Patienteninformation Galvus® Novartis Pharma Schweiz AG Galvus®Was ist Galvus und wann wird es angewendet?Galvus ist ein Arzneimittel zur Behandlung des Typ 2-Diabetes (Diabetes mellitus: Zuckerkrankheit). Es wird verordnet, wenn die Krankheit nicht allein durch Diät und körperliche Bewegung behandelt werden kann. Es enthält den Wirkstoff Vildagliptin, welcher den Blutzuckerspiegel senkt.
Bei Typ 2-Diabetes produziert Ihr Körper zu wenig Insulin und/oder zuviel Glukagon. Ausserdem kann die Wirkung ihres körpereigenen Insulins beeinträchtigt sein. Insulin ist eine Substanz (produziert durch die Bauchspeicheldrüse), welche hilft den Blutzuckerspiegel - vor allem nach Mahlzeiten - zu senken. Glukagon ist eine andere Substanz die auch durch die Bauchspeicheldrüse produziert wird. Sie regt die Produktion von Zucker an, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Galvus regt die Bauchspeicheldrüse zur Produktion von Insulin an und reduziert die Glukagonproduktion. Dadurch hilft Galvus, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann Ihnen entweder eine Behandlung mit Galvus allein oder zusammen mit einem anderen oralen Antidiabetikum oder Insulin verschreiben, um Ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
Galvus wird auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin eingesetzt.
Was sollte dazu beachtet werden?Eine gute Blutzuckereinstellung hängt nicht nur von der medikamentösen Behandlung ab. Entscheidend sind auch die Einhaltung der Diät und ausreichende körperliche Aktivität. Befolgen Sie deshalb die diesbezüglichen Anweisungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin oder der Diabetesberatung.
Wann darf Galvus nicht angewendet werden?Galvus darf nicht eingenommen werden, wenn Sie auf einen der Inhaltsstoffe allergisch reagieren.
Wann ist bei der Einnahme von Galvus Vorsicht geboten?Falls bei Ihnen Schwindel auftritt, sollten Sie kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
Wenn Sie an einer Leberfunktionsstörung, an Diabetes Typ 1 oder einer Ketoazidose leiden, sollten Sie Galvus nicht einnehmen.
Wenn Sie eine Galvus-Behandlung aufgrund von Leberfunktionsstörungen abgebrochen haben, sollten Sie Galvus nicht wieder einnehmen.
Wenn Sie Galvus in Kombination mit einem anderen oralen Antidiabetikum oder Insulin einnehmen, kann das Risiko eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) erhöht sein. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird ggf. deren Dosierung erdniedrigen.
Während der Einnahme von Galvus wurden Fälle von Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) berichtet. Eine Pankreatitis ist eine schwerwiegende, potentiell lebensbedrohende Krankheit. Beenden Sie die Einnahme von Galvus und suchen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf, falls Sie starke und anhaltende Bauchschmerzen mit oder ohne Erbrechen bekommen, da Sie an Pankreatitis leiden könnten.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie:
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen.
Darf Galvus während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie während der Behandlung schwanger werden sollten.
Während der Schwangerschaft dürfen Sie Galvus nur mit ausdrücklicher Genehmigung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin einnehmen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Vildagliptin, der Wirkstoff von Galvus, in die Muttermilch übergeht. Falls Sie stillen, sollten Sie Galvus nicht einnehmen.
Wie verwenden Sie Galvus?Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen sagen, zu welchen Tageszeiten Sie wie viele Tabletten Galvus einnehmen sollen.
Die empfohlene Galvus-Dosis bei Verwendung von Galvus als einzigem Arzneimittel zur Behandlung des Typ 2-Diabetes ist 1 Tablette einmal oder zweimal täglich.
Wenn Sie zusätzlich ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Metformin einnehmen müssen, ist die empfohlene Dosis von Galvus 1 Tablette zweimal täglich.
Mit allen anderen Arzneimitteln, die den Blutzucker senken, ist die empfohlene Dosis von Galvus 1 Tablette einmal bis zweimal täglich.
