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-Endokrine Störungen
-Primäre oder sekundäre Nebenniereninsuffizienz (Hydrocortison oder Cortison sind die Mittel erster Wahl; Deflazacort sollte angesichts seiner sehr geringen mineralokortikoiden Wirkung - besonders bei der Behandlung von Kindern - nur in Kombination mit einem Mineralokortikoid verwendet werden).
-Angeborene NNR-Hyperplasie
-Rheumatische Krankheiten und Kollagenkrankheiten
-Behandlung von akuten Exazerbationen und/oder Erhaltungstherapie von rheumatoider und psoriatischer Arthritis, wenn konservative Behandlungen sich als unwirksam erwiesen haben; Polymyalgia rheumatica; akutes rheumatisches Fieber; systemischer Lupus erythematodes; Dermatomyositis; Polyarteriitis nodosa; Arteriitis cranialis; Wegener Granulomatose.
-Andere entzündliche Krankheiten
-Nichteitrige Thyreoiditis.
-Dermatologische Krankheiten
- +Endokrinologische Erkrankungen
- +Primäre oder sekundäre Nebenniereninsuffizienz (Hydrocortison oder Cortison sind die Mittel erster Wahl; Deflazacort sollte angesichts seiner sehr geringen mineralokortikoiden Wirkung – besonders bei der Behandlung von Kindern – nur in Kombination mit einem Mineralokortikoid verwendet werden).
- +Kongenitale Nebennierenrindenhyperplasie.
- +Rheumatische Erkrankungen und Kollagenosen
- +Behandlung von akuten Schüben und/oder Erhaltungstherapie von rheumatoider und psoriatischer Arthritis, wenn übliche Behandlungen sich als unwirksam erwiesen haben; Polymyalgia rheumatica; akutes rheumatisches Fieber; systemischer Lupus erythematodes; Dermatomyositis; Polyarteriitis nodosa; Riesenzellarteriitis; Wegener Granulomatose.
- +Andere entzündliche Erkrankungen
- +Nichteitrige Thyreoiditis
- +Hämatologische Erkrankungen
- +Idiopathische Thrombozytopenie bei Erwachsenen, erworbene autoimmunhämolytische Anämie.
- +Neoplastische Erkrankungen
- +Palliative Behandlung von akuter Leukämie bei Kindern sowie von Leukämie und Lymphom bei Erwachsenen.
- +Dermatologische Erkrankungen
-Allergien
- +Allergische Erkrankungen
-Lungenkrankheiten
-Sarkoidose mit pulmonaler Infiltration; exogen allergische Alveolitis (Pneumokoniose gegen organische Stäube); desquamative interstitielle Pneumonie.
-Augenkrankheiten
-Chorioiditis und Chorioidoretinitis, Iritis und Iridozyklitis.
-Hämatologische Krankheiten
-Idiopathische Thrombozytopenie beim Erwachsenen, erworbene autoimmun-haemolytische Anämie.
-Neoplasien
-Palliative Behandlung von akuter Leukämie bei Kindern und Leukämien und Lymphomen bei Erwachsenen.
-Nierenkrankheiten
- +Erkrankungen der Atmungsorgane
- +Sarkoidose mit pulmonaler Infiltration; exogen allergische Alveolitis; desquamative interstitielle Pneumonie.
- +Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts und der Leber
- +Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, chronisch-aggressive Hepatitis.
- +Erkrankungen der Nieren
-Gastrointestinale und hepatische Krankheiten
-Colitis ulcerosa, M. Crohn, chronisch aggressive Hepatitis.
- +Ophthalmologische Erkrankungen
- +Chorioiditis und Chorioidoretinitis, Iritis und Iridozyklitis.
-Allgemeine Dosierungsempfehlungen
-Eine Kortikoidtherapie ergänzt in der Regel eine Basistherapie, ersetzt diese aber nicht.
-Da die Wirkung von Deflazacort wie die aller Glukokortikoide verzögert eintritt (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»), ist Calcort für die Kurzzeitbehandlung von schweren (lebensbedrohenden) akuten Zuständen nicht als Ersatz der konventionellen (sofortwirkenden) Behandlung, sondern gegebenenfalls zusätzlich zu dieser zu verabreichen. Es wird auf die Arzneimittelinformation solche Präparate verwiesen.
-Übliche Dosierung
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- +Eine Kortikoidtherapie ergänzt in der Regel eine Basistherapie, ersetzt diese aber nicht. Da die Wirkung von Deflazacort wie die aller Glukokortikoide verzögert eintritt (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»), ist Calcort für die Kurzzeitbehandlung von schweren (lebensbedrohenden) akuten Zuständen nicht als Ersatz der konventionellen (sofortwirkenden) Behandlung, sondern gegebenenfalls zusätzlich zu dieser zu verabreichen. Es wird auf die Arzneimittelinformation solche Präparate verwiesen.
-Die Einnahme erfolgt morgens während oder nach dem Frühstück, gegebenenfalls jeden 2. Tag.
- +Die Einnahme erfolgt morgens vor oder nach dem Frühstück, gegebenenfalls jeden 2. Tag.
-Für den Fall, dass Calcort eine Therapie mit einem anderen Glukokortikoid ersetzen soll, sind die Aequivalenzdosen zu beachten (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
-Akute Störungen
-Je nach Schweregrad der Symptome 30 mg bis 90 mg pro Tag. Die Dosis sollte sobald als möglich, in 3 mg- bis 6 mg-Schritten, reduziert werden.
-Chronische Störungen
-Die Initialdosis beträgt 24-36 mg pro Tag. Wenn die Symptome unter Kontrolle sind, sollte eine anfangs hohe Dosierung schrittweise (in Abständen von einigen Tagen) auf eine Erhaltungsdosis von weniger als der zweifachen Cushing-Schwellendosis reduziert werden. Für Deflazacort beträgt die kleinstmögliche Erhaltungsdosis in Abhängigkeit von der Indikation gewöhnlich 6 mg bis 18 mg pro Tag.
- +Für den Fall, dass Calcort eine Therapie mit einem anderen Glukokortikoid ersetzen soll, sind die Äquivalenzdosen zu beachten (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
- +Akute Erkrankungen
- +Bei akuten Erkrankungen kann die Dosierung je nach Schweregrad der Symptome zwischen 30 mg bis 90 mg pro Tag liegen. Die Dosis sollte sobald als möglich, in Schritten von 3 mg bis 6 mg, reduziert werden.
- +Chronische Erkrankungen
- +Die Initialdosis beträgt 24 mg bis 36 mg pro Tag. Wenn die Symptome unter Kontrolle sind, sollte eine initial hohe Dosierung schrittweise (in Abständen von einigen Tagen) auf eine Erhaltungsdosis von weniger als der zweifachen Cushing-Schwellendosis reduziert werden. Für Deflazacort beträgt die kleinstmögliche Erhaltungsdosis gewöhnlich 6 mg bis 18 mg pro Tag – je nach Indikation.
-Wenn bei einer chronischen Erkrankung eine Spontanremission eintritt, sollte die Behandlung (gegebenenfalls unter schrittweiser Herabsetzung der Dosierung) abgebrochen werden. Bei Exazerbationen einer bestehenden Krankheit sowie bei Patienten, die während der Behandlung ungewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind (z.B. Operation, schweres Trauma, schwere Infektion) kann es jedoch vorkommen, dass die Dosis vorübergehend erhöht werden muss (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Langzeittherapie nicht abrupt, sondern graduell beenden, damit das Risiko eines akuten Wiederaufbrechens der Krankheit verringert wird und die Hypothalamus-Hypophysen-Achse Zeit hat, ihre Funktion wieder aufzunehmen.
