46 Änderungen an Fachinfo Lipofundin MCT/LCT 10 % |
-AMZV
-Hilfsstoffe: Eilecithin, Glycerol, α-Tocopherol, Natriumoleat, Wasser für Injektionszwecke.
- +Hilfsstoffe: Eilecithin, Glycerol, a-Tocopherol, Natriumoleat, Wasser für Injektionszwecke.
-Emulsion zur Infusion.
-1000 ml Emulsion enthalten:
- Lipofundin MCT/LCT
- 10% 20%
-Sojabohnenöl 50 g 100 g
-Mittelkettige Triglyceride
- (MCT) 50 g 100 g
-Eilecithin 8 g 12 g
-Glycerol 25 g 25 g
-Alpha-Tocopherol 0,10 g 0,20 g
-Aqua ad iniectabilia q.s. ad 1000 ml 1000 ml
-Natriumoleat
-Energiegehalt 4280 kJ 7990 kJ
- 1022 kcal 1908 kcal
- +Emulsion zur Infusion
- +Milchigweiße-Öl-in-Wasser-Emulsion
- +1,000 mL Emulsion enthalten:
- + Lipofundin MCT/LCT
- + 10% 20%
- +Sojabohnenöl 50 g 100 g
- +Mittelkettige Triglyceride (MCT) 50 g 100 g
- +Eilecithin 8 g 12 g
- +Glycerol 25 g 25 g
- +Alpha-Tocopherol 0.10 g 0.20 g
- +Aqua ad iniectabilia q.s. ad 1,000 ml 1,000 ml
- +Gehalt an essentiellen Fettsäuren: Linolsäure a-Linolensäure 24,0 - 29,0 g 2,5 - 5,5 g 48,0 - 58,0 g 5,0 - 11,0 g
- +Energiegehalt 4330 kJ/l 1035 kcal/l 8095 kJ/l 1935 kcal/l
- +Theoretische Osmolarität 345 mOsm/l 380 mOsm/l
- +Titrierbare Azidität oder Basizität, zur pH 7.4 <0.5 mmol/l <0.5 mmol/l
- +pH 6.5 – 8.8 6.5 – 8.5
-Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
- +Indikationen / Anwendungsmöglichkeiten
-Zufuhr von essentiellen Fettsäuren und Flüssigkeit im Rahmen der kompletten parenteralen Ernährung.
- +Zufuhr von essentiellen Fettsäuren im Rahmen einer totalen parenteralen Ernährung.
-Soweit nicht anders verordnet, je nach Kalorienbedarf:
-1–2 g Fett (entsprechend 10–20 ml Lipofundin MCT/LCT 10% bzw. 5–10 ml Lipofundin MCT/LCT 20%)/kg KG/Tag.
- +Die maximale Tagesmenge sollte nur nach schrittweiser Steigerung der Dosis unter sorgfältiger Kontrolle der Verträglichkeit der Infusionen angewendet werden.
- +Die Anwendung intravenöser Lipide hängt z.B. von der Schwere der zugrunde liegenden Erkrankung, dem Körpergewicht, dem Gestationsalter und postnatalen Alter sowie bestimmten Körperfunktionen ab.
- +Je nach Kalorienbedarf werden die folgenden Tagesdosen empfohlen:
- +Erwachsene
- +Die übliche Dosis beträgt 0.7 bis 1.5 g Fett/kg Körpergewicht (KG) und Tag. Eine Maximaldosis, z.B. bei hohem Bedarf oder gesteigerter Fettverwertung (z.B. Krebspatienten) von 2.0 g Fett/kg KG/täglich sollte nicht überschritten werden. Bei Patienten mit einer langfristigen parenteralen Ernährungsbehandlung zu Hause (> 6 Monate) und bei Patienten mit Kurzdarmsyndrom sollte pro Tag nicht mehr als 1.0 g/kg KG intravenös verabreicht werden.
- +Bei einem 70 kg schweren Patienten entspricht eine tägliche Dosis von 2.0 g Fett/kg KG einer Tageshöchstdosis von 1400 ml Lipofundin MCT/LCT 10% bzw. 700 ml Lipofundin MCT/LCT 20%.
- +Kinder und Jugendliche
- +Eine schrittweise Steigerung der Fettzufuhr in Stufen von 0.5 – 1.0 g/kg KG und Tag kann in Bezug auf die Möglichkeit, den Anstieg des Plasmatriglyceridspiegels zu überwachen und einer Hyperlipidämie zu verhindern, vorteilhaft sein.
- +Es wird empfohlen, eine Tagesdosis 2.0 – 3.0 g/kg KG nicht zu überschreiten.
- +Frühgeborene, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
- +Eine schrittweise Steigerung der Fettzufuhr in Stufen von 0.5 – 1.0 g/kg KG und Tag kann in Bezug auf die Möglichkeit, den Anstieg des Plasmatriglyceridspiegels zu überwachen und einer Hyperlipidämie zu verhindern, vorteilhaft sein.
- +Es wird empfohlen, eine Tagesdosis von 3.0 (max. 4.0) g Fett/kg KG nicht zu überschreiten.
- +Bei Frühgeborenen, Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern sollte die Lipidtagesdosis kontinuierlich über etwa 24 Stunden infundiert werden.
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-Grundsätzlich sollen Fettemulsionen langsam und möglichst gleichmässig infundiert werden.
-Beim Erwachsenen (70 kg) soll die Tropfgeschwindigkeit zu Beginn einer Fettinfusion nicht höher sein als 15–20 Tropfen Lipofundin MCT/LCT 10%/min bzw. 5–10 Tropfen Lipofundin MCT/LCT 20%/min.
