Fachinformation Flu-SWAN SWAN Isotopen AG SWAN Haus, Inselspital ZusammensetzungWirkstoff:1 ml enthält 185 MBq Fludeoxyglucose (18F) zum Datum und Zeitpunkt der Kalibrierung.
Hilfsstoffe:
Natriumchlorid 9 mg (entspricht 3.54 mg Natrium)
Äthanol 4 mg
Wasser für Injektionszwecke 1 ml
Flu-SWAN enthält kein Konservierungsmittel.
Spezifikationen:
Nuklide [18F]-Fluor
Radionuklidreinheit >99%
Radiochemische Reinheit >95%
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitFlu-SWAN wird als durchsichtige, farblose oder leicht gelbliche Lösung angeboten. Flu-SWAN ist ein verwendungsfertiges Diagnostikum zur direkten Anwendung.
Die radioaktive Konzentration beträgt 185 MBq/ml zum Referenzzeitpunkt und -datum, das auf der Verpackung angegeben ist (Datum und Zeit der Kalibrierung).
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenDieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.
Flu-SWAN ist zur Untersuchung des regionalen Glukosestoffwechsels bei onkologischen, neurologischen, kardiologischen und entzündlichen Fragestellungen unter Verwendung der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) indiziert.
Entzündungen führen über verschiedene Mechanismen zu einer Steigerung der Glukosestoffwechsels. Bei Inflammationen ist das diagnostische Ziel die Darstellung entzündlicher Stoffwechselsteigerungen im Gewebe. Flu-SWAN kann eingesetzt werden zur Diagnose diverser entzündlicher Prozesse wie zum Beispiel:
·Fieber unklarer Genese
·Akute und chronische Osteomyelitis
·Infektionen von Gelenksprothesen
·Infektionen von Gefässtransplantaten
·Komplikationen bei Diabetes (Gangräne)
·Entzündlichen Darmerkrankungen
·Vaskulitis
Dosierung/AnwendungDosierung
Die empfohlene Aktivitätsmenge für einen Erwachsenen liegt bei 100 bis 500 MBq (diese Aktivitätsmenge ist an das Körpergewicht des Patienten und die Art der verwendeten Kamera anzupassen) und wird durch direkte intravenöse Injektion appliziert.
Für Patienten unter 18 Jahren liegen nur wenige klinische Daten zur Sicherheit und diagnostischen Wirksamkeit des Arzneimittels vor. Deshalb sollte vor einer Anwendung in der onkologischen Pädiatrie eine sorgfältige Nutzen-/Risiko-Abwägung erfolgen.
Bei Kindern wird die empfohlene Aktivität aufgrund der revidierten EANM Dosistabelle für 2D und 3D Ganzkörper-18F-FDG PET Untersuchungen errechnet (Pediatric European Task Group EANM 2008):
Gewicht (kg)
|
Aktivität (MBq) 2D
|
Aktivität (MBq) 3D
|
Gewicht (kg)
|
Aktivität (MBq) 2D
|
Aktivität (MBq) 3D
|
3
|
26
|
14
|
32
|
189
|
102
|
4
|
30
|
16
|
34
|
200
|
108
|
6
|
44
|
24
|
36
|
207
|
112
|
8
|
55
|
30
|
38
|
218
|
118
|
10
|
70
|
38
|
40
|
229
|
124
|
12
|
81
|
44
|
42
|
237
|
128
|
14
|
92
|
50
|
44
|
248
|
134
|
16
|
104
|
56
|
46
|
259
|
140
|
18
|
115
|
62
|
48
|
267
|
144
|
20
|
126
|
68
|
50
|
277
|
150
|
22
|
137
|
74
|
52-54
|
292
|
158
|
24
|
148
|
80
|
56-58
|
311
|
168
|
26
|
159
|
86
|
60-32
|
329
|
178
|
28
|
167
|
90
|
64-66
|
348
|
188
|
30
|
178
|
96
|
68
|
363
|
196
|
Vorbereitung des Patienten
Bei der Verabreichung von Flu-SWAN soll der Patient hinreichend hydriert und seit mindestens vier Stunden nüchtern sein, um eine maximale Aktivität im Untersuchungsgebiet zu erreichen, da die Aufnahmekapazität der Zellen für Glukose begrenzt ist („Sättigungskinetik“). Die Flüssigkeitszufuhr ist nicht zu begrenzen (zuckerhaltige Getränke sind jedoch zu vermeiden).
