gleichzeitige Verabreichung von Thiazid-Diuretika kann das Risiko einer Lithium-Toxizität erhöhen und das bereits erhöhte Risiko einer Lithium-Toxizität mit ACE-Hemmern verstärken. Lithium und Captopril/Hydrochlorothiazid sollten nicht zusammen verabreicht werden. Sollte sich eine Kombination der beiden jedoch als notwendig herausstellen, so muss eine sorgfältige Überwachung der Serum-Lithium-Spiegel erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei einer durch Lithium ausgelösten Polyurie können Diuretika eine paradoxe antidiuretische Wirkung haben.
Antidiabetika
In seltenen Fällen könne ACE-Hemmer bei Patienten mit Diabetes mellitus durch eine Verbesserung der Glukose-Toleranz den blutzuckersenkenden Effekt von Insulin und oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoff/Biguanide) verstärken. In solchen Fällen kann eine Dosis-Reduktion der blutzuckersenkenden Arzneimittel bei zeitgleicher Therapie mit ACE-Hemmern erforderlich sein.
Trizyklische Antidepressiva/Antipsychotika und Antiepileptika
ACE-Hemmer können die blutdrucksenkende Wirkung von bestimmten trizyklischen Antidepressiva und Antipsychotika verstärken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Orthostatische Hypotonie kann auftreten.
Die hyponatriämische Wirkung von Diuretika kann durch die gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln wie Antidepressiva, Antipsychotika, Antiepileptika etc. verstärkt werden. Beim Langzeitgebrauch dieser Arzneimittel ist Vorsicht geboten.
Allopurinol, Procainamid, Zytostatika oder Immunsuppressiva
Die gleichzeitige Verabreichung mit ACE-Hemmern kann das Risiko einer Leukopenie erhöhen, vor allem falls die zuletzt Genannten in höheren Dosierungen angewendet werden als zur Zeit empfohlen.
Die gleichzeitige Anwendung von Thiazid-Diuretika (einschliesslich Hydrochlorothiazid) kann die Häufigkeit von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol erhöhen.
Die gleichzeitige Anwendung von Thiazid-Diuretika kann die renale Ausscheidung zytotoxischer Substanzen herabsetzen und die Knochenmarkdepression verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Diuretika und Cyclosporin kann das Risiko eine Hyperurikämie und gichtartiger Komplikationen erhöhen.
Nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel
Es wurde beschrieben, dass nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSAIDs) und ACE-Hemmer additiv auf erhöhte Serum-Kaliumspiegel wirken, während die Nierenfunktion vermindert werden kann. Diese Wirkungen sind prinzipiell reversibel. In seltenen Fällen kann akutes Nierenversagen auftreten, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, wie z.B. ältere oder dehydrierte Patienten.
Die gleichzeitige Verabreichung von NSAIDs (z.B. Salizylsäure-Derivate, Indomethacin) und Cox-2-Selektiven Wirkstoffen, sowie die Langzeitanwendung von NSAIDs, kann den diuretischen und den blutdrucksenkenden Effekt von ACE-Hemmern vermindern.
Klinische Chemie
Captopril kann einen falsch positiven Urintest auf Aceton bewirken.
Skelettmuskelrelaxantien
Thiazide, einschliesslich Hydrochlorothiazid, verstärken die Wirkung von Skelettmuskelrelaxantien wie beispielweise Curare-Derivaten.
Digitalis-Glykoside
Eine durch Thiazidwirkung ausgelöste Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie, die mögliche unerwünschte Wirkungen sind, können digitalisbedingte Herzrhythmusstörungen begünstigen.
Amantadin
Die gleichzeitige Anwendung von Thiazid-Diuretika kann das Risiko unerwünschter Wirkungen von Amantadin erhöhen.
Anticholinergika
Die Bioverfügbarkeit thiazidartiger Diuretika kann durch Anticholinergika (z.B. Atropin, Biperiden) erhöht werden, wie es scheint infolge der herabgesetzten gastrointestinalen Motilität und der verlangsamten Magenentleerung. Umgekehrt können prokinetische Arzneimittel wie beispielsweise Cisaprid die Bioverfügbarkeit von Thiazid-Diuretika verringern.
Ionenaustauscherharze
Die Absorption von Thiazid-Diuretika einschliesslich Hydrochlorothiazid wird durch Cholestyramin oder Colestipol vermindert. Deswegen sollte die Gabe von Hydrochlorothiazid und dem Ionenaustauscherharz zeitversetzt erfolgen. Dabei sollte das Zeitintervall möglichst gross gewählt werden, um die Interaktionen zu minimieren.
