54 Änderungen an Fachinfo Thallous chloride (TI-201) injection Curium |
-201Thallium(I)chlorid (trägerfrei): 37 MBq zum Kalibrationszeitpunkt
- +Thallosi(201TI) chloridum (trägerfrei): 37 MBq zum Kalibrationszeitpunkt
-Natrii chloridum, Natrii hydroxidum, Acidum hydrochloridum concentratum, Aqua ad iniectabilia
- +Natrii chloridum, Natrii hydroxidum (ad pH), Acidum hydrochloridum concentratum (ad pH), Aqua ad iniectabilie
-Kalibrationszeitpunkt: siehe Lieferschein und Fläschchenetikette
- +Kalibrationszeitpunkt: siehe Lieferschein und Fläschchenetikette.
- +Tl201 zerfällt zu Quecksilber (Hg-201) durch Elektroneneinfang mit einer Halbwertszeit von 3,04 Tagen. Die Energie der Haupt-Gammastrahlen beträgt 167 keV (10 %) und 135 keV (2,6 %). Die Energien der Röntgenstrahlen liegen zwischen 69 und 83 keV.
-Myokard-Szintigraphie in Ruhe und unter Belastung zur Lokalisierung von Myokardbereichen mit verminderter oder fehlender Perfusion.
- +Myokard Perfusions - Szintigraphie zur Lokalisierung von Myokardbereichen mit verminderter oder fehlender Perfusion und zur Bestimmung der Myokardvitalität (siehe Abschnitt «Dosierung / Anwendung»).
-Dosierungsempfehlung
-Erwachsene und Betagte: 0,7 – 1,1 MBq pro kg Körpergewicht durch intravenöse Injektion.
-Für SPECT-Untersuchungen kann diese Dosis um 50% bis zu einer maximalen Aktivität von 110 MBq erhöht werden.
-Die Paediatric Task Group der EANM empfiehlt, die an Kinder verabreichte Dosis als Bruchteil der Erwachsenendosis bezogen auf das Körpergewicht nach folgender Tabelle zu berechnen:
-3 kg = 0,1 22 kg = 0,50 42 kg = 0,78
-4 kg = 0,14 24 kg = 0,53 44 kg = 0,80
-6 kg = 0,19 26 kg = 0,56 46 kg = 0,82
-8 kg = 0,23 28 kg = 0,58 48 kg = 0,85
-10 kg = 0,27 30 kg = 0,62 50 kg = 0,88
-12 kg = 0,32 32 kg = 0,65 52-54 kg = 0,90
-14 kg = 0,36 34 kg = 0,68 56-58 kg = 0,92
-16 kg = 0,40 36 kg = 0,71 60-62 kg = 0,96
-18 kg = 0,44 38 kg = 0,73 64-66 kg = 0,98
-20 kg = 0,46 40 kg = 0,76 68 kg = 0,99
-
-Untersuchungsverfahren
-Der Patient sollte 4 Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung mehr zu sich nehmen.
-Die Szintigraphie wird mit einer Gammakamera durchgeführt, die vorzugsweise mit einem Kollimator für niedrige Energie mit hohem Auflösungsvermögen ausgestattet ist. Gemessen wird im 65 – 82 keV-Bereich. Die Injektion von 201Thalliumchlorid kann in Ruhe oder während des Belastungstests erfolgen. Die ersten Szintigramme können wenige Minuten nach Injektion aufgenommen werden.
-Aufnahmen, die zwischen 3 und 24 Stunden nach Verabreichung gewonnen wurden, stellen die Thallium-Redistribution dar. Um die Viabilität des Myokards zu untersuchen, kann anstelle der Redistributions-Untersuchung oder nach dieser eine zusätzliche Dosis von 40 MBq 201Thalliumchlorid verabreicht werden.
-Die Aufnahmen erfolgen aus mindestens 3 Positionen: von vorn (AP), aus der linken vorderen Schräge (LAO) und aus linksseitlicher Ansicht (LL). Gesundes Herzmuskelgewebe zeigt sich in der szintigraphischen Darstellung als ein aktives Areal, in dem Defekte als Ausfallgebiete (cold spots) imponieren.