- +Wenn bei einer chronischen Erkrankung eine Spontanremission eintritt, sollte die Behandlung (gegebenenfalls unter schrittweiser Herabsetzung der Dosierung) abgebrochen werden.
- +Bei Exazerbationen einer bestehenden Krankheit sowie bei Patienten, die während der Behandlung ungewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind (z.B. Operation, schweres Trauma, schwere Infektion) kann es vorkommen, dass die Dosis vorübergehend erhöht werden muss (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Langzeittherapie nicht abrupt, sondern graduell beenden, damit das Risiko eines akuten Wiederauftretens der Krankheit verringert wird und die Hypothalamus-Hypophysen-Achse ihre Funktion wieder aufnehmen kann.
-Bei Kleinkindern und Kindern sind im Allgemeinen geringere Dosen als die oben angegebenen ausreichend, doch sollte die Dosierung mehr auf die Schwere der Krankheit als auf Alter, Körpergewicht oder Körpergrösse abgestimmt werden.
- +Bei Kindern sind im Allgemeinen geringere Dosen als die oben angegebenen ausreichend, doch sollte die Dosierung mehr auf die Schwere der Krankheit als auf Alter, Körpergewicht oder Körpergrösse abgestimmt werden.
-Es sind keine speziellen Vorsichtsmassnahmen notwendig, ausser jenen die bei Patienten mit Glukokortikoidtherapie gewöhnlich ergriffen werden.
- +Es sind keine speziellen Vorsichtsmassnahmen notwendig.
-Es sind keine speziellen Vorsichtsmassnahmen notwendig, ausser jenen die bei Patienten mit Glukokortikoidtherapie gewöhnlich ergriffen werden.
- +Bei Patienten mit Niereninsuffizienz liegen keine speziellen Untersuchungen vor. Wahrscheinlich ist keine Dosisanpassung notwendig. Allerdings muss die Behandlung bei Patienten mit Niereninsuffizienz engmaschig überwacht werden.
-Nebennierenrindeninsuffizienz
-Siehe «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten: Endokrine Störungen».
-Stress-Situationen
-Siehe Abschnitte «Langzeitbehandlung» sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
-Überempfindlichkeit auf Deflazacort oder einen der Hilfsstoffe.
-Eine über die Notfalltherapie mit einem geeigneten Glukokortikoid hinausgehende längerdauernde Anwendung von Calcort darf nicht erfolgen bei Vorliegen folgender Krankheiten bzw. Zustände: peptische Ulcera, nicht kontrollierbare Infektionen (viral, bakteriell oder mykotisch), Herpes simplex-Infektionen am Auge, Poliomyelitis (mit Ausnahme der bulbärenzephalitischen Form), Amöbeninfektion, Lymphome nach BCG-Impfung, etwa 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen; schwere Hypertonie, Eng- und Weitwinkelglaukom, schwere Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, akute Glomerulonephritis, schwere Osteoporose, psychiatrische Anamnese; Schwangerschaft, Stillzeit.
- +·Überempfindlichkeit gegenüber Deflazacort oder einen der Hilfsstoffe.
- +Bei längerer Behandlung, die über eine Notfalltherapie oder eine Substitution hinausgeht:
- +·etwa 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach einer Schutzimpfung.
- +·nicht kontrollierbare Infektionen (viral, bakteriell oder mykotisch).
-Die möglichen Komplikationen einer Glukokortikoidtherapie sind von der Dosierung und der Dauer der Behandlung abhängig. Folgende klinische Situationen erfordern im allgemeinen besondere Vorsicht, bevor eine Glukokortikoid-Therapie eingeleitet wird:
-·Herzkrankheiten oder Herzinsuffizienz (ausser in Gegenwart einer aktiven rheumatischen Carditis), frischer Herzinfarkt; Hypertonie; thromboembolische Störungen; Osteoporose. Glukokortikoide können Salz- und Wasserretention sowie eine erhöhte Kaliumausscheidung verursachen. Salzarme Diät und eine Kaliumsubstitution können notwendig sein.
-·Gastritis oder Oesophagitis; Divertikulitis; ulzerative Kolitis, falls Perforation oder pyogene Infektion droht; kürzlich durchgeführte intestinale Anastomosen.
-·Emotionale Störungen oder Disposition zu psychotischen Reaktionen; bei schweren unerwünschten psychiatrischen Wirkungen kann es erforderlich sein, die Dosis zu verringern oder die Behandlung abzubrechen; Epilepsie.
-·Glaukom.
-·Hypothyreoidismus und Leberzirrhose, da bei diesen Erkrankungen die Glukokortikoidwirkungen verstärkt sein können.
-·Durch Kortikosteroide induzierte Myopathie in der Anamnese.
-·Akute Leberinsuffizienz.
-Bei einer Langzeittherapie und insbesondere bei Diabetes mellitus sollte der Glukosemetabolismus regelmässig kontrolliert werden, da die Glukosetoleranz herabgesetzt werden kann und eine Dosiserhöhung der Antidiabetika erforderlich machen kann.
-Bei einer Langzeittherapie sollte des weiteren der Augeninnendruck regelmässig gemessen werden, da er im Lauf der Behandlung zunehmen kann. Normalerweise ist das reversibel, doch können bei längerer Anwendung von Kortikosteroiden subkapsuläre Katarakte oder Glaukoma mit irreversibler Schädigung des N. opticus auftreten und die Entstehung sekundärer Augeninfektionen durch Pilz- oder Virusbefall begünstigt werden.
-Eine Behandlung mit systemischen Glukokortikoiden kann eine Chorioretinopathie auslösen, die zu Sehstörungen, einschliesslich Erblindung, führen kann. Eine Langzeitbehandlung mit systemischen Glukokortikoiden kann selbst bei geringen Dosen eine Chorioretinopathie auslösen.
-Tendinitis und Achillessehnenruptur sind bekannte Nebenwirkungen der Arzneimittelklasse der Glukokortikoide. Das Risiko des Auftretens solcher unerwünschter Wirkungen kann durch eine Begleitmedikation mit Chinolonen erhöht werden.
-Nach der Gabe von Glukokortikoiden wurden durch ein Phäochromozytom ausgelöste Anfälle beobachtet, manche davon mit tödlichem Ausgang. Daher ist bei Patienten mit einem Phäochromozytom, oder bei denen ein solches vermutet wird, Vorsicht geboten. Glukokortikoide dürfen bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingesetzt werden.
-Weitere Nebenwirkungen der Arzneimittelklasse der Glukokortikoide: unregelmässige Menstruation, Leukozytose.
-Bei Patienten mit frischem Herzinfarkt besteht die Gefahr einer Wandruptur des linken Ventrikels.
-Bei Auftreten von Magenbeschwerden und interkurrenten Infektionskrankheiten ist der behandelnde Arzt zu verständigen.
-Kaliumausschwemmende Diuretika können die kaliumausschwemmende Wirkung von Glukokortikoiden verstärken. Deshalb sollten solche Patienten sorgfältig in Bezug auf eine Hypokaliämie überwacht werden. Dies gilt insbesondere für Patienten, die gleichzeitig Herzglykoside, β2-Agonisten und Xanthine erhalten, da eine durch Kortikosteroide induzierte Hypokaliämie die Toxizität dieser Medikamente erhöht. Gegebenenfalls muss Kalium substituiert werden.
