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Fachinformation zu Famvir®:Atnahs Pharma Switzerland AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Famciclovir.
Hilfsstoffe
Filmtabletten zu 500 mg: Natriumstärkeglykolat (Typ A) (max. 1,15 mg Natrium), Hydroxypropylcellulose, Magnesium-stearat, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 4000, Macrogol 6000.
Filmtabletten zu 250 mg: wasserfreie Lactose 53,69 mg, Natriumstärkeglykolat (Typ A) (max. 0,69 mg Natrium), Hydroxypropylcellulose, Magnesium-stearat, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 4000, Macrogol 6000.
Filmtabletten zu 125 mg: wasserfreie Lactose 26,85 mg, Natriumstärkeglykolat (Typ A) (max. 0,35 mg Natrium), Hydroxypropylcellulose, Magnesium-stearat, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 4000, Macrogol 6000.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Immunkompetente Patienten
Famvir ist indiziert für die Behandlung von:
Herpes zoster, inklusive Zoster ophthalmicus
(Therapiebeginn so früh wie möglich, spätestens innerhalb von 72 h);
Herpes genitalis
Akutbehandlung (Behandlung neuer und wiederkehrender Herpes genitalis-Infektionen);
Unterdrückung wiederkehrender Infektionen, die anders ungenügend beeinflusst werden können und häufige und langdauernde Beschwerden verursachen.
Immunsupprimierte Patienten
Famvir ist indiziert für die Behandlung von Herpes zoster und Herpes simplex-Infektionen.
Es wurden keine Studien mit an Herpes simplex-Infektionen erkrankten Patienten durchgeführt, die anders als durch eine HIV-Infektion immunsupprimiert waren.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Immunkompetente Erwachsene:
1.a. Herpes zoster
1 Filmtablette zu 500 mg 2-mal/d während 7 d.
Bei Patienten über 50 Jahre ist das Risiko einer postherpetischen Neuralgie erhöht. In dieser Altersgruppe kann 1 Filmtablette zu 500 mg 3-mal/d während 7 d eingenommen werden. Dies kann während der akuten Phase der Krankheit, die Inzidenz der postherpetischen Neuralgie (PHN) günstig beeinflussen.
Es werden bessere Resultate erzielt, wenn mit der Behandlung so rasch als möglich nach Einsetzen des Ausschlages begonnen wird.
1.b. Zoster ophthalmicus
1 Filmtablette zu 500 mg 3mal/d während 7 d.
Es werden bessere Resultate erzielt, wenn mit der Behandlung so rasch als möglich nach Einsetzen des Ausschlages begonnen wird.
2. Herpes genitalis
Behandlung der 1. Episode: 1 Filmtablette zu 250 mg 3-mal/d während 5 d oder
2 Filmtabletten zu 125 mg 3mal/d während 5 d.
Die Behandlung soll so rasch als möglich nach dem Auftreten der Läsionen begonnen werden.
Wiederkehrende Herpes genitalis-Infektionen: 1 Filmtablette zu 125 mg 2-mal/d während 5 d. Der Beginn der Behandlung wird während der prodromalen Periode oder so rasch als möglich nach dem Auftreten der Läsionen empfohlen.
Unterdrückung wiederkehrender Infektionen: 1 Filmtablette zu 250 mg 2-mal/d. Die Dauer der Behandlung hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Um mögliche Veränderungen im Verlauf der Krankheit feststellen zu können, sollte die Therapie nach spätestens 12 Monaten unterbrochen werden. Dieser Unterbruch sollte nicht eher als nach zwei wiederkehrenden Infektionen erfolgen.
Immunsupprimierte Erwachsene:
1. Herpes zoster
1 Filmtablette zu 500 mg 3-mal/d während 10 d.
2. Herpes simplex-Infektionen
1 Filmtablette zu 500 mg 2-mal/d während 7 d.
Mit der Behandlung soll so rasch als möglich nach dem Auftreten des Ausschlages begonnen werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Für ältere Patienten (65 jährig oder älter) ist keine Dosisanpassung notwendig, wenn keine Nierenerkrankung oder Nierenfunktionseinschränkung vorliegt.
Kinder und Jugendliche
Anwendung und Sicherheit von Famvir Filmtabletten wurden bei pädiatrischen Patienten bisher nicht geprüft. Gegenwärtig vorhandene Daten sind unter «Eigenschaften/Wirkungen» und «Pharmakokinetik» beschrieben, es kann aber keine Dosierungsempfehlung gegeben werden.
Schwarze Patienten
In einer klinischen Studie mit immunkompetenten schwarzen Patienten, die an rezidivierendem Herpes genitalis erkrankt waren, konnten keine Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen Patienten festgestellt werden, denen Famciclovir 1000 mg 2mal täglich an einem Tag gegeben wurde, und denen, die Plazebo erhalten hatten. In dieser Studie wurden keine unerwarteten oder neuen Erkenntnisse zur Sicherheit des Arzneimittels ermittelt.
Die fehlende Wirksamkeit dieser eintägigen Anwendung kann nicht extrapoliert werden auf die fünftägige Behandlung bei rezidivierender Herpes genitalis (125 mg 2mal täglich für fünf Tage) oder andere Indikationen bei schwarzen Patienten (vergl. «Eigenschaften/Wirkungen» und «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit reduzierter Nierenfunktion ist spezielle Vorsicht geboten, da die reduzierte Clearance von Penciclovir in Zusammenhang mit der verminderten Nierenfunktion steht, die durch die Kreatinin-Clearance bestimmt wird.
Dosisanpassung/Titration
Folgende Dosisanpassungen für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen werden empfohlen:
Immunkompetente Patienten:
1 a) Behandlung von Herpes zoster:

Nominale Dosis

Kreatininclearance (ml/min)

Angepasste Dosis

A) 500 mg 2x/d für 7 Tage

≥40

500 mg 2x/d für 7 Tage

20-39

500 mg 1x/d für 7 Tage

<20

250 mg 1x/d für 7 Tage

Hämodialysepatienten

250 mg nach jeder Dialyse für 7 Tage

B) 500 mg 3x/d für 7 Tage

≥60

500 mg 3x/d für 7 Tage

(bei Patienten >50 Jahre)

40-59

500 mg 2x/d für 7 Tage

20-39

500 mg 1x/d für 7 Tage

<20

250 mg 1x/d für 7 Tage

Hämodialysepatienten

250 mg nach jeder Dialyse für 7 Tage

1 b) Behandlung von Zoster ophthalmicus:

Nominale Dosis

Kreatininclearance (ml/min)

Angepasste Dosis

500 mg 3x/d für 7 Tage

≥60

500 mg 3x/d für 7 Tage

40-59

500 mg 2x/d für 7 Tage

20-39

500 mg 1x/d für 7 Tage

<20

250 mg 1x/d für 7 Tage

Hämodialysepatienten

250 mg nach jeder Dialyse für 7 Tage

2 a) Behandlung 1. Episode von Herpes genitalis-Infektionen:

Nominale Dosis

Kreatininclearance (ml/min)

Angepasste Dosis

250 mg 3x/d für 5 Tage

≥40

250 mg 3x/d für 5 Tage

20-39

250 mg 2x/d für 5 Tage

<20

250 mg 1x/d für 5 Tage

Hämodialysepatienten

250 mg nach jeder Dialyse für 5 Tage

2 b) Behandlung von wiederholten Herpes genitalis-Infektionen:

Nominale Dosis

Kreatininclearance (ml/min)

Angepasste Dosis

125 mg 2x/d für 5 Tage

≥20

125 mg 2x/d

<20

125 mg 1x/d

Hämodialysepatienten

125 mg nach jeder Dialyse für 5 Tage

2 c) Unterdrückung wiederkehrender Herpes genitalis-Infektionen:

Nominale Dosis

Kreatininclearance (ml/min)

Angepasste Dosis

250 mg 2x/d

≥40

250 mg 2x/d

20-39

125 mg 2x/d

<20

125 mg 1x/d

Hämodialysepatienten

125 mg nach jeder Dialyse

Immunsupprimierte Patienten:
1) Behandlung von Herpes zoster:

Nominale Dosis

Kreatininclearance (ml/min)

Angepasste Dosis

500 mg 3x/d für 10 Tage

≥60

500 mg 3x/d für 10 Tage

40-59

500 mg 2x/d für 10 Tage

20-39

500 mg 1x/d für 10 Tage

<20

250 mg 1x/d für 10 Tage

Hämodialysepatienten

250 mg nach jeder Dialyse für 10 Tage

2) Behandlung von Herpes simplex-Infektionen:

Nominale Dosis

Kreatininclearance (ml/min)