-Das normale Szintigramm in Ruhe zeigt vorwiegend die linksventrikuläre Wand. Der rechte Ventrikel ist gewöhnlich nicht sichtbar, ausgenommen bei Belastungstests oder bei bestehender rechtsventrikulärer Hypertrophie. Aufgrund der hohen Blut-Clearance des 201Thallium zeigt sich der Hohlraum des Ventrikels als zentrales Gebiet verminderter Aktivität. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann die Bildqualität aufgrund diabetischer Myokardiopathie vermindert sein.
-Zusätzliche diagnostische Informationen können durch EKG-Triggerung, Anwendung elektronischer Datenverarbeitung und Doppelisotopen-Untersuchungen gewonnen werden.
- +Dosierung:
- +Erwachsene und ältere Patienten
- +0,7 – 1,1 MBq pro kg Körpergewicht durch intravenöse Injektion.
- +Die empfohlene Aktivität für einen Patienten mit durchschnittlichem Gewicht (70 kg) beträgt 50 bis 80 MBq Thalliumchloridlösung (Tl2O1), verabreicht durch intravenöse Injektion bei Belastung. Nach der ersten Belastungsinjektion kann eine zusätzliche Injektion von 37 MBq im Ruhezustand in Betracht gezogen werden (erneute Injektion).
- +Diese Aktivität kann erhöht werden, wenn eine SPECT-Bildgebung in Betracht gezogen wird, bis eine maximale Aktivität von 148 MBq erreicht ist.
- +Zur Bestimmung der Myokardvitalität beträgt die empfohlene Aktivität bei einem Patienten mit durchschnittlichem Gewicht (70 kg) 50 – 80 MBq Thalliumchloridlösung (TI201), verabreicht durch intravenöse Injektion im Ruhezustand. Diese Aktivität kann erhöht werden, bis zu einer maximalen Aktivität von 111 MBq, wenn eine SPECT-Bildgebung in Betracht gezogen wird.
- +Kinder und Jugendliche
- +Thallous Chloride (Tl201) Injection ist bei Kindern und Jugendlichen kontraindiziert.
- +Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion
- +Eine sorgfältige Abwägung der anzuwendenden Aktivität ist erforderlich, da bei diesen Patienten eine erhöhte Strahlenexposition möglich ist.
- +Art der Anwendung
- +Zur Mehrfachdosierung.
- +Zur intravenösen Anwendung (Injektion). Es wird empfohlen, während der gesamten Untersuchung einen flexiblen Verweilkatheter zu legen. Nach der Injektion muss der Katheter mit Kochsalzlösung gespült werden, bevor er entfernt wird.
- +Die Injektion von Thallous Chloride (Tl201) Injection kann entweder im Ruhezustand oder während Interventionstests (z. B. konventioneller oder pharmakologischer Belastungstests) erfolgen.
-Die effektive Dosis für 201Thallium(I)chlorid für die verabreichte Dosis von 78 MBq beträgt 18 mSv für einen Patienten von 70 kg Körpergewicht.