-Bei gleichzeitiger Gabe von Acetylsalicylsäure bei Patienten mit Hypoprothrombinämie ist die Blutungsgefahr erhöht.
-Bei der kombinierten Langzeittherapie mit Glukokortikoiden und Salicylaten ist das Risiko gastrointestinaler Blutungen und Ulzerationen erhöht, und Ulzerationen können bis zur Perforation gehen. Wegen des Risikos von Salicylatvergiftungen sollte die Dosierung des Glukokortikoids daher vorsichtig reduziert werden.
-Bei Myasthenie gravis und gleichzeitiger Verabreichung von Cholinesterasehemmstoffen wird die Wirkung der Cholinesterasehemmer verringert und das Risiko einer Myastheniekrise erhöht, weshalb Cholinesterasehemmer wenn immer möglich 24 Stunden vor der Verabreichung des Kortikosteroids abgesetzt werden sollten.
-Bei akutem Asthma bronchiale ist Calcort nicht als Ersatz der konventionellen Behandlung, sondern zusätzlich zu dieser zu verabreichen. Bei unkomplizierten chronischen Atemwegserkrankungen sollten Glukokortikoide jedoch nicht verwendet werden.
-Kortikosteroide können gewisse Infektionsanzeichen maskieren, und während ihrer Anwendung können neue Infektionen auftreten. Bei Patienten mit aktiven Infektionen ist für einen ausreichenden antibiotischen bzw. chemotherapeutischen Schutz zu sorgen.
-Die Verwendung bei aktiver Tuberkulose sollte auf Fälle fulminanter oder disseminierter Tuberkulose beschränkt werden, bei denen Deflazacort nur zusammen mit einer geeigneten Antituberkulosetherapie verabreicht werden darf. Wenn Kortikosteroide bei Patienten mit latenter Tuberkulose oder mit positiver Tuberkulinreaktion indiziert sind, ist eine sorgfältige Beobachtung notwendig, weil die Krankheit reaktiviert werden kann. Bei längerer Kortikosteroidbehandlung sollten diese Patienten Chemoprophylaxe bekommen.
-Varizellen, die während einer systemischen Behandlung mit Kortikosteroiden auftreten, können eine schwere Verlaufsform annehmen und insbesondere bei Kindern tödlich enden. Sie erfordern eine sofortige Behandlung, z.B. mit Aciclovir i.v. Bei Risikopatienten ist eine Prophylaxe mit Aciclovir oder eine passive Immunprophylaxe mit Varizella-zoster-Immunglobulin angezeigt.
-Eine latente Amöbiase ist vor der Behandlung auszuschliessen.
-Impfungen sollten bei Patienten unter Kortikosteroidbehandlung nicht vorgenommen werden, insbesondere nicht bei hohen Dosen, da die Möglichkeit einer Ausbreitung des Lebendvakzins und/oder Ausfall der Antikörperreaktion besteht.
-Im Anschluss an eine längere Behandlung kann das Absetzen von Kortikosteroiden zu Entzugserscheinungen führen, wie: Fieber, Myalgie, Arthralgie und Malaise, und über die Hemmung der ACTH-Freisetzung kann sie zur Nebennierenrindeninsuffizienz führen, die bis zur NNR-Atrophie gehen kann. Eine rasche Reduktion der Kortikosteroiddosis nach längerer Behandlung kann eine akute Nebennierenrindeninsuffizienz verursachen, die zum Tode führen kann. Die Entzugserscheinungen können auch bei Patienten ohne Nebenniereninsuffizienz auftreten.
-Der Funktionsausfall der Nebennierenrinde kann bis zu einem Jahr oder länger dauern und bedeutet für den Patienten ein lebensbedrohliches Risiko in Stress- und Belastungssituationen (siehe «Dosierung/Anwendung – Langzeitbehandlung»).
- +Die möglichen Komplikationen einer Glukokortikoidtherapie sind von der Dosierung und der Dauer der Behandlung abhängig. Daher sollte für jeden Patienten hinsichtlich Dosierung und Behandlungsdauer eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt werden.
- +Endokrine Effekte
- +Bei ungewöhnlichen Stresssituationen (z.B. schweren Erkrankungen, grösseren Operationen, schweren Traumata usw.) empfiehlt sich bei Patienten, welche unter einer längerfristigen Therapie mit Glukokortikoiden stehen, die Glukokortikoid-Dosis kurz vor, während und nach einem solchen Ereignis zu erhöhen.
- +Im Anschluss an eine längere Behandlung kann das Absetzen von Kortikosteroiden zu einem Steroid-Absetzsyndrom führen mit Beschwerden wie Fieber, Myalgie, Arthralgie und Malaise; die Hemmung der ACTH-Freisetzung kann zur Nebennierenrindeninsuffizienz führen, die bis zur NNR-Atrophie reichen kann. Eine rasche Reduktion der Kortikosteroiddosis nach längerer Behandlung kann eine akute Nebenniereninsuffizienz auslösen, die zum Tode führen kann. Absetzerscheinungen können auch bei Patienten ohne Nebennierenrindeninsuffizienz auftreten.
- +Der Funktionsausfall der Nebennierenrinde kann bis zu einem Jahr oder länger dauern und bedeutet für den Patienten ein lebensbedrohliches Risiko in Stress- und Belastungssituationen.
- +Bei Patienten mit Hypothyreose verstärkt sich die Wirkung von exogenen Glukokortikoiden.
-Vorsicht ist des Weiteren geboten bei:
-·postmenopausalen und geriatrischen Patienten, wegen des erhöhten Risikos einer Osteoporose. Im Falle des Auftretens einer Osteoporose sollte bei diesen Patienten eine Behandlung mit Glukokortikoiden - ausser Präzisierung bei vitalen Indikationen - abgesetzt werden.
-·Kleinkindern und Kindern, bei denen während einer Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden, wegen des Risikos eines vorzeitigen Epiphysenschlusses, Wachstum und Entwicklung sorgfältig überwacht werden müssen.
- +Nach der Gabe von Glukokortikoiden wurden Phäochromozytomkrisen beobachtet, manche davon mit tödlichem Ausgang. Daher ist bei Patienten mit einem Phäochromozytom, oder bei denen ein solches vermutet wird, Vorsicht geboten. Glukokortikoide dürfen bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingesetzt werden.
- +Immunsuppressive Wirkungen/erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
- +Kortikosteroide können gewisse Infektionszeichen maskieren, und während ihrer Anwendung können neue Infektionen auftreten. Bei Patienten mit aktiven Infektionen (viral, bakteriell oder mykotisch) wird eine engmaschige Überwachung empfohlen. Daher ist bei schweren Infektionskrankheiten eine antiinfektiöse Behandlung oder eine wirksame Infektionsprophylaxe erforderlich.
- +Beim Auftreten interkurrenter Infektionskrankheiten ist der behandelnde Arzt zu informieren.
- +Varizellen, die während einer systemischen Behandlung mit Kortikosteroiden auftreten, können eine schwere Verlaufsform annehmen und insbesondere bei Kindern tödlich enden. Sie erfordern eine sofortige Behandlung, z.B. mit Aciclovir i.v.
- +Bei Risikopatienten ist eine Prophylaxe mit Aciclovir oder eine passive Immunprophylaxe mit Varizella-zoster-Immunglobulin angezeigt.
- +Patienten mit Poliomyelitis (mit Ausnahme der bulbärenzephalitischen Form) sind bei einer längeren Behandlung mit Kortikosteroiden besonders zu beobachten.
