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Nasofan® Nasenspray
Mepha Pharma AG

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Fluticasoni-17-propionas (mikronisiert).
Hilfsstoffe
Conserv.: 2-Phenylethanolum, Benzalkonii chloridum, Excipiens ad suspensionem.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Saisonale Rhinitis und perenniale Rhinitis (bei Kindern maximal 3 Monate).

Dosierung/Anwendung

Nasofan Nasenspray ist ausschliesslich intranasal anzuwenden. Um den vollen therapeutischen Nutzen zu erreichen, ist eine regelmässige Anwendung wichtig. Da die maximale Wirkung mit 3-4tägiger Verzögerung eintreten kann, sollte der Patient über das eventuelle Ausbleiben der Sofortwirkung unterrichtet werden.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren: 1× täglich 2 Einzeldosen in jede Nasenöffnung, vorzugsweise am Morgen. In schweren Fällen 2 Einzeldosen 2× täglich in beide Nasenöffnungen. Sobald die Symptome unter Kontrolle sind, soll die Dosis auf 1x täglich 1 Einzeldosis in jede Nasenöffnung reduziert werden. Treten die Symptome wieder auf, kann die Dosierung entsprechend erhöht werden. Die maximale Dosierung pro Tag sollte 4 Einzeldosen in jede Nasenöffnung nicht überschreiten. Es sollte die niedrigste Dosis, die zur Kontrolle der Symptome geeignet ist, gewählt werden.
Kinder von 4-12 Jahren: 1× täglich 1 Einzeldosis in jede Nasenöffnung, vorzugsweise am Morgen. Die maximale Dosierung pro Tag sollte 2 Einzeldosen in jede Nasenöffnung nicht überschreiten. Es sollte die niedrigste Dosis, die zur Kontrolle der Symptome geeignet ist, gewählt werden. Die Therapie sollte nicht länger als 3 aufeinanderfolgende Monate dauern.
Bei Kindern unter 4 Jahren sollte Fluticason mangels entsprechender Erfahrungen vorläufig nicht angewendet werden.
Geriatrie: Für ältere Patienten gilt dasselbe Dosierungsschema wie für Erwachsene.
Eine genaue Gebrauchsanweisung für den Spray liegt der Packung bei.

Kontraindikationen

Bei Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil von Nasofan Nasenspray.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Lokale Infektionen im Nasen-Rachenraum sind adäquat zu behandeln, stellen aber keine absolute Anwendungseinschränkung für die zusätzliche Anwendung von Nasofan Nasenspray dar.
Der volle therapeutische Nutzen von Nasofan Nasenspray kann mit 3-4-tägiger Verzögerung eintreten.
Bei Umstellung von systemischer Steroid-Therapie auf Nasofan Nasenspray können Allergien ausserhalb des Nasenbereiches auftreten, welche vorher durch die systemische Gabe unterdrückt wurden. Kortikosteroide können eine lokale Infektion begünstigen oder maskieren.
Vorsicht ist geboten bei Patienten, die von der Behandlung mit systemischen Steroiden auf Nasofan Nasenspray umgestellt werden, wenn Grund zur Annahme besteht, dass ihre Nebennierenfunktion eingeschränkt sein könnte.
Obwohl mit Nasofan saisonal bedingte allergische Rhinitiden in den meisten Fällen unter Kontrolle gehalten werden können, kann bei selten auftretendem, abnorm hohem Sommer-Allergenniveau eine geeignete zusätzliche Therapie notwendig sein. Eine solche Therapie kann zum Beispiel zur Kontrolle von Augensymptomen notwendig sein.
Der Gebrauch übermässiger Dosen oder eine Langzeitbehandlung mit Glucokortikosteroiden kann zu systemischen Nebenwirkungen einschliesslich Wachstumsverzögerungen bei Kindern führen. Die Langzeitwirkung intranasaler Steroide bei Kindern ist nicht vollständig geklärt. Allgemein gilt, dass der Arzt die Wachstumsentwicklung der Kinder, die über eine längere Zeit mit Glucokortikosteroiden behandelt werden, sorgfältig beobachten muss. Der Nutzen einer Behandlung mit Glucokortikosteroiden soll gegenüber dem Risiko einer möglichen Wachstumsverzögerung abgewogen werden. Falls eine Wachstumsverzögerung beobachtet wird, soll die Therapie überprüft werden und mit der kleinstmöglichen Erhaltungsdosis, welche die Symptome kontrolliert, weitergeführt werden. Die Überweisung an einen Pädiater sollte in Betracht gezogen werden.
Sehstörung
Bei der systemischen und topischen Anwendung von Kortikosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient Symptome wie verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen entwickelt, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Abklärung möglicher Ursachen erwogen werden, darunter Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen wie zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach Anwendung systemischer oder topischer Kortikosteroide berichtet wurden.
Eine klinisch signifikante Suppression der Nebennierenrinde kann infolge einer Behandlung mit höheren als der empfohlenen Dosierung intranasaler Kortikosteroide auftreten. Gibt es Hinweise, dass höhere als die empfohlenen Dosen angewendet werden, sollte die zusätzliche Applikation von systemischen Kortikosteroiden während Stressituationen oder vor Operationen in Erwägung gezogen werden.
Die Resultate einer Interaktionsstudie bei gesunden Probanden haben gezeigt, dass Ritonavir (ein potenter Hemmer des Cytochroms P450 3A4) die Plasmaspiegel von Fluticason-propionat massiv erhöhen kann, was zu einer reduzierten Kortisol-Plasma-Konzentrationen führen kann. Deshalb sollten Ritonavir und Fluticason-propionat nur dann zusammen angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen für den Patienten das Risiko von systemischen Kortikosteroid-Nebenwirkungen überwiegt (siehe «Interaktionen»).