Angepasste Dosis

500 mg 2x/d für 7 Tage

≥40

500 mg 2x/d für 7 Tage

20-39

500 mg 1x/d für 7 Tage

<20

250 mg 1x/d für 7 Tage

Hämodialysepatienten

250 mg nach jeder Dialyse für 7 Tage

Dialyse-Patienten
Da eine 4-stündige Hämodialyse in einer bis zu 75%-igen Reduktion der Plasmakonzentration von Penciclovir resultierte, sollte Famvir sofort nach der Dialyse verabreicht werden. Die jeweils empfohlene Dosis können Sie bitte den vorstehenden Tabellen entnehmen.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Es ist keine Dosierungsanpassung bei Patienten mit leichter oder moderater Leberfunktionsstörung notwendig. Daten bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen nicht vor (s. Pharmakokinetik).
Art der Anwendung
Die Filmtabletten können unabhängig vom Essen eingenommen werden. Sie sollen unzerkaut mit Wasser geschluckt werden.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit auf Famciclovir, Penciclovir oder einen Hilfsstoff von Famvir.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung abhängig von der Kreatininclearance notwendig (s. «Spezielle Dosierungsanweisung»).
Bei Patienten mit vorbestehender Einschränkung der Nierenfunktion wurde nach Verabreichung unangemessen hoher Dosierungen von Famvir im Verhältnis zum Ausmass der Nierenfunktionsstörung über akutes Nierenversagen berichtet.
Für Patienten mit leichter bis moderater Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung notwendig. Dies gilt auch für ältere Patienten, deren Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist. Famciclovir wurde bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung nicht untersucht. Aufgrund einer reduzierten Umwandlung von Famciclovirin den aktiven Metaboliten können niedrigere Plasmakonzentrationen von Penciclovir und somit eine geringere Wirksamkeit von Famciclovir bei diesen Patienten möglicherweise die Folge sein (s. «Pharmakokinetik»).
Übertragung von Herpes genitalis
Herpes genitalis ist eine sexuell übertragbare Krankheit. Das Risiko einer Übertragung ist während der akuten Episoden erhöht. Sind Symptome vorhanden oder selbst wenn eine Behandlung mit einem Virostatikum begonnen worden ist, sollen die Patienten angehalten werden, den Geschlechtsverkehr zu vermeiden.
Famvir 125 mg und 250 mg Tabletten enthalten Laktose (26.9 mg resp. 53.7 mg). Patienten mit seltener hereditärer Galaktoseintoleranz, schwerem Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Famvir 125 mg resp. 250 mg Tabletten nicht einnehmen. Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Anwendung und Sicherheit von Famvir Filmtabletten wurden bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bisher nicht geprüft.

Interaktionen

Einfluss anderer Substanzen auf die Pharmakokinetik von Famciclovir
Gleichzeitige Anwendung von Probenecid und anderen Arzneimittel, die die renale Physiologie beeinflussen, könnten Auswirkungen auf die Plasmaspiegel von Penciclovir (aktiver Metabolit von Famciclovir, s. «Pharmakokinetik») haben.
Daher sollten Patienten, die Famvir in einer Dosis von 500 mg dreimal täglich zusammen mit Probenecid an aufeinander folgenden Tagen verabreicht bekommen, besonders toxikologisch überwacht werden und ggf. eine Reduzierung der Dosis von Famvir in Betracht gezogen werden.