- +Impfungen sollten bei Patienten unter Kortikosteroidbehandlung nicht vorgenommen werden, insbesondere nicht bei hohen Dosen, da die Möglichkeit einer Ausbreitung des Lebendvakzins und/oder Ausfall der Antikörperreaktion besteht (siehe «Interaktionen»).
- +Die Verwendung bei aktiver Tuberkulose sollte auf Fälle fulminanter oder disseminierter Tuberkulose beschränkt werden, bei denen Deflazacort nur zusammen mit einer geeigneten Antituberkulosetherapie verabreicht werden darf. Ausserdem erfordert ein Langzeiteinsatz von Glukokortikoiden bei Lymphom-Patienten nach BCG-Impfung besondere Vorsicht.
- +Wenn Kortikosteroide bei Patienten mit latenter Tuberkulose oder mit positiver Tuberkulinreaktion indiziert sind, ist eine sorgfältige Beobachtung notwendig, weil die Krankheit reaktiviert werden kann.
- +Bei längerer Kortikosteroidbehandlung sollten diese Patienten Chemoprophylaxe bekommen.
- +Eine latente Amöbiasis ist vor der Behandlung auszuschliessen.
- +Kardiovaskuläre Effekte
- +Bei Patienten mit Herzinsuffizienz erfordert der Einsatz systemischer Glukokortikoide besondere Vorsicht. Sie dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn sie absolut notwendig sind.
- +Auch bei Patienten mit kürzlichem Myokardinfarkt (Gefahr einer Wandruptur des linken Ventrikels) oder mit vorbestehenden kardiovaskulären Risikofaktoren ist besondere Vorsicht geboten.
- +Bei Patienten mit arterieller Hypertonie, thromboembolischen Erkrankungen in der Vorgeschichte oder einer Thromboseneigung sollten Glukokortikoide ebenfalls mit Vorsicht eingesetzt werden.
- +Effekte auf die Psyche
- +Unter Anwendung systemischer Glukokortikoide kann es zu potentiell schwerwiegenden psychischen Störungen kommen, die von Euphorie über Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen und Persönlichkeitsveränderungen bis zu schweren Depressionen oder manifesten Psychosen reichen. Auch können sich eine bereits bestehende affektive Störung sowie die Neigung zu Psychosen durch Kortikoideinwirkung verschlimmern. Die Reaktionen klingen meist nach Dosisreduktion oder Absetzen des Glukokortikoids ab. Eine spezifische Behandlung kann jedoch erforderlich sein.
- +Unerwünschte psychiatrische Effekte wurden auch nach Absetzen von Glukokortikoiden berichtet.
- +Patienten und Angehörige müssen aufgefordert werden, bei Auftreten psychischer Symptome unter der Therapie bzw. während oder nach dem Ausschleichen/Absetzen den Arzt bzw. die Ärztin zu kontaktieren, insbesondere, wenn eine depressive Störung oder suizidale Absichten vermutet werden.
- +Effekte auf das Nervensystem
- +Bei Epilepsie-Patienten sollten Kortikosteroide mit Vorsicht eingesetzt werden.
- +Gastrointestinale Effekte
- +Glukokortikoide können die Symptome peptischer Ulzera maskieren, sodass es zu einer weitgehend asymptomatischen Perforation oder zu akuten gastrointestinalen Blutungen kommen kann. Das Risiko für peptische Ulzera steigt bei Kombination von Kortikosteroiden mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR).
- +Vorsicht ist daher geboten bei Patienten mit vorbestehender Gastritis, Ösophagitis oder Divertikulitis sowie bei Colitis ulcerosa mit erhöhter Gefahr einer Perforation oder einer pyogenen Infektion. Auch bei frischen intestinalen Anastomosen sollte die Gabe von Kortikosteroiden unter besonderer Vorsicht erfolgen.
- +Hohe Kortikosteroid-Dosierungen können eine akute Pankreatitis auslösen.
- +Muskuloskelettale Effekte
- +Bei Myasthenia gravis und gleichzeitiger Verabreichung von Cholinesterase-Inhibitoren wird die Wirkung der Cholinesterase-Inhibitoren verringert und das Risiko einer Myastheniekrise erhöht, weshalb Cholinesterase-Inhibitoren wenn immer möglich 24 Stunden vor der Verabreichung des Kortikosteroids abgesetzt werden sollten.
- +In Zusammenhang mit der Anwendung hoher Kortikosteroid-Dosen wurde über akute Myopathien berichtet – insbesondere bei Patienten mit Störungen der neuromuskulären Transmission (z.B. Myasthenia gravis) oder bei Patienten, die gleichzeitig mit neuromuskulären Blockern behandelt wurden. Solche akuten Myopathien verlaufen generalisiert, können die Augen- und die Atemmuskulatur einbeziehen und zu einer Tetraparese führen. Die Kreatinkinase-Werte können steigen. Vorsicht ist insbesondere bei Kortikosteroid-induzierter Myopathie in der Anamnese geboten.
- +Vorsicht ist auch bei postmenopausalen oder geriatrischen Patienten wegen des erhöhten Osteoporoserisikos geboten. Im Falle des Auftretens einer Osteoporose sollte bei diesen Patienten eine Behandlung mit Glukokortikoiden – ausser bei vitalen Indikationen – abgesetzt werden.
- +Tendinitis und Achillessehnenruptur sind als Klasseneffekte bei Glukokortikoiden bekannt. Die Gefahr solcher Reaktionen kann sich durch die gleichzeitige Gabe von Chinolonen erhöhen.
- +Okuläre Effekte
- +Mit Glukokortikoiden können Sehstörungen verbunden sein. Treten bei der Verwendung von Calcort verschwommenes Sehen oder sonstige Sehstörungen auf, ist eine ophthalmologische Untersuchung durchzuführen.
- +Eine Kortikosteroidbehandlung kann insbesondere bei längerer Anwendung selbst bei geringer Dosierung unerwünschte Wirkungen am Auge mit sich bringen, wie einen posterioren subkapsulären Katarakt (insbesondere bei Kindern) oder einen erhöhten Augeninnendruck (häufig reversibel), der sich zu einem Glaukom mit irreversibler Schädigung des N. opticus ausweiten kann. Im Falle einer Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden sollte folglich der Augeninnendruck regelmässig bei diesen Patienten überwacht werden.
- +Patienten mit einem vorbestehenden Glaukom sind bei einer systemischen Kortikosteroidbehandlung besonders sorgfältig zu beobachten.
- +Selten wurden bei der Behandlung mit Glukokortikoiden Fälle von Chorioretinopathia Centralis Serosa berichtet, die zum Erblinden führen kann.
- +Zudem kann eine Kortikosteroidbehandlung das Auftreten von sekundären mykotischen oder viralen Augeninfektionen begünstigen.
- +Bei Patienten mit Herpes-simplex-Infektionen des Auges sollten Glukokortikoide wegen der Gefahr einer Hornhautperforation nur mit Vorsicht und nur bei intakter Hornhautoberfläche angewendet werden.
- +Gleichzeitige Gabe mit anderen Arzneimitteln
- +Unter gleichzeitiger Anwendung des in der Therapie von HIV-Infektionen eingesetzten Wirkstoffes Cobicistat, einem selektiven CYP3A-Inhibitor, zusammen mit Glukokortikoiden wurde über Steroid-Toxizität bis hin zum Cushing-Syndrom berichtet. Deflazacort sollte daher nur nach besonders sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung zusammen mit Cobicistat angewendet werden (siehe «Interaktionen»). In diesem Fall sind die Patienten engmaschig auf Nebenwirkungen der Kortikosteroide zu überwachen. Die Wahl eines alternativen Steroids, das in geringerem Masse durch CYP3A verstoffwechselt wird, sollte in Erwägung gezogen werden.
