17 Änderungen an Fachinfo Jardiance 25 mg |
- +Jardiance ist indiziert zur Senkung des Risikos der Progression einer chronischen Nierenerkrankung bei adulten Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (siehe Abschnitte «Dosierung/Anwendung» und «Klinische Wirksamkeit»).
-Bei Patienten, die einmal täglich 10 mg Empagliflozin vertragen und eine bessere Blutzuckerkontrolle benötigen, kann die Dosis auf einmal täglich 25 mg erhöht werden (siehe auch «Patienten mit Nierenfunktionsstörungen»).
- +Bei Patienten, die einmal täglich 10 mg Empagliflozin vertragen, eine eGFR ≥45 ml/min/1,73 m2 aufweisen und eine bessere Blutzuckerkontrolle benötigen, kann die Dosis auf einmal täglich 25 mg erhöht werden (siehe auch «Patienten mit Nierenfunktionsstörungen»). Bei einer eGFR unter 45 ml/min/1,73 m2 sollte eine zusätzliche blutzuckersenkende Behandlung in Erwägung gezogen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Die empfohlene Dosis von Jardiance beträgt 10 mg einmal täglich (siehe Abschnitt «Klinische Wirksamkeit»). Wenn bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Typ-2-Diabetes eine verbesserte glykämische Kontrolle erforderlich ist, sollte die Erhöhung der Dosis auf 25 mg Empagliflozin einmal täglich oder das Hinzuziehen anderer blutzuckersenkender Arzneimittel in Betracht gezogen werden (siehe auch «Patienten mit Nierenfunktionsstörungen»).
- +Die empfohlene Dosis von Jardiance beträgt 10 mg einmal täglich (siehe Abschnitt «Klinische Wirksamkeit»).
- +Wenn bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Typ-2-Diabetes eine verbesserte glykämische Kontrolle erforderlich ist, sollte die Erhöhung der Dosis auf 25 mg Empagliflozin einmal täglich oder das Hinzuziehen anderer blutzuckersenkender Arzneimittel in Betracht gezogen werden (siehe auch «Patienten mit Nierenfunktionsstörungen»).
- +Chronische Nierenerkrankung
- +Die empfohlene Dosis von Jardiance beträgt 10 mg einmal täglich (siehe Abschnitt «Klinische Wirksamkeit»)
- +
-Typ 2 Diabetes mellitus
-Die Anwendung von Empagliflozin bei Patienten mit einer eGFR <45 ml/min/1,73 m2 wird nicht empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Herzinsuffizienz
-Die Anwendung von Empagliflozin bei Patienten mit einer eGFR <20 ml/min/1,73 m2 wird nicht empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Es liegen nicht genügend Daten zur Anwendung bei diesen Patienten vor.
-Wenn Patienten mit Herzinsuffizienz und Typ-2-Diabetes mit einer anhaltenden eGFR <45 ml/min/1,73 m2 eine bessere glykämische Kontrolle erfordern, sollte die Behandlung mit Empagliflozin 10 mg fortgesetzt und die zusätzliche Gabe eines weiteren blutzuckersenkenden Arzneimittels in Betracht gezogen werden.
- +Die Behandlung einer Herzinsuffizienz oder einer chronischen Nierenerkrankung erfolgt unabhängig von der Nierenfunktion mit einer Dosis von Empagliflozin 10 mg.
- +Da in keiner dieser Indikationen Daten für Patienten mit einer eGFR <20 ml/min/1.73 m2 vorliegen, wird die Einleitung einer Behandlung mit Jardiance bei diesen Patienten generell nicht empfohlen.
- +Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus ist die blutzuckersenkende Wirkung von Empagliflozin bei Patienten mit einer eGFR < 45 ml/min/1,73 m2 vermindert und bleibt bei Patienten mit einer eGFR < 30 ml/min/1,73 m2 wahrscheinlich aus. Daher sollte ab einer eGFR < 45 ml/min/1,73 m2, sofern erforderlich, eine zusätzliche blutzuckersenkende Behandlung in Betracht gezogen werden.