Es wurden keine klinisch signifikanten Veränderungen der Pharmakokinetik von Penciclovir festgestellt nach Verabreichung einer Einzeldosis von 500 mg Famciclovir, nach Vorbehandlung mit Mehrfachdosen von Allopurinol, Cimetidin, Theophylliin, Zidovudin oder Promethazin, kurz nach Gabe eines Antacidums (Mg- und Al-Hydroxid) oder bei gleichzeitiger Gabe mit Emtricitabin. Keine klinisch siginifikante Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Penciclovir wurde nach Mehrfachgabe (3x tgl.) von Famciclovir (500 mg) mit Mehrfachdosen von Digoxin festgestellt.
Die Umwandlung des inaktiven Metaboliten 6-deoxy Penciclovir (gebildet durch Deacetylierung von Famciclovir) zu Penciclovir wird mittels Aldehydoxidase katalysiert. Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, die mittels dieses Enzyms metabolisiert werden und/oder dieses Enzym hemmen, können möglicherweise auftreten. Klinische Untersuchungen zur Interaktion von Famciclovir mit Cimetidin und Promethazin, in vitro Hemmern von Aldehydoxidase, zeigten keine relevante Auswirkungen auf die Bildung von Penciclovir. Raloxifen, der stärkste Aldehydoxidase-Hemmer, der in vitro geprüft wurde, könnte jedoch die Bildung von Penciclovir beeinflussen und somit die Wirksamkeit von Famciclovir. Wird Raloxifen zusammen mit Famciclovir gegeben, sollte die klinische Wirksamkeit der antiviralen Therapie überwacht werden.
Einfluss von Famciclovir auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen
Die Pharmakokinetik von Digoxin wurde bei gleichzeitiger Einzel- oder Mehrfachgabe (3xtgl.) von Famciclovir (500 mg) nicht verändert. Nach oraler Verabreichung einer Einzeldosis von Famciclovir (500 mg) zusammen mit Zidovudin oder Emtricitabin wurden keine signifikante klinische Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Zidovudin, seinen Metaboliten Zidovudinglucuronid oder Emtricitabin festgestellt.
Obwohl Famciclovir in vitro lediglich ein schwacher Hemmer der Aldehydoxidase ist, könnten Interaktionen mit Arzrneimitteln, die mittels Aldehydoxidase metabolisiert werden, vorkommen.
Präklinische Studien zeigten keine CYP450-Induktion und CYP3A4-Hemmung.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Foeten gezeigt (s. «Präklinische Daten»), aber die Daten über die Anwendung von Famvir bei schwangeren Frauen sind ungenügend. Famciclovir sollte deshalb schwangeren oder stillenden Frauen nicht verschrieben werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Man verfügt über keine Daten, die spezielle Empfehlungen für Frauen im gebärfähigen Alter unterstützen.
Stillzeit
Nach oraler Gabe von Famciclovir an laktierende Ratten wurde Penciclovir (der aktive Metabolit von Famciclovir) in der Muttermilch ausgeschieden. Es gibt keine Information über die Exkretion in menschliche Muttermilch. Famvir sollte stillenden Müttern nicht verabreicht werden, ausser es besteht die Ansicht, der potentielle Nutzen einer Behandlung übersteige die möglichen Risiken.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es gibt keine Studien zur Wirkung von Famvir auf die Reaktionsfähigkeit. Trotzdem sollten Patienten welche während der Einnahme von Famvir unter Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheit oder anderen zentralnervösen Erscheinungen leiden, auf das Fahren und Bedienen von Maschinen verzichten (s. «Unerwünschte Wirkungen»).