Vitamin D
Werden Thiazid-Diuretika, die die renale Ausscheidung von Kalzium herabsetzen können, gleichzeitig mit Vitamin D angewandt, verstärkt sich dadurch der Anstieg des Serumkalziums.
Kalziumsalze
Durch die Erhöhung der tubulären Rückresorption von Kalzium kann die gleichzeitige Anwendung von thiazidartigen Diuretika zu Hyperkalzämie führen.
Diazoxid
Thiazid-Diuretika können den hyperglykämischen Effekt von Diazoxid verstärken.
Alkohol, Barbiturate oder Narkotika
Die gleichzeitige Verabreichung von Thiazid-Diuretika mit Alkohol, Barbituraten oder Narkotika kann eine orthostatische Hypotonie verstärken.
Blutdrucksteigernde Amine
Hydrochlorothiazid kann das Ansprechen auf blutdrucksteigernde Amine wie beispielsweise Noradrenalin reduzieren. Die klinische Relevanz dieser Wirkung reicht jedoch für einen Ausschluss ihrer Anwendung nicht aus.
mTOR Inhibitoren (z.B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus)
Patienten, die sich gleichzeitig einer Therapie mit mTOR Hemmern unterziehen, können ein erhöhtes Risiko für Angioödeme aufweisen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».)
Neprilysin-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker
Bei gleichzeitiger Anwedung eines ACE-Inhibitors, inkl. Captosol comp. mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril kann ein erhöhtes Risiko von Angioödemen bestehen (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Dipeptidylpeptidase IV Hemmer (DPP-IV-Hemmer)
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und DPP-IV-Hemmern kann zu einem erhöhten Risiko für Angioödeme führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und LDL-Apherese mit Dextransulfat wurden Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) beschrieben.
Schwangerschaft, StillzeitStudien bei Tieren haben eine Schädigung des Fetus gezeigt. Dieses Arzneimittel ist kontraindiziert für schwangere Frauen oder Frauen, die schwanger werden könnten. Vor Beginn einer Behandlung mit Captosol comp. sollte deshalb eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
ACE-Hemmer können im zweiten und dritten Trimenon einer Schwangerschaft zu einer schwerwiegenden Schädigung oder zum Tod des Fetus führen. Tritt eine Schwangerschaft unter Captosol comp. ein, so ist die Therapie unverzüglich abzubrechen, da sowohl Captopril als auch Thiazide die Plazenta passieren.
Alle Neugeborenen sollen nach Exposition in utero auf genügende Harnausscheidung, Hyperkaliämie und Blutdruck untersucht werden.
Sowohl Captopril als auch das Thiazid erscheinen in der Muttermilch. Wird die Mutter trotzdem mit Captosol comp. behandelt, dann soll sie den Säugling nicht weiter stillen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEine Senkung des Blutdrucks kann Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsvermögen und somit z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Masse zu Behandlungsbeginn sowie beim gleichzeitigen Genuss von Alkohol.
Unerwünschte WirkungenHäufigkeiten
Sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000, ≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000), Einzelfälle (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Unerwünschte Wirkungen der einzelnen Wirkstoffe von Captosol comp.
Captopril:
Die klinisch relevanten unerwünschten Wirkungen, die bei Captopril aufgetreten sind, sind nach Organklassen aufgeteilt und entsprechend ihrer Häufigkeit gelistet.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Blutbildveränderungen einschliesslich Abfall der Hämoglobinkonzentration, des Hämatokrits, der Thrombozyten oder Leukozytenzahl, in Extremfällen Panzytopenie oder Agranulozytose (insbesondere bei Vorliegen von Autoimmunkrankheiten, Einnahme von Immunsuppressiva und Patienten mit Nierenfunktionsstörungen).
Sehr selten: Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie (in Einzelfällen mit positivem ANA-Titer), erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Angioneutrotische Ödeme, Überempfindlichkeitsreaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Anorexie.
Sehr selten: Hyperkaliämie, Hypoglykämie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Erhöhungen des BUN, und des Serumkaliums sowie Hyponatriämie wurden selten beobachtet und waren nach Absetzen des Arzneimittels reversibel, Abfall der Serum-Natriumkonzentration.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlafstörungen.
Sehr selten: Verwirrung, depressive Symptomatik.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Geschmacksstörungen (abhängig von der Nierenfunktion und der Dosierung) bei Dosisreduktion reversibel, Schwindel, Müdigkeit.