-Ein höheres Risiko einer Ketoazidose während der Einnahme von Jardiance könnte für Patienten bestehen, die sich sehr kohlenhydratarm ernähren (da die Kombination die Produktion von Ketonkörpern weiter erhöhen könnte), für Patienten mit einer akuten Erkrankung, bei Pankreaserkrankungen, die auf einen Insulinmangel hinweisen (z.B. Typ-1-Diabetes, Pankreatitis oder Pankreasoperation in der Anamnese), bei Reduzierung der Insulindosis (einschliesslich Versagen der Insulinpumpe), bei Alkoholmissbrauch, bei starker Dehydratation und für stark dehydrierte Patienten und für Patienten, die bereits in der Vergangenheit eine Ketoazidose hatten. Jardiance sollte bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Vorsicht ist geboten bei der Reduzierung der Insulindosis [siehe Dosierung / Anwendung]. In klinischen Situationen, die bekanntermassen für eine Ketoazidose prädisponieren (z.B. längeres Fasten aufgrund einer akuten Erkrankung oder Operation) ist eine Überwachung auf Ketoazidose angezeigt und eine vorübergehende Unterbrechung der Behandlung zu erwägen. In diesen Situationen ist ferner eine Überwachung der Ketonkörperkonzentration in Betracht zu ziehen, auch wenn die Behandlung mit Jardiance unterbrochen wurde.
- +Ein höheres Risiko einer Ketoazidose während der Einnahme von Jardiance könnte für Patienten bestehen, die sich sehr kohlenhydratarm ernähren (da die Kombination die Produktion von Ketonkörpern weiter erhöhen könnte), für Patienten mit einer akuten Erkrankung, bei Pankreaserkrankungen, die auf einen Insulinmangel hinweisen (z.B. Typ-1-Diabetes, Pankreatitis oder Pankreasoperation in der Anamnese), bei Reduzierung der Insulindosis (einschliesslich Versagen der Insulinpumpe), bei Alkoholmissbrauch, bei starker Dehydratation und für stark dehydrierte Patienten und für Patienten, die bereits in der Vergangenheit eine Ketoazidose hatten. Jardiance sollte bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Vorsicht ist geboten bei der Reduzierung der Insulindosis [siehe «Dosierung/Anwendung»]. In klinischen Situationen, die bekanntermassen für eine Ketoazidose prädisponieren (z.B. längeres Fasten aufgrund einer akuten Erkrankung oder Operation) ist eine Überwachung auf Ketoazidose angezeigt und eine vorübergehende Unterbrechung der Behandlung zu erwägen. In diesen Situationen ist ferner eine Überwachung der Ketonkörperkonzentration in Betracht zu ziehen, auch wenn die Behandlung mit Jardiance unterbrochen wurde.
-Typ 2 Diabetes mellitus
-Die Wirksamkeit von Empagliflozin sinkt mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion, während die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Wirkungen zunimmt.
-Jardiance wird zur Anwendung bei Patienten mit einer eGFR <45 ml/min/1,73 m2 nicht empfohlen.
-Herzinsuffizienz
-Jardiance wird zur Anwendung bei Patienten mit einer eGFR <20 ml/min/1,73 m2 nicht empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
- +Da keine ausreichenden Daten vorliegen, wird die Einleitung einer Behandlung mit Empagliflozin bei Dialysepatienten nicht empfohlen.
- +Die blutzuckersenkende Wirksamkeit von Empagliflozin ist von der Nierenfunktion abhängig und bleibt bei Patienten mit einer eGFR < 30 ml/min/1,73 m2 wahrscheinlich aus (siehe «Dosierung/Anwendung»).
- +Chronische Nierenerkrankung
- +In die EMPA-KIDNEY-Studie waren Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (N = 6609) eingeschlossen, die mit 10 mg Empagliflozin oder Placebo behandelt wurden. Etwa 44 % der Patienten hatten Diabetes mellitus Typ 2.
- +In der EMPA-KIDNEY-Studie wurden keine neuen unerwünschten Arzneimittelwirkungen festgestellt.
-Empagliflozin reduziert zudem die Natrium-Rückresorption und verstärkt den Natriumtransport zum distalen Tubulus. Dies kann Auswirkungen auf verschiedene physiologische Funktionen haben, unter anderem: Erhöhung des tubuloglomerulären Feedbacks und Reduktion des intraglomerulären Drucks, Senkung der Vor- und Nachlast des Herzens, Herabregulierung der Sympathikusaktivität und Reduktion der Belastung der linksventrikulären Wand, was durch niedrigere NT-proBNP-Werte und positiven Auswirkungen auf das kardiale Remodeling, den Fülldruck und die diastolische Funktion nachgewiesen wird.