Um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen und die Strahlenexposition der Harnblase zu vermindern, ist der Patient dazu anzuhalten, vor und nach der Bildakquisition ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und die Blase zu entleeren.
·Onkologie, Neurologie und Entzündung
Um eine Hyperfixation des Tracers in der Muskulatur zu vermeiden, sollte den Patienten empfohlen werden, vor der Untersuchung schwere körperliche Aktivitäten zu vermeiden, sowie zwischen Injektion und Untersuchung und während der Bildakquisition zu ruhen (die Patienten sollen bequem liegen und weder lesen noch sprechen).
Der zerebrale Glukosestoffwechsel ist von der Gehirnaktivität abhängig. Deshalb sind neurologische Untersuchungen nach einer Ruhephase in einem abgedunkelten Raum mit geringem Geräuschpegel durchzuführen.
Vor der Injektion ist eine Blutglukose-Bestimmung durchzuführen, da eine Hyperglykämie zu einer verminderten Sensitivität der Untersuchung führen kann, insbesondere wenn der Blutzuckerspiegel über 8 mmol/l liegt. Aus diesem Grund ist eine PET-Untersuchung mit Flu-SWAN bei Patienten mit nicht eingestelltem Diabetes mellitus möglichst zu vermeiden.
·Kardiologie
Da die Glukoseaufnahme im Myokard ein insulinabhängiger Vorgang ist, wird für eine Herz-PET eine Glukosebelastung mit 50 g etwa eine Stunde vor der Verabreichung von Flu-SWAN empfohlen, um die Myokardviabilität zu bewerten. Alternativ kann, insbesondere bei Diabetikern, der Blutzuckerspiegel bei Bedarf auch durch eine kombinierte Insulin- und Glukose-Infusion (Insulin/Glukose-Clamp-Technik) eingestellt werden.
PET-Untersuchung
Die Aktivität von Flu-SWAN muss vor jeder Anwendung mit einem Dosis-Kalibrator geprüft werden.
Die Injektion muss unbedingt intravenös erfolgen, um eine Bestrahlung infolge lokaler Extravasate sowie Artefakte in der Bildgebung zu vermeiden.
Die Emissionsaufnahmen werden üblicherweise 45–90 Minuten nach der Injektion von Flu-SWAN begonnen. Eine für die Bildstatistik ausreichende Restaktivität vorausgesetzt, kann die Fludeoxyglucose (18F)-PET auch bis zu zwei oder drei Stunden nach der Injektion durchgeführt werden, was in einer verminderten Hintergrundaktivität resultiert.
Falls erforderlich kann die Untersuchung kurzfristig wiederholt werden.
Hinweise für die Handhabung
Vor Gebrauch muss die Verpackung geprüft und die Aktivität mit Hilfe eines Dosis-Kalibrators gemessen werden.
Vor der Injektion ist eine Sichtkontrolle der Lösung durchzufüh-ren, und nur klare Lösungen ohne sichtbare Partikel dürfen benützt werden.
Das Präparat kann in einer Injektionslösung von NaCl 9 mg/ml (0,9 %) verdünnt werden.
Das Fläschchen ist ungeöffnet im Bleischutz aufzubewahren.
Nach der Desinfektion des Stopfens ist die Lösung aseptisch mit einer entsprechend geschützten, sterilen Einwegspritze durch den Stopfen zu entnehmen.
