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Ciproxin®
Bayer (Schweiz) AG

Ciproxin®

Was ist Ciproxin und wann wird es angewendet?

Ciproxin ist ein Antibiotikum zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten. Es gehört zur Gruppe der Chinolone und besitzt eine antibakterielle Wirkung gegen eine Vielzahl von Bakterienarten. Ciproxin eignet sich bei Erwachsenen zur Behandlung von Infektionskrankheiten wie:
·Infektionen der Atemwege;
·Hals-Nasen-Ohren-Infektionen;
·Infektionen der Nieren und der Harnwege;
·Infektionen des Genitaltraktes;
·Infektionen des Magen-Darm-Traktes;
·Infektionen des Bauchraumes, einschliesslich des kleinen Beckens;
·Infektionen der Haut- und Weichteile;
·Infektionen der Knochen und Gelenke;
·Vorbeugung und Behandlung des Milzbrandes nach Inhalation von Milzbrandbazillen (Bacillus anthracis). Die Wirksamkeit von Ciproxin bei Milzbrand wurde tierexperimentell belegt.
·Ciproxin kann auch eingesetzt werden zur Vorbeugung einer Erkrankung an Meningokokkenhirnhautentzündung nach engem Kontakt mit Patienten, die daran erkrankt sind.
Ciproxin darf nur auf Verschreibung und unter ständiger Kontrolle eines Arztes oder einer Ärztin verwendet werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Erkrankung verschrieben. Das Antibiotikum in Ciproxin ist nicht gegen alle Mikroorganismen, welche Infektionskrankheiten verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht richtig dosierten Antibiotikums kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie es deshalb nie von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an.
Hinweis für Diabetikerinnen und Diabetiker:
Die Ciproxin Suspensionen 5 g/100 ml und 10 g/100 ml enthalten 1,4 g bzw. 1,3 g Zucker pro 5 ml (1 Messlöffel). Bei der Behandlung von Diabetikerinnen und Diabetikern ist deshalb Vorsicht geboten.

Wann darf Ciproxin nicht angewendet werden?

·Patientinnen und Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Ciprofloxacin (dem Wirkstoff von Ciproxin), gegen andere Antibiotika aus der Gruppe der Chinolone oder gegen einen der Hilfsstoffe dürfen Ciproxin nicht anwenden.
·Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase sollen Ciproxin nicht einnehmen. Ausnahmen bilden:
·die Behandlung akuter Infektionsschübe bei Mukoviszidose-Patienten (Mukoviszidose ist eine erbliche Stoffwechselstörung mit vermehrter Produktion und gesteigerter Zähflüssigkeit des Drüsensekrets in Bronchien und Verdauungstrakt);
·Milzbrand;
·komplizierte Infektionen der Harnwege, welche nicht auf andere Therapien ansprechen.
·Patientinnen und Patienten, die mit dem Wirkstoff Tizanidin (einem Wirkstoff zur Behandlung schwerer Krämpfe) behandelt werden, dürfen nicht gleichzeitig Ciproxin einnehmen.

Wann ist bei der Einnahme von Ciproxin Vorsicht geboten?