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
In klinischen Studien ist über Kopfschmerzen (16.9%), Übelkeit (8.4%), Diarrhoe (5.1%) und gelegentlich über Schläfrigkeit (1%) berichtet worden. Die Symptome waren in der Regel leicht bis mittelschwer und traten bei Patienten, die Placebo erhielten, mit der gleichen Inzidenz auf.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Über folgende unerwünschte Wirkungen wurde in klinischen Studien und in Post-Marketing-Erfahrungen berichtet:
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10)
«häufig» (≥1/100, <1/10),
«gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100)
«selten» (≥1/10'000, <1/1'000)
«sehr selten» (<1/10'000)
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die unerwünschten Reaktionen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Selten: Thrombozytopenie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Verwirrtheitszustand (v.a. bei älteren Patienten).
Selten: Halluzinationen.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen.
Häufig: Schwindelgefühl.
Gelegentlich: Schläfrigkeit (v.a. bei älteren Patienten).
Selten: Krampfanfall*.
Herzerkrankungen
Selten: Palpitationen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Diarrhoe.
Einzelfälle: Pankreatitis.*
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: abnorme Leberfunktionstests.
Selten: Cholestatische Gelbsucht.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Anaphylaktischer Schock*, anaphylaktische Reaktion*.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Rötung, Pruritus.
Gelegentlich: Angioödeme (z.B. Gesichtsödeme, Augenlidödeme, periorbitale und Rachenödeme), Urtikaria.
Selten: Schwerwiegende Hautreaktion* (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Epidermolysis acuta toxica (Lyell-Syndrom)), Hypersensitivitätsvaskulitis*.
*Unerwünschte Wirkungen aus Post-Marketing-Erfahrungen mit Famvir ermittelt aus Spontanmeldungen und Literaturberichten, welche nicht in klinischen Studien beobachtet wurden. Diese unerwünschten Wirkungen wurden freiwillig aus einer Population unbestimmter Grösse gemeldet.
Nieren und Harnwege
Selten wurde bei Patienten mit Nierenerkrankungen, bei denen die Dosierung nicht richtig angepasst wurde, über akutes Nierenversagen berichtet.
Die unerwünschten Begleiterscheinungen, die in klinischen Studien bei immunsupprimierten Patienten beobachtet wurden, waren ähnlich denjenigen bei immunkompetenten Patienten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es existieren limitierte Erfahrungen bezüglich Überdosierungen mit Famciclovir. Ein Fall einer plötzlich akuten Überdosierung (10.5 g) verlief asymptomatisch. In einem Fall mit chronischer Einnahme (10 g/d während 2 Jahren) wurde Famciclovir gut vertragen. Im Falle einer Überdosierung sollen unterstützende und symptomatische Therapien eingesetzt werden.
Es wurde selten über akutes Nierenversagen bei Patienten mit Nierenkrankheiten berichtet, als die Dosis von Famciclovir nicht gemäss der Nierenfunktion angepasst wurde.
Penciclovir ist dialysierbar; nach einer 4-stündigen Hämodialyse sind die Plasmakonzentrationen um ungefähr 75% reduziert.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J05AB09
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Famciclovir ist die orale Vorstufe von Penciclovir. In vivo wird Famciclovir rasch in Penciclovir umgewandelt. Penciclovir seinerseits verfügt über eine nachweisbare in vitro-Aktivität gegen Varicella/Zoster-Viren (VZV), Herpes simplex-Viren (HSV Typ 1 und 2) und gegen das Cytomegalovirus. Die antivirale Wirkung von oral verabreichtem Famciclovir ist in mehreren Tiermodellen nachgewiesen worden: Die Wirkung beruht auf der in vivo-Umwandlung zu Penciclovir. In virusinfizierten Zellen wird Penciclovir rasch und effizient durch eine virusinduzierte Thymidin-Kinase (TK) in Monophosphat und anschliessend durch zellulare Kinasen in ein Triphosphat umgewandelt. Dieses Triphosphat hemmt die DNA-abhängige Replikation. Penciclovir-Triphosphat hat eine intrazelluläre Halbwertszeit von 10 Stunden in HSV-1-, 20 Stunden in HSV-2- und 7 Stunden in VZV-infizierten, kultivierten Zellen.
