Retardtabletten
Eigenschaften/Verwendungszweck
Was ist Molsidomin-Mepha und wann wird es angewendet?
Molsidomin-Mepha dient zur Behandlung der Angina pectoris und zur Vorbeugung von Angina-pectoris-Anfällen, auch nach Herzinfarkt (zur Behandlung einzelner Schmerzanfälle wird nach wie vor ein kurzwirksames Nitroglycerin-Präparat verwendet). Die bei der Angina pectoris ungenügende Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen wird mit Molsidomin verbessert. Dadurch werden die Anfälle bei Angina pectoris verhindert oder in ihrem Schweregrad vermindert. Ein besonderer Vorzug von Molsidomin ist u.a. seine substanzbedingte langanhaltende Wirkung, die bei Molsidomin-Mepha 8 retard durch eine verzögerte Wirkstofffreigabe über den ganzen Tag ausgedehnt wird.
Ergänzungen
Was sollte dazu beachtet werden?
Eine Reihe von Faktoren begünstigen das Entstehen einer Koronar-Arteriensklerose (eine der Hauptursachen der koronaren Herzkrankheit), z.B. Rauchen, ein erhöhter Blutdruck, fettreiche Nahrung, Übergewicht und Bewegungsmangel. Die Beseitigung dieser sogenannten Risikofaktoren ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung und hilft, das Fortschreiten der koronaren Herzkrankheit aufzuhalten.
Kontraindikationen
Wann darf Molsidomin-Mepha nicht angewendet werden?
Wichtiger Hinweis
Wenn Sie als Patient mit einer Herzerkrankung (z.B. Angina pectoris) unter Behandlung mit Molsidomin-Mepha stehen, dürfen Sie keinesfalls Sildenafil (Viagra®, ein Medikament zur Behandlung der Impotenz des Mannes) einnehmen. Die gleichzeitige Anwendung von Viagra kann eine gefährliche Verstärkung der Wirkung von Molsidomin-Mepha in Form von Blutdruckabfall und Kreislaufzusammenbruch verursachen.
Sollten Sie aber Viagra dennoch eingenommen haben, ist die Anwendung von Molsidomin-Mepha innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Viagra strikte verboten. Dies gilt auch im Falle von plötzlich auftretenden Herzbeschwerden. Wenden Sie sich in dieser Notfallsituation an einen Arzt und informieren Sie ihn über die Einnahme von Viagra.
Molsidomin-Mepha darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Molsidomin nicht angewendet werden. Bei stark erniedrigtem Blutdruck und bei akutem Kreislaufversagen sollte Molsidomin-Mepha nicht eingenommen werden.
Molsidomin-Mepha ist zur Behandlung akuter Angina-pectoris-Anfälle nicht geeignet.
Vorsichtsmassnahmen
Wann ist bei Einnahme von Molsidomin-Mepha Vorsicht geboten?
Beim frischen Herzinfarkt darf Molsidomin-Mepha nur unter strengster ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
Patienten mit einem erhöhten Risiko einer blutdrucksenkenden Reaktion müssen sorgfältig überwacht werden. Eine individuelle Dosierungsanpassung kann erforderlich sein.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Molsidomin-Mepha sollte bei gleichzeitiger Anwendung blutdrucksenkender Substanzen berücksichtigt werden.
Gleichzeitiger Alkoholgenuss kann das Reaktionsvermögen, z.B. im Strassenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen, beeinträchtigen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Medikamente (auch selbstgekaufte!) einnehmen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Darf Molsidomin-Mepha während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Während der Schwangerschaft sollte Molsidomin-Mepha nur auf ausdrückliche ärztliche Verordnung eingenommen werden.
Stillende Frauen dürfen Molsidomin-Mepha nicht einnehmen.
Dosierung/Anwendung
Wie verwenden Sie Molsidomin-Mepha?
Die Dosierung von Molsidomin-Mepha wird durch den Arzt in Abhängigkeit vom Schweregrad der Herzkrankheit individuell angepasst.
In der Regel wird 1 bis 2 mal täglich 1 Retardtablette eingenommen.
Die Tabletten sind unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen.
Die Einnahme soll nicht ohne Anweisung des Arztes unterbrochen bzw. beendet werden. Die Behandlung bedarf der regelmässigen ärztlichen Kontrolle.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Medikament wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Unerwünschte Wirkungen
Welche Nebenwirkungen kann Molsidomin-Mepha haben?
Gelegentlich können zu Beginn der Behandlung Kopfschmerzen auftreten, die harmlos sind und im weiteren Verlauf der Therapie meist abklingen. Eventuell kann der Arzt in diesem Fall durch individuelle Anpassung der Dosis diese Begleiterscheinungen vermindern oder beseitigen.
Es kann zu Blutdruckabfall (z.B. mit Schwindel) kommen, der eine Dosisreduktion oder einen Behandlungsabbruch erforderlich machen kann.
Üblicherweise wird der Ruheblutdruck gesenkt. Ein schwer erniedrigter Blutdruck (z.B. mit Kreislaufkollaps und Schock) ist selten. Selten wurde über Übelkeit, Überempfindlichkeit (z.B. Haut, Asthma) und in Einzelfällen über einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock berichtet. Einige Nebenwirkungen (z.B. Schwindel) können die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Masse bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Bei Auftreten der genannten unerwünschten Wirkungen oder unerwartenden Nebenwirkungen und Veränderungen ist der Arzt aufzusuchen.
Bei Verdacht auf eine Vergiftung oder starke Überdosierung muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Allgemeine Hinweise
Was ist ferner zu beachten?
Bei vorschriftsgemässer Einnahme des Präparates und gewissenhafter Einhaltung der sonstigen ärztlichen Anordnungen ist Molsidomin-Mepha aufgrund der Erfahrungen ein sehr zuverlässiges Medikament.
Wie alle Medikamente sollte Molsidomin-Mepha ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Die Retardtabletten sind bei Raumtemperatur (15-25 °C), vor Licht geschützt und in der Originalpackung aufzubewahren.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker, der über die ausführliche Fachinformation verfügt.
Zusammensetzung
1 Retardtablette Molsidomin-Mepha 8 retard enthält: 8 mg Molsidomin.
Verkaufsart/Packungen
In Apotheken nur gegen ärztliches Rezept.
Packungen zu 30* und 100* Retardtabletten.
Vertriebsfirma
Mepha Pharma AG, 4147 Aesch.
MEPHA PHARMA
Stand der Information
Juni 1998.