-Absorbierte Dosis pro Einheit verabreichter Aktivität (µGy/MBq)
-Organ Erwachsene 15 Jahre 10 Jahre 5 Jahre 1 Jahr
-Nebenniere 57 70 100 150 270
-Blasenwand 39 54 79 120 220
-Knochenoberfläche 380 390 690 1200 1900
-Gehirn 22 24 36 54 100
-Brust 24 27 44 66 130
-Gallenblasenwand 65 81 130 190 310
-Magenwand 110 150 220 350 730
-Dünndarm 140 180 310 500 940
-Dickdarm 250 320 550 920 1800
-Obere Dickdarmwand 180 230 390 640 1200
-Untere Dickdarmwand 340 450 760 1300 2500
-Herzwand 190 240 380 600 1100
-Nieren 480 580 820 1200 2200
-Leber 150 200 310 450 840
-Lunge 110 160 230 360 690
-Muskelgewebe 52 82 160 450 760
-Oesophagus 36 42 60 90 160
-Ovarien 120 120 290 490 1100
-Pankreas 57 70 110 160 280
-Knochenmark 110 130 220 450 1100
-Haut 21 24 38 58 110
-Milz 120 170 260 410 740
-Hoden 180 410 3100 3600 4900
-Schilddrüse 220 350 540 1200 2300
-Uterus 50 62 99 150 270
-Übrige Gewebe 54 82 160 340 550
-Effektive Dosis (µSv/MBq) 140 200 560 790 1300
-Effektive Dosis bezogen auf die Verunreinigungen (µSv/MBq)
-200Tl (t0,5= 26,1h) 310 470 1200 1500 2300
-202Tl (t0,5= 12,23d) 810 1100 3100 4200 6500
- +Absorbierte Dosis pro Einheit verabreichter Aktivität (µGy/MBq):
- +Organ Erwachsene
- +Nebenniere 57
- +Blasenwand 39
- +Knochenoberfläche 380
- +Gehirn 22
- +Brust 24
- +Gallenblasenwand 65
- +Magenwand 110
- +Dünndarm 140
- +Dickdarm 250
- +Obere Dickdarmwand 180
- +Untere Dickdarmwand 340
- +Herzwand 190
- +Nieren 480
- +Leber 150
- +Lunge 110
- +Muskelgewebe 52
- +Oesophagus 36
- +Ovarien 120
- +Pankreas 57
- +Knochenmark 110
- +Haut 21
- +Milz 120
- +Hoden 180
- +Schilddrüse 220
- +Uterus 50
- +Übrige Gewebe 54
- +Effektive Dosis (µSv/MBq) 140
-Bei einer verabreichten Dosis von 78 MBq beträgt die Strahlendosis des Myokards (Zielorgan) 15000 µGy und die der kritischen Organe 27000 µGy (Colon descendens) und 38000 µGy (Nieren).
- +Die effektive Dosis nach Verabreichung der maximal empfohlenen Aktivität von 148 MBq beträgt bei einem Erwachsenen mit 70 kg Körpergewicht etwa 21 mSv.
- +Bei einer verabreichten Aktivität von 150 MBq beträgt die Strahlendosis für das Zielorgan (Myokard) etwa 29 mGy und für die kritischen Organe (Nieren und unterer Dickdarm) 72 bzw. 51 mGy.
--Schwangerschaft
- +-Schwangerschaft.
--Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff.
- +-Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder den Hilfsstoffen.
- +-Kinder unter 18 Jahren.
- +-Die spezifischen Gegenanzeigen begleitender Interventionstests sind zu berücksichtigen.
-Jede Anwendung von Radiopharmazeutika an Patienten liegt ausschliesslich in der Kompetenz und Verantwortung eines für den Umgang mit solchen Produkten qualifizierten Arztes. Eine Anwendung ist nur dann angezeigt, wenn der Nutzen einer solchen das mit der Strahlenexposition verbundene Risiko übersteigt. In jedem Fall hat die Anwendung unter den Kautelen des Strahlenschutzes stattzufinden. Bei gebärfähigen Frauen ist eine mögliche Schwangerschaft auszuschliessen.
-Während und mindestens 30 Minuten nach den Untersuchungen mit 201Thalliumchlorid muss eine dauernde klinische Überwachung des Patienten gegeben sein. Die Belastungstests dürfen nur unter Aufsicht eines qualifizierten Arztes durchgeführt werden, und alle für die Behandlung von eventuellen kardiovaskulären oder anderen Notfällen (inkl. anaphylaktische / anaphylaktoide Reaktionen) erforderlichen Materialien und Einrichtungen müssen verfügbar sein.
-Die Verabreichung muss streng intravenös erfolgen, um lokale Ablagerung und Strahlenbelastung von 201Thalliumchlorid zu vermeiden.
