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Fachinformation zu Kapanol:Lipomed AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N02AA01
Wirkungsmechanismus
Morphin ist ein Phenantren-Alkaloid aus Schlafmohn (Papaver somniferum) mit opiatagonistischen Eigenschaften. Morphin zeigt eine ausgeprägte Affinität gegenüber μ-Rezeptoren und eine geringere Affinität gegenüber κ-Rezeptoren.
Opiat-Rezeptoren finden sich auf verschiedenen Ebenen des ZNS, aber auch in verschiedenen peripheren Geweben. Die analgetische und schmerzdistanzierende Wirkung wird über die im ZNS liegenden supraspinalen μ- und spinalen κ-Rezeptoren vermittelt.
Pharmakodynamik
Wirkungen auf das Zentralnervensystem
Morphin wirkt analgetisch, antitussiv, sedierend, tranquillisierend, atemdepressiv, miotisch, antidiuretisch, emetisch und antiemetisch (Späteffekt) und geringfügig Blutdruck und Herzfrequenz senkend.
Weitere pharmakologische Wirkungen
Über periphere Opioid-Rezeptoren unterstützt Morphin die analgetische Wirkung, bewirkt eine Reduktion der Motilität und Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltraktes (spastische Obstipation), Kontraktion der Sphinkteren der Gallenwege, Steigerung des Tonus der Harnblasenmuskulatur und des Blasenschliessmuskels, Verzögerung der Magenentleerung durch Pyloruskonstriktion, Hautrötung, Urtikaria und Juckreiz durch Histaminfreisetzung, bei Asthmatikern Bronchospasmus, oder hormonelle Veränderungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Klinische Wirksamkeit
Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit
In einer prospektiven, randomisierten, offenen Nichtunterlegenheitsstudie mit Cross-over-Design, an der 276 Suchtpatienten (ITT) mit Methadon-Vortherapie teilnahmen, wurde orales retardiertes Morphin mit oralem Methadon verglichen. Der primäre Endpunkt war der Anteil an positiven Urinproben bezüglich Opioid-Beikonsum pro Patient für jede der Behandlungsphasen. Der Anteil an positiven Urinproben bezüglich Opioid-Beikonsum war signifikant geringer unter der oralen Morphin-Therapie (26,6%) verglichen mit Methadon (45,4%) (Unterschied im Durchschnitt ‑18,8%, CI 95% min. ‑23,8%; max. ‑13,8%; p<0,0001, Per-Protokoll-Population (n = 157)).
Der Anteil an positiven Urinproben bezüglich Heroin-Beikonsum war unter der oralen Morphin-Therapie numerisch grösser (20,2%) verglichen mit Methadon (15,1%). Der Unterschied betrug im Durchschnitt +5,13%, der obere Grenzwert des 95% CI lag mit 8,1% noch links vom prädefinierten Grenzwert von 10%, was die Nicht-Unterlegenheit von retardiertem oralem Morphin zu Methadon belegte (Per-Protokoll-Population (n= 157)).
Während der Therapie mit retardiertem oralem Morphin wurde ein signifikant geringeres Verlangen nach Heroin beobachtet als während der Behandlung mit Methadon (p<0,0001). Die Therapie mit retardiertem oralem Morphin führte zu einer signifikant höheren Patientenzufriedenheit mit der Behandlung verglichen mit Methadon (p<0,0001).

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