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Fachinformation zu Rudocain® / Rudocain® forte:Streuli Pharma AG
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Überdosierung

Arten der Überdosierung
Überdosierungen von Lokalanästhetika werden im weitesten Sinne häufig beschrieben als
·absolute Überdosierung
·relative Überdosierung, wie zum Beispiel:
·unbeabsichtigte intravasale Injektion oder
·ungewöhnlich rasche Resorption ins Kreislaufsystem oder
·verzögerter Metabolismus und verzögerte Elimination des Arzneimittels.
Im Fall einer relativen Überdosierung treten die Symptome beim Patienten in der Regel innerhalb der ersten Minuten auf, während bei absoluter Überdosierung − je nach Injektionsstelle − zu einem späteren Zeitpunkt nach der Injektion Anzeichen einer Toxizität auftreten.
Anzeichen und Symptome
Im Fall einer Überdosierung (absolut oder relativ), kann eine Erregtheit vorübergehend oder nicht vorhanden sein. Erste Anzeichen können daher Schläfrigkeit mit Übergang in Bewusstlosigkeit und Atemstillstand sein.
Verursacht durch Articain:
Die Symptome sind dosisabhängig und von zunehmendem Schweregrad im Bereich der neurologischen Manifestationen (Kopfschmerz, Erregung, Unruhe, Tremor, Verwirrtheit, Desorientiertheit, Schwindelgefühl, Stupor, Präsynkope, Synkope, Bewusstlosigkeit, tiefe ZNS-Depression, Koma, Krampfanfälle [einschliesslich tonisch-klonischer Anfälle], Sprachstörungen [z.B. Dysarthrie, Logorrhö], Schwindel, Gleichgewichtsstörungen [Ungleichgewicht]), Augenmanifestationen (Mydriasis, verschwommenes Sehen, Akkommodationsstörungen), gefolgt von vaskulärer Toxizität (Blässe [lokal, regional, allgemein]), respiratorischer Toxizität (Gähnen, Tachypnoe, Bradypnoe, Atemdepression, Atemstillstand) und schliesslich kardiovaskulärer Toxizität (Myokarddepression, Herzstillstand).
Azidosen verstärken die toxische Wirkung von Lokalanästhetika.
Verursacht durch Adrenalin:
Die Symptome sind dosisabhängig und von zunehmendem Schweregrad im Bereich der neurologischen Manifestationen (Unruhe, Erregung, Präsynkope, Synkope), gefolgt von vaskulärer Toxizität (Blässe [lokal, regional, allgemein]), respiratorischer Toxizität (Tachypnoe, Bradypnoe, Atemdepression, Apnoe [Atemstillstand]) und schliesslich kardialer Toxizität (Myokarddepression, Herzstillstand).
Behandlung
Bei Auftreten von Nebenwirkungen ist die Anwendung des Lokalanästhetikums abzubrechen.
Allgemeine Basismassnahmen:
Diagnostik (Atmung, Kreislauf, Bewusstsein), Wiederbelebung und/oder Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Atem- und Kreislauffunktionen, Verabreichung von Sauerstoff, intravenöser Zugang.
Spezielle Massnahmen:

Hypertonie

Oberkörperhochlagerung, ggf. Nifedipin sublingual

Krampfanfälle

Patienten vor Begleitverletzungen schützen, ggf. Benzodiazepine
(z.B. Diazepam i.v.)

Hypotonie

Flachlagerung, ggf. intravasale Infusion einer physiologischen Elektrolytlösung,
Vasopressoren (z.B. Etilefrin i.v.)

Bradykardie

Atropin i.v.

Anaphylaktischer
Schock

Notarzt alarmieren, inzwischen Schocklagerung, grosszügige Infusion einer physiologischen Elektrolytlösung, ggf. Adrenalin i.v., Cortison i.v., Antihistaminikum (z.B. Dimetinden i.v.)

Herz-Kreislauf-Stillstand

sofortige kardiopulmonale Reanimation, Notarzt alarmieren.

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