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Fachinformation zu Kaliumphosphat 1 molar B. Braun:B. Braun Medical SA
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Kalium dihydrogenphosphat
Hilfsstoffe
Wasser für Injektionszwecke

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Prophylaxe und Therapie der Hypophosphatämie.
Rasche Korrektur einer Hyperkalzämie, Kaliumzufuhr.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Dosierung muss gemäss dem Patientenzustand, der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz und dem Säuren/Basen-Haushalt angepasst werden.
Die folgenden Werte gelten nur als generelle Hinweise. Die Zusatzdosis wird nach dem Ionengehalt der Trägerlösung berechnet.
Höchste tägliche Kaliumzufuhr
Erwachsene mit Serum K+ <2,0 mmol/l: 400 mmol K+.
Erwachsene mit Serum K+ >2,5 mmol/l: 200 mmol K+.
Höchste Kaliumkonzentration in der Infusionslösung
Serum K+ <2,0 mmol/l: 80 mmol/l K+ in der Lösung.
Serum K+ >2,5 mmol/l: 40 mmol/l K+ in der Lösung.
Höchste Infusionsgeschwindigkeit
Serum K+ <2,0 mmol/l: 40 mmol/Stunde.
Serum K+ >2,5 mmol/l: 10 mmol/Stunde.
Hinweis
Der Serum-Kalium-Spiegel gibt nur annähernde Hinweise auf den intrazellulären Kalium-Bestand. Die intrazelluläre Kalium-Konzentration wird durch eine acidotische oder alkalotische Stoffwechsellage wesentlich beeinflusst. So steigt bei Acidose der extrazelluläre Anteil an und fällt ab bei Alkalose.
Phosphatzufuhr
Nach Patientenbedarf.
Um eine Hyperkaliämie zu vermeiden, soll die Kaliummenge berechnet werden.
Die Kalzämie und die Kaliämie überwachen.
Kinder und Jugendliche
Höchste tägliche Kaliumzufuhr
Kinder: 3 mmol/kg Körpergewicht oder 40 mmol/m² Körperfläche.
Verabreichungsschema
Verdünnt in einer Trägerlösung Dabei ist zu beachten, dass der Kaliumzusatz erst unmittelbar vor Anlegen der Infusion unter streng sterilen Kautelen zuzuspritzen ist. Die Infusionsflasche sollte danach bis zur vollständigen Mischung leicht geschüttelt werden.
Art der Anwendung
durch langsame i. v. Infusion.

Kontraindikationen

Hyperphosphatämie, Hyperkaliämie, Hypokalzämie, Niereninsuffizienz.
Die Anwendungseinschränkungen der Trägerlösung müssen auch befolgt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Nur intakte Ampullen und klare Lösungen verwenden.
Niemals die Lösungen unverdünnt spritzen.
Die Lösungen müssen immer in einer passenden Trägerlösung verdünnt und vollständig gemischt werden.
Die Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz und der Säuren/Basen-Haushalt müssen überwacht werden, um die Dosierung genau zu kontrollieren.
Die Kaliämie speziell überwachen.
Die Diurese vor der Infusion kontrollieren.
Die Herzfunktion überwachen.
Kalzämie überwachen.

Interaktionen

Herzglykoside.
Kaliumsparende Diuretika (z.B. Amiloride, Spironolactone, Triamterene) können eine Hyperkaliämie fördern.
ACE-Hemmer (Enalapril, Captopril) können durch erniedrigten Aldosteron-Spiegel eine Hyperkaliämie fördern.
Natriumfreie Diätsalze.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine Daten aus präklinischen oder klinischen Untersuchungen zur Anwendung während der Schwangerschaft vor. Andererseits erscheint eine Schädigung des Fötus durch physiologische Ionen als wenig wahrscheinlich, solange die Ionen-Konzentrationen im Blut der Mutter normal sind. Bei einer Anwendung während der Schwangerschaft ist dennoch Vorsicht geboten. Die Kaliämie, die Phosphatämie und die Kalzämie sind speziell zu überwachen.
Stillzeit
Bei einer normalen Kaliämie der Mutter ist der Kaliumgehalt der Milch normalerweise niedrig.
Fertilität
Keine Daten vorhanden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen wurde nicht untersucht.