In gesunden Zellen sind Konzentrationen von Penciclovir-Triphosphat kaum messbar. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass gesunde Zellen mit therapeutischen Dosen von Penciclovir beeinträchtigt werden.
Wie bei Acyclovir ist die Penciclovir-Resistenz hauptsächlich mit Mutationen im Gen der Thymidin-Kinase (TK) assoziiert, welche zum Fehlen oder zu einer geänderten Substratspezifität dieses Enzyms führen, und zu weit geringerem Ausmass mit Mutationen im DNA-Polymerase-Gen. Die meisten Acyclovir-resistenten klinischen HSV- und VZV-Isolate sind auch gegen Penciclovir resistent, aber Kreuzresistenz ist nicht durchgängig.
Die häufigste Resistenz der Herpes simplex-Viren (HSV) gegen Acyclovir liegt im Fehlen des Enzyms Thymidin-Kinase (TK). Stämme, bei denen die Thymidin-Kinasen fehlen, sind kreuzresistent gegen Penciclovir und Acyclovir.
Pharmakodynamik
Nicht zutreffend.
Klinische Wirksamkeit
Erwachsene
Resultate von 11 weltweiten Patientenstudien mit Penciclovir und Famciclovir, einschliesslich von Studien bis zu 12-monatiger Behandlung mit Famciclovir, haben eine kleine durchschnittliche Frequenz von Penciclovir-resistenten Isolaten gezeigt: 0.2% von total 913 getesteten Isolaten von immunkompetenten Patienten und 2.1% von total 288 getesteten Isolaten von immunsupprimierten Patienten. Die resistenten Isolate wurden bei Behandlungsbeginn oder in einer Plazebogruppe gefunden; es traten lediglich zwei Fälle von Resistenzen bei immunsupprimierten Patienten bei oder nach einer Penciclovir- oder Famciclovir-Behandlung auf.
Vorliegende Daten zeigen, dass Famciclovir in Dosen von 3mal 500 mg/d oder höher, so rasch als möglich nach Einsetzen des Ausschlages verabreicht (innerhalb von 72 h), die Inzidenz der postherpetischen Neuralgie (PHN) bei Patienten über 50 Jahren mit Herpes zoster günstig beeinflussen konnte.
Daten einer klinischen Studie mit Unterdrückung wiederkehrender Herpes genitalis-Infektionen bei HIV-positiven Patienten zeigen, dass Famciclovir in Dosen von 2mal 500 mg/d die Anzahl Tage mit symptomatischen und asymptomatischen HSV-bedingten Läsionen feststellbar verringert.
In einer breit angelegten klinischen Studie wurde die Wirksamkeit und die gute Verträglichkeit von Famciclovir in der Behandlung von Zoster ophthalmicus belegt.
Zwei Studien, die mit 125 mg Famciclovir 2mal täglich fünf Tage lang durchgeführt wurden, zeigten die Wirksamkeit in der Behandlung von immunkompetenten Patienten mit rezidivierendem Herpes genitalis. In einer klinischen Studie bei immunkompetenten schwarzen Patienten mit rezidivierendem Herpes genitalis wurden keine Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen Famciclovir 1000 2mal täglich (an einem Tag) und Placebo gefunden.
Pädiatrie
DieWirksamkeit von Famvir in pädiatrischen Patienten unter 18 Jahren wurde nicht ermittelt. Die Sicherheit von experimentellem oralem Famciclovir- Granulat wurde in 169 pädiatrischen Patienten im Alter von 1 Monat bis ≤12 Jahre untersucht. 100 dieser Patienten waren 1 bis ≤12 Jahre alt und wurden mit oralem Famciclovir-Granulat behandelt (Dosen zwischen 150 mg und 500 mg), entweder zweimal (47 Patienten mit Herpes-simplex-Virus -Infektionen) oder dreimal (53 Patienten mit Windpocken) täglich für 7 Tage. Die verbleibenden 69 Patienten (18 Patienten zwischen 1 und ≤12 Monaten, 51 Patienten zwischen 1 und ≤12 Jahren) nahmen an Einzeldosis-Studien zur Pharmkokinetik und Sicherheit mit oralem Famciclovir-Granulat teil (Dosen zwischen 25 mg und 500 mg). Die Häufigkeit, Intensität, und Art von unerwünschten Wirkungen und Abweichungen bei Laborwerten, die in den klnischen Studien berichtet wurden, waren ähnlich denen in Erwachsenen.
Die verfügbaren Daten sind nicht ausreichend, um den Gebrauch von Famciclovir für die Behandlung von Windpocken oder Infektionen durch Herpes simplex-Viren in dieser Patientenpopulation zu unterstützen (s. «Dosierung/Anwendung»). Es wurden keine Wirksamkeitsstudien bei pädiatrischen Patienten durchgeführt und es gibt keine Wirksamkeitsdaten bei Erwachsenen mit Krankheiten, die den in den pädiatrischen Sicherheits- und Pharmakokinetikstudien untersuchten ähneln (d.h. Windpocken oder Gingivostomatitis).