- +Die Kombination von Deflazacort mit anderen potenten CYP3A4-Inhibitoren sollte ebenfalls unter besonderer Vorsicht erfolgen, um mögliche systemische Nebenwirkungen von Kortikosteroiden zu erkennen. Gegebenenfalls muss die Calcortdosis angepasst werden.
- +Überempfindlichkeitsreaktionen
- +In seltenen Fällen können während einer Behandlung mit systemischen Glukokortikoiden allergische Reaktionen wie Hautreaktionen, Angioödem oder anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen auftreten.
- +Daher sollten insbesondere bei Patienten mit bekannter Arzneimittelallergie geeignete Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden.
- +Weitere Erkrankungen, bei welchen die Gabe von Kortikosteroiden besondere Vorsicht erfordert:
- +·Glukosestoffwechsel: Bei einer Langzeittherapie und insbesondere bei Diabetes mellitus sollte der Glukosemetabolismus regelmässig kontrolliert werden, da die Glukosetoleranz herabgesetzt werden und eine Dosiserhöhung der Antidiabetika erforderlich machen kann.
- +·Wasser- und Elektrolythaushalt: Glukokortikoide können Natrium- und Wasserretention oder eine erhöhte Kaliumausscheidung verursachen. Eine natriumarme Diät und eine Kaliumsubstitution können notwendig sein.Kaliumausschwemmende Diuretika können die kaliumausschwemmende Wirkung von Glukokortikoiden verstärken.Folglich sollten Patienten, die Diuretika einnehmen, aufmerksam auf eine mögliche Hypokaliämie überwacht werden.Dies gilt insbesondere für Patienten, die gleichzeitig Herzglykoside, β2-Agonisten und Xanthine erhalten, da eine durch Kortikosteroide induzierte Hypokaliämie die Toxizität dieser Medikamente erhöht.Eine Kaliumsubstitution kann erforderlich sein.
- +·Blutungsrisiko: Bei gleichzeitiger Gabe von Acetylsalicylsäure bei Patienten mit Hypoprothrombinämie ist die Blutungsgefahr erhöht.Bei der kombinierten Langzeittherapie mit Glukokortikoiden und Salicylaten ist das Risiko von Ulzerationen und gastrointestinalen Blutungen, die sogar Perforationen zur Folge haben können, erhöht.Aufgrund des Risikos von Salicylatintoxikationen sollte die Dosierung des Glukokortikoids vorsichtig reduziert werden.
- +·Erkrankungen der Leber: akute Leberinsuffizienz und Leberzirrhose (Verstärkung der Glukokortikoidwirkungen).
- +·Niereninsuffizienz: Patienten mit Niereninsuffizienz oder akuter Glomerulonephritis sind bei einer Kortikosteroidbehandlung regelmässig zu überwachen.
- +·Asthma bronchiale: Bei akutem Asthma bronchiale ist Calcort nicht anstatt der konventionellen Behandlung, sondern zusätzlich zu dieser zu verabreichen. Bei unkomplizierten chronischen Erkrankungen der Atemwege sollten Glukokortikoide jedoch nicht verwendet werden.
- +Weitere Nebenwirkungen der Arzneimittelklasse der Glukokortikoide: unregelmässige Menstruation, Leukozytose.
- +Verwendung in der Pädiatrie
- +Bei Kindern sind Wachstum und Entwicklung während der gesamten Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden aufgrund des Risikos eines vorzeitigen Epiphysenschlusses aufmerksam zu überwachen.
- +Bei Frühgeborenen wurde eine hypertrophische Kardiomyopathie nach systemischer Glukokortikosteroid-Gabe (insbesondere Dexamethason) zur Behandlung von Erkrankungen der Atemwege berichtet. Daher ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei Neugeborenen und Frühgeborenen sorgfältig abzuwägen. Bei Kindern, die systemisch mit Glukokortikosteroiden behandelt werden, wird eine Kontrolle der Struktur und der Herzmuskelfunktion mittels Echokardiographie empfohlen.
-Von Glukokortikoiden sind zahlreiche Interaktionen mit Arzneimitteln bekannt, welche für Deflazacort ebenfalls angenommen werden können. Die nachstehend sowie im Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» aufgeführten Interaktionen können eine Anpassung der Dosierung von Calcort und/oder des(r) anderen gleichzeitig verabreichten Medikamente(s) erforderlich machen.
-Substanzen, die mikrosomale Leberenzyme induzieren, wie Rifampicin, Barbiturate und Phenytoin können den Glukokortikoid-Metabolismus beschleunigen. Patienten unter Glukokortikoid-Erhaltungstherapie müssen deshalb neu eingestellt werden, wenn solche Medikamente zusätzlich gegeben oder abgesetzt werden.
-Oestrogene können durch Verringerung der Clearance eine Erhöhung der Kortikoidwirkung verursachen.
-Die Wirksamkeit von Cumarin-Antikoagulantien kann durch eine gleichzeitige Behandlung mit Kortikoiden erhöht sein. Zur Vorbeugung spontaner Blutungen ist daher eine engmaschige Überwachung des INR-Werts oder der Prothrombinzeit erforderlich.
-Immunsuppressiva: bei gleichzeitiger Verabreichung von Methotrexat kann durch den synergistischen Effekt eine tiefere Kortikosteroiddosis ausreichend sein. Cyclosporin verringert die Clearance von Kortikosteroiden, vermutlich über eine kompetitive Hemmung der hepatischen mikrosomalen Enzyme, und umgekehrt können vor allem in höheren Dosen verabreichte Kortikosteroide die Blutspiegel von Cyclosporin erhöhen.
-Sympathomimetika: Die Wirkung und die potentielle Toxizität gewisser Sympathomimetika (z.B. Salbutamol) können erhöht werden, und Ephedrin kann die Plasmaclearance von Glukokortikoiden und die urinäre Ausscheidung ihrer Metabolite erhöhen.
-Atropin und andere Anticholinergika können zu einer weiteren Erhöhung eines gesteigerten Augeninnendrucks führen.
-Die Wirkung von Anxiolytika und Antipsychotika kann vermindert werden.
-Serum-Thyroxin (T4)- und I131-Aufnahme können vermindert werden.
-Bei Patienten, die mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden, kann die Anwendung von nicht-depolarisierenden Myorelaxantien eine verlängerte Relaxation sowie eine akute Myopathie (siehe «Unerwünschte Wirkungen» Myopathie) auslösen. Risikofaktoren, die diese Interaktion begünstigen sind: eine Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden in hohen Dosen und eine verlängerte Muskellähmung. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Interaktion ist nach längerer künstlicher Beatmung (z.B. auf einer Intensivstation) erhöht.
-Für folgende Interaktionen wird auf das Kapitel «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» verwiesen:
-Vakzine und Immunantwort;
-Antidiabetika und Glukosetoleranz;
-nichtsteroidale Antirheumatika und Blutungsrisiko;
-Salicylate und Salicylatintoxikationen;
-kaliumausscheidende Diuretika und Hypokaliämie und/oder Digitalisintoxikationen;
-Cholinesterasehemmstoffe bei Myasthenia gravis.