Unerwünschte Wirkungen

Nebenwirkungen können vor allem als Folge von Überdosierung oder zu hoher Zufuhrgeschwindigkeit auftreten. Bei Beachtung der Dosierungsanleitung, Gegenanzeigen, Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen treten sie selten auf.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
„sehr häufig“ (≥1/10)
„häufig“ (≥1/100, <1/10),
„gelegentlich“ (≥1/1‘000, <1/100)
„selten“ (≥1/10‘000, <1/1‘000)
„sehr selten“ (<1/10‘000)
„nicht bekannt“ (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Unvermittelt auftretende Hyperkaliämie infolge von Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, plötzlich auftretender Acidose, akuter Einschränkung der Nierenfunktion oder anderer Zustände.Auswirkungen der Hyperkaliämie s. oben sowie Abschnitt.
Herzerkrankungen
Selten: Arrhythmien, vor allem bei zu schneller Infusion.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten: Übelkeit.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: akute Einschränkung der Nierenfunktion
Andere unerwünschte Wirkungen sind vor allem bei einer Überdosierung möglich.
Die Infusion einer hyperosmotischen Lösung kann eine Venenentzündung fördern.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
(in Abhängigkeit von der Höhe des Serum-Kalium-Spiegels) sind:
Parästhesien, Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit.
Bradycardie, Arrhythmie, Blutdruckabfall, Kammerflimmern und Herzstillstand.
EKG: Hohe T-Zacke; Abflachung der P-Welle; Verbreiterung des QRS-Komplexes; Arrhythmien; Kammerflimmern bis zum Herzstillstand.
Behandlung
Notfallmassnahmen
Im Fall einer Überdosierung die Infusion sofort unterbrechen, wichtige physiologische Parameter bestimmen und therapeutische Massnahmen einleiten.
Hyperkaliämie: Plasmakaliumkonzentration über 5,5 mmol/l
Die Herzfunktion mit Elektrokardiographie überwachen.
10% Kalziumchlorid oder Kalziumglukonatlösung langsam i.v. (ca. 10–20 ml über 10 Min.).
Natriumbikarbonat 8,4% (je nach Stoffwechsellage bis 250 ml).
Glucose-Insulin-Therapie unter ständiger Kontrolle der Glucosekonzentration im Plasma sowie des Säuren-Basen-Status.
Gegebenenfalls Hämo- oder Peritonealdialyse.
Gegebenenfalls Kationenaustauscher.
Nicht notfallmässige Therapie
Infusion kaliumfreier Lösungen.
Forcierte Diurese.
Vermeidung unnötiger kataboler Effekte.
Azidoseausgleich.
Gegebenenfalls Einsatz von Kationenaustauscher.
Bei unzureichender renaler Kaliumelimination: Dialysetherapie.
Hyperphosphatämie mit Hypokalzämie
Kalzium intravenös verabreichen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: B05XA06
Wirkungsmechanismus
Behebung von Kalium- und Phosphatmangelzuständen.
Kaliummangel verschiedenster Ursache (Serum-Kalium <3,5 mmol/l) äussert sich in Tonusverminderung der glatten und quergestreiften Muskulatur bis zur schlaffen Lähmung der Skelettmuskulatur. Ferner können Apathie und Somnolenz bis hin zur Bewusstlosigkeit auftreten. Als kardiovaskuläre Symptome sind Hypotonie, Tachycardie, Herzrhythmusstörungen und plötzlicher Herzstillstand zu erwähnen. Magen-Darm-Atonien mit Obstipation oder paralytischem Ileus und Blasenlähmungen sind möglich.
Im EKG zeigt sich unter Kaliummangel eine typische Abflachung der T-Welle, eine Senkung der ST-Strecke sowie die Ausbildung einer U-Welle, die mit der T-Welle verschmelzen kann. Diese Veränderungen korrelieren jedoch nicht mit der Höhe des Serum-Kalium-Spiegels.
Pharmakodynamik
Kalium ist das wichtigste intrazelluläre Kation. Es spielt eine wesentliche Rolle in der Regulation des intrazellulären Volumens, ähnlich wie Natrium im extrazellulären Raum. Darüber hinaus liegt seine Bedeutung in der Beeinflussung der neuromuskulären Erregbarkeit.
Klinische Wirksamkeit
Phosphat- und Kaliumzufuhr.

Pharmakokinetik

Absorption
Keine Daten vorhanden
Distribution
Hauptsächlich intrazellulär.
Metabolismus
Keine Daten vorhanden
Elimination
Hauptsächlich renal.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Störungen der renalen Kaliumausscheidung können selbst kleine Mengen von Kalium eine Kaliumintoxikation bewirken.

Präklinische Daten

Es sind keine für die Anwendung relevanten präklinischen Daten verfügbar.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Kaliumphosphathaltige Lösungen sind insbesondere mit Ringer’scher Lösung, Ringerlactat, Ringeracetat, Lipofundin Emulsionen oder Kalziumsalzen inkompatibel.
Wenn die Zusatzampullen mit anderen Trägerlösungen als den unter «Hinweise für die Handhabung» angegebenen gemischt werden müssen, sollte die Kompatibilität getestet werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Keine bekannt.
Haltbarkeit
In der Originalverpackung bis zu dem auf der Etikette angegebenen Verfalldatum «Exp.» verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Hinweise für die Handhabung
Kaliumphosphat 1 molar B. Braun ist mit den folgenden B. Braun Standard-Lösungen kompatibel:
Glucose Lösungen, NaCl 0,9%, NaCl-Glucose Lösungen..

Zulassungsnummer

45880 (Swissmedic).

Packungen

Kaliumphosphat 1 molar B. Braun Inf Konz Amp 5 × 10 ml. (B)

Zulassungsinhaberin

B. Braun Medical AG, 6204 Sempach

Stand der Information

November 2024

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