Ciprofloxacin kann zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen verschiedener Organsysteme führen, die zusammen auftreten können. Diese unerwünschten Wirkungen sind Sehnenentzündungen und –risse, Gelenkschmerzen, neuropathische Symptome und psychiatrische Reaktionen. Diese unerwünschten Wirkungen können innerhalb von Stunden bis Wochen nach Anwendung von Ciproxin und bei Patienten jeden Alters sowie bei Patienten ohne bereits bestehende Risikofaktoren auftreten. Ciprofloxacin verursacht wie einige andere Antibiotika eine bestimmte im EKG (Elektrokardiogramm = Herzstromableitung) sichtbare Veränderung der Herztätigkeit (eine Verlängerung des QT-Intervalls). Informieren Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an Herzproblemen (wie Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie)), an Störungen des Salzhaushaltes, insbesondere bei erniedrigter Kalium- oder Magnesiumkonzentration im Blut (Hypokaliämie bzw. Hypomagnesiämie) leiden und/oder andere Arzneimittel einnehmen, die eine Änderung im EKG verursachen können. Frauen und ältere Patienten können empfindlicher auf eine Behandlung reagieren.
Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren. Beim Auftreten von Durchfall dürfen keine Arzneimittel, welche die Peristaltik (Darmbewegung) hemmen, eingenommen werden.
Wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Im Zusammenhang mit der Einnahme von Ciproxin sind Fälle von Lebererkrankungen beschrieben worden, die bis hin zu einem vollständigen Leberversagen führen können. Zeichen hierfür sind verminderter Appetit, Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut, Schleimhäuten sowie der Lederhaut des Auges), Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder schmerzempfindlicher Bauch. Wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten, beenden Sie die Einnahme von Ciproxin und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt bzw. an Ihre Ärztin.
Teilweise schon nach Ersteinnahme können Hautempfindlichkeit und allergische Reaktionen auftreten. In sehr seltenen Fällen können sich anaphylaktische Reaktionen bis hin zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln. Eine Überempfindlichkeit kann sich in folgenden Symptomen äussern: Hautausschlag, Ödeme (Schwellung der Haut und/oder Schleimhaut), Engegefühl in der Brust, Gefühl von Schwindel, Übelkeit oder drohende Ohnmacht oder Schwindelgefühl beim Aufstehen. In diesen Fällen ist Ciproxin sofort abzusetzen, eine ärztliche Behandlung (z.B. Schocktherapie) ist erforderlich. Während einer Behandlung mit Ciproxin sollte eine übermässige Sonnenbestrahlung (Solarium!) vermieden werden, da es bei empfindlichen Patienten zu einer unangenehmen Hautrötung oder Entzündung (Lichtsensibilisierung) kommen kann.
In seltenen Fällen kann Ciprofloxacin Lichtempfindlichkeitsreaktionen verursachen. Diese Patienten sollten es vermeiden, sich während der Therapie mit Ciprofloxacin längere Zeit dem Sonnenlicht auszusetzen. Falls dies nicht möglich ist, sollte eine Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet und bedeckende Kleidung für Arme, Beine, evtl. Hut für das Gesicht, getragen werden.
Bei Patientinnen und Patienten mit bekannten Hirnleiden, insbesondere Anfallsleiden (Epilepsie) oder anderen neurologischen Erkrankungen muss Ciproxin mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Sprechen Sie bitte vor der Einnahme mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
Es ist möglich, dass psychiatrische Reaktionen nach der ersten Einnahme von Ciproxin auftreten (z.B. Nervosität, Agitation, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Albträume, paranoide Gedanken, Verwirrtheit, Tremor (Zittern), Halluzinationen und Depressionen). Wenn Sie unter Depressionen oder einer Psychose leiden, können sich Ihre Symptome unter der Behandlung mit Ciproxin verschlimmern, und in seltenen Fällen bis hin zu selbstgefährdendem Verhalten voranschreiten. Wenn dies passiert, beenden Sie die Einnahme von Ciprofloxacin und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt bzw. an Ihre Ärztin.
Ciproxin kann wie andere Chinolon-Antibiotika Krampfanfälle auslösen oder die Krampfschwelle herabsetzen. Falls Krampfanfälle auftreten sollte die Behandlung mit Ciproxin unterbrochen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin wenn Sie an Anfallsleiden (Epilepsie) oder anderen Störungen des Zentralnervensystems (z.B. erniedrigte Krampfschwelle, Krampfanfälle in der Vorgeschichte, verringerte Hirndurchblutung, Veränderung in der Gehirnstruktur oder Schlaganfall) leiden. In diesen Fällen sollte Ciproxin, wie andere Arzneimittel dieser Klasse, mit Vorsicht angewendet werden.
Bei Behandlung mit Fluorochinolonen wie Ciproxin können Schädigungen des peripheren Nervensystems auftreten. Solche Nervenerkrankungen können rasch auftreten. Symptome einer Nervenschädigung können sein: Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl und/oder Schwäche. Wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten, beenden Sie die Einnahme von Ciproxin und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt bzw. an Ihre Ärztin. Dadurch kann das mögliche Risiko für die Herausbildung eines irreversiblen Nervenschadens verringert werden.
Wenn Sie unter Myasthenia Gravis (eine Muskelkrankheit) leiden sollte Ciproxin mit Vorsicht angewendet werden, da sich die Symptome verschlimmern können.
