Laboratorium Dr. G. Bichsel AG
Zusammensetzung
Wirkstoffe: Thiamini nitras (Vitamin B1), Riboflavinum (Vitamin B2), Pyridoxini hydrochloridum (Vitamin B6), Acidum ascorbicum (Vitamin C), Acidum folicum (Vitamin B9).
Hilfsstoffe.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Kapsel enthält: Thiamini 50 mg ut Thiamini nitras, Riboflavinum 10 mg, Pyridoxini 40 mg ut Pyridoxini hydrochloridum, Acidum ascorbicum 200 mg, Acidum folicum 3 mg, Excip. pro caps.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Ausgleich des Vitaminmangels bedingt durch Hämodialyse.
Dosierung/Anwendung
Erwachsene: 2 Kapseln nach jeder Hämodialyse.
Kinder: Klinische Daten, die die Wirksamkeit und Sicherheit belegen, liegen nicht vor.
Anwendung bei Kindern wird nicht empfohlen.
Die Kapseln sind unzerkaut mit Flüssigkeit zu schlucken.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber einem Inhaltsstoff.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Dialvit soll nicht in höheren Dosen als empfohlen eingenommen werden. Hohe Dosen von Vitamin C führen bei Niereninsuffizienz zu erhöhten Serum-Oxalatspiegeln mit der Gefahr der extrarenalen Oxalose.
Chronische Einnahme hoher Pyridoxin Dosen kann zu sensorischer Neuropathie führen. Bei entsprechenden Symptomen ist die Vitamin B6–Einnahme zu stoppen.
Interaktionen
Bei gleichzeitiger Einnahme von aluminiumhydroxidhaltigen Phosphatbindern kann die Resorption von wasserlöslichen Vitaminen gehemmt werden.
Vitamin B6 kann die Wirkung von Levodopa vermindern.
Vitamin C vermindert bei gleichzeitiger Einnahme die Wirkung von Fluphenazin und von trizyklischen Antidepressiva.
Schwangerschaft, Stillzeit
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei Schwangeren verfügbar. Bis heute sind keine ernsten nachteiligen Folgen bekannt. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist Vorsicht geboten.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es ist nicht anzunehmen, dass das Reaktionsvermögen herabgesetzt wird. Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.
Unerwünschte Wirkungen
Sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000, ≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000)
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: allergische Reaktionen.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Erhöhung des Serum-Oxalat-Spiegels (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Nervensystems
Chronische Einnahme hoher Vitamin B6-Dosen kann zu sensorischer Neuropathie führen.
Augenerkrankungen
Aufgrund der Eigenschaften der Vitamin B1 und B2 kann es zu einer leichten Gelbfärbung der Augenbindehaut kommen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Nausea nach der Einnahme.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Aufgrund der Eigenschaften der Vitamin B1 und B2 kann es zu geruchsspezifischen Ausdünstungen (Schweiss) kommen.
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
Aufgrund der Eigenschaften der Vitamin B1 und B2 kann es zur intensiven Gelbfärbung des Urins kommen.
Überdosierung
Chronische Überdosierung von Vitamin C kann zu Oxalatsteinen und sekundärer Oxalose führen (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Chronische Überdosierung von Vitamin B6 kann zu peripherer Neuropathie führen.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: A11EB
Während der Dialyse treten deutliche Verluste an Vitamin B1, B2, B6 und C sowie an Folsäure auf. Dazu kommt die diätbedingte Beschränkung der Zufuhr von protein- und kaliumreicher Nahrung, die zugleich vitaminreich ist (Fleisch, Milch, Brot, Gemüse, Obst). Auch kann die Vitaminaufnahme durch die Urämie eingeschränkt sein.
Die adäquate Zufuhr der Vitamine B1, B2, B6, C und Folsäure nach der Dialyse korrigiert das postdialytische Defizit. Ferner hilft die Folsäurezufuhr den Homocysteinspiegel zu senken.
Pharmakokinetik
Es wurden keine pharmakokinetischen Studien durchgeführt.
Präklinische Daten
Es sind keine Daten vorhanden.
Sonstige Hinweise
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Bei Diabetikern kann Vitamin C – ohne Beeinflussung der Glukosämie – den Nachweis der Glukose im Harn stören.
Vitamin C kann bei den Untersuchungen der Stuhlproben auf Blut zu falsch negativen Resultaten führen.
Vitamin B1 kann zu falsch positiven Resultaten der Urobilinogenbestimmung mit der Reaktion nach Ehrlich führen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C), vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahren. Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Zulassungsnummer
55'702 (Swissmedic).
Packungen
100 Kapseln, 1000 Kapseln (B)
Zulassungsinhaberin
Laboratorium Dr. G. Bichsel AG, 3800 Unterseen
Stand der Information
Januar 2003.