Interaktionen

Aufgrund des ausgeprägten First-Pass-Metabolismus und der hohen Plasmaclearance durch das Cytochrom P450 3A4 im Darm und in der Leber, führt die inhalative Anwendung von Fluticasonpropionat unter normalen Umständen zu niedrigen Plasmakonzentrationen von Fluticason-propionat.
Resultate einer Interaktionsstudie bei gesunden Probanden haben jedoch gezeigt, dass Ritonavir (ein potenter Hemmer des Cytochroms P450 3A4) die Plasmaspiegel von Fluticason-propionat massiv erhöhen kann, was zu einer reduzierten Plasma-Kortisol-Konzentration führen kann. Seit der Markteinführung von Fluticason-propionat-haltigen Arzneimitteln wurden klinisch signifikante Interaktionen bei Patienten unter Ritonavir und Fluticason-propionat gemeldet, die zu typischen systemischen Kortikosteroid-Nebenwirkungen inklusive Cushing-Syndrom und Hemmung der Nebennierenrinde führten. Deshalb sollten Ritonavir und Fluticason-propionat nur dann zusammen angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen für den Patienten das Risiko systemischer Kortikosteroid-Nebenwirkungen überwiegt.
Studien haben gezeigt, dass andere Hemmer des Cytochroms P450 3A4 (Erythromycin, Ketoconazol) zu einer schwachen Erhöhung der Plasmaspiegel von Fluticason-propionat führen, ohne dass es zu einer bedeutenden Reduktion der Plasma-Kortisol-Konzentration kommt.
Die gleichzeitige Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren, darunter Cobicistat-enthaltende Arzneimittel, erhöht voraussichtlich das Risiko systemischer Nebenwirkungen. Diese Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko von systemischen Kortikosteroid-Nebenwirkungen; in diesem Fall sollten die Patienten auf systemische Kortikosteroid-Nebenwirkungen überwacht werden.
Andererseits konnten in Interaktionsstudien keine signifikanten Effekte von Fluticason-propionat auf die Pharmakokinetik von Terfenadin und Erythromycin gezeigt werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Im Tierversuch wurden die typischen teratogenen/embryotoxischen Wirkungen potenter Kortikoide (Gaumenspalten, NNR-Supression) erst bei hohen systemisch verabreichten Dosen beobachtet. Die intranasale Anwendung hat zwar nur einen minimalen systemischen Effekt. Beim Menschen liegen aber keine Unterlagen über die Anwendung während der Schwangerschaft vor. Nasofan Nasenspray sollte deshalb während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden.
Stillzeit
Die Ausscheidung von Fluticason-propionat in die Muttermilch wurde beim Menschen nicht untersucht. Das Erreichen messbarer Plasmaspiegel (nach subkutaner Verabreichung) bei der Ratte führte auch zu einem Nachweis der Substanz in der Muttermilch. Beim Menschen ist nach intranasaler Verabreichung in der empfohlenen Dosierung jedoch mit geringen Plasmaspiegeln zu rechnen. Trotzdem sollte während der Anwendung von Nasofan Nasenspray nicht gestillt werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es liegen keine spezifischen Studien zum Einfluss von Nasofan Nasenspray auf die Fähigkeit, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, vor; die pharmakologischen Eigenschaften des Wirkstoffes deuten jedoch nicht auf eine Beeinträchtigung hin.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen werden nach Organklasse und Häufigkeit geordnet aufgeführt. Häufigkeiten werden folgendermassen definiert: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000) und «sehr selten» (<1/10'000) inklusive isolierte Berichte. Sehr häufige, häufige und gelegentliche unerwünschte Wirkungen werden normalerweise in klinischen Studien bestimmt. Die Raten der unerwünschten Wirkungen in den Gruppen mit Placebo wurden bei der Einteilung in die Häufigkeitskategorien nicht berücksichtigt, da diese im allgemeinen mit denen in der Gruppe der aktiven Prüfsubstanz vergleichbar waren. Seltene und sehr seltene unerwünschte Wirkungen stammen vor allem aus Daten von Spontanmeldungen.
Erkrankungen des Immunsystem
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, Anaphylaxie/anaphylaktische Reaktionen, Bronchospasmus, Exanthem, Urtikaria, Ödeme des Gesichtes oder der Zunge.
Erkrankungen des Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen, unangenehmer Geschmack, unangenehmer Geruch.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Nasenbluten.
Häufig: Austrocknung der Nasenschleimhaut und des Rachens, Reizung der Nasenschleimhaut und des Rachens.
Sehr selten: Nasen-Septumperforation, Nasenschleimhautulzerationen.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Verschwommenes Sehen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Sehr selten: Glaukom, erhöhter Augeninnendruck, Katarakt.
Vereinzelte Spontanmeldungen bezüglich Augenprobleme nach Langzeitanwendung wurden registriert. Die Resultate klinischer Studien mit einer Behandlungsdauer von bis zu einem Jahr ergaben keine Hinweise, dass die intranasale Anwendung von Fluticason-propionat die Inzidenz von Augenproblemen (inklusive Glaukom, erhöhter Augeninnendruck und Katarakt) erhöht.
Systemische Effekte können bei einigen nasalen Kortikosteroiden auftreten, speziell bei Langzeitbehandlung mit hohen Dosen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es liegen keine Daten über akute oder chronische Überdosierung mit Nasofan Nasenspray vor.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
R01AD08
Wirkungsmechanismus
Fluticason-propionat ist ein halogeniertes und stark wirksames Glukokortikosteroid, das nach intranasaler Applikation lokal eine antiallergische und eine stark entzündungshemmende Wirkung aufweist.
In therapeutischer Dosierung treten keine systemischen Kortikosteroid-Nebenwirkungen auf.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus».
Klinische Wirksamkeit
Keine Daten vorhanden.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach intranasaler Verabreichung von Flutiacson-propionat (200 µg/Tag) waren bei den meisten Probanden die maximalen Plasmakonzentrationen im Steady State nicht quantifizierbar (<0,01 ng/ml). Der höchste bestimmte cmax-Wert lag bei 0,017 ng/ml. Die direkte Resorption in der Nase ist auf Grund der niedrigen Wasserlöslichkeit und des hohen Dosisanteils, der verschluckt wird, vernachlässigbar. Die absolute orale Bioverfügbarkeit ist ebenfalls vernachlässigbar (<1%), einerseits aufgrund der unvollständigen Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt und andererseits aufgrund des ausgeprägten First-Pass-Metabolismus. Die gesamte systemische Resorption, zusammengesetzt aus der nasalen Resorption und der oralen Resorption des verschluckten Dosisanteiles, ist demzufolge vernachlässigbar.
Distribution
Die Verteilung von Fluticason-propionat ist charakterisiert durch eine hohe Plasmaclearance (1150 ml/min), ein grosses Verteilungsvolumen im Steady State (ca. 300 l) und eine terminale Halbwertszeit von ungefähr 8 Stunden. Die Plasmaproteinbindung ist hoch (91%).
Metabolismus
Fluticason-propionat wird rasch aus dem systemischen Kreislauf entfernt, hauptsächlich durch hepatische Metabolisierung mittels des Cytochrom P450-Enzyms CYP3A4 zu einem inaktiven Carbonsäurederivat.
Elimination
Die Eliminationsrate von intravenös verabreichtem Fluticason-propionat ist über den Dosisbereich von 250-1000 µg linear und ist charakterisiert durch eine hohe Plasmaclearance (1,1 l/min). Die renale Clearance von Fluticason-propionat ist vernachlässigbar (<0,2%) und weniger als 5% beim Carbonsäure-Metaboliten. Der hauptsächliche Eliminationsweg (87-100%) ist die Ausscheidung von Fluticason-propionat und seiner Metaboliten in die Faeces.

