PharmakokinetikAbsorption
Piracetam wird nach oraler Verabreichung (als Tabletten) rasch und praktisch vollständig im Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt beinahe 100%. Eine Einmalgabe von 2 g ergibt eine maximale Serumkonzentration von 40 bis 60 µg/ml nach 1,5 Stunden. Im Liquor wird Cmax nach 2 bis 8 Stunden erreicht.
Die Verabreichung von Piracetam nach einer Mahlzeit kann das Erreichen der Plasmakonzentrationsspitze bis zu 3 Stunden verzögern. Das Ausmass der Bioverfügbarkeit ist dadurch nicht beeinträchtigt.
Distribution
Das scheinbare Distributionsvolumen beträgt ungefähr 0,7 l/kg. Piracetam wird nicht an Plasmaproteine gebunden. Piracetam verteilt sich im gesamten Körper, ist liquor- und plazentagängig und tritt durch Dialysemembranen.
Metabolismus
Piracetam wird weder beim Tier noch beim Menschen metabolisiert und ist als solches aktiv.
Elimination
Piracetam wird unverändert über die Nieren ausgeschieden.
Nach 30 Stunden wird es praktisch vollständig (mehr als 95%) über den Harn ausgeschieden. Die Halbwertszeit, die von der Nierenfunktion abhängig ist, beträgt bei einem jungen, gesunden Erwachsenen 4 bis 6 Stunden. Die Nierenclearance von Piracetam bei gesunden Probanden beträgt 81 ml/min.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz und/oder ältere Patienten) ist die Elimination von Piracetam deutlich reduziert, was zu einer verlängerten Halbwertszeit und einer geringeren systemischen Clearance führt. Daher ist bei Patienten mit einer verminderten Nierenfunktion (<80 ml/min) die tägliche Dosis zu reduzieren (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Ältere Patienten
Bei älteren Personen ist die Ausscheidung von Piracetam verlangsamt und hängt von der physiologischen Funktionsverminderung ab (T½ ungefähr 8 Stunden).
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