-Bei guter Verträglichkeit und wenn eine höhere Infusionsrate erforderlich ist, kann die Tropfgeschwindigkeit nach 15 Minuten je nach Bedarf auf maximal 45 Tropfen Lipofundin MCT/LCT 10%/min bzw. 20 Tropfen Lipofundin MCT/LCT 20%/min gesteigert werden.
-Bei Patienten in reduziertem Ernährungszustand und bei Schulkindern ist die Tropfgeschwindigkeit entsprechend dem Körpergewicht zu verringern (maximale Infusionsgeschwindigkeit: 2 ml Lipofundin MCT/LCT 10%/kg KG/h bzw. 1 ml Lipofundin MCT/LCT 20%/kg KG/h).
-Zur Berechnung der Tropfgeschwindigkeit: 3 ml/h entspricht 1 Tropfen/min.
-Neugeborene und Kleinkinder
-
-Soweit nicht anders verordnet, je nach Kalorienbedarf und Verwertungskapazität:
-1. und 2. Lebensjahr: 0,5–3 g Fett, entsprechend 5–30 ml Lipofundin MCT/LCT 10% bzw. 2,5–15 ml Lipofundin MCT/LCT 20%/kg KG/Tag.
-Ab 3. Lebensjahr: 1–2 g Fett, entsprechend 10–20 ml Lipofundin MCT/LCT 10% bzw. 5–10 ml Lipofundin MCT/LCT 20%/kg KG/Tag.
-Infusionsgeschwindigkeit
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-Während der ersten 15 Minuten einer Infusion soll die Infusionsgeschwindigkeit nicht höher als 0,05 g Fett (entsprechend 0,5 ml Lipofundin MCT/LCT 10% bzw. 0,25 ml Lipofundin MCT/LCT 20%)/kg KG/h sein.
-Die Infusionsgeschwindigkeit darf nur bei guter Verträglichkeit erhöht werden; sie beträgt maximal 0,15% Fett (entsprechend 1,5 ml Lipofundin MCT/LCT 10% bzw. 0,75 ml Lipofundin MCT/LCT 20%)/kg KG/h.
-Hinweis
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-In der Pädiatrie ist strengstens auf adäquate, der Klärfähigkeit des kindlichen Organismus für Fett angepasste Dosis und Infusionsgeschwindigkeit zu achten. Vor allem bei Frühgeborenen und hypotrophen Neugeborenen soll die Anfangsdosis 0,5 g Fett (entsprechend 5 ml Lipofundin MCT/LCT 10% bzw. 2,5 ml Lipofundin MCT/LCT 20%)/kg KG/Tag nicht übersteigen. Diese Dosis darf in Schritten von ebenfalls 0,5 g Fett/kg KG/Tag nur in dem Mass erhöht werden, wie die Fettelimination aus dem Serum, die täglich zu kontrollieren ist, dies zulässt. Die tägliche Dosis soll langsam, möglichst über 20–24 Stunden verteilt, und mit Hilfe einer Infusionspumpe infundiert werden.
-Bei eventuellen Infusionspausen ist darauf zu achten, dass das Serum am Ende einer z.B. vierstündigen Pause nicht mehr lipämisch ist.
- +Die Infusion sollte mit der niedrigst möglichen Infusionsgeschwindigkeit verabreicht werden. Während der ersten 15 Minuten sollte die Infusionsgeschwindigkeit lediglich 50% der anzuwendenden maximalen Infusionsgeschwindigkeit betragen.
- +Der Patient ist engmaschig auf das Auftreten von Nebenwirkungen zu überwachen.
- +Maximale Infusionsgeschwindigkeit
- +Erwachsene
- +Bis zu 0.15 g Fett/kg KG pro Stunde.
- +Bei einem Patienten mit 70 kg Körpergewicht entspricht dies einer maximalen Infusionsgeschwindigkeit von 105 ml Lipofundin MCT/LCT 10% bzw. 52.5 ml Lipofundin MCT/LCT 20%. Die Menge an verabreichten Lipiden beträgt demnach 10.5 g pro Stunde.
- +Frühgeborene, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
- +Bis zu 0.17 g Fett/kg KG pro Stunde.
- +Kinder und Jugendliche
- +Bis zu 0.13 g Fett/KG pro Stunde.
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-Bei simultaner Infusion von Fettemulsionen mit Aminosäuren- und Kohlenhydratlösungen sind das Y-Verbindungsstück oder der Bypass-Anschluss patientennah zu platzieren.
-Bei der simultanen Infusion von Fettemulsionen mit Aminosäuren- und Kohlenhydratlösungen über Y-Verbindungsstück oder Bypass-Anschluss ist auf Kompatibilität zu achten, insbesondere dann, wenn Lösungen mit zugesetzten Pharmaka beteiligt sind. Besondere Vorsicht ist bei Anwesenheit von zweiwertigen Elektrolyten (Calcium, Magnesium) in simultan infundierten Lösungen geboten.
-Die Anwendung von 0,2 µm-Bakterienfiltern im Zusammenhang mit der Fettzufuhr ist nicht möglich, da Fettemulsionen diese Filter nicht passieren.
-Nur zimmerwarme Emulsionen infundieren!
- +Bei gleichzeitiger Verabreichung von Fettemulsionen mit Aminosäuren- und Kohlenhydratlösungen sind das Y-Verbindungsstück oder der Bypass-Anschluss so nah wie möglich am Patienten zu platzieren.
- +Die Anwendungsdauer von Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% beträgt im Allgemeinen 1-2 Wochen. Ist eine weitere parenterale Ernährung mit Fettemulsionen angezeigt, kann bei entsprechenden Kontrollen Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% über einen längeren Zeitraum verabreicht werden.
-Schwere Gerinnungsstörungen,
-Schock- und Kollapszustände,
-akute thromboembolische Ereignisse,
-schwere septische Zustände mit Acidose und Hypoxie,
-Fettembolie,
-Akutphase des Herzinfarkts und Schlaganfalls,
-ketoacidotisches Coma und Präcoma diabeticum.