In sehr seltenen Fällen kann Ciproxin zu Sehnenentzündungen und -risse führen, besonders bei älteren Patientinnen und Patienten oder bei Patientinnen oder Patienten, welche gleichzeitig Kortikosteroide (z.B. Prednisolon oder ähnliche) einnehmen. Sehnenentzündungen und -risse können bereits innerhalb von 48 Stunden nach Behandlungsbeginn oder aber auch erst mehrere Monate nach abgeschlossener Behandlung auftreten. Informieren Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin falls Sie unter Sehnenerkrankungen oder Sehnenbeschwerden leiden oder gelitten haben. Bei Anzeichen einer Sehnenscheidenentzündung (z.B. schmerzvolle Schwellung) soll unverzüglich der Arzt bzw. die Ärztin kontaktiert und der betroffene Körperteil ruhig gestellt werden, um eine Schädigung der Sehne zu vermeiden.
Während einer Behandlung mit Ciproxin ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da es sonst zu einer Auskristallisation des Wirkstoffes im Urin kommen kann.
Wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist, so muss die Dosierung unter Umständen angepasst werden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihre Dosierung entsprechend anpassen.
Patienten, die an Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (einer Erbkrankheit) leiden oder bei denen in der Familiengeschichte ein solcher Mangel vorkam, neigen bei der Einnahme von Chinolonen zu hämolytischen Reaktionen (d.h. einer übermässigen Auflösung der roten Blutkörperchen). Deshalb sollte Ciproxin bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.
Einnahme von Ciproxin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin falls Sie Arzneimittel einnehmen, die eine Änderung im EKG verursachen können (gewisse Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen), gewisse Antidepressiva, bestimmte Antibiotika, Psychopharmaka).
Eine gleichzeitige Einnahme von eisenhaltigen Präparaten, von Mitteln gegen Magenübersäuerung, die Kalzium-, Aluminium- oder Magnesiumhydroxid enthalten, von Sevelamer oder von Lanthan (Wirkstoffe zur Behandlung von überhöhtem Phosphatgehalt im Blut) sollte vermieden werden, da die Wirkung von Ciproxin verringert wird. Dasselbe gilt für das aluminiumhaltige Sucralfat, einen anderen Stoff gegen Magengeschwüre. Ciproxin sollte entweder 1-2 Std. vor oder mindestens 4 Std. nach diesen Mitteln verabreicht werden, um einen ausreichenden Übertritt in den Körper zu gewährleisten.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnungsmitteln (z.B. Warfarin) und Theophyllin-Präparaten (Asthmamittel, Stoffname auch Aminophyllin) informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Die Warfarin- und Theophyllin-Nebenwirkungen können unter Umständen verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme der blutzuckersenkenden Mittel Glibenclamid und Glimepirid kann in Einzelfällen deren Wirksamkeit verstärkt werden, was zu einer Unterzuckerung führen kann.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Ciprofloxacin und Methotrexat, einer Substanz, die in einer Zelle gewisse chemische Mechanismen blockiert und das Wachstum spezifischer Zellen hemmt, kann die Wirksamkeit von Methotrexat erhöht sein, was eine sorgfältige Überwachung der Therapie bedingt.
Ebenfalls könnte es im Falle der gleichzeitigen Einnahme von Ciprofloxacin und Duloxetin (einen Wirkstoff zur Behandlung von Depressionen) zu einer Erhöhung der Wirksamkeit von Duloxetin kommen.
Die Wirksamkeit folgender Wirkstoffe kann erhöht werden bei der gleichzeitigen Einnahme mit Ciprofloxacin: Clozapin (einen Wirkstoff zur Behandlung psychischer Störungen), Ropinirol (einen Wirkstoff zur Behandlung des Syndroms der unruhigen Beine), Sildenafil (einen Wirkstoff zur Behandlung erektiler Dysfunktionen), und Olanzapin (einen Wirkstoff zur Behandlung von Schizophrenie).
Die Wirksamkeit von Phenytoin (ein Mittel zur Behandlung von Epilepsie) kann mit der gleichzeitigen Einnahme von Ciproxin beeinflusst werden.
Aus tierexperimentellen Untersuchungen ist bekannt, dass die Kombination sehr hoher Dosen von Chinolonen (die Antibiotika-Familie, zu der auch Ciproxin gehört) mit gewissen Mitteln zur Fiebersenkung, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung (sogenannte nichtsteroidale Antiphlogistika, «NSA») Krämpfe auslösen kann. Wenn Sie mit Ciproxin behandelt werden, sollten Sie keine solchen Mittel einnehmen, es sei denn, Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hat diese ausdrücklich verschrieben.
Bei gleichzeitiger Gabe von Ciproxin und Ciclosporin (einem Wirkstoff, der nach Organtransplantationen eingesetzt wird) wurde in Einzelfällen eine vorübergehende Störung der Nierenfunktion beobachtet. Sollte bei Ihnen die gleichzeitige Einnahme von Ciproxin und eines Ciclosporin-Präparates notwendig sein, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin eine engmaschige Kontrolle (in der Regel 2-mal wöchentlich) der Nierenfunktion anordnen.
Informieren Sie ausserdem Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wenn Sie folgende Wirkstoffe einnehmen, da diese eventuell die Wirkung von Ciprofloxacin beeinflussen können: Probenicid (einen Wirkstoff zur Behandlung von Gicht), Metoclopramid (einen Wirkstoff zur Behandlung von Sodbrennen und Reizmagen), Omeprazol (einen Wirkstoff zur Verminderung der Magensäureproduktion) oder Tacrolimus (einen Wirkstoff zur Vorbeugung der Organ-abstossung nach Transplantation).
Ciprofloxacin sollte nicht zusammen mit Milchprodukten oder calciumreichen Nahrungsmitteln (z.B. Milch, Joghurt, mit Calcium angereicherter Fruchtsaft) eingenommen werden, da die Aufnahme von Ciprofloxacin dadurch vermindert werden könnte. Die Absorption von Ciprofloxacin wird hingegen durch den Calciumgehalt einer normalen Mahlzeit nicht beeinträchtigt.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Ciproxin während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Ciproxin darf in Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden. Ausnahme: Milzbrand.