Gelegentlich: Parästhesien.
Selten: Schläfrigkeit.
Sehr selten: Cerebrovaskuläre Ereignisse einschliesslich Schlaganfall, cerebrovaskuläre Insuffizienz und Synkope.
Augenerkrankungen
Sehr selten: Verschwommenes Sehen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie oder Tachyarrhythmie, Angina pectoris, Palpitationen.
Sehr selten: Herzstillstand, kardiogener Schock, Myokardinfarkt.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Orthostatische Hypotonie, Blässe, Flush.
Selten: Vaskulitis, in Einzelfällen wurde eine Raynaud-Symptomatik verschlechtert.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Trockener Husten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») und Dyspnoe.
Sehr selten: Bronchospasmus, Rhinitis, eosinophile Pneumonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Magenverstimmung, Bauchschmerzen, Diarrhö, Verstopfung, Mundtrockenheit, peptisches Ulkus.
Selten: Stomatitis/Ulzerationen mit Aphthen, intestinale Angioödeme (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Sehr selten: Glossitis, Pankreatitis.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Sehr selten: Beeinträchtigung der Leberfunktion und Cholestase (einschliesslich Gelbsucht), Hepatitis einschliesslich Nekrose, erhöhte Leberenzyme und Bilirubin-Werte.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Ausschlag oft mit Pruritus (abhängig von der Nierenfunktion und der Dosierung) bei Dosisreduktion reversibel, Alopezie.
Gelegentlich: Angioneurotisches Ödem von Gesicht, Extremitäten, Lippen, Zunge, Glottis und/oder Larynx (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Sehr selten: Urtikaria, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Photosensibilität, Erythrodermie, pemphigoide Reaktionen und exfoliative Dermatitis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Myalgie, Arthralgie, Myasthenie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Nierenfunktionsstörungen einschliesslich Nierenversagen, Polyurie, Oligurie, Proteinurie, intestinale Nephritis.
Sehr selten: Nephrotisches Syndrom, Proteinurie, Erhöhung von Serum-Kreatinin.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Brustschmerzen.
Sehr selten: Impotenz, Gynäkomastie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Erschöpfung, Unwohlsein.
Sehr selten: Fieber.
Hydrochlorothiazid
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Thrombozytopenie, manchmal mit Purpura, aplastische Anämie.
Sehr selten: Leukopenie, Agranulozytose, Knochenmarksinsuffizienz und hämolytische Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, Nekrotisierende Vaskulitis.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Hypokaliämie, (vor allem bei höherer Dosierung) und erhöhte Blutlipide.
Häufig: Hyponatriämie, Hypomagnesiämie und Hyperurikämie, verminderter Appetit.
Selten: Hyperkalzämie, Hyperglykämie, Glykosurie, Verschlechterung einer diabetischen Stoffwechsellage.
Sehr selten: Hypochlorämische Alkalose.
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: Schlafstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Kopfschmerz, Schwindel oder Benommenheit, Depressionen und Parästhesien.
Augenerkrankungen
Selten: Xanthopsie, vorübergehendes verschwommenes Sehen.
Einzelfälle: Akute Myopie, sekundäres akutes Winkelblockglaukom und Aderhauterguss (chorioidale Effusion).
Herzerkrankungen
Selten: Herzrhythmusstörungen.
Gefässerkrankungen
Häufig: Orthostatische Hypotonie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Respiratorische Beschwerden einschliesslich Pneumonitis und Lungenödem.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: leichte Übelkeit und Erbrechen.
Selten: Abdominalbeschwerden, Verstopfung, Diarrhoe.
Sehr selten: Pankreatitis.
Leber und Gallenerkrankungen
Selten: Intrahepatische Cholestase oder Ikterus.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Urtikaria, und andere Hautausschläge einschliesslich Erythema, manchmal verbunden mit Juckreiz.
Selten: Photosensibilitätsreaktion.
Sehr selten: Epidermolysis acuta toxica, Lupus-erythematodes-ähnliche Reaktionen und Reaktivierung eines Lupus erythematodes.
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Häufigkeit nicht bekannt: Nicht-melanozytäre Malignome der Haut [NMSC] (Basalzellkarzinom [BCC] und Plattenepithelkarzinom [SCC]).