- +Von Glukokortikoiden sind zahlreiche Interaktionen mit Arzneimitteln bekannt, welche bei Deflazacort ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Die nachstehend sowie im Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» aufgeführten Interaktionen können eine Anpassung der Dosierung von Calcort und/oder des(r) anderen gleichzeitig verabreichten Medikamente(s) erforderlich machen.
- +Pharmakokinetische Interaktionen
- +Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Deflazacort
- +Der wichtigste pharmakologisch aktive Metabolit von Deflazacort ist 21-Hydroxydeflazacort (D-21-OH). Er wird durch das Enzym CYP3A4 metabolisiert (siehe «Pharmakokinetik»).
- +Enzyminduktoren
- +Substanzen, die mikrosomale Leberenzyme induzieren, können den Glukokortikoid-Metabolismus beschleunigen. Dies kann ihre Wirksamkeit verringern. Folgende Wirkstoffe sind beispielsweise betroffen: Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Efavirenz, Modafinil, Nevirapin, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Topiramat und Johanniskraut. Patienten unter Glukokortikoid-Erhaltungstherapie müssen deshalb neu eingestellt werden, wenn solche Medikamente zusätzlich gegeben oder abgesetzt werden.
- +Enzyminhibitoren
- +Bei gleichzeitiger Gabe von moderaten bis potenten CYP3A-Inhibitoren ist der Metabolismus von Deflazacort und seiner Metaboliten reduziert, was das Risiko systemischer Nebenwirkungen der Kortikosteroide erhöht. Es wurden Fälle eines Cushing-Syndroms und einer Suppression der Nebenniere gemeldet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Dies betrifft z.B. Cobicistat (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Protease-Inhibitoren (z.B. Ritonavir), Azol-Antimykotika (Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Fluconazol), Makrolide (Clarithromycin, Erythromycin), Diltiazem, Isoniazid und Verapamil.
- +Östrogene können durch Verringerung der Clearance ebenfalls eine Erhöhung der Kortikoidwirkung verursachen.
- +Ciclosporin verringert die Clearance von Kortikosteroiden, vermutlich über eine kompetitive Hemmung der hepatischen mikrosomalen Enzyme.
- +Einfluss von Deflazacort auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
- +Glukokortikoide können in hohen Dosen die Plasmakonzentrationen von Ciclosporin erhöhen. Langfristig verabreichte hohe Dosen von Glukokortikoiden können die Ausscheidung von Salicylaten beschleunigen und daher ihre Wirksamkeit verringern. Umgekehrt kann die Verringerung der Kortikosteroiddosis die Toxizität von Salicylaten verstärken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Pharmakodynamische Interaktionen
- +NSAR: Im Falle einer gleichzeitigen Gabe von Kortikosteroiden und NSAR kann sich das Auftreten von gastointestinalen Blutungen und Ulzerationen erhöhen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Antidiabetika: Kortikosteroide können die hypoglykämische Wirkung senken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Diuretika und Medikamente, die Einfluss auf den Kaliumhaushalt nehmen: Die gleichzeitige Behandlung mit Medikamenten, welche die Kaliumausscheidung erhöhen (z.B. Furosemid, Hydrochlorothiazid, Amphotericin B, Beta-Sympathomimetika, Xanthin-Derivate), kann zum erhöhten Risiko einer Hypokaliämie führen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Digitalisglykoside: Die Kombination mit Digitalisglykosiden kann ihre unerwünschten Wirkungen verstärken.
- +Immunsuppressiva: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Methotrexat kann durch den synergistischen Effekt eine schwächere Kortikosteroiddosis ausreichend sein.
- +Antikoagulantien: Die Wirksamkeit von Cumarin-Antikoagulantien kann durch eine gleichzeitige Behandlung mit Kortikoiden erhöht sein. Zur Vorbeugung spontaner Blutungen ist daher eine engmaschige Überwachung des INR-Werts oder der Prothrombinzeit erforderlich.
- +Sympathomimetika: Kortikosteroide können die gewünschte Wirkung oder unerwünschte Wirkungen bestimmter Sympathomimetika (z.B. Salbutamol) verstärken; Ephedrin kann die Plasmaclearance von Glukokortikoiden und die Ausscheidung ihrer Metaboliten über die Niere erhöhen.
- +Neuromuskuläre Blocker: Bei Patienten, die mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden, kann die Anwendung von nicht-depolarisierenden Myorelaxantien eine verlängerte Relaxation sowie eine akute Myopathie auslösen. Risikofaktoren, die diese Interaktion begünstigen, sind: eine Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden in hohen Dosen und eine prolongierte Muskellähmung. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Interaktion ist nach längerer künstlicher Beatmung (z.B. auf einer Intensivstation) erhöht.
- +Psychopharmaka: Die Wirkung von Anxiolytika und Antipsychotika kann vermindert werden.
- +Anticholinergika: Atropin und andere Anticholinergika können zu einer weiteren Erhöhung eines gesteigerten Augeninnendrucks führen.
- +Die gleichzeitige Behandlung mit Anticholinergika kann zu einem erhöhten Risiko für eine Myastheniekrise führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Schilddrüsenhormone: Serum-Thyroxin (T4)- und I131- Aufnahme können vermindert werden.
- +Attenuierte Lebendimpfstoffe: Das Risiko unerwünschter Wirkungen von Lebendimpfstoffen (z.B. Poliomyelitis, Mumps, Masern, Röteln und Windpocken) kann aufgrund der immunsuppressiven Wirkung von Kortikosteroiden zunehmen (generalisierte Impfkrankheit). Es kann zu disseminierten Virusinfektionen kommen. Die Immunantwort kann verringert sein (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren.
-Tierstudien mit Glukokortikoiden haben bei Ratten und Kaninchen dosisabhängig teratogene Wirkungen gezeigt. Es ist nicht bekannt, ob Deflazacort die Plazentaschranke passiert, doch ist dies bei anderen Glukokortikoiden der Fall. Deshalb können bei einer Langzeittherapie während der Schwangerschaft intrauterine Wachstumsstörungen nicht ausgeschlossen werden. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fötus das Risiko einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann. Daher sollte das Präparat insbesondere in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn, es ist eindeutig notwendig. Nach der 34. Schwangerschaftswoche sollte Calcort wegen einer möglichen Plazentaschwäche nicht gegeben werden.
- +Bei Tieren passiert Deflazacort die Plazentaschranke. Tierstudien mit Deflazacort haben bei Ratten und Kaninchen dosisabhängig teratogene Wirkungen gezeigt. Es liegen keine ausreichenden Daten zu Schwangeren vor. Deshalb können bei einer Langzeittherapie während der Schwangerschaft intrauterine Wachstumsstörungen nicht ausgeschlossen werden. Daher sollte das Präparat im ersten Trimenon der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn, es ist absolut notwendig. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fötus das Risiko einer Atrophie der Nebennierenrinde. Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft mit höheren Dosen von Glukokortikoiden behandelt wurden, sollten sorgfältig auf mögliche Zeichen von Hypokortizismus und auf die Notwendigkeit einer ausschleichenden Substitutionstherapie überwacht werden.
- +Nach der 34. Schwangerschaftswoche sollte Calcort wegen einer möglichen Plazentaschwäche nicht gegeben werden.
-Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft mit höheren Dosen von Glukokortikoiden behandelt wurden, sollten sorgfältig auf Zeichen von Hypokortizismus und auf die Notwendigkeit einer ausschleichenden Substitutionstherapie überwacht werden.