Wie verwenden Sie Ciproxin?

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin setzt die Dosierung und die Behandlungsdauer fest. Nur bei strikter Einhaltung dieser Vorschriften kann der grösstmögliche Nutzen von Ciproxin erreicht werden.
Brechen Sie die Therapie nicht vorzeitig ab, selbst wenn Sie sich besser fühlen. Denn oft klingen die Krankheitszeichen vor der vollständigen Heilung der Infektion ab.
Eine ungenügende Anwendungsdauer oder ein zu frühes Beenden der Behandlung kann ein erneutes Aufflammen der Erkrankung zur Folge haben.
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit Flüssigkeit ein. Sie sollten die Tabletten wegen ihres unangenehmen Geschmacks nicht kauen. Nehmen Sie die Tabletten täglich möglichst zur gleichen Zeit ein. Sie können die Tabletten zusammen mit einer Mahlzeit oder unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen. Die Einnahme auf nüchternen Magen beschleunigt die Aufnahme des Wirkstoffs im Körper. Nehmen Sie Ciproxin Tabletten nicht mit Milchprodukten, wie Milch oder Joghurt, oder mit Mineralsstoffen angereicherten Getränken (z.B. mit Kalzium angereicherter Orangensaft) ein.
Je nach Schwere der Krankheit, Empfindlichkeit des Erregers und Ort der Infektion wird Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin eine der folgenden Dosierungen verordnen:
Erwachsene:

Einzel-/Tagesdosen

Lacktabletten

Suspension
Anzahl der Messlöffel (ML)

 

 

Suspension
5 g/100 ml
1 ML = 250 mg
Ciprofloxacin

Suspension
10 g/100 ml
1 ML = 500 mg
Ciprofloxacin

 

 

(1 ML = 5 ml)

Einfache Infektionen der unteren und oberen Harnwege

2× 250 mg bis
2× 500 mg

2× 1 ML bis
2× 2 ML

2× ½ ML bis
2× 1 ML

Akute, unkomplizierte Blasenentzündung bei präklimakterischen Frauen

500 mg als Einzeldosis

2 ML als Einzeldosis

1 ML als Einzeldosis

Schwere Infektionen der Harnwege (je nach Schweregrad)