Strahlenexposition
Laut Publikation 80 der ICRP (International Commission on Radiological Protection) (Radiation Dose to Patients from Radiopharmaceuticals, Pergamon Press, 1999) werden vom Patienten folgende Strahlendosen absorbiert:
Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (µGy/MBq)
|
Organ
|
Erwachsene
|
15 Jahre
|
10 Jahre
|
5 Jahre
|
1 Jahr
|
Nebenniere
|
12
|
15
|
24
|
38
|
72
|
Blase
|
160
|
210
|
280
|
320
|
590
|
Knochenoberfläche
|
11
|
14
|
22
|
35
|
66
|
Gehirn
|
28
|
28
|
30
|
34
|
48
|
Brust
|
8,6
|
11
|
18
|
29
|
56
|
Gallenblase
|
12
|
15
|
23
|
35
|
66
|
Gastrointestinaltrakt
|
Magen
|
11
|
14
|
22
|
36
|
68
|
Dünndarm
|
13
|
17
|
27
|
41
|
77
|
Dickdarm
|
13
|
17
|
27
|
40
|
74
|
Herz
|
62
|
81
|
120
|
200
|
350
|
Nieren
|
21
|
25
|
36
|
54
|
96
|
Leber
|
11
|
14
|
22
|
37
|
70
|
Lunge
|
10
|
14
|
21
|
34
|
65
|
Muskeln
|
11
|
14
|
21
|
34
|
65
|
Speiseröhre
|
11
|
15
|
22
|
35
|
68
|
Ovarien
|
15
|
20
|
30
|
44
|
82
|
Bauchspeicheldrüse
|
12
|
16
|
25
|
40
|
76
|
Rotes Knochenmark
|
11
|
14
|
22
|
32
|
61
|
Haut
|
8.3
|
10
|
16
|
27
|
52
|
Milz
|
11
|
14
|
22
|
36
|
69
|
Testes
|
12
|
16
|
26
|
38
|
73
|
Thymus
|
11
|
15
|
22
|
35
|
68
|
Schilddrüse
|
10
|
13
|
21
|
35
|
68
|
Uterus
|
21
|
26
|
39
|
55
|
100
|
Sonstige Gewebe
|
11
|
14
|
22
|
34
|
63
|
Effektive Dosis (mSv/MBq)
|
19
|
25
|
36
|
50
|
95
|
Für Fludeoxyglucose (18F) beträgt die effektive Dosis, die aus der Anwendung einer Aktivität von 500 MBq resultiert, etwa 9,5 mSv (für eine Person mit einem Gewicht von 70 kg). Bei dieser Aktivität von 500 MBq werden folgende Strahlendosen an die kritischen Organe abgegeben: Blase: 80 mGy; Herz: 31 mGy; Gehirn: 14 mGy.
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen seiner Bestandteile.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmenrelative Kontraindikationen
Bei Schwangerschaft (siehe „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Bei allen Patienten muss die Strahlenexposition durch den erwarteten Nutzen gerechtfertigt sein, und die applizierte Strahlungsdosis soll so niedrig wie möglich gehalten werden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine äusserst sorgfältige Indikationsstellung erforderlich, da es bei diesen Patienten zu einer erhöhten Strahlenexposition kommen kann.
Es ist zu berücksichtigen, dass die effektive Dosis pro MBq bei Kindern höher ist als bei Erwachsenen (siehe Abschnitt „Besondere Hinweise″).
Allgemeine Warnhinweise
Es wird den Patienten empfohlen, während der ersten 12 Stunden nach der Injektion engen Kontakt zu kleinen Kindern zu vermeiden.
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell zugelassenen klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Empfang, Lagerung, Handhabung, Transport und Entsorgung dieser Produkte unterliegen den Bestimmungen und den entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörde.
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur unter Beachtung der Strahlenschutzvorschriften und der pharmazeutischen Qualitätsanforderungen zubereitet werden.
Flu-SWAN ist hinter angemessener Abschirmung zu lagern und zu handhaben, um maximalen Schutz für Patienten und Krankenhauspersonal zu gewährleisten. Insbesondere wird empfohlen, sich selber beim Aufziehen der Spritze und der Durchführung der Injektion vor Beta-Plus-Strahlungen und Annihilationsphotonen angemessen abzuschirmen.
Die Lösung enthält 3.54 mg/ml Natrium. Je nach Zeitpunkt der Verabreichung der Injektion kann der Gehalt an Natrium, welcher dem Patienten verabreicht wird, in einigen Fällen 1 mmol (23 mg) übersteigen. Dies sollte bei Patienten, die sich natriumarm ernähren, berücksichtigt werden.
Dieses Arzneimittel enthält maximal 4 mg/ml Alkohol (Äthanol). Einem Patienten wird maximal 10 ml verabreicht; diese Menge von 40 mg/10 ml dieses Arzneimittels entspricht 1 ml Bier oder 0.4 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.