- +Empagliflozin reduziert zudem die Natrium-Rückresorption und verstärkt den Natriumtransport zum distalen Tubulus. Dies kann Auswirkungen auf verschiedene physiologische Funktionen haben, unter anderem: Erhöhung des tubuloglomerulären Feedbacks und Reduktion des intraglomerulären Drucks, Senkung der Vor- und Nachlast des Herzens, Herabregulierung der Sympathikusaktivität und Reduktion der Belastung der linksventrikulären Wand, was durch niedrigere NT-proBNP-Werte mit möglicherweise positiven Auswirkungen auf das kardiale Remodeling, den Fülldruck und die diastolische Funktion sowie den Erhalt der Nierenstruktur und -funktion nachgewiesen wird.
- +Chronische Nierenerkrankung
- +Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie zu Empagliflozin 10 mg einmal täglich (EMPA-KIDNEY) wurde bei 6609 Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (eGFR ≥20–< 45 ml/min/1,73 m2 oder eGFR ≥45–< 90 ml/min/1,73 m2 mit einem Verhältnis von Albumin zu Kreatinin im Urin [urinary albumin to creatinine ratio, UACR] ≥200 mg/g) zur Beurteilung kardiorenaler Endpunkte als Add-on-Therapie zur Standardtherapie durchgeführt. Bei Patienten, die während der Studie dialysepflichtig wurden, konnte die Behandlung fortgesetzt werden. Zusammengesetzter primärer Endpunkt war die Zeit bis zum ersten Eintreten einer Progression der chronischen Nierenerkrankung (CKD; anhaltende Abnahme der eGFR um ≥40 % nach Randomisierung, anhaltende eGFR von < 10 ml/min/1,73 m², terminale Niereninsuffizienz oder renaler Tod) oder des kardiovaskulären (CV) Todes. Hospitalisierung unabhängig von der Ursache (erstmalig und wiederholt), erstes Eintreten einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz, kardiovaskulärer Tod und die Gesamtmortalität wurden in das bestätigende Testverfahren einbezogen. Der Grossteil der eingeschlossenen Patienten wurde zu Studienbeginn mit RAAS-Inhibitoren behandelt (85,2 % ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker).
- +Es wurden ingesamt 3304 bzw. 3305 Patienten randomisiert mit Empagliflozin 10 mg bzw. Placebo behandelt und über eine mediane Dauer von 24,3 Monaten beobachtet. Die Studienpopulation umfasste 66,8 % Männer und 33,2 % Frauen mit einem mittleren Alter von 63,3 Jahren (Spanne: 18–94 Jahre), 58,4 % davon waren weiss, 36,2 % asiatisch und 4,0 % schwarz/afroamerikanisch.
- +Zu Studienbeginn betrug die mittlere eGFR 37,3 ml/min/1,73 m2 (~78% mit einee eGFR < 45 ml/min/1,73 m2). Das mediane UACR betrug 329 mg/g. Die Hauptursachen chronischer Nierenerkrankung waren diabetische Nephropathie/diabetische Nierenerkrankung (31 %), Glomerulopathie (25 %), hypertensive/renovaskuläre Erkrankung (22 %).
- +Empagliflozin war Placebo bezüglich der Senkung des Risikos des primären zusammengesetzten Endpunktes aus Progression der CKD oder CV Tod überlegen. In einer vordefinierten Analyse reduzierte die Behandlung mit Empagliflozin das Risiko von terminaler Niereninsuffizienz oder CV Tod im Vergleich zu Placebo um 27 % (HR 0,73, 95%-KI 0,59 bis 0,89, nomineller p = 0,0023). Zusätzlich reduzierte Empagliflozin das Risiko von Hospitalisierung unabhängig von der Ursache signifikant (erstmalige und wiederholte) (siehe Tabelle 11).
