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Fachinformation zu Norvir®:AbbVie AG
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Kontraindikationen

·Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Ritonavir oder einem der Hilfsstoffe.
·Schwere Leberfunktionsstörung.
Wird Ritonavir in Kombination mit anderen Proteasehemmern angewendet, muss die Fachinformation dieser Proteasehemmer, einschliesslich deren Kontraindikationen, ebenfalls berücksichtig werden.
·Arzneimittel, welche durch CYP 3A4, 2D6 und 2C9 metabolisiert werden: Clozapin, Pethidin, Piroxicam.
·Die gleichzeitige Verabreichung von Ritonavir (in der Dosierung 600 mg zweimal täglich) mit Rifabutin ist kontraindiziert. Es resultieren erhöhte Serumkonzentrationen von Rifabutin (4-facher Anstieg) und dessen Metaboliten 25-o-Deacetyl-Rifabutin (35-facher Anstieg). Damit ist ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen verbunden, einschliesslich Arthralgien, Uveitis und Leukopenien (siehe «Interaktionen»).
·Moderate oder starke CYP3A-Induktoren können zu einer erheblichen Senkung der Plasmakonzentrationen von Ritonavir und somit auch der durch Ritonavir geboosteten Substanz führen. Da dies voraussichtlich zu einer Verringerung der therapeutischen Wirkung führt, sollten sie nicht gemeinsam mit Ritonavir angewendet werden.
Zum Einsatz von Ritonavir 100 mg zweimal täglich mit Saquinavir und Rifabutin siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen».
Tabellarische Darstellung von weiteren kontraindizierten Wirkstoffen

Arzneimittel Klasse

Betroffene Wirkstoffe

Klinischer Kommentar

Alphablocker

Alfuzosin HCl

Hypotension

Antianginosa

Ranolazin

Mögliche schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Reaktionen

Antiarrhythmikum

Amiodaron, Dronedaron, Flecainid, Propafenon

Arrhythmien

Antimykotikum

Voriconazol

Gleichzeitige Einnahme von Ritonavir (400 mg zweimal täglich und mehr) und Voriconazol ist kontraindiziert aufgrund der Erniedrigung der Plasmakonzentrationen von Voriconazol und möglichen Verlustes der Wirkung

Antibiotikum

Fusidinsäure

Erhöhte Plasmakonzentrationen von Fusidinsäure und Ritonavir; potenzielle Erhöhung der Fusidinsäure-assoziierten unerwünschten Wirkungen wie Hepatitis oder Knochenmarksuppression

Substanzen gegen Krebs

Neratinib, Apalutamid

Es können schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Reaktionen, unter anderem Hepatotoxizität, auftreten.
Apalutamid ist ein moderater bis starker CYP3A4 Induktor und dies kann zu einer geringeren Ritonavir Exposition und damit zu einem möglichen Verlust der virologischen Antwort führen. Apalutamid wird überwiegend durch CYP3A4 und CYP2C8 metabolisiert, daher kann eine gleichzeitige Anwendung mit Ritonavir zu erhöhter Apalutamid Exposition und somit zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen, unter anderem zu Krampfanfällen, führen.

Anti-Gicht-Mittel

Colchicin (in der Schweiz nicht zugelassen)

Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion können schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Reaktionen auftreten.

Antihistaminika

Astemizol, Terfenadin (beide in der Schweiz nicht zugelassen)

Erhöhte Plasmakonzentrationen von Astemizol und Terfenadin. Dadurch wird das Risiko schwerer Arrhythmien durch diese Arzneimittel erhöht.

Antituberkulotika

Rifampicin (nur bei gleichzeitiger Gabe mit Saquinavir / Ritonavir)
Rifabutin (nur wenn mit Ritonavir 600 mg bid gegeben)

Saquinavir und Ritonavir sollen nicht zusammen mit Rifampicin verabreicht werden, da das Risiko einer schweren Hepatoxizität besteht (erkennbar an erhöhten hepatischen Transaminase-Werten), wenn die drei Substanzen zusammen verabreicht werden (siehe «Interaktionen»).

Mutterkornalkaloide

Ergotamin, Dihydroergotamin

Post-marketing Berichte über akuter Ergotamin Toxizität - charakterisiert durch Vasospasmen und Gewebeischämien - wurden mit der gleichzeitigen Verabreichung von Ritonavir und Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin, Methylergometrin assoziiert

Pflanzliche Produkte

Johanniskraut

Gleichzeitige Verabreichung kann zu einer verminderten Ritonavir Konzentration führen und damit zu einer verminderten virologischen Antwort sowie möglicher Resistenz gegenüber Ritonavir oder Proteaseinhibitoren

Lipidmodifizierende Substanzen

Simvastatin

Risiko für Myopathien sowie Rhabdomyolyse

HMG-CoA Reduktase Inhibitoren:
Inhibitoren des mikrosomalen Triglycerid-Transferproteins (MTTP)

Lomitapid (in der Schweiz nicht zugelassen)

Lomitapid ist ein sensitives Substrat des CYP3A4 Metabolismus. Starke CYP3A4 Inhibitoren erhöhen die Exposition annähernd um das 27-fache. Die gleichzeitige Anwendung von moderaten oder starken CYP3A4 Inhibitoren mit Lomitapid ist kontraindiziert.

Langwirksame β-Adrenozeptor Agonisten

Salmeterol

Kann kardiovaskuläre Nebenwirkungen verstärken welche mit Salmeterol in Verbindung gebracht werden.

PDE5-Inhibitoren

Sildenafil (nur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH), Vardenafil, Avanafil

Erhöhtes Risiko für Sildenafil-/Vardenafil-/Avanafil-assoziierte Nebenwirkungen (wie Hypotension, Synkope)

Sedativa / Hypnotika

Clorazepat, Diazepam, Flurazepam, Midazolam und Triazolam

Ritonavir verursacht wahrscheinlich einen starken Anstieg dieser in hohem Masse metabolisierten Beruhigungs- und Schlafmittel, was zu extremer Sedierung und Atemlähmung führen kann.

Antipsychotika

Quetiapin
Lurasidon

Aufgrund der CYP3A Hemmung durch Ritonavir wird eine Konzentrationserhöhung von Quetiapin erwartet, was zu einer Quetiapin abhängigen Toxizität führen kann.
Mögliche schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Reaktionen.

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