Beschreibung ausgewählter unerwünschter Wirkungen
Nicht-melanozytäre Malignome der Haut (BCC und SCC). Basierend auf den verfügbaren Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein von der kumulativen Dosis abhängiger Zusammenhang zwischen Hydrochlorothiazid (HCTZ)-Exposition und NMSC-Entwicklung beobachtet (siehe auch Abschnitte «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen « und «Eigenschaften / Wirkungen»).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Einzelfälle: Muskelspasmen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: erhöhtes Serumkreatinin.
Einzelfälle: Akutes Nierenversagen, Nierenfunktionsstörung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Erektile Dysfunktion.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Einzelfälle: Pyrexie, Schwächegefühl.
Unerwünschte Wirkungen der Kombination in Captosol comp.
In den meisten Fällen waren die unerwünschten Wirkungen von leichter und vorübergehender Natur und erforderten keinen Therapieabbruch.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden mit der Anwendung von Captosol comp. in Zusammenhang gebracht und sind entsprechend ihrer Häufigkeit gelistet.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Eosinophilie (in Einzelfällen mit positivem ANA-Titer).
Selten: Hypokaliämie.
Sehr selten: Blutbildveränderungen einschliesslich Abfall der Leukozytenzahl, in Extremfällen Panzytopenie (insbesondere bei Vorliegen von Autoimmunkrankheiten und Einnahme von Immunsuppressiva).
Psychiatrische Erkrankungen
Depressive Symptomatik und Schlafstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems
Kribbeln und Taubheitsgefühl an den Gliedmassen (Parästhesien) Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Verschwommenes Sehen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Schwindelgefühle, Müdigkeit als Folge einer Hypotonie.
Selten: Orthostatische Hypotonie, Tachykardie (vor allem bei Patienten mit Volumenmangel), Synkope.
Nach Absetzen des Arzneimittels wurden keine plötzlichen Blutdruckerhöhungen (Rebound) beobachtet.
Sehr selten: Herzkreislauf-Komplikationen (z.B. Brustschmerz, Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Myokardinfarkt, zerebraler Insult) infolge eines starken Blutdruckabfalls (insbesondere bei Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit oder Durchblutungsstörungen des Gehirns), Verschlechterung einer Raynaud-Symptomatik
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: trockener, unproduktiver Husten (0,5-2%).
Selten: Rhinitis, Bronchospasmus.
Sehr selten: angioneurotische Ödeme des Gesichts, der Lippen, der Zunge, der Glottis, der Larynx oder der Extremitäten.
Captosol comp. sollte in diesen Fällen sofort abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden, bis die Schwellung verschwunden ist. Bei Schwellungen, die auf Gesicht, Lippen und Extremitäten begrenzt waren, besserte sich der Zustand im Allgemeinen durch das Absetzen von Captosol comp.
Bei einem lebensbedrohlichen angioneurotischen Ödem mit Zungen-, Glottis- und/oder Kehlkopfbeteiligung werden folgende Notfallmassnahmen empfohlen: sofortige subkutane Gabe von 0,3-0,5 ml Adrenalin-Lösung (1:1000) unter EKG- und Blutdruckkontrolle, im Anschluss daran systemische Glukokortikoid-Gabe.
Einzelfälle: Atemnot.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Magen-Darm-Störungen.
Einzelfälle: Trockener Mund, Pankreatitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: sekundäre Cholestase.
Sehr selten: Erhöhung der Leberenzyme.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautausschläge, oft begleitet von Pruritus (4-7%, abhängig von der Nierenfunktion und der Dosierung), Geschmacksstörungen (2-4%, ebenfalls abhängig von der Nierenfunktion und der Dosierung). Diese Erscheinungen verschwinden in der Mehrzahl der Fälle unter fortgesetzter Therapie, bei gleicher oder reduzierter Dosis. Hautausschläge können mit Antihistaminika behandelt werden.
Selten: Pemphigus sowie Stevens-Johnson-Syndrom.
Einzelfälle: Haarausfall, Erythema multiforme.
Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Einzelfälle: Muskelschmerz.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Pankreatitiden und Calciumanstieg, Proteinurie (vor allem bei Patienten mit bereits bestehenden Nierenerkrankungen), nephrotisches Syndrom.
Erhöhung des BUN und des Serumkreatinins, am wahrscheinlichsten bei Patienten mit Niereninsuffizienz (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Nach Absetzen des Arzneimittels sind diese reversibel.
Einzelfälle: Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypomagnesiämie, Hyperurikämie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Einzelfälle: Impotenz.