2× 500 mg bis
2× 750 mg

2× 2 ML bis
2× 3 ML

2× 1 ML bis
2× 1½ ML

Gonokokken-Urethritis und -Zervizitis

500 mg als Einzeldosis

2 ML als Einzeldosis

1 ML als Einzeldosis

Infektionen des Genitaltraktes

2× 500 mg bis
2× 750 mg

2× 2 ML bis
2× 3 ML

2× 1 ML bis
2× 1½ ML

Infektionen der Atemwege (z.B. Bronchitis), Mittelohrentzündung

2× 500 mg bis
2× 750 mg

2× 2 ML bis
2× 3 ML

2× 1 ML bis
2× 1½ ML

Infektionen des Magen-Darm-Traktes

2× 500 mg

2× 2 ML

2× 1 ML

Infektionen des Bauchraumes, einschliesslich des kleinen Beckens

2× 500 mg bis
2× 750 mg

2× 2 ML bis
2× 3 ML

2× 1 ML bis
2× 1½ ML

Infektionen der Haut- und Weichteile

2× 500 mg bis
2× 750 mg

2× 2 ML bis
2× 3 ML

2× 1 ML bis
2× 1½ ML

Infektionen der Knochen und Gelenke

2× 500 mg bis
2× 750 mg

2× 2 ML bis
2× 3 ML

2× 1 ML bis
2× 1½ ML

Schwere Infektionen (z.B. Osteomyelitis, Aussenohr-entzündung, Atemwegs-infektionen bei Mukoviszidose)

2× 750 mg

2× 3 ML

2× 1½ ML

Prophylaxe einer Meningokokkenhirnhautentzündung

500 mg als Einzeldosis

2 ML als Einzeldosis

1 ML als Einzeldosis

Bei unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege wird eine 3-tägige Behandlung empfohlen.
Falls bei Gonorrhö die Beschwerden (Ausfluss u.a.) nicht innert einiger Tage verschwinden, ist der Arzt bzw. die Ärztin für eine Kontrolluntersuchung aufzusuchen, vor allem um eine Begleitinfektion durch Erreger auszuschliessen, die bei Gabe der Einmaldosis nicht miterfasst wurden.
Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase
Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase sollen Ciproxin nicht einnehmen. Ausnahmen bilden:
·die Behandlung akuter Infektionsschübe bei Mukoviszidose-Patienten (Mukoviszidose ist eine erbliche Stoffwechselstörung mit vermehrter Produktion und gesteigerter Zähflüssigkeit des Drüsensekrets in Bronchien und Verdauungstrakt);
·Milzbrand;
·Komplizierte Infektionen der Harnwege, welche nicht auf andere Therapien ansprechen.
Bei Kindern und Jugendlichen (5-17 Jahre) mit zystischer Fibrose beträgt die empfohlene Dosierung bei akuten Infektionsschüben 2-mal 20 mg (oral) Ciprofloxacin pro kg Körpergewicht, verteilt auf 2 Einzelgaben in 12-stündigem Abstand. Die Tagesdosis soll 2mal 750 mg (oral) nicht überschreiten. Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt 10-14 Tage.
Erfahrungen zur Dosierung bei Kindern mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion liegen nicht vor.
Dosierung bei Milzbrand
Die Behandlung sollte unverzüglich nach einer vermuteten oder bestätigten Inhalation von Milzbranderregern begonnen werden. Die Vorbeugung oder Therapie des Milzbrandes wird üblicherweise mit Ciprofloxacin als Infusionslösung begonnen. Je nach Krankheitsverlauf kann anschliessend auf Ciprofloxacin oral umgestellt werden.
Erwachsene: 2-mal täglich 1 Lacktablette Ciproxin zu 500 mg.
Kinder: 2-mal täglich 10-15 mg/kg Körpergewicht.Die maximale Einzeldosis bei Kindern sollte 500 mg nicht überschreiten.
Behandlungsdauer: 60 Tage bei Vorbeugung und zur Behandlung von Infektionen nach Inhalation von Milzbranderregern.
Zubereitung von Ciproxin Suspension
1.Die kleine Flasche enthält Granulat mit der Wirksubstanz (Ciprofloxacin), die grosse Flasche enthält das Verdünnungsmittel.

2.Die Flaschen öffnen (kindersicherer Verschluss): den Verschluss nach unten drücken und gleichzeitig nach links drehen.

3.Das Granulat vollständig in die grosse Flasche mit Flüssigkeit einleeren. Kein Wasser in die Suspension schütten!

4.Die grosse Flasche gemäss den Angaben auf dem Deckel wieder verschliessen und während rund 15 Sekunden kräftig schütteln.