InteraktionenAlle Arzneimittel, die den Blutzuckerspiegel verändern, können die Sensitivität der Untersuchung beeinträchtigen (z.B. Kortikosteroide, Valproat, Carbamazepine, Phenytoin, Phenobarbital und Katecholamine).
Für die Interpretation von PET-Untersuchungen ist zu berücksichtigen, dass unter der Verabreichung von hämatopoesestimulierenden Faktoren (CSF) die Aufnahme von Flu-SWAN in Knochenmark und Milz während mehrerer Tage erhöht ist. Wenn CSF-Gabe und PET-Untersuchung mindestens 5 Tage auseinanderliegen, kann diese Beeinflussung verringert werden.
Die Verabreichung von Glukose und Insulin beeinflusst die Aufnahme von Flu-SWAN in den Zellen. Ein hoher Blutzucker- bzw. niedriger Plasmainsulinspiegel vermindert die Aufnahme von Flu-SWAN in Organen und Tumoren.
Schwangerschaft, StillzeitEs liegen keine Daten zur Anwendung dieses Präparats bei Schwangeren vor.
Falls es erforderlich ist, bei einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel anzuwenden, ist vorgängig jede Möglichkeit einer Schwangerschaft auszuschliessen. Bei Ausbleiben der Monatsblutung ist eine Frau bis zum Beweis des Gegenteils als schwanger anzusehen. Im Zweifelsfall ist wie bei einer bekannten Schwangerschaft zu verfahren.
Untersuchungen mit Radionukliden an Schwangeren führen auch zur Bestrahlung des Foeten. Die Anwendung von Flu-SWAN mit einer Aktivität von 400 MBq führt im Uterus zu einer absorbierten Dosis von 8,4 mGy. In dieser Dosierung sind keine tödlichen Folgen oder die Verursachung von Fehlbildungen, Wachstumshemmungen oder Funktionsstörungen zu erwarten; jedoch könnte das Risiko für die Entstehung von Krebs und Erbgutschäden erhöht sein.
Von der Gabe von Flu-SWAN ist während der Schwangerschaft abzusehen, es sei denn, die Notwendigkeit ist offensichtlich oder der Nutzen für die Mutter überwiegt bei weitem das Risiko für den Feten. In diesem Fall muss jedoch die Strahlenexposition strikt auf das Minimum, welches benötigt wird, um die erforderlichen klinischen Informationen zu erhalten, beschränkt werden. Alternative Methoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewandt werden, sollten in Betracht gezogen werden, sofern sie diagnostisch gleichwertig sind.
Flu-SWAN tritt in die Muttermilch über. Wenn Flu-SWAN einer stillenden Mutter verabreicht wird, ist zu erwägen, ob die Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen vertretbar ist. Wenn die Verabreichung während der Laktation unumgänglich ist, kann vor der Injektion die Milch abgepumpt und für später konserviert werden. Das Stillen ist für mindestens 12 Stunden zu unterbrechen und die in dieser Zeit gebildete Milch ist zu verwerfen.
Aus Strahlenschutzgründen wird ausserdem empfohlen, dass die Patientin während der ersten 12 Stunden nach der Injektion den direkten Kontakt mit dem Säugling vermeidet.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Unerwünschte WirkungenBisher wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.
Da die verabreichten Wirkstoffmengen sehr gering sind, liegen die Risiken der Anwendung im Wesentlichen bei der Strahlenexposition. Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt werden, besteht dafür eine geringe Wahrscheinlichkeit. Die effektive Strahlendosis liegt bei Gabe der maximal empfohlenen Aktivität dieses Fludeoxyglucose (18F)haltigen Arzneimittels bei rund 9,5 mSv.
ÜberdosierungEine Überdosierung im pharmakologischen Sinne ist bei den für diagnostische Zwecke verwendeten Dosen unwahrscheinlich.
Wird dennoch eine Überdosis Flu-SWAN appliziert, muss die vom Patienten absorbierte Dosis durch Erhöhung der Ausscheidung des Radionuklids mittels forcierter Diurese und häufiger Blasenentleerung so weit wie möglich reduziert werden.