Sonstige unerwünschte Wirkungen
Es wurde selten über ein Syndrom berichtet, bei dem Fieber, Myalgie, Arthralgie, interstitielle Nephritis, Vaskulitis, Hautausschlag oder andere dermatologische Veränderungen, Eosinophilie und eine erhöhte BSG beobachtet wurden.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungEs liegen keine Erfahrungen bei einer Captosol comp. Überdosierung vor. Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend sein.
Als Vergiftungserscheinungen infolge Überdosierung können auftreten: Schock, Stupor, Nierenversagen, Schwindel, Übelkeit, Somnolenz, Hypovolämie, schwere Hypotonie und mit Herzrhythmusstörungen und Muskelspasmen einhergehende Elektrolytstörungen.
Die wahrscheinliche Auswirkung einer Überdosierung ist Hypotonie. Bei Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in Schocklage gebracht werden und schnell eine Salz- und Volumensubstitution erhalten. Eine Behandlung mit Angiotensin II sollte erwogen werden. Bradykardie oder ausgeprägte vagale Reaktionen sollten durch Verabreichung von Atropin behandelt werden. Eine Schrittmachertherapie kann in Erwägung gezogen werden. Captopril kann aus dem Kreislauf mittels Dialyse entfernt werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und bestimmten Hämodialyse-Membranen (z.B. Polyacrylnitrat-metalylsulfonat-Membranen) wurden im Rahmen der Dialyse Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) beschrieben.
Wenn die Einnahme erst kurze Zeit zurückliegt, sollten Massnahmen zur Resorptionsverhinderung (z.B. Magenspülung, Verabreichung von Adsorbenzien und Natriumsulfat innerhalb von 30 Minuten nach Einnahme) und Beschleunigung der Elimination eingeleitet werden. Dehydratation, Elektrolytstörungen, hepatisches Koma und Hypotonie sollen mit einer Standard-Therapie behandelt werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
C09BA01
Pharmakotherapeutische Gruppe: ACE-Hemmer und Diuretika
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Captopril
Captopril, ein Prolin-Abkömmling, ist ein spezifischer, kompetitiver Hemmer des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE), welches im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAA-System) die Umwandlung von Angiotensin I (A I) in Angiotensin II (A II) ermöglicht. Die Hemmung des ACE bewirkt eine Reduktion von A II, was zu einer Vasodilatation und zu einer Abnahme der Aldosteron-Sekretion aus der Nebennieren-Rinde führt (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Elektrolyte»). Diese Abnahme der Aldosteron-Sekretion führt zu einem leichten Anstieg der Serum-Kalium-Konzentration und gleichzeitig zu einem Natrium- und Flüssigkeitsverlust.
Erhöhte Konzentrationen von Bradykinin oder Prostaglandin E2 könnten für den Wirkmechanismus von Captopril ebenfalls von Bedeutung sein, da Captopril den Abbau des vasodilatierenden Peptids Bradykinin hemmen kann (das ACE ist mit der Bradykininase identisch).
Captopril ist sowohl als Antihypertensivum als auch bei der Behandlung der Herzinsuffizienz wirksam.
Die günstigen Wirkungen von Captopril bei Hypertonie und Herzinsuffizienz scheinen in erster Linie das Resultat der Unterdrückung des RAA-Systems zu sein.
Die volle Wirksamkeit der verabreichten Dosis von Captopril wird im Allgemeinen erst nach 4-6 Wochen erreicht.
Bei hypertensiven Patienten bewirkt es eine Verminderung des peripheren arteriellen Widerstandes, wobei das Herzminutenvolumen entweder unverändert bleibt oder ansteigt.
Untersuchungen bei schwer herzinsuffizienten Patienten weisen ausserdem darauf hin, dass die Behandlung mit Angiotensin-Conversions-Enzymhemmern die Überlebenszeit verlängern kann.
Bei Patienten mit Stauungsherzinsuffizienz wurde nach Captopril trotz Blutdrucksenkung eine erhöhte oder gleichbleibende Gehirndurchblutung nachgewiesen, was u.U. in der initialen Therapiephase mit möglichen hypotonen Blutdruckwerten von Relevanz ist.
Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazin (Thiazid-Diuretikum). Thiazid-Diuretika wirken in erster Linie auf den distalen Nierentubulus (Anfangsteil des distalen Konvoluts), wo sie die Rückresorption von NaCl (durch antagonistische Wirkung auf den aneinander gekoppelten Transport von Na+ und Cl-) hemmen und die Rücksresorption von Ca2+ (durch einen unbekannten Mechanismus) verstärken. Dadurch, dass vermehrt Na+ und Wasser in die kortikalen Sammelrohre gelangen und/oder das Filtratvolumen erhöht wird, verstärkt sich die Sekretion und die Exkretion von K+ und H+.