Die maximale Tagesdosis von 1 Tablette zweimal täglich darf nicht überschritten werden.
Die Anwendung und Sicherheit von Galvus bei Kindern und Jugendlichen (bzw. bei Kindern unter 18 Jahren) ist bisher nicht geprüft worden, daher soll Galvus von Kindern und Jugendlichen nicht eingenommen werden.
Die Tabletten sollten mit einem Glas Wasser geschluckt werden. Dies kann unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen.
Nehmen Sie solange jeden Tag Galvus ein, wie von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verordnet. Es kann eine Langzeitbehandlung sein. Regelmässige Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Behandlung die gewünschte Wirkung zeigt.
Beenden Sie die Behandlung mit Galvus nur nach Weisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin.
Wenn Sie vergessen eine Tablette einzunehmen, holen Sie dies nach, sobald Sie sich daran erinnern und fahren Sie mit der Einnahme der nächsten Tablette am nächsten Tag zur gewohnten Zeit fort.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Galvus haben?Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Galvus auftreten:
Häufig können die folgenden Nebenwirkungen auftreten: Schwindel, Zittern, Übelkeit, Schüttelfrost, Sodbrennen, Kopfschmerzen, zu tiefer Blutzucker (Hypoglykämie), Schwächegefühl, starkes Schwitzen.
Gelegentlich können die folgenden Nebenwirkungen auftreten: Schwellungen an den Händen, Fussgelenken und Füssen* (periphere Ödeme), Gelenkschmerzen, Verstopfung, Gewichtszunahme*, Durchfall, Blähungen.
* häufig in Kombination mit sogenannten Thiazolidindionen (eine andere Arzneimittelklasse zur Diabetesbehandlung)
Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn eines dieser Symptome Sie beeinträchtigt.
Selten kann es unter der Behandlung mit Galvus, speziell in Kombination mit einem sogenannten ACE-Hemmer (blutdrucksenkendes Medikament), zu Atem- und Schluckbeschwerden, Schwellung im Gesicht, der Arme und Beine, Augen, Lippen oder Zunge kommen. Bei diesen Anzeichen sollten Sie die Behandlung sofort abbrechen und Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren.
Sehr selten können folgende Nebenwirkungen auftreten: Infektionen der oberen Atemwege, Entzündung des Nasen Rachen Raumes (Nasopharyngitis).
Wenn Sie eine Gelbsucht oder andere mögliche Zeichen einer Leberfunktionsstörung (gelbe Augen und Haut, Übelkeit, Appetitlosigkeit oder dunkel gefärbter Urin) bzw. starke und anhaltende Bauchschmerzen (mögliches Anzeichen auf eine entzündete Bauchspeicheldrüse) bemerken, sollten Sie die Behandlung sofort abbrechen und Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren.
Nach der Markteinführung wurde die folgende zusätzliche unerwünschte Arzneimittelreaktion mitgeteilt (Häufigkeit unbekannt): Juckender Hautausschlag (Urtikaria), sich ablösende Haut oder Hautbläschen, Hautblasen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (falls Sie starke und anhaltende Bauchschmerzen, mit oder ohne Erbrechen, bekommen, sollten Sie die Behandlung mit Galvus beenden und sofort Ihren Arzt bzw. Ärztin konsultieren).
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?Arzneimittel sind für Kinder unerreichbar aufzubewahren.
Das Arzneimittel soll nicht über 30°C und vor Feuchtigkeit geschützt in der Originalpackung aufbewahrt werden.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Galvus enthalten?1 Tablette enthält: 50 mg Vildagliptin als Wirkstoff, Laktose sowie weitere Hilfsstoffe.
Wo erhalten Sie Galvus? Welche Packungen sind erhältlich?In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Tabletten zu 50 mg: 28, 112.
Zulassungsnummer57834 (Swissmedic)
ZulassungsinhaberinNovartis Pharma Schweiz AG, Risch; Domizil: 6343 Rotkreuz
Diese Packungsbeilage wurde im August 2017 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft. |