-Je nach Bedarf werden folgende Häufigkeitsangaben verwendet: sehr häufig (≥10%); häufig (≥1 und <10%); gelegentlich (≥0,1 und <1%); selten (≥0,01 und <0,1%); sehr selten (<0,01%); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
-Eine kurzfristige Anwendung von Glukokortikoiden, selbst in hoher Dosierung, verursacht kaum Nebenwirkungen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass intestinale Ulzerationen (oft stressbedingt) durch die Kortikosteroidbehandlung symptomarm verlaufen können.
-Bei längerer, hochdosierter Therapie können jedoch die für Kortikosteroide typischen unerwünschten Wirkungen auftreten.
- +Eine kurzfristige Anwendung von Glukokortikoiden, selbst in hoher Dosierung, verursacht kaum Nebenwirkungen.
- +Allerdings ist auf intestinale Ulzerationen (oft stressbedingt) zu achten, deren Symptome bei einer Kortikosteroidbehandlung maskiert werden können.
- +Folgende Klassifizierung wird verwendet:
- +sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100); selten (≥1/10'000 bis <1/1000); sehr selten (<1/10'000); nicht bekannt (hauptsächlich auf der Grundlage spontaner Anzeigen aus dem Bereich der Pharmakovigilanz nach Markteinführung; die Häufigkeit lässt sich nicht schätzen).
- +Folgende unerwünschte Wirkungen treten hauptsächlich bei Langzeitbehandlungen mit hohen Kortikosteroid-Dosierungen auf.
- +Einige der unten genannten Symptome sind unerwünschte Klasseneffekte bei systemischen Glukokortikoiden oder unerwünschte Wirkungen von Calcort, die im Rahmen der Pharmakovigilanz nach der Markteinführung registriert wurden. Sie lassen sich keiner Häufigkeitskategorie zuweisen.
-Leukozytose; Eosinopenie.
- +Nicht bekannt: Leukozytose, Eosinopenie.
-Gelegentlich: vermindertes Ansprechen auf Impfungen und Hauttests; Immunsuppression; allergische Reaktionen.
- +Gelegentlich: vermindertes Ansprechen auf Impfungen und Hauttests, Immunsuppression, allergische Reaktionen.
-Gelegentlich: Gewichtszunahme mit cushingoider Verteilung und Mondgesicht; Hirsutismus; Amenorrhoe; Verminderung der Glukosetoleranz (insbesondere bei Diabetes); Diabetes mellitus; Hemmung der ACTH-Sekretion; Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Achse.
-Nicht bekannt: akute Nebennierenrindeninsuffizienz nach Beendigung der Behandlung; beeinträchtigtes Wachstum von Kindern; Anfälle aufgrund eines Phäochromozytoms (Klasseneffekte von Glukokortikoiden).
-Retention von Natrium und Wasser; Kalium-, Kalzium- und Phosphatverlust; hypokaliämische Alkalose; Ketoazidose.
- +Häufig: Gewichtszunahme.
- +Gelegentlich: Veränderung der Körperform mit cushingoider Verteilung und Mondgesicht, Hemmung der ACTH-Sekretion, Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Achse.
- +Nicht bekannt: akute Nebennierenrindeninsuffizienz nach Beendigung der Behandlung, Krisen aufgrund eines Phäochromozytoms.
-Gelegentlich: Hypokaliämie bei Begleitmedikation mit β2-Agonisten und Xanthinen.
- +Gelegentlich: Retention von Natrium und Wasser, Kalium-, Kalzium- und Phosphatverlust, Hypokaliämie bei Begleitmedikation mit β2-Agonisten und Xanthinen, Herabsetzung der Glukosetoleranz (insbesondere bei Diabetes), Diabetes mellitus.
- +Nicht bekannt: hypokaliämische Alkalose, Ketoazidose.
-Gelegentlich: Schlafstörungen; Stimmungsschwankungen; depressiver Zustand; Nervosität; Verwirrung.
-Nicht bekannt: Schlaflosigkeit; abnorme Träume; Weinerlichkeit; emotionale Störungen; abnormes Verhalten; Euphorie; Unruhe; Angstsymptome wie Ängstlichkeit, Agitation, Neurosen; Verwirrungszustände wie Desorientierung; psychotische Symptome wie Psychosen, Halluzinationen.
- +Gelegentlich: Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, depressiver Zustand, Nervosität, Verwirrung.
- +Nicht bekannt: Schlaflosigkeit, abnorme Träume, Weinerlichkeit, emotionale Störungen, abnormes Verhalten, Euphorie, Unruhe, Angstsymptome wie Ängstlichkeit, Agitation, Neurosen, Desorientierung, psychotische Symptome wie Halluzinationen.
-Nicht bekannt: Pseudotumor cerebri (bei Kindern).
-Konvulsionen.
- +Nicht bekannt: Konvulsionen.
-Nicht bekannt: posteriorer subkapsulärer Katarakt, vor allem bei Kindern; erhöhter intraokulärer Druck, Chorioretinopathie.
-Erhöhte Anfälligkeit auf Augeninfektionen durch Pilz- und Virusbefall.
- +Gelegentlich: posteriorer subkapsulärer Katarakt.
- +Nicht bekannt: verschwommenes Sehen, erhöhter intraokulärer Druck, Chorioretinopathie, erhöhte Anfälligkeit für mykotische und virale Augeninfektionen.
-Erhöhung des Thromboserisikos; in Einzelfällen Myokardruptur nach kürzlichem Infarkt; Hypertonie; Herzinsuffizienz.
- +Sehr selten: Myokardruptur nach kürzlichem Infarkt.
- +Nicht bekannt: Herzinsuffizienz.
-Selten: Ekchymosen.
-Nicht bekannt: Thromboembolie, vor allem bei Patienten, deren zugrunde liegende Erkrankung mit einer erhöhten Thromboseneigung assoziiert ist.
- +Nicht bekannt: Thromboembolien (vor allem bei Patienten, deren zugrunde liegende Erkrankung mit einer erhöhten Thromboseneigung assoziiert ist), Hypertonie.
-Gelegentlich: Dyspepsie; peptische Ulzera; Hämorrhagie; Übelkeit.
-Nicht bekannt: Perforation von peptischen Ulzera; akute Pankreatitis, vor allem bei Kindern.
- +Gelegentlich: Übelkeit; Dyspepsie; gastroduodenales Ulkus; gastrointestinale Blutung.
- +Nicht bekannt: Perforation einer gastroduodenales Ulkus.
-Gelegentlich: Striae, Akne.
-Verzögerte Wundheilung, Atrophie, Erytheme, Petechien, gesteigertes Schwitzen.
-Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems und des Bindegewebes
-Selten: Muskelschwund und schwäche.
-Nicht bekannt: avaskuläre Osteonekrose, Myopathie (eine akute Myopathie kann durch die gleichzeitige Einnahme von nicht-depolarisierenden Myorelaxantien begünstigt werden); Tendinitis und Achillessehnenruptur bei Begleitmedikation mit Chinolonen; Osteoporose; aseptische Nekrose des Femur- oder des Humeruskopfes.
- +Gelegentlich: Striae, Akne, Hirsutismus.
- +Selten: Ekchymosen.
- +Nicht bekannt: Erytheme, Petechien, gesteigertes Schwitzen, verzögerte Wundheilung, Atrophie der Haut.
- +Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
- +Gelegentlich: Osteoporose, Knochenfrakturen
- +Selten: Muskelschwäche, Muskelschwund.
- +Nicht bekannt: avaskuläre Osteonekrose, Myopathie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Tendinitis und Achillessehnenruptur bei Begleitmedikation mit Chinolonen, aseptische Nekrose des Femur- oder des Humeruskopfes.