Bei Menschen mit normaler Nierenfunktion wird die Diurese bereits durch 12,5 mg Hydrochlorothiazid ausgelöst. Die daraus resultierende Erhöhung der Ausscheidung von Natrium und Chlorid im Urin sowie die weniger ausgeprägte Erhöhung der Kaliumausscheidung im Urin sind dosisabhängig. Der diuretische und natriuretische Effekt tritt 1-2 h nach oraler Verabreichung ein, erreicht nach 4-6 h sein Maximum und kann 10-12 h lang andauern.
Anfänglich führt die durch Thiazide bewirkte Diurese zu einer Abnahme des Plasmavolumens, des Herzminutenvolumens und des systemischen Blutdrucks. Möglicherweise wird das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktiviert. Die Beibehaltung des blutdrucksenkenden Effektes bei kontinuierlicher Verabreichung ist wahrscheinlich auf die Senkung des peripheren Widerstands zurückzuführen; das Herzminutenvolumen erhöht sich wieder auf den Wert vor der Behandlung, das Plasmavolumen bleibt etwas erniedrigt und die Plasmareninaktivität kann erhöht sein.
Bei chronischer Verabreichung ist der antihypertensive Effekt von Hydrochlorothiazid im Bereich zwischen 12,5 mg und 50-75 mg/Tag dosisabhängig. Eine maximale Blutdrucksenkung wird bei den meisten Patienten mit 50 mg/d erreicht.
Eine Erhöhung der Dosierung auf über 50 mg/d ist selten von therapeutischem Nutzen, verstärkt aber das Risiko von metabolischen unerwünschten Wirkungen.
Als Monotherapie verabreicht, wird mit Hydrochlorothiazid - wie auch mit anderen Diuretika - bei etwa 40-50% der Patienten mit leichter bis mittelschwerer Hypertonie der Blutdruck unter Kontrolle gebracht. Im Allgemeinen reagieren ältere und schwarze Patienten besonders gut auf Diuretika zur Einleitung der Therapie.
Die Kombination mit anderen Antihypertensiva verstärkt den blutdrucksenkenden Effekt. Dadurch kann bei einem grossen Teil der Patienten, die auf die Monotherapie nicht ausreichend ansprechen, eine weitere Blutdrucksenkung erreicht werden.
Da Thiazid-Diuretika einschliesslich Captosol comp. die Ausscheidung von Ca2+ verringern, werden sie auch eingesetzt, um der rezidivierenden Bildung von Kalziumoxalat-Nierensteinen vorzubeugen.
Personen unter Langzeitbehandlung mit Thiaziden zeigten einen beträchtlich höheren Knochenmineralgehalt als Personen, die nicht mit Thiaziden behandelt wurden. Man hat auch festgestellt, dass die chronische Behandlung mit Thiaziden bei älteren Patienten das Risiko von Hüftfrakturen und damit eine wesentliche klinische Komplikation der Osteoporose deutlich vermindert.
Bei renalem Diabetes insipidus vermindert Hydrochlorothiazid das Urinvolumen und erhöht die Urinosmolalität.
Nicht-melanozytäre Malignome der Haut (NMSC): Basierend auf den verfügbaren Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein von der kumulativen Dosis abhängiger Zusammenhang zwischen Hydrochlorothiazid (HCTZ)-Exposition und NMSC-Entwicklung beobachtet. Eine Studie schloss eine Population aus 71'553 BCC-Fällen und 8'629 SCC-Fällen sowie 1'430'883 bzw. 172'462 entsprechenden Kontrollen ein. Eine starke HCTZ-Exposition (kumulative Dosis ≥50'000 mg) war mit einer bereinigten Odds Ratio (OR) von 1,29 (95%-KI: 1,23 – 1,35) für BCC und bzw. 3,98 (95%-KI: 3,68 – 4,31) für SCC assoziiert. Eine eindeutige kumulative Dosis-Wirkungs-Beziehung wurde sowohl für BCC als auch für SCC beobachtet. Eine weitere Studie ergab einen möglichen Zusammehang zwischen HCTZ-Exposition und Lippenkarzinom (SCC): 633 Fälle von Lippenarzinomen wurden mit 63'067 entsprechenden Kontrollen mittels der «Risk Set Sampling»-Strategie verglichen. Eine kumulative Dosis-Wrkungs-Beziehung wurde mit einem Anstieg der bereinigent OR von 2,1 (95%-KI: 1,7 – 2,6 auf 3,9 (95%-KI: 3,0 – 4,9) bei hoher kumulativer Dosis (≥25'000 mg) und auf 7,7 (95%-KI: 5,7 – 10,5) bei der höchsten kumulativen Dosis gezeigt (≥100'000 mg). (Siehe auch Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Klinische Wirksamkeit
keine Angaben.