-Bei Triglycerid-Akkumulation unter der Infusion zusätzlich:
-Fettstoffwechselstörungen,
-Lebererkrankungen,
-RES-Erkrankungen,
-hämorrhagisch nekrotisierende Pankreatitis.
-Allgemeine Gegenanzeigen einer parenteralen Ernährung sind:
-Acidosen unterschiedlicher Genese, unbehandelte Störungen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes (hier: hypotone Dehydration, Hypokaliämie, Hyperhydration), intrahepatische Cholestase.
- +●Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen Ei- oder Sojaprotein oder Erdnuss-Produkte oder einen der Wirkstoffe oder einen der Hilfsstoffe.
- +●Schwere Hyperlipidämie.
- +●Schwere Gerinnungsstörungen.
- +●Schwere Leberinsuffizienz.
- +●Intrahepatische Cholestase.
- +●Schwere Niereninsuffizienz ohne Nierenersatztherapie.
- +●Akute thromboembolische Ereignisse.
- +●Fettembolie.
- +●Gravierende hämorrhagische Diathesen.
- +●Metabolische Azidose.
- +●Allgemeine Gegenanzeigen einer parenteralen Ernährung sind:
- +- Instabile Kreislaufverhältnisse mit vitaler Bedrohung (Kollaps- und Schockzustände)
- +- Instabile Stoffwechselsituationen (z.B. schweres Postaggressionssyndrom, schwere
- +Sepsis, Koma unbekannter Ursache)
- +- Akute Phase des Herzinfarkts oder Schlaganfalls
- +- Unbehandelte Störungen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes wie
- +Hypokaliämie und hypotone Dehydratation (siehe auch „Warnhinweise und
- +Vorsichtsmaßnahmen“)
- +- Dekompensierte Herzinsuffizienz
- +- Akutes Lungenödem.
-Bei Patienten mit Verdacht auf Fettstoffwechselstörungen sollte vor Infusionsbeginn eine Nüchternlipämie ausgeschlossen werden, z.B. wie folgt: Dem nüchternen Patienten Blut entnehmen und 5 Minuten bei 1500 U/min zentrifugieren. Bei milchiger Trübung des Serums ist die weitere Gabe von Fettemulsionen kontraindiziert. Eine lipämische Trübung des Serums 12 Stunden nach beendeter Fettinfusion deutet ebenfalls auf Störungen des Fettstoffwechsels hin.
-Bei täglicher Fettgabe und Verabreichung hoher Dosen sind nach dem ersten Infusionstag und dann in angemessenen Zeitabständen Serumtriglyceride, gegebenenfalls auch Blutzucker, Säure-Basen-und Elektrolyt- Status zu kontrollieren.
-Wasserbilanz bzw. Körpergewicht sind täglich zu kontrollieren. Blutbild, Leberfunktion, Lipidenprofil und Gerinnungsstatus überwachen. Einseitige Kaloriensubstitution mit Fettemulsionen kann zur metabolischen Acidose führen. Dies lässt sich durch simultane Kohlenhydratzufuhr verhindern. Es wird daher empfohlen, neben Fett gleichzeitig ausreichend Kohlenhydrate oder kohlenhydrathaltige Aminosäurenlösungen zu verabreichen.
- +Die Serumtriglyceridkonzentration sollte während der Infusion von Lipofundin MCT/LCT regelmässig überwacht werden.
- +Abhängig von der Stoffwechselsituation des Patienten kann gelegentlich eine Hypertriglyceridämie auftreten. Überschreitet die Plasmatriglyceridkonzentration während der Verabreichung der Fettemulsion 4.6 mmol/l, empfiehlt es sich, die Infusionsgeschwin digkeit zu verringern. Die Infusion muss unterbrochen werden, wenn die Plasmatriglyceridkonzentration auf Werte über 11.4 mmol/l ansteigt.
- +Störungen des Flüssigkeits- oder Elektrolythaushalts oder des Säure-Basen-Gleichgewichts müssen vor Beginn der Infusion korrigiert werden.
- +Kontrollen von Serumelektrolyten, Flüssigkeitshaushalts, Säure-Basen-Gleichgewichts, Herz-Kreislauf-Funktion und – bei langfristiger Verabreichung – von Blutbild, Gerinnungsstatus und Leberfunktionswerten sind erforderlich.
- +Überempfindlichkeitsreaktionen gegen einem Bestandteil von Lipofundin MCT/LCT (z. B. Spuren von Eiweiß in Sojaöl oder Eilecithin) sind extrem selten, können jedoch bei sensibilisierten Patienten nicht völlig ausgeschlossen werden. Die Infusion von Lipofundin MCT/LCT muss im Falle des Auftretens von Zeichen einer allergischen Reaktion, z.B. Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlag oder Atemnot, sofort abgesetzt werden.
- +Einseitige Kaloriensubstitution mit Fettemulsionen kann zur metabolischen Azidose führen. Es wird daher empfohlen, neben Fett gleichzeitig ausreichend Kohlenhydrate oder Kohlenhydrathaltige Aminosäurelösungen zu verabreichen.
- +Bei Patienten, die eine vollständige parenterale Ernährung benötigen, ist die gleichzeitige Substitution von Aminosäuren, Kohlenhydraten, Elektrolyten, Vitaminen und Spurenelementen erforderlich.
- +Ausserdem muss eine angemessene Gesamtflüssigkeitszufuhr sichergestellt werden.
- +Bei Lösungen mit höherer Lipidkonzentration (z.B. Lipofundin MCT/LCT 10% und 20%) ist das Verhältnis von Emulgator (Phospholipid) zu Öl niedriger als bei geringer konzentrierten Fettemulsionen. Dies gewährleistet eine günstige niedrigere Plasmakonzentration von Triglyceriden, Phospholipiden, freien Fettsäuren sowie dem pathologischen Lipoprotein X im Blut des Patienten. Daher sind höher konzentrierte Fettemulsionen wie Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% gegenüber niedriger konzentrierten Fettemulsionen vorzuziehen.