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Verabreichung wird Famciclovir rasch und vollständig absorbiert und in die antiviral aktive Substanz, Penciclovir, metabolisiert. Die Bioverfügbarkeit von Penciclovir nach oral verabreichtem Famciclovir beträgt 77%. Die Plasmaspiegel von Penciclovir erhöhten sich im Verhältnis zur Dosis in einem Dosisbereich von 125 mg bis 1000 mg, wenn Famciclovir als Einzeldosis verabreicht wurde. In einer Studie wurde 45 min (mediane Zeit) nach der Einnahme einer Dosis von 125 mg, 250 mg, 500 mg oder 750 mg Famciclovir eine mittlere Spitzenplasmakonzentration von 0.8 µg/ml, bzw. 1.6 µg/ml, 3.3 µg/ml oder 5.1 µg/ml Penciclovir gemessen. Die entsprechende mittlere Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) von Penciclovir betrug 2.2 µg•h/ml, bzw. 4.3 µg•h/ml, 9.3 µg•h/ml, oder 14.1 h•µg/ml. In einer anderen Studie betrug die mittlere Spitzenplasmakonzentration von Penciclovir nach der Einnahme einer Dosis von 250 mg, 500 mg oder 1000 mg Famciclovir 1.5 µg/ml bzw. 3.2 µg/ml oder 5.8 µg/ml und der mittlere AUC-Wert von Penciclovir war 4.0 µg•h/ml, bzw. 8.7 µg•h/ml oder 16.9 µg•h/ml. Der Verlauf der Plasmakonzentration-Zeit-Kurven sieht nach einmaliger und wiederholter Dosierung (3-mal/d oder 2-mal/d) ähnlich aus. Es gibt keine Akkumulation von Penciclovir nach mehrfacher Verabreichung von Famciclovir.
Mahlzeiten verringern Cmax und Tmax von Penciclovir, die Bioverfügbarkeit von Penciclovir wird jedoch nicht beeinflusst.
Distribution
Penciclovir und seine 6-Deoxy-Vorstufe weisen eine schwache Plasmaproteinbindung (< 20%) auf.
Studien mit Ratten haben gezeigt, dass Penciclovir nach oraler Gabe von Famciclovir in der Muttermilch ausgeschieden wird. Es gibt keine Information über die Exkretion in die menschliche Muttermilch.
Das Verteilungsvolumen (Vd) für Penciclovir beträgt ca. 1 l/kg.
Es gibt keine signifikanten Unterschiede in den Verteilungs- und Eliminations-Charakteristika von Penciclovir nach oraler Famciclovir- oder parenteraler Penciclovir-Gabe bei immunkompetenten wie immunsupprimierten Patienten.
Metabolismus
Famciclovir ist die Vorläufersubstanz des antiviral aktiven MetabolitenPenciclovir.
Elimination
Famciclovir wird hauptsächlich als Penciclovir und dessen 6-Deoxy-Vorstufe eliminiert. Die Exkretion erfolgt renal. Es ist kein unverändert ausgeschiedenes Famciclovir im Urin nachgewiesen worden. Die tubuläre Sekretion wirkt bei der renalen Elimination von Penciclovir mit.
Die terminale Eliminationshalbwertszeit für Penciclovir beträgt ca. 2 h. Die renale Clearance von Penciclovir beträgt 80% der totalen Clearance.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Patienten mit Herpes zoster Infektion: Eine unkomplizierte Herpes zoster-Infektion verändert nach oraler Verabreichung von Famciclovir die Pharmakokinetik von Penciclovir nicht signifikant. Die terminale Plasmahalbwertszeit von Penciclovir bei Patienten mit Herpes zoster betrug 2,8 h nach einer Famciclovir- Einzelgabe und 2,7 h nach Mehrfachgabe.
Ältere Patienten
Basierend auf Vergleichen von Cross-over Studien war die mittlere AUC für Penciclovir nach oraler Gabe von Famciclovir bei älteren Probanden (65 bis 79 Jahre) ca. 40 % höher und die renale Clearance ca. 20 % tiefer als bei jüngeren Probanden. Ein Teil dieser Differenz beruht wahrscheinlich auf Unterschieden bei der Nierenfunktion zwischen den beiden Altersgruppen. Eine Dosisanpassung aufgrund des Alters wird nicht empfohlen, ausser bei Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung (s. «Dosierung/Anwendung»).
Kinder und Jugendliche
In den pädiatrischen, unter «Klinische Wirksamkeit» beschriebenen Studien waren die Famciclovir-Dosen basierend auf dem Körpergewicht des Patienten und wurden gewählt, um eine systemische Exposition ähnlich der systemischen Penciclovir-Exposition zu gewährleisten, die bei Erwachsenen nach Verabreichung von 500 mg Famciclovir beobachtet wurde. Basierend auf den Pharmakokinetik-Daten, die mit diesen Dosen in Kindern beobachtet wurden, wurde ein neuer Gewichts-basierter Dosierungs-Algorithmus erstellt und in den Mehrfachdosis-Sicherheitsstudien bei Patienten zwischen 1 und ≤12 Jahren verwendet. Es wurden keine Pharmakokinetik-Daten mit dem revidierten Gewichts-basierten Dosierungs-Algorithmus erhoben.
Geschlecht
Über geringe Unterschiede bei der renalen Clearance von Penciclovir zwischen Frauen und Männern wurde berichtet; diese wurden dem geschlechtsspezifischen Unterschied der Nierenfunktion zugerechnet. Eine Dosisanpassung aufgrund des Geschlechts wird nicht empfohlen.
Ethnik
Zwischen kaukasischen und schwarzen Probanden fanden sich keine Unterschiede in der Pharmakokinetik von Penciclovir.
Nierenfunktionsstörungen
Die Elimination von Penciclovir nimmt bei Verminderung der Nierenfunktion ab.
Die apparente Plasma-Clearance, die renale Clearance und die Plasma-Eliminationsgeschwindigkeitskonstante von Penciclovir nahm nach einer Einzeldosis wie auch nach Mehrfachgabe linear mit der Verminderung der Nierenfunktion ab,. Für Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung ist deshalb eine Dosisanpassung notwendig (s. «Dosierung/Anwendung»).
Leberfunktionsstörungen
Eine leichte bis moderate Einschränkung der Leberfunktion hatte keine Auswirkung auf das Ausmass der systemischen Verfügbarkeit von Penciclovir nach Verabreichung von Famciclovir. Eine Dosisanpassung wird deshalb in dieser Situation nicht empfohlen (s. «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Pharmakokinetik von Penciclovir wurde bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz nicht untersucht. In solchen Patienten könnte die Umwandlung von Famciclovir zu Penciclovir beeinträchtigt sein; niedrigere Plasmakonzentrationen von Penciclovir und somit geringere Wirksamkeit von Famciclovir können möglicherweise die Folge sein (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Präklinische Daten