- +Potential für Überempfindlichkeits- bzw. anaphylaktische Reaktionen
- +Treten Überempfindlichkeits- oder anaphylaktische Reaktionen auf, darf keine weitere Anwendung des Arzneimittels erfolgen, und es muss bei Bedarf eine intravenöse Behandlung eingeleitet werden. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, müssen geeignete Arzneimittel und Notfallinstrumente wie z.B. Endotrachealtubus und Beatmungsgerät bereitstehen.
- +Individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung
- +Bei jedem Patienten muss die Strahlenbelastung durch den zu erwartenden Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität sollte in jedem Fall so niedrig wie möglich sein, um die erforderlichen diagnostischen Informationen zu erhalten.
- +Nieren-/Leberfunktionsstörung
- +Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erforderlich, da eine erhöhte Strahlenexposition möglich ist.
- +Besondere Warnhinweise
--Direkte oder indirekte Beeinflussung der koronaren Durchblutung (Dipyridamol, Adenosin, Isoprenalin, Dobutamin, Nitrate).
--Interferenzen mit interventionellen Untersuchungen (Betablocker und Belastungstests, Methylxanthine {z.B. Theophyllin} und Dipyridamol).
--Veränderungen der Aufnahme von Thallium in die Zelle, obwohl hierfür keine endgültigen Daten vorliegen (Digitalis-Analoge oder Insulin sind als Beispiele genannt worden).
- +Im Falle einer pharmakologischen Belastung mit einem Vasodilatator (wie z.B. Adenosin, Dipyridamol oder Regadenoson) sollten Methylxanthine (z.B. koffeinhaltige Getränke, koffeinhaltige Arzneimittel und Theophyllin) mindestens 12 h vor dem Belastungstest nicht eingenommen werden. Dipyridamolhaltige Arzneimittel sollten ebenfalls mindestens 24 h vorher abgesetzt werden.
- +Im Falle einer pharmakologischen Belastung mit ino-/chronotropen Substanzen (z. B. Dobutamin) sollten Betablocker vor der Untersuchung abgesetzt werden. Atropin kann erforderlich sein, um die Herzfrequenz zu erhöhen.
- +Im Falle eines ergometrischen Belastungstests können antianginöse Arzneimittel (z. B. Betablocker, Kalziumantagonisten und Nitrate) eine belastungsinduzierte Ischämie maskieren. Sie sollten für mindestens 24 Stunden abgesetzt werden. Sublinguales Nitroglyzerin kann bis zu 2 Stunden vor der Belastung eingenommen werden.
- +Wenn die Wirksamkeit einer antianginösen Therapie mit der Myokard-Perfusions-Szintigraphie beurteilt werden soll, ist es sinnvoll, die Untersuchung bei fortgesetzter Medikation durchzuführen.
- +Digoxin kann die Aufnahme von (201Tl)Thallium in den Herzmuskel verringern, obwohl keine genauen Daten verfügbar sind.
-Für radioaktive Isotope gibt es Hinweise auf foetale Risiken, beruhend auf Erfahrungen bei Menschen und Tieren, wobei die Risiken den möglichen klinischen Nutzen bei weitem überwiegen. Dieses Präparat ist in der Schwangerschaft kontraindiziert, und vor Beginn einer Untersuchung ist eine Schwangerschaft mit Sicherheit auszuschliessen. Andere Untersuchungsmethoden, bei denen keine oder geringere ionisierenden Strahlen angewendet werden, sollten in Erwägung gezogen werden. Im Fall einer akzidentellen Verabreichung des Präparates während der Schwangerschaft, vor allem zu Beginn, muss die Patientin über die damit verbundenen Risiken aufgeklärt werden.
- +Die Anwendung von (201Tl)Thallium(I)-chlorid während der Schwangerschaft ist kontraindiziert
-Über die Milchgängigkeit von 201Thalliumchlorid liegen keine Daten vor. Daher sollte eine Untersuchung mit diesem Präparat wenn immer möglich nach dem Abstillen durchgeführt werden. Sollte eine Untersuchung bei einer stillenden Patientin zwingend erforderlich sein, muss abgestillt werden. Andere Untersuchungsmethoden, bei denen keine oder geringere ionisierenden Strahlen angewendet werden, sollten in Erwägung gezogen werden.