Eigenschaften/Wirkungen·ATC-Code: V09IX04
·Physikalische Eigenschaften: [18F]-Fluor hat eine Halbwertszeit von 109,8 Minuten und emittiert Positronenstrahlung mit einer maximalen Energie von 0,633 MeV, gefolgt von einer Photonenvernichtungsstrahlung von 0,511 MeV.
·Chemische Eigenschaften: pH 4,5-8,5.
·Wirkungsmechanismus: Fludeoxyglucose (18F) ist ein Glukose-Analogon, das in allen Zellen, deren primäre Energiequelle Glukose ist, insbesondere auch in Tumoren mit hohem Glukoseumsatz, akkumuliert wird.
·Wirksamkeit: Bei den für diagnostische Untersuchungen zur Anwendung kommenden chemischen Konzentrationen sind keine pharmakodynamischen Wirkungen der Fludeoxyglucose (18F) zu erwarten. Siehe Abschnitt „Besondere Hinweise: Beeinflussung diagnostischer Methoden“.
PharmakokinetikNach intravenöser Injektion ist das pharmakokinetische Profil von Fludeoxyglucose (18F) im Gefässkompartiment bi-exponentiell mit einer Verteilungszeit von 1 Minute und einer Eliminationszeit von ca. 12 Minuten.
Die zelluläre Aufnahme von Fludeoxyglucose (18F) erfolgt durch gewebespezifische Transportsysteme, die teilweise insulinabhängig sind und daher durch Nahrungsaufnahme, Ernährungszustand sowie bestehenden Diabetes mellitus beeinflusst werden. Bei Diabetespatienten ist die Aufnahme von Fludeoxyglucose (18F) in die Zellen aufgrund der Veränderungen in Gewebsverteilung und Glukosestoffwechsel gestört bzw. vermindert.
Fludeoxyglucose (18F) wird ähnlich wie Glukose über die Zellmembran transportiert, durchläuft aber nur den ersten Schritt der Glykolyse, die zur Bildung von [18F]-Fludeoxyglukose-6-Phosphat führt, das in den Tumorzellen eingeschlossen bleibt und nicht weiter metabolisiert wird. Da die nachfolgende Dephosphorylierung durch intrazelluläre Phosphatasen sehr langsam abläuft, verbleibt das [18F]-Fludeoxyglukose-6-Phosphat über mehrere Stunden im Gewebe (Trapping-Mechanismus).
Bei Gesunden verteilt sich Fludeoxyglucose (18F)weitläufig im gesamten Körper, insbesondere im Gehirn und im Herz, sowie in geringerem Masse in den Lungen und der Leber.
Die Elimination von Fludeoxyglucose (18F) erfolgt überwiegend renal, wobei in den zwei Stunden nach der Injektion 20% der Aktivität mit dem Urin ausgeschieden wird.
Die Bindung an das Nierenparenchym ist schwach, aber aufgrund der renalen Ausscheidung von Fludeoxyglucose (18F) weisen die gesamten Harnwege, insbesondere die Blase, eine erhöhte Aktivität auf.
Fludeoxyglucose (18F) passiert die Blut-Hirn-Schranke. Rund 7% der injizierten Dosis werden 80-100 Minuten nach der Injektion im Gehirn akkumuliert. Epilepsieherde zeichnen sich in den anfallsfreien Phasen durch einen verminderten Glukosestoffwechsel aus.
Rund 3% der injizierten Dosis werden innerhalb von 40 Minuten nach der Injektion vom Myokard aufgenommen. Die Verteilung von Fludeoxyglucose (18F) im gesunden Herzen ist vorwiegend homogen, jedoch werden regionale Unterschiede von bis zu 15% für die Kammerscheidewand beschrieben. Während und nach einer reversiblen Myokardischämie steigt die Glukoseaufnahme in den Herzmuskelzellen.
0,3% und 0,9–2,4% der injizierten Aktivitätsmenge werden in Pankreas und Lunge akkumuliert.
In geringerem Masse wird Fludeoxyglucose (18F) ausserdem an den Augenmuskel, den Pharynx und den Darm gebunden. Bei vorausgehender körperlicher Anstrengung und bei Muskelanspannungen während der Untersuchung kann es zur Bindung an Muskeln kommen.