Karzinogenität
Zweijährige orale Karzinogenitätsstudien wurden bei Mäusen und Ratten durchgeführt. Mit der maximal tolerierten Dosis von 600 mg/kg/d wurde bei weiblichen Ratten eine erhöhte Inzidenz von Adenokarzinomen der Mamma beobachtet. Der Tumor tritt beim Rattenstamm, welcher für diese Studie eingesetzt wurde, häufig auf. Ein Einfluss auf die Inzidenz von Neoplasien bei männlichen Ratten behandelt mit Dosen bis zu 240 mg/kg/d oder von Mäusen beiderlei Geschlechts bei Dosen bis zu 600 mg/kg/d wurde nicht beobachtet.
Genotoxizität
Famciclovir wurde in einer Reihe von Untersuchungen in vivo und in vitro, welche angelegt waren, um Genmutation, Chromosomenschäden und irreversible Schäden an der DNA zu erkennen, als nicht genotoxisch identifiziert. Penciclovir, wie andere Substanzen dieser Klasse, führt in vitro zu Chromosomenschäden, aber es induziert weder Genmutation in Zellsystemen, noch liegt eine Evidenz für eine erhöhte Reparation der DNA in vitro vor.
Penciclovir verursachte eine erhöhte Inzidenz von Mikronuklei in murinem Knochenmark in vivo nach intravenöser Gabe von für Knochenmark hochtoxischen Dosen (500 mg/kg und mehr), aber nicht nach oraler Gabe von 2400 und 4800 mg/kg.
Reproduktionstoxizität
Die Auswirkungen von Famciclovir auf die embryo-fetale Entwicklung bei Ratten und Kaninchen wurde untersucht mit oral verabreichten Dosen bis zu 1000 mg/kg/d (ca. 3.6-21.6-mal bzw. 1.8-10.8-mal die systemische Exposition mit Penciclovir beim Menschen, basierend auf AUC Vergleichen für die Ratte bzw. das Kaninchen) und mit intravenös verabreichten Dosen von 360 mg/kg/d bei Ratten (2–12-mal die Dosis beim Menschen basierend auf Vergleichen der Körperoberfläche (body surface area= [BSA]) oder 120 mg/kg/d bei Kaninchen (1.5-9.0-mal die Dosis beim Menschen [BSA]). Es wurden keine schädlichen Auswirkungen auf die embryo-fetale Entwicklung beobachtet. Entsprechend wurden auch keine Auswirkungen festgestellt nach intravenöser Verabreichung von Penciclovir an Ratten (80 mg/kg/d, 0.4-2.6-mal die Dosis beim Menschen [BSA]) oder Kaninchen (60 mg/kg/d, 0.7-4.2-mal die Dosis beim Menschen [BSA]). Es gibt jedoch keine entsprechenden und gut kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Weil Resultate von Untersuchungen zur Reproduktion beim Tier nicht immer übertragbar sind für die Auswirkung beim Menschen, sollte Famvir während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der Nutzen für die Patientin das Risiko für den Foetus eindeutig übersteigt.
Famciclovir hat keine negativen Wirkungen auf die Spermienzahl, die Morphologie oder die Bewegungsfähigkeit der Spermien beim Mann.
Eine Verringerung der Fertilität wurde in männlichen Ratten beobachtet, die während 10 Wochen 500 mg/kg/d Famciclovir erhielten. Es wurden keine Effekte auf die Fertilität bei weiblichen Ratten bei Dosen bis zu 1000 mg/kg/d beobachtet.
Toxizitätsprüfungen mit juvenilen Tieren
Juvenilen Ratten wurde Famciclovir täglich zu Dosen von 0, 40, 125, oder 400 mg/kg/Tag für 10 Wochen beginnend 4 Tage nach der Geburt verabreicht. Es gab keine behandlungsbedingten Todesfälle oder klinischen Beobachtungen. Die Toxizität von Famciclovir war in juvenilen Ratten im Vergleich zu den erwachsenen Tieren nicht erhöht.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Es sind keine spezifischen Inkompatibilitäten bekannt.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Famvir Filmtabletten sollen vor Feuchtigkeit geschützt und nicht über 25°C aufbewahrt werden.
Arzneimittel sollen für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden.

Zulassungsnummer

52693 (Swissmedic)

Packungen

Filmtabletten zu 125 mg: 10 [A]
Filmtabletten zu 250 mg: 15 [A]
Filmtabletten zu 500 mg: 14, 21 und 30 [A].

Zulassungsinhaberin

Atnahs Pharma Switzerland AG, Zug.

Stand der Information

August 2023

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