- +Thallous Chloride (Tl201) Injection wird möglicherweise in die Muttermilch ausgeschieden und ist daher bei stillenden Müttern kontraindiziert.
- +Vor der Anwendung eines radioaktiven Arzneimittels an eine stillende Mutter muss geprüft werden, ob die Untersuchung nicht auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann, und was unter Berücksichtigung der Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch die Wahl des am besten geeigneten Radiopharmakons ist. Falls eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich ist, muss das Stillen für 48 Stunden unterbrochen und die in dieser Zeit abgepumpte Milch verworfen werden.
-Es wurden keine Untersuchungen bezüglich Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.
- +Thallous Chloride (Tl201) Injection hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
-Es sind seltene Fälle allergischer und vasovagaler Reaktionen beschrieben worden. Von lokaler Strahlennekrose nach paravenöser Injektion ist berichtet worden. Durch Strahlenexposition mögliche unerwünschte Wirkungen: siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Sonstige Hinweise» Abschnitt Strahlenschutzhinweis.
-Übersicht über die betroffenen Organe und aufgetretenen unerwünschten Wirkungen
-Organ Unerwünschte Wirkungen
-Herzerkrankungen Änderungen im EKG, Hypotonie, Vasodilatationen, Tachykardie
-Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Dyspnoe
-Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Übelkeit, Erbrechen
-Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes Exanthem, Pruritus, Urticaria
-Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Ödeme/Schwellungen (Gesicht, Nacken), anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen
-
- +Die Angaben über Nebenwirkungen stammen aus Spontanberichten. Es wurden anaphylaktoide, vasovagale Reaktionen sowie Reaktionen an der Injektionsstelle berichtet, die mild bis mittelmäßig ausgeprägt waren und in der Regel entweder ohne oder mit symptomatischer Behandlung verschwanden.
- +Die folgende Auflistung umfasst die beobachteten Reaktionen und Symptome sortiert nach Systemorganklassen. Die unten aufgeführten Häufigkeiten sind nach folgender Konvention definiert:
- +Sehr häufig (≥ 1/10); Häufig (≥ 1/100, <1/10); Gelegentlich (≥ 1/1 000, <1/100); Selten (≥ 1/10 000, <1/1000); Sehr selten (<1/10 000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
- +Erkrankungen des Immunsystems
- +Häufigkeit nicht bekannt*: Anaphylaktoide Reaktionen (z.B. Laryngospasmus, Rachenentzündung (Pharyngitis), Kehlkopfödem, Dyspnoe, pustulärer Hautausschlag, erythematöser Hautausschlag, Überempfindlichkeit, Hautschmerz, Gesichtsschmerz, Zungenödem, Gesichtsödem, Ödem, Konjunktivitis, Störungen der Tränendrüsenfunktion, Erythem, Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria, Hautrötung im Gesicht (Flushing), Schwitzen, Husten)
- +Erkrankungen des Nervensystems
- +Häufigkeit nicht bekannt*: Vasovagale Reaktionen (z.B. Synkope, Schwindel, Bradykardie, Hypotonie, Zittern (Tremor), Kopfschmerzen, Blässe)
- +Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- +Häufigkeit nicht bekannt*: Reaktionen an der Injektionsstelle
- +Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
- +Häufigkeit nicht bekannt*: Lokale Strahlennekrose nach paravenöser Injektion.
- +* Die Angaben über Nebenwirkungen beruhen auf Spontanberichten.