Präklinische Daten

In den toxikologischen Untersuchungen sind ausschliesslich die typischen Klasseneffekte von wirkungsstarken Kortikosteroiden aufgetreten, und dies auch nur bei weitaus höheren Dosierungen als zur Therapie vorgeschlagen werden. In den toxikologischen Untersuchungen mit wiederholter Arzneimittelgabe sowie in den Reproduktionsstudien und den teratologischen Studien wurden die für hoch dosierte Kortikosteroide typischen teratogenen/embryotoxischen Effekte festgestellt.
Fluticason-propionat besitzt weder unter In-vitro- noch unter In-vivo-Bedingungen eine mutagene Aktivität und bei Nagern wurde auch kein tumorerzeugendes Potential festgestellt. In Tiermodellen erwies sich Fluticason-propionat als nicht-reizend und nicht-sensibilisierend.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Innerhalb von 3 Monaten nach erstem Gebrauch verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Nasofan Nasenspray bei Raumtemperatur (15-25°C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Vor der ersten Anwendung von Nasofan Nasenspray, muss die Pumpe sechsmal gedrückt werden. Wurde Nasofan Nasenspray während 7 Tagen nicht angewendet, muss der Spray vor der Anwendung genügende Male gedrückt werden, bis ein feiner Sprühnebel austritt.
Vor Gebrauch gut schütteln.

Zulassungsnummer

58169 (Swissmedic).

Packungen

Flaschen zu 60, 120 und 150 Einzeldosen. (B)

Zulassungsinhaberin

Mepha Pharma AG, Basel.

Stand der Information

Mai 2021.
Interne Versionsnummer: 4.2