- +Ältere Patienten
- +Vorsicht ist geboten bei Patienten mit weiteren Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Niereninsuffizienz, die in fortgeschrittenem Alter häufig vorkommen.
- +Patienten mit Fettstoffwechselstörung
- +Lipofundin MCT/LCT sollte bei Patienten mit Störungen des Fettstoffwechsels, z.B. Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Pankreatitis, eingeschränkter Leberfunktion, Hypothyreose (mit Hypertriglyceridämie) und Sepsis mit Vorsicht angewendet werden. Wird Lipofundin MCT/LCT Patienten mit diesen Erkrankungen verabreicht, ist eine engmaschige Überwachung der Serumtriglyceride erforderlich. Die Dosis sollte entsprechend der metabolischen Toleranz eingestellt werden. Eine Hypertriglyceridämie 12 Stunden nach beendeter Fettinfusion deutet ebenfalls auf Störungen des Fettstoffwechsels hin.
- +Kinder und Jugendliche
- +Frei Fettsäuren (FFAs) konkurrieren mit Bilirubin um die Bindungsstellen an Albumin. Insbesondere sehr unreife Frühgeborene können ein erhöhtes Risiko für Hyperbilirubinämie aufweisen, weil ein hoher Spiegel aus Triglyceriden frei gesetzter FFAs zu einem hohen FFA/Albumin-Verhältnis führt. Bei parenteral ernährten Säuglingen mit erhöhtem Risiko für Hyperbilirubinämie sollten die Serumtriglycerid- und Bilirubinspiegel überwacht und die Fettinfusionsgeschwindigkeit bei Bedarf reduziert werden. Im Falle einer Phototherapie sollte Lipofundin MCT/LCT während der Infusion vor dem Licht geschützt werden, um die Bildung potentiell schädlicher Triglyceridhydroperoxide zu verringern.
- +Die Serumtriglyceridkonzentration sollte während der Infusion von Lipofundin MCT/LCT regelmässig kontrolliert werden, insbesondere wenn ein erhöhtes Risiko für Hyperlipidämie besteht. Eine stufenweise Steigerung der Tagesdosis kann ratsam sein. Abhängig von der Stoffwechsellage des Patienten kann gelegentlich eine Hypertriglyceridämie auftreten. Wenn die Plasmatriglyceridkonzentration während der Infusion auf Werte über 2.8 mmol/l bei Säuglingen bzw. 4.5 mmol bei älteren Kindern ansteigt, sollte eine Dosisreduktion erwogen werden.
- +Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen hinsichtlich der sonstigen Bestandteile
- +Lipofundin MCT/LCT enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Liter.
-Heparin verstärkt die Lipolyse von intravenös zugeführten wie auch endogenen Fetten und erhöht auf diese Weise die Konzentration der freien Fettsäuren im Serum. Die Anwendung von Heparin zur Beschleunigung der Fettklärung bei Hypertriglyceridämie ist dennoch nicht zu empfehlen, da
-1. die raschere Fettelimination nicht mit einer Steigerung des Fettumsatzes verbunden ist und da
-2. der Anstieg von freien Fettsäuren zur Störung der Albuminbindung von Metaboliten und Pharmaka führen kann.
-Ausserdem wurde bei langdauernder und hochdosierter Anwendung von Heparin und Fettemulsionen nach einiger Zeit eine paradoxe Verschlechterung der Fettklärung beobachtet.
-Vorsicht bei gelbsüchtigen Neugeborenen, da Fettsäuren das albumingebundene Bilirubin freisetzen.
- +Heparin
- +In klinischen Dosen verabreichtes Heparin verursacht eine vorübergehende Freisetzung von Lipoproteinlipase in den Kreislauf. Dies kann zunächst zu einer verstärkten Plasmalipolyse, gefolgt von einem vorübergehenden Abfall der Triglycerid-Clearance führen.
- +Cumarinderivate
- +Sojabohnenöl hat einen natürlichen Gehalt an Vitamin K1. Der Gehalt in Lipofundin MCT/LCT ist allerdings so gering, dass ein signifikanter Einfluss auf den Koagulationsprozess bei mit Cumarinderivaten behandelten Patienten nicht zu erwarten ist. Dennoch sollte der Koagulationsstatus von gleichzeitig mit Cumarinen behandelten Patienten überwacht werden.
-Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das foetale Risiko übersteigt.
-Wenn eine befriedigende alternative Behandlungsmöglichkeit vorliegt, sollte die Emulsion während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Sollte die Verabreichung der Emulsion nach sorgfältiger Prüfung der Indikation als notwendig erscheinen, sind die Lipidämie, das Lipid-Profil, die Fett-Klärungsfähigkeit, der Blutzucker, die Leberfunktion, das Blutbild, der Gerinnungsstatus sowie Elektrolyt-und Säuren/Basen Haushalt besonders sorgfältig zu überwachen.
-Häufige Pausen der Infusion sind erforderlich, so dass eine basale Lipämie wieder erreicht werden kann.
- +Schwangerschaft
- +Bisher liegen keine oder sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Lipofundin MCT/LCT bei Schwangeren vor. Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität vor (siehe „Präklinische Daten“).
- +Parenterale Ernährung kann während der Schwangerschaft erforderlich werden. Lipofundin MCT/LCT sollte bei schwangeren Frauen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko- Abwägung verabreicht werden.