- +Thallous Chloride (Tl201) Injection wird häufig in Kombination mit einem Herz-Stress-Test verwendet. Der Herz-Stress wird durch ergometrische Anstrengung oder durch Einsatz geeigneter Arzneimittel induziert. Dabei können beim Patienten Nebenwirkungen infolge der Herzbelastung auftreten. Abhängig von der Methode, die zur Stressinduktion verwendet wird, umfassen solche Reaktionen kardiovaskuläre Symptome wie Herzklopfen, EKG-Veränderungen, Arrhythmien, Schmerzen in der Brust, Atemnot und schließlich Herzinfarkt. Andere Symptome im Zusammenhang mit induziertem Stress sind Hypertonie oder Hypotonie, Schüttelfrost, Geschmacksstörungen, Übelkeit, Erbrechen und allgemeine Müdigkeit oder Unwohlsein.
- +Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die effektive Strahlendosis bei Gabe der maximalen, empfohlenen Aktivität von 150 MBq bei 21 mSv liegt, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.
-Bei vorschriftsmässiger Anwendung des Präparates ist nicht mit einer Überdosierung zu rechnen. Im Fall einer unbeabsichtigten Überdosierung von 201Thalliumchlorid sollte, wenn möglich, versucht werden, die Elimination der Radioaktivität durch eine forcierte Diurese und Laxantien zu beschleunigen.
- +Das Risiko einer Überdosierung besteht in der unerwünscht hohen Strahlenexposition. Bei Überdosierung der Radioaktivität mit (201Tl)Thallium(I)-chlorid sollte die vom Patienten absorbierte Strahlendosis, wenn möglich, durch forcierte Diurese und häufige Blasenentleerung und durch Stimulierung der Magen-Darm-Passage reduziert werden. Eine gastrointestinale Absorption von (201Tl)Thallium(I)-chlorid kann durch Gabe des Antidots Eisen(III)hexacyanoferrat(II) verhindert werden.
-Physikalische Halbwertszeit 201Tl: 73,1 Stunden
-201Thallium Zerfall (t0,5 73,1 h):
-Zeitraum vor Kalibrationszeitpunkt Zeitraum nach Kalibrationszeitpunkt
-Tage Faktor Tage Faktor
-3,0 1,978 0,5 0,893
-2,5 1,765 1,0 0,797
-2,0 1,576 1,5 0,712
-1,5 1,406 2,0 0,635
-1,0 1,255 2,5 0,567
-0,5 1,120 3,0 0,506
- 4,0 0,403
- 5,0 0,321
- 6,0 0,256
- 7,0 0,204
-
- +Halbwertszeit
- +Die physikalische Halbwertszeit beträgt 3,04 Tage, die biologische Halbwertszeit etwa 10 Tage und die effektive Halbwertszeit etwa 60 Stunden.
-Bei den zur Szintigraphie verabreichten Dosierungen sind keine pharmakodynamischen Wirkungen zu erwarten.
- +Pharmakotherapeutische Gruppe: Radiodiagnostika für das kardiovaskuläre System.
- +Bei den in diagnostischen Verfahren zur Anwendung kommenden geringen Substanzmengen sind keine pharmakodynamischen Wirkungen des (201Tl)Thallium(I)-chlorid zu erwarten.
-Weitere Informationen
-Diagnostische Eigenschaften und Wirkungen
-Nach intravenöser Injektion verhalten sich die Thallium(I)-Ionen in niedrigen Konzentrationen ähnlich wie die Kalium-Ionen. Thallium wird schnell aus dem Blut eliminiert und von den normal funktionsfähigen Zellen des Herzmuskels zu einem höheren Grad als im Umgebungsgewebe aufgenommen.
-Im gesunden Herzmuskel wird das Maximum der Aufnahme etwa 10 Minuten nach der Injektion erreicht. In Myokardbereichen mit beeinträchtigter Durchblutung, Ischämie oder Infarkt und in Bereichen, wo Myokardgewebe von fibrösem Gewebe ersetzt worden ist, wird 201Thallium wenig oder gar nicht gespeichert.