5.Die Mischung ist jetzt für den Gebrauch fertig.
Für die Einnahme der fertigen Suspension ist der Messlöffel zu verwenden. Die Markierung «1/2» entspricht 2,5 ml, «1/1» entspricht 5 ml. Vor jeder Einnahme soll die fertige Suspension während 15 Sekunden geschüttelt werden. Das Granulat in der Suspension darf nicht gekaut werden, sondern ist mit der Lösung zu schlucken. Ein Glas Wasser soll nachgetrunken werden.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Ciproxin haben?

Insgesamt konnten folgende Nebenwirkungen (geordnet nach ihrer Häufigkeit) bei der Einnahme von Ciproxin beobachtet werden:
Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Durchfall, Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit. Gelenkschmerzen bei Kindern.
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin konsultieren. Versuchen Sie nicht, diese z.B. mit peristaltikhemmenden Präparaten (Präparate, welche die Darmbewegung hemmen) selber zu behandeln!
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mykotische Superinfektionen («Soor», eine Infektion der Mundhöhle, des Nasen-Rachen-Raums oder der Geschlechtsorgane durch Pilze), allergische Reaktionen wie Schwellung der Haut (Nesselfieber) und der Schleimhäute, Hautausschläge, Jucken, Fieber, Erregtheit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Störung des Geschmacksinnes, Erbrechen, Aufstossen, Blähungen, Schmerzen im Bauch und Unterleib, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Störungen der Nierenfunktion, allgemeine unspezifische Schmerzen, Unwohlsein.
Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen wie Atembeschwerden oder Asthmaanfälle; Kreislaufbeschwerden wie Erhöhung der Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen, Ohnmachtsanfälle, tiefer Blutdruck oder Ödeme; Verwirrtheit, Angstzustände, Albträume, Depressionen (bis hin zu selbstgefährdendem Verhalten wie Suizidgedanken und Suizid oder Suizidversuch), Halluzinationen, Schwindel, taubes Gefühl oder Kribbeln in Armen und Beinen, Zuckungen, Zittern, Krämpfe, Sehstörungen, Tinnitus, Taubheit, Gelbsucht, Hyperglykämie (Erhöhung des Blutzuckers), Hypoglykämie (ein zu niedrigen Blutzuckerspiegel), Hepatitis (Entzündung der Leber). Informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin bei Symptomen einer Hepatitis. Frühe Warnzeichen einer Leberentzündung sind: Müdigkeit, Schwächegefühl, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen. Weitere Zeichen sind Gelbfärbung der Augen (Bindehaut), der Haut oder entfärbter Stuhl.
Weitere seltene Nebenwirkungen sind Lichtempfindlichkeit, Pusteln, Blasenbildung, Schmerzen in den Armen und Beinen, Verkrampfungen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Muskelverhärtungen, Kristallurie (Auskristallisieren des Wirkstoffes in der Niere (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Ciproxin Vorsicht geboten?»)) und Schweissausbrüche.
Sehr seltene Nebenwirkungen
Allergische Reaktionen bis hin zu einem anaphylaktischen Schock (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Ciproxin Vorsicht geboten?»). Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin benachrichtigen.
Bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse (möglicherweise lebensbedrohend). Zeichen einer bullösen Hautreaktion sind z.B. schwere Störungen des Allgemeinbefindens, hohe Temperaturen, schmerzhafte Blasen im Mund-, Rachen- und Genitalbereich, schwere Augenbindehautentzündung. Bei Auftreten solcher Nebenwirkungen ist unverzüglich der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin zu verständigen! (vgl. auch «Wann ist bei der Einnahme von Ciproxin Vorsicht geboten?»).
Weitere sehr seltene Nebenwirkungen sind Psychosen (bis hin zu selbstgefährdendem Verhalten wie Suizidgedanken und Suizid oder Suizidversuch), Koordinationsstörungen, Migräne, Verlust des Geruchssinnes (bildet sich in der Regel zurück, wenn das Arzneimittel abgesetzt wird), Störungen des Farbensehens, Schwerhörigkeit (vor allem im hohen Frequenzbereich), stechende Schmerzen, hoher Blutdruck, Vaskulitis (Pusteln mit Krustenbildung), Hitzewallungen, Brustschmerzen, Sehnenentzündung, teilweiser oder vollständiger Sehnenbruch vor allem der Achillessehne (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Ciproxin Vorsicht geboten?»), unsicherer Gang, allgemeines Schwächegefühl, Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis). Informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin bei Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (schwere Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen). Bei Patienten mit Myasthenia gravis wurde eine Verstärkung der Symptome beobachtet.
Ciproxin kann auch Veränderungen des Blutbildes verursachen.
Nach der Markteinführung von Ciproxin wurde über Fälle von Beschwerden des peripheren Nervensystems berichtet (Schmerz, Brennen, Kribbeln, Benommenheit und/oder Schwäche der Gliedmassen), sowie über Fälle von schweren Herzrhythmusstörungen und unregelmässiger Herzrhythmus. Bei Auftreten von Herzrhythmusstörungen ist unverzüglich der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin zu verständigen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel ist in der Originalpackung und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren.
Es darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arzt/Ärztin oder Apotheker/Apothekerin) zum fachgerechten Entsorgen bringen.
Ciproxin Lacktabletten sind bei 15-30 °C in der Originalpackung zu lagern.
Ciproxin Suspension ist bei Raumtemperatur (15-25 °C) zu lagern.
Die gebrauchsfertige Suspension (nach Mischen des Granulats mit dem Verdünnungsmittel) ist bei Raumtemperatur (unter 30 °C) während 14 Tagen haltbar. Nach Abschluss der Therapie sollte die Suspension nicht wieder benützt werden. Flaschen nicht auf dem Kopf gestellt lagern. Nicht im Kühlschrank lagern! Unter Umständen kann sich eine gelbe Schicht auf der Oberfläche der Suspension bilden. Diese hat keinen Einfluss auf die pharmazeutische Qualität des Produktes.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Ciproxin enthalten?