- +Tabelle 11: Behandlungseffekt in Bezug auf den primären zusammengesetzten und wichtige sekundäre Endpunkte (Empa-KIDNEY), die in die vorgegebenen Bestätigungstests und ihre Komponenten aufgenommen wurden
- + Placebo Empagliflozin 10 mg
- +N 3305 3304
- +Zeit bis zum ersten Eintreten einer Progression der Nierenerkrankung (anhaltende Abnahme der eGFR um ≥40 % nach Randomisierung, anhaltende eGFR von < 10 ml/min/1,73 m², terminale Niereninsuffizienz* oder renaler Tod) oder von kardiovaskulärem Tod, N (%) 558 (16,9) 432 (13,1)
- +Hazard Ratio vs. Placebo (99,83 %-KI) 0,72 (0,59, 0,89)
- +p-Wert für Überlegenheit < 0,0001
- +Anhaltende Abnahme der eGFR um ≥40 % nach Randomisierung, N (%) 474 (14,3) 359 (10,9)
- +Hazard Ratio vs. Placebo (95 %-KI) 0,70 (0,61, 0,81)
- +p-Wert < 0,0001
- +Terminale Niereninsuffizienz* oder anhaltende eGFR < 10 ml/min/1,73 m², N (%) 221 (6,7) 157 (4,8)
- +Hazard Ratio vs. Placebo (95 %-KI) 0,69 (0,56, 0,84)
- +p-Wert 0,0003
- +Renaler Tod, N (%)** 4 (0,1) 4 (0,1)
- +Hazard Ratio vs. Placebo (95 %-KI)
- +p-Wert
- +Kardiovaskulärer Tod, N (%) 69 (2,1) 59 (1,8)
- +Hazard Ratio vs. Placebo (95 %-KI) 0,84 (0,60, 1,19)
- +p-Wert 0,3366
- +Eintreten von Hospitalisierung unabhängig von der Ursache (erstmalige und wiederholte), N der Ereignisse 1895 1611
- +Hazard Ratio vs. Placebo (99,03 %-KI) 0,86 (0,75, 0,98)
- +p-Wert 0,0025
- +Zeit bis zum Tod jeder Ursache, N (%) 167 (5,1) 148 (4,5)
- +Hazard Ratio vs. Placebo (97,1 %-KI) 0,87 (0,68, 1,11)
- +p-Wert 0,2137
- +
- +HHF = Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz, eGFR = geschätzte glomeruläre Filtrationsrate
- +* Terminale Niereninsuffizienz ist definiert als Beginn der bleibenden Dialysepflicht oder Erhalt eines Nierentransplantats.
- +** Es traten zu wenige Fälle von renalem Tod auf, um eine zuverlässige Hazard Ratio berechnen zu können.
- +Abbildung 4: Zeit bis zum ersten Eintreten von Progression der Nierenerkrankung oder adjudiziertem kardiovaskulärem Tod*
- +(image)
- +*geschätzte kumulative Inzidenzfunktion
- +Die Ergebnisse des primären zusammengesetzten Endpunkts waren über die vordefinierten Subgruppen, einschliesslich eGFR-Kategorien, Ursache der Nierenerkrankung, Diabetesstatus oder begleitende Anwendung von RAAS-Inhibitoren, allgemein konsistent. Der Behandlungsnutzen war bei Patienten mit höheren Albuminurie-Werten stärker ausgeprägt.
- +Empagliflozin verlangsamte die jährliche Rate der eGFR-Abnahme im Vergleich zu Placebo um 1,37 ml/min/1,73 m2/Jahr (95 %-KI 1,16, 1,59) basierend auf einer vordefinierten Analyse aller eGFR-Messungen, die ab dem Besuchstermin in Monat 2 bis zum letzten Nachbeobachtungstermin erfolgten.
-Empagliflozin war Placebo hinsichtlich des primären Endpunkts – HbA1c-Reduktion nach 26 Wochen gegenüber Baseline – unabhängig von einer Bedarfsbehandlung oder einem Behandlungsabbruch, überlegen. Darüber hinaus führte die Behandlung mit Jardiance zu einer klinisch bedeutsamen FPG-Reduktion (Tabelle 11).
-Tabelle 11: Ergebnisse einer 26-wöchigen placebokontrollierten Studie zu Empagliflozin bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes (modifiziertes Intention-To-Treat-Set)
- +Empagliflozin war Placebo hinsichtlich des primären Endpunkts – HbA1c-Reduktion nach 26 Wochen gegenüber Baseline – unabhängig von einer Bedarfsbehandlung oder einem Behandlungsabbruch, überlegen. Darüber hinaus führte die Behandlung mit Jardiance zu einer klinisch bedeutsamen FPG-Reduktion (Tabelle 12).
- +Tabelle 12: Ergebnisse einer 26-wöchigen placebokontrollierten Studie zu Empagliflozin bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes (modifiziertes Intention-To-Treat-Set)
-Juli 2023
- +September 2023
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