- +Stillzeit
- +Bestandteile/Metaboliten von Lipofundin MCT/LCT werden in die Muttermilch ausgeschieden, aber bei therapeutischen Dosen sind keine Auswirkungen auf gestillte Neugeborene/Kinder zu erwarten. Im Allgemeinen wird Müttern, die parenteral ernährt werden, das Stillen, nicht empfohlen.
- +Fertilität
- +Es liegen keine klinischen Daten zur Wirkung von Lipofundin MCT/LCT auf die Fertilität beim Menschen vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf schädliche Wirkung auf die Fertilität.
-Bei diabetischer Stoffwechselentgleisung ist es denkbar, wenn auch mit Lipofundin MCT bisher nicht beobachtet, dass durch die Zufuhr von MCT eine Ketoacidose hervorgerufen bzw. verstärkt wird.
-Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
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-Bei der intravenösen Fettzufuhr können in sehr seltenen Fällen während der Infusion sogenannte Frühreaktionen wie Schüttelfrost, Schweissausbruch, Temperaturanstieg, Flush, Dyspnoe, Brust-und Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Übelkeit auftreten.
-In diesem Fall ist die Infusion abzusetzen.
-Nach Abklingen der Symptome und eventuell erhöhter Serumtriglyceridkonzentrationen ( bzw. der lipämischen Serumtrübung ) ist eine Wiederaufnahme der Infusion im allgemeinen unter Reduzierung der Tropfgeschwindigkeit bzw. Dosis möglich. Dabei ist der Patient vor allem in der Anfangsphase sorgfältig zu überwachen, und die Plasmatriglyceridkonzentration (Serumtrübung) ist engmaschig zu kontrollieren.
- +Bei der Bewertung von erwünschten Wirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
- +Sehr häufig (≥ 1/10)
- +Häufig (< 1/10, ≥ 1/100)
- +Gelegentlich (< 1/100, ≥ 1/1,000)
- +Selten (< 1/1,000, ≥ 1/10,000)
- +Sehr selten (< 1/10,000)
- +Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
- +Die folgende Liste enthält eine Reihe systemischer Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit der Anwendung von Lipofundin MCT/LCT stehen können. Bei sachgemässer Anwendung, Einhaltung der Dosierung, Überwachung und Beachtung der Sicherheitsauflagen und –vorschriften treten diese meistens sehr selten auf (< 1/10,000).
- +Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
- +Sehr Selten: Hyperkoagulation
- +Nicht bekannt: Leukopenie, Thrombozytopenie.
- +Erkrankungen des Immunsystems
- +Sehr selten: Allergische Reaktionen (z.B. anaphylaktische Reaktionen, Hautausschläge, Larynxödem, Mund- und Gesichtsödem).
- +Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
- +Sehr selten: Hyperlipidämie, Hyperglykämie, metabolische Azidose, Ketoazidose. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist dosisabhängig und kann unter den Bedingungen einer absoluten oder relativen Überdosierung höher sein.
- +Erkrankungen des Nervensystems
- +Sehr selten: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit.
- +Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
- +Sehr selten: Dyspnoea, Zyanose
- +Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- +Sehr selten: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit.
- +Leber- und Gallenerkrankungen
- +Nicht bekannt: Cholestase.
- +Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- +Sehr selten: Erythem, Schwitzen.
- +Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
- +Sehr selten: Schmerzen im Rücken, in Knochen, Brust und Lendengegend.
- +Allgemeine Erkrankungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
- +Sehr selten: erhöhte Körpertemperatur, Kältegefühl, Schüttelfrost, Fettüberladungssyndrom (siehe unten).
- +Falls Nebenwirkungen auftreten, muss die Infusion mit Lipofundin MCT/ LCT gestoppt oder, falls erforderlich, mit reduzierter Dosierung fortgesetzt werden.
- +Bei Wiederaufnahme der Infusion muss der Patient, besonders zu Anfang, sorgfältig überwacht werden und die Serumtriglyceride sind in kurzen Abständen zu kontrollieren.
- +Informationen zu bestimmten unerwünschte Wirkungen
- +Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Hyperglykämie sind Symptome, die oft mit Erkrankungen in Zusammenhang stehen, bei denen eine parenterale Ernährung durchgeführt wird und können gleichzeitig mit der parenteralen Ernährung assoziiert werden.
- +Fettüberladungssyndrom
- +Bei Überdosierung einer Fettemulsion oder eingeschränkter Fähigkeit, Triglyceride zu eliminieren, kann es zu einem Fettüberladungssyndrom kommen. Mögliche Zeichen einer metabolischen Überlastung müssen beachtet werden. Die Ursache kann in einer genetisch bedingten Prädisposition (individuell unterschiedlicher Stoffwechsel) oder einer Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels durch noch andauernde oder frühere Krankheiten bestehen. Dieses Syndrom kann auch bei Vorliegen einer schweren Hypertriglyceridämie auftreten, und dies schon bei der empfohlenen Infusionsgeschwindigkeit ebenso wurde es in Verbindung mit einer plötzlichen Veränderung des klinischen Zustandes des Patienten, z.B. einer Nierenfunktionsstörung oder einer Infektion beobachtet.
- +Das Fettüberladungssyndrom ist durch Hyperlipidämie, Fieber, Fettinfiltration, Hepatomegalie mit/oder ohne Ikterus, Splenomegalie, Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Gerinnungsstörungen, Hämolyse und Retikulozytose, abnormale Leberfunktionswerte und Koma gekennzeichnet.
- +Die Symptome sind in der Regel reversibel wenn die Fettinfusion abgesetzt wird. Sollten Zeichen eines Fettüberladungssyndrom auftreten, muss die Infusion von Lipofundin MCT/LCT abgesetzt werden.
-Überdosierung führt zum sog. Overloading-Syndrom, das vor allem mit Fettemulsionen älteren Typs beobachtet wurde.