Präklinische DatenAnwendungen einer im Vergleich zur Humandosis etwa 50-fach erhöhten Dosis beim Hund und einer 1000-fach erhöhten Dosis bei der Maus keine Toxizitätshinweise.
Studien zur chronischen Toxizität, zum mutagenen Potenzial sowie Studien zur Reproduktionstoxizität und zum kanzerogenen Potenzial wurden nicht durchgeführt, da der klinische Gebrauch des Wirkstoffs im Regelfall als intravenöse Einmalgabe im ng- oder µg-Bereich vorgesehen ist.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, ausser mit dem unter Abschnitt „Hinweise für die Handhabung″ aufgeführten Arzneimitteln, nicht gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Infektiöse und/oder entzündliche Erkrankungen sowie Heilungsprozesse im Anschluss an einen chirurgischen Eingriff können eine signifikante Anbindung von Flu-SWAN und damit falsche positive Resultate verursachen.
Falsch positive oder falsch negative Resultate einer PET-Untersuchung mit Flu-SWAN sind in den ersten zwei bis vier Monaten nach einer Radiotherapie möglich. Eine PET-Untersuchung mit Flu-SWAN während dieser Zeitspanne muss daher ausreichend begründet sein.
Um falsch negative Resultate zu vermeiden, wird eine Frist von mindestens vier bis sechs Wochen nach der letzten chemotherapeutischen Behandlung empfohlen. Eine PET-Untersuchung mit Flu-SWAN während dieser Zeitspanne muss daher ausreichend begründet sein. Wird eine Chemotherapie in Zyklen von weniger als vier Wochen durchgeführt, muss eine PET-Untersuchung mit Flu-SWAN jeweils direkt vor Beginn eines Zyklus durchgeführt werden.
Im Fall von niedriggradigen Lymphomen und bei Verdacht auf ein rezidivierendes Ovarial-Karzinom ist der begrenzten Empfindlichkeit der PET-Untersuchung mit Fludeoxyglucose (18F) Rechnung zu tragen.
Für die Erkennung von Gehirnmetastasen mit Fludeoxyglucose (18F) ist die eingeschränkte Erkennbarkeit zu berücksichtigen.
Haltbarkeit
Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Zubereitung: 12 Stunden ab Zeitpunkt der Herstellung. Datum und Uhrzeit des Verfalls sind auf der äusseren Verpackung und auf jeder Durchstechflasche angegeben.
Die Zubereitung enthält kein Konservierungsmittel. „In use“ Sterilität wurde für 12 Stunden bei 15-25°C aufgezeigt.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung bei 15-25°C aufzubewahren.
Dieses Arzneimittel muss den nationalen Vorschriften für radioaktive Produkte entsprechend gelagert werden.
Hinweise für die Handhabung
Gesetzliche Bestimmungen
Die Anwendung radioaktiver Stoffe an Menschen ist durch die Strahlenschutzverordnung gesetzlich geregelt. Für den Umgang mit den radioaktiven Stoffen ist eine Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheitswesen erforderlich. Beim Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie der Beseitigung aller anfallenden radioaktiven Abfälle sind die Schutzvorkehrungen der oben erwähnten Verordnung zu beachten, um jede unnötige Strahlenbelastung von Patienten und Personal zu vermeiden. Die nicht verbrauchten radioaktiven Lösungen und die mit diesen kontaminierten Gegenstände müssen bis zum Abklingen der Aktivität auf die Freigrenze des Radionuklids in einem für diese Zwecke eingerichteten Abklingraum aufbewahrt werden. Die Strahlenschutzverordnung (StSV, SR 814.501) ist zu beachten.
Packungen15 ml Multidosis-Flakon aus Glas, verschlossen mit Stopfen und Aluminiumkapsel.
Jeder Multidosis-Flakon enthält je nach Bedarf des Anwenders 0.5 bis 10.0 ml einer Lösung, die am Datum und zur Zeit der Kalibrierung eine Aktivität von 90 bis 1'850 MBq enthält. (A)
ZulassungsinhaberinSWAN Isotopen AG
SWAN-Haus
Inselspital
CH-3010 BERN
Stand der InformationSeptember 2013
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