PharmakokinetikAbsorption
Captopril als auch Hydrochlorothiazid werden rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, wobei die maximalen Spiegel von Captopril im Serum im Allgemeinen innerhalb 30-60 Minuten erreicht werden. Die Wirkung ist meist schon nach 15-30 Minuten nachweisbar. Die maximale Wirkung wird nach 60-90 Minuten erreicht. Durch eine Erhöhung der Dosis wird weniger das Ausmass, sondern vor allem die Dauer des therapeutischen Effektes gesteigert. Wird die Tablette gleichzeitig mit den Mahlzeiten eingenommen, verzögert sich dadurch die Resorption, ohne dass die «Area under the plasma curve» (AUC) verändert wird.
Bei Verabreichung in Form von Tabletten wird Hydrochlorothiazid zu ca. 70% resorbiert. Veränderungen in der Resorption infolge Fasten oder Nahrungsaufnahme sind von geringer klinischer Bedeutung. Bei Herzinsuffizienz ist die Resorption vermindert.
Nach oraler Einnahme einer Einzeldosis von 12,5/25/50 oder 75 mg werden mittlere Maximalkonzentrationen im Plasma von 70, 142, 260 und 376 ng/ml durchschnittlich nach 2 h erreicht. Innerhalb des therapeutischen Dosierungsbereichs ist die systemische Verfügbarkeit von Hydrochlorothiazid proportional zur Dosis.
Bei chronischer Verabreichung bleibt die Pharmakokinetik von Hydrochlorothiazid unverändert. Nach einer drei Monate dauernden Behandlung mit täglich 50 mg Hydrochlorothiazid wurde im Vergleich zu einer Kurzzeitbehandlung kein Unterschied in der Resorption, Elimination oder Exkretion festgestellt. Während einer wiederholten Verabreichung von Hydrochlorothiazid, z.B. täglich 75 mg 6 Wochen lang, wurden im Plasma mittlere Steady-state-Konzentrationen (Caverage) von 111 ng/ml beobachtet.
Distribution
Im Organismus liegt Captopril hauptsächlich in freier Form vor. Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 25-30%.
Die meisten Untersuchungen an Labortieren weisen darauf hin, dass Captopril nicht in signifikanten Mengen durch die Bluthirnschranke hindurchtritt.
Die Konzentration von Captopril in der Muttermilch beträgt ca. 1% derjenigen im mütterlichen Blut.
Hydrochlorothiazid akkumuliert in den Erythrozyten und erreicht 4 h nach oraler Verabreichung Maximalkonzentrationen. Nach 10 h ist die Konzentration in den Erythrozyten ungefähr 3mal höher als im Plasma. Über die Bindung von Hydrochlorothiazid an Plasmaproteine zu etwa 40-70% wurde berichtetund das apparente Verteilungsvolumen auf 4-8 l/kg geschätzt.
Hydrochlorothiazid passiert die Plazentaschranke und erreicht Konzentrationen in der Nabelvene, die denen im mütterlichen Blut nahekommen. Das Arzneimittel akkumuliert im Fruchtwasser und erreicht Konzentrationen, die bis 19-mal höher sind als im Nabelvenenplasma. Hydrochlorothiazid tritt in die Muttermilch über. Bei einer Aufnahme von ca. 600 ml Muttermilch täglich nimmt ein Kind nicht mehr als 0,05 mg des Arzneimittels zu sich.
Metabolismus/Elimination
Während die Halbwertszeit von freiem Captopril ca. 2 Stunden beträgt, wird das für den antihypertensiven Effekt verantwortliche Gesamt-Captopril («total captopril») wesentlich langsamer, mit einer Halbwertszeit von etwa 7 Stunden eliminiert. Freies Captopril und Gesamt-Captopril («total captopril») werden überwiegend renal ausgeschieden: 95% einer resorbierten, oral applizierten Captopril-Dosis werden innerhalb von 24 Stunden im Urin wiedergefunden, 40-50% als unveränderte Muttersubstanz, der Rest vor allem als Disulfid.