-Symptome einer Überdosierung sind
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-Hepatomegalie mit und ohne Ikterus,
-Splenomegalie,
-pathologische Leberfunktionsproben,
-Anämie,
-Leukopenie,
-Thrombopenie,
-Gerinnungsstörungen.
-Massnahmen bei Überdosierung
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-Einstellung der Infusion.
-Einleiten von geeigneten Therapiemassnahmen in Abhängigkeit von der Symptomatik; u.U. kann eine Transfusion von Blut und/oder Blutbestandteilen erforderlich werden.
-Hinweise
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-Soll die Fettzufuhr wieder aufgenommen werden, darf dies erst nach Abklingen aller Symptome und unter Dosisreduktion erfolgen. In diesem Falle ist die Plasmatriglyceridkonzentration (Serumtrübung) im weiteren Verlauf engmaschig zu kontrollieren.
-Eigenschaften/Wirkungen
-ATC-Code: B05BA02
- +Symptome
- +Hyperlipidämie, metabolische Azidose. Ausserdem kann ein Fettüberladungssyndrom auftreten (Siehe „unerwünschte Wirkungen“).
- +Behandlung
- +Die unverzügliche Einstellung der Infusion ist bei einer Überdosierung angezeigt.
- +Die weiteren Therapiemassnahmen richten sich nach der jeweiligen Symptomatik und deren Schweregrad.
- +Bei Wiederaufnahme der Infusion nach Abklingen der Symptome wird empfohlen, eine schrittweise Steigerung der Infusionsgeschwindigkeit und unter engmaschiger Überwachung zu steigern.
- +Eigenschaften / Wirkungen
- +ATC Code: B05BA02
-Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% dienen zur Bereitstellung von Kalorien und vielfach ungesättigten («essentiellen») Fettsäuren im Rahmen der parenteralen Ernährung. Zu diesem Zweck enthalten Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% mittelkettige Triglyceride, langkettige Triglyceride (Sojabohnenöl), Phospholipide aus Ei (Eilecithin) und Glycerin.
-Mittelkettige Triglyceride werden rascher gespalten und aus dem Kreislauf eliminiert sowie vollständiger oxidiert als langkettige Triglyceride. Sie sind daher bevorzugtes Energiesubstrat, besonders dann, wenn Störungen des Abaus und/oder der Verwertung von langkettigen Triglyceriden vorliegen wie z.B. bei Lipoprotein-lipasemangel, Mangel an Cofaktoren der Lipoproteinlipasen, Carnitindefizit und Carnitintransportstörungen.
- +Wirkungsmechanismus, pharmakodynamischer Effekt
- +Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% dienen zur Bereitstellung von Kalorien und vielfach ungesättigten (“essentiellen”) Fettsäuren im Rahmen der parenteralen Ernährung. Zu diesem Zweck enthalten Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% mittelkettige Triglyceride, langkettige Triglyceride (Sojabohnenöl), Phospholipide aus Ei (Eilecithin) und Glycerin.
- +Mittelkettige Triglyceride werden rascher gespalten und aus dem Kreislauf eliminiert sowie vollständiger oxidiert als langkettige Triglyceride. Sie sind daher bevorzugtes Energiesubstrat, besonders dann, wenn Störungen des Abbaus und/oder der Verwertung von langkettigen Triglyceriden vorliegen, wie z.B. bei Lipoprotein-Lipasemangel, Mangel an Cofaktoren der Lipoproteinlipasen, Carnitindefizit und Carnitintransportstörungen.
-Phospholipide sind Bestandteile der Zellmembranen und gewährleisten deren Fluidität und biologische Funktionen.
-Glycerin, ein natürliches Zwischenprodukt des Glucose- und Fettstoffwechsels, wird zur Energiegewinnung in der Glycolyse metabolisiert oder zum Aufbau von Glucose bzw. Glycogen und Triglyceriden verwendet.
- +Phospholipide sind, neben ihrer Funktion als Emulgator für die Triglyceride Bestandteile der Zellmembranen und gewährleisten deren Fluidität und biologische Funktionen.
- +Glycerin, welches mit dem Ziel hinzugefügt wird, Isotonie zwischen Emulsion und Blut herzustellen, ist ein natürliches Zwischenprodukt des Glucose- und Fettstoffwechsels.
- +Es wird zur Energiegewinnung in der Glykolyse metabolisiert oder zum Aufbau von Glucose bzw. Glykogen und Triglyceriden verwendet.
-Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% sind zur intravenösen Verabreichung bestimmt. Dadurch wird die enterale Resorption umgangen, und die systemische Verfügbarkeit der Wirkstoffe beträgt 100%.
-Die infundierten Triglyceride verteilen sich im intravasalen Raum, während die Spaltprodukte der Lipolyse, freie Fettsäuren und Glycerin, von visceralen und peripheren Organen aufgenommen werden. Im Plasma sind Fettsäuren vollständig an Albumin gebunden. Dies trifft auch für die mittelkettigen Fettsäuren zu, wenngleich deren Affinität zu Albumin geringer ist als die der langkettigen Fettsäuren. Eine Verdrängung anderer Substanzen (z.B. Bilirubin, Tryptophan, Pharmaka) aus der Albuminbindung durch Fettsäuren, in erster Linie durch langkettige Fettsäuren, ist möglich. Bei intakter Blut-Hirn-Schranke findet ein Übertritt albumingebundener Fettsäuren nicht statt. Hinsichtlich der Passage der Plazentaschranke besteht kein Unterschied zwischen exogenen und endogenen Fetten bzw. Fettsäuren.
-Die während einer Infusion erreichten Triglyceridkonzentrationen hängen stark von der Infusionsgeschwindigkeit, daneben aber auch von individuellen und krankheitsspezifischen Faktoren ab.
