Aphenylbarbit 15 mg/50 mg/100 mg, Tabletten
Was ist Aphenylbarbit und wann wird es angewendet?
Der Wirkstoff von Aphenylbarbit ist Phenobarbital, ein Vertreter aus der Gruppe der Barbiturate. Aphenylbarbit wird gegen Epilepsie und Krampfanfälle sowie als starkes Beruhigungsmittel eingesetzt.
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Wann darf Aphenylbarbit nicht eingenommen / angewendet werden?
Bei Vergiftungen mit zentral wirkenden Arzneimitteln (Schlaf-, Beruhigungs-, Anregungs- und Schmerzmittel) und Alkohol darf Aphenylbarbit nicht angewendet werden. Ebenso darf Aphenylbarbit bei schweren Störungen der Nieren-, Leber- und Lungenfunktionen, bei Herzmuskelschäden, bei Störungen des Abbaus des Blutfarbstoffes in der Leber sowie bei Arzneimittelabhängigkeit und Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht angewendet werden.
Während der Behandlung darf kein Alkohol getrunken werden.
Wie verwenden Sie Aphenylbarbit?
Die für Sie persönlich notwendige Menge wird von Ihrem Arzt bzw. von Ihrer Ärztin festgelegt. Die verordnete Dosis hängt von der zu behandelnden Krankheit ab. In der Regel erhalten Erwachsene zwischen 100-200 mg pro Tag.
Auf keinen Fall dürfen von Erwachsenen mehr als 600 mg Phenobarbital pro Tag eingenommen werden.
Die Anwendung von Aphenylbarbit wird bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen. Falls Aphenylbarbit doch angewendet werden soll, muss die Dosierung individuell durch den Arzt bzw. die Ärztin erfolgen.
Aphenylbarbit wird häufig abends angewendet. Die Tabletten werden mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Aphenylbarbit haben?
Benommenheit, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Antriebslosigkeit, verlangsamte Reaktionszeit, eingeschränktes Urteilsvermögen, Artikulationsstörungen und Schwindel. Da Aphenylbarbit ein Barbiturat mit langer Wirkungsdauer enthält, können diese Anzeichen einer allgemeinen Dämpfung bis zum nächsten Tag anhalten! Als weitere unerwünschte Wirkungen wurden Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Schmerzzustände an Muskeln, Nerven und Gelenken beobachtet. Viele der genannten Nebenwirkungen können zu Beginn einer Behandlung stärker ausgeprägt sein.
Besonders bei Kindern und älteren Patienten können Barbiturate Erregungszustände auslösen (paradoxe Reaktionen mit Unruhe, Aggressivität und Verwirrung).
Allergische Überempfindlichkeitsreaktionen, vor allem in Form sehr verschiedenartiger Hautveränderungen, sind bekannt. In Einzelfällen können diese Hautreaktionen schwerwiegend und möglicherweise lebensbedrohlich sein (wie das sogenannte Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), die toxische epidermale Nekrolyse (TEN) oder das DRESS-Syndrom. Siehe Abschnitt «Wann ist bei der Einnahme von Aphenylbarbit Vorsicht geboten?»). Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin beim Auftreten von Hautveränderungen.
Wie bei jeder antiepileptischen Langzeittherapie empfehlen sich regelmässige Blutbildkontrollen, da in seltenen Fällen unter Phenobarbital Blutbildveränderungen aufgetreten sind.
Im Hinblick auf mögliche Störungen des Kalziumstoffwechsels werden ebenfalls regelmässige Kontrolluntersuchungen und ggf. die Behandlung mit Vitamin D empfohlen, u.a. bei Kindern.
Bei längerem Gebrauch in hohen Dosen kann sich eine Abhängigkeit entwickeln. Bei abruptem Absetzen nach Langzeitanwendung können Entzugssymptome auftreten, daher soll die Dosis allmählich reduziert werden.
Es wurden Fälle von Verringerungen der Knochendichte (Osteoporose bis hin zu Knochenbrüchen) berichtet. Bitte beraten Sie sich mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie Antiepileptika über eine lange Zeit anwenden, wenn bei Ihnen eine Osteoporose festgestellt wurde oder wenn Sie gleichzeitig Kortison oder andere Steroidhormone einnehmen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Bei Raumtemperatur (15-25 °C), vor Licht geschützt und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Aphenylbarbit enthalten?
Tabletten zu 15 mg, 50 mg und 100 mg enthalten 15 mg, 50 mg, 100 mg Phenobarbital sowie Hilfsstoffe.
Wirkstoffe
Phenobarbital.
Hilfsstoffe
Aphenylbarbit 15 mg
Lactose-Monohydrat; Kartoffelstärke; Gelatine; Glycerol 85%; Talkum; mikrokristalline Cellulose; hydriertes Rizinusöl; Magnesiumstearat.
Aphenylbarbit 50 mg
Lactose-Monohydrat; Kartoffelstärke; Gelatine; Glycerol 85%; Talkum.
Aphenylbarbit 100 mg
Lactose-Monohydrat; Kartoffelstärke; Gelatine; Glycerol 85%; Talkum; mikrokristalline Cellulose; Dimeticon; Magnesiumstearat.
Wo erhalten Sie Aphenylbarbit? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Aphenylbarbit 15 mg: Packungen zu 30 und 100 Tabletten.
Aphenylbarbit 50 mg und 100 mg: Packungen zu 20 und 100 Tabletten (teilbar).
Zulassungsnummer
12175 (Swissmedic)
Zulassungsinhaberin
Streuli Pharma AG, 8730 Uznach
Diese Packungsbeilage wurde im November 2023 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.