In der terminalen Eliminationsphase wird Hydrochlorothiazid mit einer Halbwertszeit von durchschnittlich 6 bis 15 h aus dem Plasma eliminiert.
Innerhalb von 72 h werden 60-80% einer oralen Einzeldosis im Urin ausgeschieden, 95% davon in unveränderter Form und etwa 4% als Hydrolysat des 2-Amino-4-chlor-m-benzoldisulfonamids (ACBS). Bis zu 24% einer oralen Dosis können in den Fäzes gefunden und eine unbedeutende Menge über die Galle ausgeschieden werden.
Da die Halbwertszeiten von beiden Substanzen («total captopril» und Hydrochlorothiazid) rund 7 Stunden betragen, ist diese Kombination aus pharmakokinetischer Sicht als sinnvoll zu betrachten.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Im Vergleich zu jungen ist bei älteren Patienten die Hydrochlorothiazid-Konzentration im Steady-state höher und die systemische Clearance beträchtlich langsamer.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Nierenfunktionsstörungen sind die mittleren Maximalkonzentrationen im Plasma und die AUC-Werte von Hydrochlorothiazid erhöht und die Ausscheidung im Urin verringert. Bei Patienten mit leichter bis mässig starker Niereninsuffizienz ist die mittlere Halbwertszeit der Elimination fast verdoppelt; die renale Clearance von Hydrochlorothiazid ist beträchtlich vermindert, vergleicht man sie mit der renalen Clearance von Personen mit normaler Nierenfunktion (renale Clearance von ungefähr 300 ml/min).
Bei Niereninsuffizienz sind daher die Dosierungsintervalle entsprechend zu verlängern bzw. die Dosis zu reduzieren (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Patienten mit Lebererkrankungen
Lebererkrankungen mit leichter bis mässiger Leberfunktionseinschränkung verändern die Pharmakokinetik von Hydrochlorothiazid im Allgemeinen nicht wesentlich.
Präklinische DatenCaptoptril
Präklinische Daten auf der Basis von konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine Risiken für den Menschen.
Tierstudien, die mit Captopril während der Organogenese durchgeführt wurden, haben keine teratogenen Effekte gezeigt. Captopril führte jedoch in mehreren Spezies zur fötalen Toxizität, einschliesslich fötaler Mortalität gegen Ende der Trächtigkeit, zu Wachstumsverzögerungen und zur postnatalen Mortalität bei Ratten.
Hydrochlorothiazid
Das mutagene Potential wurde in einer Reihe von Testsystemen in vitro und in vivo untersucht. Während in vitro einige positive Ergebnisse erzielt wurden, erbrachten alle in-vivo-Studien negative Ergebnisse. Es wurde daraus geschlossen, dass in vivo kein bedeutsames mutagenes Potential besteht.
Die Prüfung auf akute Toxizität im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben, und Langzeituntersuchungen zeigten ausser Veränderungen im Elektrolytengleichgewicht keine auffälligen Befunde. Langzeituntersuchungen mit Hydrochlorothiazid an Mäusen und Ratten zeigten keine relevante Erhöhung der Anzahl von Tumoren in den Dosisgruppen.
Hydrochlorothiazid erwies sich nicht als teratogen und zeigte keine Wirkungen auf Fertilität und Empfängnis. Bei drei untersuchten Tierspezies, die Dosen erhielten, die mindestens das Zehnfache der für den Menschen empfohlenen Dosis von ~1 mg/kg überschritten, wurde kein teratogenes Potential festgestellt. Ein Rückgang der Gewichtszunahme gesäugter Rattenjungen wurde der hohen Dosis (das 15-Fache der Dosis beim Menschen) und den diuretischen Wirkungen von Hydrochlorothiazid mit nachfolgenden Auswirkungen auf die Milchproduktion zugeschrieben.
Sonstige HinweiseBeeinflussung diagnostischer Methoden
Captosol comp. kann eine falsch positive Aceton-Reaktion im Urin verursachen; dies ist bei Diabetikern zu beachten.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung, bei Raumtemperatur (15–25°C) und ausser Reichweite von Kindern lagern.
Zulassungsnummer52987 (Swissmedic)
PackungenCaptosol comp. 25: Packungen zu 30 und 100 Tabletten (mit Bruchrille, teilbar). [B]
Captosol comp. 50: Packungen zu 30 und 100 Tabletten (mit Bruchrille). [B]
ZulassungsinhaberinSandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil Rotkreuz.
Stand der InformationJuli 2021
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