-Die Infusionsgeschwindigkeit soll so gewählt werden, dass der obere Normwert der Triglyceridkonzentration nicht mehr als um das 2,5fache überschritten wird bzw. die Triglyceridkonzentration konstant bleibt. Bei diskontinuierlicher Infusion soll die lipämische Trübung des Serums während der Infusionspausen vollständig verschwinden. Eine Kumulation von Triglyceriden im Blut ist unter allen Umständen zu vermeiden. Freie Fettsäuren und Ketonkörper steigen bei Einhaltung der Dosierungs- und Anwendungshinweise im allgemeinen nicht über den Normbereich hinaus an.
-Die Metabolisierung von Fettemulsionen wird durch die intravasale Lipolyse der Triglyceride eingeleitet; die dabei freigesetzten Fettsäuren unterliegen der Fragmentierung zu Acetyl-CoA in der Beta-Oxidation. Acetyl-CoA wird entweder vollständig oxidiert oder dient zur Bildung von Ketonkörpern bzw. zur Neusynthese von Lipiden. Die Halbwertszeit der Fettklärung liegt für Lipofundin® MCT/LCT 10% und 20% bei 8 Minuten; der Abstrom der freigesetzten Fettsäuren erfolgt entlang dem Diffusionsgradienten. Wegen der unterschiedlichen Aufgaben von Fetten bzw. Fettsäuren im intermediären Stoffwechsel (Energiebereitstellung, Biosynthese) ist die Angabe einer mittleren Verweildauer im Organismus nicht sinnvoll.
-Bei der vollständigen Oxidation von Fetten werden Kohlendioxid und Wasser als Endprodukte gebildet und eliminiert. Eine renale Elimination von Triglyceriden oder Fettsäuren erfolgt nicht. Die Ausscheidung von Zwischenprodukten des Intermediärstoffwechsels wie Ketonkörpern und Dikarbonsäuren spielt quantitativ keine Rolle und ist nicht mit einem nennenswerten Verlust an Energieträgern verbunden.
-Kinetik spezieller Patientengruppen
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-Bei Leberversagen, Nierenversagen und u.U. auch bei Sepsis ist die Halbwertszeit der Fettklärung verlängert. Darauf ist bei der Wahl der Dosis und der Infusionsgeschwindigkeit Rücksicht zu nehmen; öftere Kontrollen der Serumtriglyceride sind erforderlich. Wegen Unreife kann die Halbwertszeit der Fettklärung speziell auch bei Früh- und Neugeborenen verlängert sein.
- +Absorption
- +Die Bioverfügbarkeit der Bestandteile von Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% liegt aufgrund der intravenösen Anwendung bei 100%.
- +Verteilung
- +Dosis, Infusionsgeschwindigkeit, Stoffwechsellage und individuelle Faktoren des betreffenden Patienten (Nüchternspiegel) sind die wichtigsten Faktoren für die maximale Serumtriglyceridkonzentration. Bei bestimmungsgemäss Gebrauch und Einhaltung der Dosierungsrichtlinien liegen die Triglyceridkonzentration im Allgemeinen nicht höher als 4.6 mmol/l.
- +Mittelkettige Fettsäuren haben eine geringe Affinität zu Albumin. In Tierversuchen, bei denen reine mittelkettige Triglyceridemulsionen verabreicht wurden, hat sich gezeigt, dass mittelkettige Fettsäuren bei Überdosierung die Blut-Hirn-Schranke passieren können. Bei Anwendung einer Emulsion, die eine Mischung aus mittelkettigen Triglyceriden und langkettigen Triglyceriden enthielt wurden keine Nebenwirkungen beobachtet, da langkettige Triglyceride eine hemmende Wirkung auf die Hydrolyse mittelkettiger Triglyceride haben.
- +Daher kann eine toxische Wirkung auf das Gehirn nach Verabreichung von Lipofundin MCT/LCT.10% und 20% ausgeschlossen werden.
- +Plazentagewebe nimmt bevorzugt langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus dem mütterlichen Kreislauf auf und regelt Ihre Übertragung in den fetalen Kreislauf. Der Transfer von Fettsäuren durch die Plazenta ist ein sehr komplexer Prozess, an dem zahlreiche membrangebundene und im Zytosol gelöste Fettsäure-bindende Proteine beteiligt sind, wobei allerdings die Mechanismen noch ungeklärt sind. Die Plazenta nimmt die nicht veresterten Fettsäuren aus dem mütterlichen Kreislauf sowie Fettsäuren auf, die durch die mütterliche Lipoproteinlipase und endotheliale Lipase freigesetzt wurden. Diese nicht veresterten Fettsäuren dringen durch passive Diffusion oder mit Hilfe von Membrantransportproteinen in die Zelle ein. Sie binden im Zytosol an Fettsäuren-bindende Proteine, um mit subzellulären Organellen, einschliesslich endoplasmatisches Retikulum, Mitochondrien, Lipidtröpfchen und Peroxisomen, zu interagieren.
- +Biotransformation
- +Nach einer Infusion werden die Triglyceride zur Glycerol und Fettsäuren hydrolisiert. Beide gehen in die physiologischen Prozesse zur Energieerzeugung, zur Synthese biologisch aktiver Moleküle, zur Gluconeogenese und zur Resynthese von Fett ein.
- +Elimination
- +Die Plasmahalbwertszeit von Lipofundin® MCT/LCT 10% und 20% beträgt etwa 9 Minuten. Sowohl die Triglyceride aus Sojaöl als auch die mittelkettigen Triglyceride werden vollständig zu CO2 und H2O abgebaut. Durch Abschilferung von Zellen der Haut und anderer Epithelmembranen gehen nur kleine Lipidmengen verloren. Eine renale Ausscheidung kommt praktisch nicht vor.
-Es liegen keine relevanten Daten vor.
- +Präklinische Daten mit Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% liegen nur begrenzt vor.