-Nach intravenöser Verabreichung von 201Thalliumchlorid wird Thallium rasch zu ca. 90 % aus dem Blut entfernt. Die relative Aufnahme in Geweben hängt von der regionalen Durchblutung und von der zellulären Extraktionsfähigkeit verschiedener Organe ab. Die myokardiale Extraktionsfraktion von 201Thallium beträgt unmittelbar nach intravenöser Verabreichung ca. 85 % und die höchste myokardiale Aktivität beträgt 4 – 5 % der verabreichten Dosis, relativ unverändert über einen Zeitraum von 20 – 25 min. Der exakte zelluläre Aufnahmemechanismus ist noch ungewiss, jedoch ist vermutlich die Natrium/Kalium-ATPase-Pumpe zumindest teilweise daran beteiligt. Die Aufnahme in die Muskulatur hängt von deren Aktivität ab und erhöht sich im Vergleich zur Aufnahme in den Skelettmuskel in Ruhe um das 2-3fache während Belastung (dadurch ergibt sich eine verminderte Aufnahme in andere Organe).
-Thallium wird hauptsächlich über die Faeces (80 %) und den Urin (20 %) ausgeschieden. Die effektive Halbwertszeit beträgt ca. 60 h und die biologische Halbwertszeit ungefähr 10 Tage.
-Siehe unter Pharmakokinetik.
- +Die relative Aufnahme hängt von der regionalen Perfusion und von der Aufnahmefähigkeit der Zellen in den verschiedenen Organen ab. Der Anteil an (201Tl)Thallium, der durch das Myokard aufgenommen wird, liegt während der ersten Passage etwa bei 85%, und die maximale Aktivität im Myokard beträgt 4-5% der injizierten Dosis. Die maximale Anreicherung im normalen Herzmuskel wird etwa 10 Minuten nach der Injektion in Ruhe und ca. 5 Minuten nach Injektion unter Belastung erreicht. Sie bleibt über einen Zeitraum von 20 bis 25 Minuten relativ konstant. Die Verteilung im Myokard korreliert deutlich mit der lokalen Durchblutung. In Myokardbereichen mit verminderter Durchblutung, bei Ischämie oder bei Infarkt wird (201Tl)Thallium weniger oder gar nicht gespeichert. Die Halbwertszeit der kardialen Thallium-Clearance beträgt 4,4 Stunden.
- +Der genaue Mechanismus der Aufnahme durch die Zellen ist noch nicht geklärt, aber wahrscheinlich ist die Natrium-Kalium-ATPase-Pumpe zumindest teilweise beteiligt. Die Aufnahme in die Muskulatur hängt von der Belastung ab. Im Vergleich mit dem Ruhezustand ist die Aufnahme in Skelett- und Herzmuskulatur während Belastung zwei- bis dreifach erhöht, bei gleichzeitig verminderter Aufnahme in andere Organe.
-Siehe unter Pharmakokinetik.
- +Nach intravenöser Injektion von Thallous Chloride (Tl201) Injection wird Thallium rasch aus dem Blut eliminiert, da etwa 90 % nach der ersten Passage ausgeschieden werden.
-Siehe unter Pharmakokinetik.
- +Thallium wird hauptsächlich über die Faeces (80 %) und den Urin (20 %) ausgeschieden. Eine anhaltende Radioaktivität wurde nach 24 Stunden hauptsächlich in Nieren, Dickdarm und Testes beobachtet.
- +Kinetik spezieller Patientengruppen
- +Keine Daten vorhanden.
-Toxikologische Untersuchungen mit intravenös verabreichten Thalliumsalzen am Tier ergaben tödliche Dosen zwischen 8 und 45 mg/kg Körpergewicht. Die Dosen, die beim Menschen zur Szintigraphie appliziert werden, sind etwa 10‘000 Mal kleiner als diese toxischen Dosen. Untersuchungen an Maus und Ratte zeigten einen erheblichen Durchtritt von Thallium durch die Plazenta.
-Daten zum mutagenen, kanzerogenen und reproduktions-toxischen Potential von 201Thalliumchlorid sind bisher nicht verfügbar, die potentiellen Gefahren der Strahlung sind jedoch bekannt.