- +Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
- +Gelegentlich: Amenorrhoe.
- +Pädiatrie
- +Bei Kindern und Jugendlichen entspricht das Sicherheitsprofil von Deflazacort allgemein demjenigen bei Erwachsenen. Ausserdem wurden bei Kindern folgende unerwünschten Wirkungen beobachtet:
- +Endokrine Erkrankungen
- +Häufigkeit nicht bekannt: Wachstumsstörungen.
- +Erkrankungen des Nervensystems
- +Häufigkeit nicht bekannt: Pseudotumor cerebri.
- +Herzerkrankungen
- +In Einzelfällen wurde bei Frühgeborenen hypertrophische Kardiomyopathie bei der Gabe von systemischem Hydrocortison gemeldet.
- +Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- +Häufigkeit nicht bekannt: akute Pankreatitis.
-Deflazacort ist ein synthetisches Glucokorticoid, das sich von Prednisolon durch einen Oxazolinring an C16-C17 unterscheidet.
- +Deflazacort ist ein synthetisches Glucokorticoid, das sich von Prednisolon durch einen Oxazolinring an C16 - C17 unterscheidet.
-Die Wirkung von Deflazacort beruht wie die aller Glukokortikoide auf der Anregung oder Hemmung der Synthese spezifischer Proteine in der Zelle. Diese sind für die eigentlichen biologischen Wirkungen verantwortlich. Da der Wirkmechanismus über den Zellkern verläuft, tritt die volle pharmakologische Wirkung der Glukokortikoide verzögert (mehrere Stunden nach oraler oder parenteraler Verabreichung) ein, und sie hält länger an, als der Plasmahalbwertszeit des Wirkstoffes entspricht. Die Dauer der enzündungshemmenden Wirkung einer Einfachdosis Deflazacort entspricht etwa der Dauer der Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Achse.
-Die relative entzündungshemmende Aequivalenzdosis von 7.5 mg Deflazacort entspricht etwa der von 0.7 mg Dexamethason bzw. 5 mg Prednison oder Prednisolon bzw. 20 mg Hydrocortison bzw. 25 mg Cortison.
- +Die Wirkung von Deflazacort beruht wie die aller Glukokortikoide auf der Anregung oder Hemmung der Synthese spezifischer Proteine in der Zelle. Diese sind für die eigentlichen biologischen Wirkungen verantwortlich. Da der Wirkmechanismus über den Zellkern verläuft, tritt die volle pharmakologische Wirkung der Glukokortikoide verzögert (mehrere Stunden nach oraler oder parenteraler Verabreichung) ein, und sie hält länger an, als der Plasmahalbwertszeit des Wirkstoffes entspricht. Die Dauer der entzündungshemmenden Wirkung einer Einfachdosis Deflazacort entspricht etwa der Dauer der Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Achse.
- +Die relative entzündungshemmende Äquivalenzdosis von 7.5 mg Deflazacort entspricht etwa der von 0.7 mg Dexamethason bzw. 5 mg Prednison oder Prednisolon bzw. 20 mg Hydrocortison bzw. 25 mg Cortison.
-Nach oraler Einnahme wird Deflazacort (D) fast vollständig absorbiert und sofort zum pharmakologisch aktiven 21-Hydroxy-Deflazacort (D-21-OH) umgewandelt.
- +Nach oraler Einnahme wird Deflazacort (D) fast vollständig absorbiert und sofort zum pharmakologisch aktiven 21-Hydroxy-Deflazacort (D-21-OH) umgewandelt. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) von D-21-OH wird nach 1,5 bis 2 Stunden erreicht, jedoch tritt die maximale pharmakologische Wirkung erst einige Stunden nach der Verabreichung ein.
-Die maximale Plasmakonzentration (cmax) von D-21-OH wird nach 1.5-2 Stunden erreicht, jedoch tritt die maximale pharmakologische Wirkung erst mehrere Stunden nach der Verabreichung ein. Deflazacort durchdringt die Blut-Hirn-Schranke nur in sehr geringer Menge.
- +Deflazacort durchdringt die Blut-Hirn-Schranke nur in sehr geringer Menge.
-D-21-OH wird vor allem in der Leber extensiv metabolisiert. Der wichtigste Metabolit ist ein 6-Beta-Hydroxy-Derivat.
- +D-21-OH wird vor allem in der Leber extensiv metabolisiert. Der wichtigste Metabolit ist ein 6-Beta-Hydroxy-Derivat. Das Isoenzym CYP3A4 ist am Stoffwechsel beteiligt.
-Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit von D-21-OH beträgt 1,1-1,9 Std. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Nieren. Innerhalb der ersten 8 Stunden nach Applikation werden 70% der verabreichten Dosis im Urin ausgeschieden, die übrigen 30% in den Faeces. Nur 18% werden unverändert im Urin ausgeschieden. Der Anteil des wichtigsten Metaboliten, ein 6-Beta-Hydroxy-derivat, beträgt im Urin etwa 33%.
- +Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit von D-21-OH beträgt 1,1 - 1,9 Std. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Nieren. Innerhalb der ersten 8 Stunden nach Applikation werden 70% der verabreichten Dosis im Urin ausgeschieden, die übrigen 30% in den Faeces. Nur 18% werden unverändert im Urin ausgeschieden. Der Anteil des wichtigsten Metaboliten, ein 6-Beta-Hydroxy-derivat, beträgt im Urin etwa 33%.
-Pharmakokinetische Daten für klinische Situationen, in denen mit einer veränderten Kinetik gerechnet werden muss, liegen für Deflazacort nicht vor. Für andere Glukokortikoide ist bekannt, dass ihre Metabolisierung bei schwerer Leberinsuffizienz und bei Hypothyreose verzögert ist und die Wirkung des Glukokortikoids daher verstärkt sein kann und dass bei Hypoalbuminämie und Hyperbilirubinämie unerwünscht hohe Konzentrationen von nicht proteingebundenem (d.h. pharmakologisch aktivem) Wirkstoff auftreten können.
-In der Schwangerschaft ist die Eliminationshalbwertszeit von Glukokortikoiden verlängert, und bei Neugeborenen ist damit zu rechnen, dass die Plasmaclearance geringer ist als bei Kindern und Erwachsenen.
- +Pharmakokinetische Daten für Kinder und Jugendliche, ältere Menschen und Patienten mit einer Leber- oder Niereninsuffizienz, bei denen mit einer veränderten Kinetik gerechnet werden muss, liegen für Deflazacort nicht vor. Für andere Glukokortikoide ist bekannt, dass ihre Metabolisierung bei schwerer Leberinsuffizienz und bei Hypothyreose verzögert ist und die Wirkung des Glukokortikoids daher verstärkt sein kann und dass bei Hypoalbuminämie und Hyperbilirubinämie unerwünscht hohe Konzentrationen von nicht proteingebundenem (d.h. pharmakologisch aktivem) Wirkstoff auftreten können.
- +In der Schwangerschaft ist die Eliminationshalbwertszeit von Glukokortikoiden verlängert. Bei Neugeborenen ist die Plasmaclearance geringer ist als bei Kindern und Erwachsenen.
-Deflazacort zeigte in Tierstudien bei Ratten und Kaninchen dosisabhängig teratogene Effekte. Es liegen keine weiteren Untersuchungen zum Präparat vor.
- +In Tierstudien wurden für Deflazacort teratogene dosisabhängige Wirkungen gezeigt. Weitere Untersuchungen liegen nicht vor.
-Juli 2016.
- +Januar 2019.
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