- +Toxizität bei Mehrfachdosierung
- +Präklinische Effekte wurden nur nach Expositionen beobachtet, die dem 2- bis 3-Fachen der maximalen humantherapeutischen Tagesdosis entsprechen. Es sollte beachtet werden, dass bei diesen Untersuchungen überhöhte Infusionsraten eingesetzt wurden, die weit über den empfohlenen Infusionsraten liegen (29-fach bei Hunden und 353-fach bei Ratten und Mäusen).
- +Es wurden sechswöchige Toxizitätsprüfungen beim Hund und Kaninchen durchgeführt. Die höchste geprüfte intravenöse Dosis betrug beim Kaninchen 4.6 g Fett/kg Körpergewicht und beim Hund 6 g Fett/kg Körpergewicht. Ausser einer leichten Beeinträchtigung des Allgemeinverhalten wurden keine toxischen Symptome; insbesondere keine biochemischen und histologische Hinweise auf eine Schädigung der Leber oder anderer Organe nachgewiesen.
- +Mutagenität und Karzinogenität
- +Das mutagene und tumorigene Potenzial wurde nicht untersucht. Die Bestandteile von Lipofundin MCT/LCT sind natürliche Nährstoffe und/oder Zwischenprodukte des physiologischen Stoffwechsels.
- +Reproduktionstoxizität
- +Tierversuche ergaben bei Dosierungen, wie sie für die Anwendung beim Menschen vorgesehen sind, keine Hinweise auf eine Beeinflussung von Fertilität oder Fortpflanzung.
- +Spezielle Untersuchungen auf teratogene Wirkungen wurden nicht durchgeführt.
- +Sensibilisierende Eigenschaften
- +Sensibilisierende Eigenschaften von Lipofundin MCT ließen sich in entsprechenden toxikologischen Untersuchungen nicht nachweisen.
-Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% dürfen nicht als Trägerlösung für Elektrolytkonzentrate und sonstige Pharmaka dienen oder mit anderen Infusionslösungen unkontrolliert gemischt werden, da eine ausreichende Stabilität der Emulsion dann nicht mehr gewährleistet ist.
- +Inkompatibilitäten
- +Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% dürfen nicht als Trägerlösung für Elektrolytkonzentrate und sonstige Pharmaka dienen oder mit anderen Infusionslösungen unkontrolliert gemischt werden, da eine ausreichende Stabilität der Emulsion dann nicht mehr gewährleistet ist.
-Die Kombination von Lipofundin MCT/LCT 10% und 20% mit alkoholhaltigen Infusions- oder Injektionslösungen ist zu vermeiden.
- +Das Mischen mit inkompatiblen Substanzen kann zu einer Auftrennung der Emulsion oder Ausfällung von Partikeln führen was jeweils mit einem hohen Embolierisiko verbunden ist.
- +Beeinflussung diagnostischer Methoden
- +Lipide können bestimmte (wie Bilirubin, Laktatdehydrogenase, Sauerstoffsättigung) beeinträchtigen, wenn die Blutprobe genommen wird, bevor das Fett aus dem Blut eliminiert ist. Dies kann 4 bis 6 Stunden dauern.
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-Nach Ablauf des mit «Exp» angegebenen Verfalldatums nicht mehr anzuwenden.
- +Nach Ablauf des mit “EXP” angegebenen Verfalldatums nicht mehr anzuwenden.
- +Nach dem Öffnen des Behältnisses
- +Nach dem Öffnen sollte das Arzneimittel sofort angewendet werden.
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-Frostfrei, nicht über 25 °C lagern.
- +Nicht einfrieren und nicht über 25°C lagern.
- +Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
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-Eine Eindickung bzw. Aufrahmung der Emulsion nach einer langen Lagerzeit, das heisst eine gewisse Auftrennung der Liposomen nach Dichte (an der Oberfläche ist noch eine weisse Emulsion sichtbar), hat keinen Einfluss auf die Qualität des Produktes.
-Vor dem Mischen gut schütteln.
-Ein solches Aufrahmen darf mit einer Instabilität der Emulsion nicht verwechselt werden:
-Jede Emulsions-Flasche, die an der Oberfläche eine ölige, durchsichtige Phase aufweist oder Öltropfen enthält, ist unbrauchbar und muss vernichtet werden.
- +Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
- +Bei Infusion aus flexiblen Beuteln ist die Luftkappe am Infusionsbesteck unbedingt zu schliessen.
- +Beim Einsatz von Filtern ist auf deren Fettdurchlässigkeit zu achten.
- +Bypass-Anschluss sollte die Kompatibilität dieser Flüssigkeiten überprüft werden, insbesondere wenn Trägerlösungen mit zugesetzten Pharmaka beteiligt sind.
- +Besondere Vorsicht ist bei Anwesenheit von zweiwertigen Elektrolyten (Calcium, Magnesium) in simultan infundierten Lösungen geboten.
- +Vor Gebrauch vorsichtig schütteln.
- +Die Emulsion muss vor der Infusion ohne Anwendung von Hilfsmitteln auf Raumtemperatur gebracht werden, d.h. das Produkt darf nicht in eine Heizvorrichtung (wie einem Ofen oder einer Mikrowelle) gelegt werden.
- +Nur zur einmaligen Anwendung. Nicht verbrauchte Emulsion ist zu verwerfen.
- +Die Emulsion vor der Verabreichung visuell auf Phasentrennung prüfen.
- +Nur Behältnisse verwenden, die unbeschädigt sind und in denen die Emulsion homogen und milchig weiss ist.
- +Packungen
- +Lipofundin MCT/LCT 10% Glasfl.10 x 500 ml (B)
- +Lipofundin MCT/LCT 20% Glasfl.10 x 100 ml (B)
- +Lipofundin MCT/LCT 20% Glasfl.10 x 250 ml (B)
-Juli 2005.
- +August 2017.
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