- +Thallium ist eines der toxischsten chemischen Elemente mit einer humanen letalen Dosis von ca. 500 mg. Studien zur Toxikologie mit intravenös verabreichten Thalliumsalzen bei Tieren zeigen letale Dosen, die zwischen 8-45 mg/kg Körpergewicht variieren. Die bei Menschen für die Szintigraphie verwendeten Dosen sind zehntausendmal geringer als diese toxischen Dosen. Studien an Mäusen und Ratten zeigten, dass Thallium die Plazenta in nennenswertem Ausmaß passiert.
- +Dieses Arzneimittel ist nicht zur regelmäßigen oder kontinuierlichen Anwendung bestimmt.
- +Untersuchungen zur Mutagenität sowie Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.
-Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf Thallous chloride (Tl-201) injection Curium nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, ausser es ist für die Diagnose unbedingt erforderlich.
- +Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf Thallous chloride (Tl201) injection Curium nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
- +Beeinflussung diagnostischer Methoden
- +Keine Daten vorhanden.
-Thallous chloride (Tl-201) injection Curium verfällt 1 Woche nach dem Kalibrationszeitpunkt.
- +Thallous chloride (Tl201) injection Curium verfällt 1 Woche nach dem Kalibrationszeitpunkt.
- +Hinweise zur Zubereitung
- +Sofort gebrauchsfertig. Keine Zubereitung erforderlich.
- +Entnahmen müssen unter aseptischen Bedingungen durchgeführt werden. Die Durchstechflasche darf niemals geöffnet werden. Nach der Desinfektion des Stopfens sollte die Lösung durch den Stopfen mithilfe einer Einwegspritze, die mit einer geeigneten Abschirmung und einer sterilen Einmalkanüle versehen ist, entnommen werden. Der Einsatz eines zugelassenen automatischen Applikationssystems ist ebenfalls möglich.
- +Wenn die Integrität der Durchstechflasche beeinträchtigt ist, darf das Produkt nicht angewendet werden.
- +
-Der Patient sollte 4 Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung mehr zu sich nehmen.
- +Es wird empfohlen, vor der Untersuchung 4 Stunden lang nüchtern zu sein.
- +Um die Strahlenexposition möglichst niedrig zu halten, sollte der Patient vor der Untersuchung ausreichend mit Flüssigkeit versorgt sein und aufgefordert werden, in den ersten Stunden nach der Untersuchung die Blase so oft wie möglich zu entleeren.
- +Es wird empfohlen, während der gesamten Untersuchung einen flexiblen Verweilkatheter zu legen.
- +Eine strenge kardiologische Überwachung und die Bereitstellung des für eine Notfallbehandlung notwendigen Materials ist bei der Durchführung von Belastungstests (körperliche Betätigung, pharmakologische Tests) notwendig.
- +Es ist normalerweise nicht möglich, zwischen einem kürzlich aufgetretenen und einem alten Infarkt zu unterscheiden, oder zwischen einem kürzlich aufgetretenen Infarkt und einer Ischämie.
- +Eine paravenöse Injektion muss aufgrund des Risikos einer lokalen Gewebsnekrose vermieden werden. Die Injektion muss streng intravenös erfolgen, um eine lokale Anreicherung von (201Tl)Thallium(I)-chlorid und Strahlung zu vermeiden. Im Falle einer paravenösen Injektion ist die Injektion sofort zu stoppen; die Injektionsstelle sollte erwärmt und in erhöhter Lage ruhiggestellt werden. Falls eine Strahlennekrose auftritt, kann ein operativer Eingriff notwendig sein.
-Thallous chloride (Tl-201) injection ist lieferbar in Fläschchen mit einer Aktivität von 85 MBq in 2,3 ml, 213 MBq in 5,8 ml oder 370 MBq in 10,0 ml zum Kalibrationszeitpunkt. (A)
- +Thallous chloride (Tl201) injection ist lieferbar in Durchstechfläschchen mit einer Aktivität von 85 MBq in 2,3 ml, 213 MBq in 5,8 ml oder 370 MBq in 10,0 ml zum Kalibrationszeitpunkt. (A)
- +Hersteller
- +Curium Netherlands B.V., Petten (NL)
- +
-September 2021
- +August 2024
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