Arzneimittel Klasse
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Betroffene Wirkstoffe
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Klinischer Kommentar
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Alphablocker
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Alfuzosin HCl
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Hypotension
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Antianginosa
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Ranolazin
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Mögliche schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Reaktionen
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Antiarrhythmikum
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Amiodaron, Dronedaron, Flecainid, Propafenon
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Arrhythmien
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Antimykotikum
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Voriconazol
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Gleichzeitige Einnahme von Ritonavir (400 mg zweimal täglich und mehr) und Voriconazol ist kontraindiziert aufgrund der Erniedrigung der Plasmakonzentrationen von Voriconazol und möglichen Verlustes der Wirkung
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Antibiotikum
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Fusidinsäure
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Erhöhte Plasmakonzentrationen von Fusidinsäure und Ritonavir; potenzielle Erhöhung der Fusidinsäure-assoziierten unerwünschten Wirkungen wie Hepatitis oder Knochenmarksuppression
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Substanzen gegen Krebs
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Neratinib, Apalutamid
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Es können schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Reaktionen, unter anderem Hepatotoxizität, auftreten. Apalutamid ist ein moderater bis starker CYP3A4 Induktor und dies kann zu einer geringeren Ritonavir Exposition und damit zu einem möglichen Verlust der virologischen Antwort führen. Apalutamid wird überwiegend durch CYP3A4 und CYP2C8 metabolisiert, daher kann eine gleichzeitige Anwendung mit Ritonavir zu erhöhter Apalutamid Exposition und somit zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen, unter anderem zu Krampfanfällen, führen.
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Anti-Gicht-Mittel
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Colchicin (in der Schweiz nicht zugelassen)
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Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion können schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Reaktionen auftreten.
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Antihistaminika
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Astemizol, Terfenadin (beide in der Schweiz nicht zugelassen)
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Erhöhte Plasmakonzentrationen von Astemizol und Terfenadin. Dadurch wird das Risiko schwerer Arrhythmien durch diese Arzneimittel erhöht.
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Antituberkulotika
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Rifampicin (nur bei gleichzeitiger Gabe mit Saquinavir / Ritonavir) Rifabutin (nur wenn mit Ritonavir 600 mg bid gegeben)
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Saquinavir und Ritonavir sollen nicht zusammen mit Rifampicin verabreicht werden, da das Risiko einer schweren Hepatoxizität besteht (erkennbar an erhöhten hepatischen Transaminase-Werten), wenn die drei Substanzen zusammen verabreicht werden (siehe «Interaktionen»).
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Mutterkornalkaloide
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Ergotamin, Dihydroergotamin
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Post-marketing Berichte über akuter Ergotamin Toxizität - charakterisiert durch Vasospasmen und Gewebeischämien - wurden mit der gleichzeitigen Verabreichung von Ritonavir und Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin, Methylergometrin assoziiert
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Pflanzliche Produkte
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Johanniskraut
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Gleichzeitige Verabreichung kann zu einer verminderten Ritonavir Konzentration führen und damit zu einer verminderten virologischen Antwort sowie möglicher Resistenz gegenüber Ritonavir oder Proteaseinhibitoren
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Lipidmodifizierende Substanzen
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Simvastatin
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Risiko für Myopathien sowie Rhabdomyolyse
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HMG-CoA Reduktase Inhibitoren: Inhibitoren des mikrosomalen Triglycerid-Transferproteins (MTTP)
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Lomitapid (in der Schweiz nicht zugelassen)
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Lomitapid ist ein sensitives Substrat des CYP3A4 Metabolismus. Starke CYP3A4 Inhibitoren erhöhen die Exposition annähernd um das 27-fache. Die gleichzeitige Anwendung von moderaten oder starken CYP3A4 Inhibitoren mit Lomitapid ist kontraindiziert.
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Langwirksame β-Adrenozeptor Agonisten
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Salmeterol
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Kann kardiovaskuläre Nebenwirkungen verstärken welche mit Salmeterol in Verbindung gebracht werden.
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PDE5-Inhibitoren
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Sildenafil (nur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH), Vardenafil, Avanafil
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Erhöhtes Risiko für Sildenafil-/Vardenafil-/Avanafil-assoziierte Nebenwirkungen (wie Hypotension, Synkope)
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Sedativa / Hypnotika
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Clorazepat, Diazepam, Flurazepam, Midazolam und Triazolam
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Ritonavir verursacht wahrscheinlich einen starken Anstieg dieser in hohem Masse metabolisierten Beruhigungs- und Schlafmittel, was zu extremer Sedierung und Atemlähmung führen kann.
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Antipsychotika
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Quetiapin Lurasidon
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Aufgrund der CYP3A Hemmung durch Ritonavir wird eine Konzentrationserhöhung von Quetiapin erwartet, was zu einer Quetiapin abhängigen Toxizität führen kann. Mögliche schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Reaktionen.
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