Ciproxin Lacktabletten
Wirkstoff:
Eine Lacktablette Ciproxin enthält 250 mg, 500 mg oder 750 mg Ciprofloxacin als Ciprofloxacinhydrochlorid.
Hilfsstoffe:
Mikrokristalline Zellulose, Maisstärke, Crospovidon, Siliziumdioxid (Kieselsäure), Magnesiumstearat, Hypromellose (E 464), Macrogol 4000; Farbstoff Titandioxid (E171).
Ciproxin Suspension (1 Flasche mit Granulat und 1 Flasche mit Verdünnungsmittel)
Wirkstoff:
5 ml (1 Messlöffel) der zubereiteten, gebrauchsfertigen Suspension Ciproxin 5 g/100 ml enthalten 250 mg Ciprofloxacin.
5 ml (1 Messlöffel) der zubereiteten, gebrauchsfertigen Suspension Ciproxin 10 g/100 ml enthalten 500 mg Ciprofloxacin.
Hilfsstoffe:
Ethylacryl-Methylacryl-Kopolymer, Magnesiumstearat, Hypromellose (E 464), Polyvidon, Polysorbat, Lecithin, Saccharose, mittelkettige Trigliceride, Wasser; Erdbeeraroma (enthält Vanillin).
Hinweis für Diabetikerinnen und Diabetiker:
Die Ciproxin Suspensionen 5 g/100 ml und 10 g/100 ml enthalten 1,4 g bzw. 1,3 g Zucker pro 5 ml (1 Messlöffel). Bei der Behandlung von Diabetikerinnen und Diabetikern ist deshalb Vorsicht geboten.

Wo erhalten Sie Ciproxin? Welche Packungen sind erhältlich?

Sie erhalten Ciproxin in Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Ciproxin Lacktabletten
Lacktabletten zu 250 mg: Packungen zu 6, 10 und 20 Lacktabletten (mit Bruchrille, teilbar).
Lacktabletten zu 500 mg: Packungen zu 10 und 20 Lacktabletten (mit Bruchrille, teilbar).
Lacktabletten zu 750 mg: Packungen zu 20 Lacktabletten (ohne Bruchrille).
Ciproxin Suspension
Ciproxin Suspension ist zu 5 g Ciprofloxacin pro 100 ml und zu 10 g Ciprofloxacin pro 100 ml in 100-ml-Flaschen erhältlich.

Zulassungsnummer

47795 (Lacktabletten), 53699 (Suspensionen) (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Bayer (Schweiz) AG, 8045 Zürich.

Diese Packungsbeilage wurde im Juni 2017 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.