PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Verabreichung wird Naratriptan rasch resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration Cmax wird bei Patienten im Migräneanfall innerhalb von ca. 4 h erreicht. Bei gesunden Probanden beträgt die Cmax nach Einnahme von 2,5 mg bei Frauen durchschnittlich 8,3 ng/ml und bei Männern 5,4 ng/ml; im Migräneanfall werden etwas tiefere Werte erreicht.
Die orale Bioverfügbarkeit beträgt bei Frauen 74 % und bei Männern 63 %. In der klinischen Anwendung ergaben sich daraus jedoch keine Unterschiede bezüglich der Wirksamkeit und Verträglichkeit. Eine geschlechtsbezogene Dosisanpassung ist daher nicht notwendig.
Distribution
Das Verteilungsvolumen beträgt 170 L. Die Plasmaproteinbindung ist gering (29 %).
Metabolismus
In vitro wird Naratriptan durch eine grosse Anzahl verschiedener Cytochrom P450 Isoenzyme abgebaut. Das Auftreten relevanter pharmakokinetischer Arzneimittelinteraktionen mit Naratriptan ist daher nicht zu erwarten (vgl. «Interaktionen»).
Elimination
Die durchschnittliche Eliminationshalbwertszeit (t½) ist 6 Stunden.
Die Clearance nach intravenöser Gabe beträgt bei Männern 470 ml/min und bei Frauen 380 ml/min. Die renale Clearance bei Männern und bei Frauen ist vergleichbar und ist mit 220 ml/min höher als die glomeruläre Filtrationsrate, was darauf hindeutet, dass Naratriptan aktiv in den Nierentubuli sezerniert wird. Naratriptan wird zum überwiegenden Teil mit dem Urin ausgeschieden. 50 % der Dosis wird in unveränderter Form und 30 % als inaktive Metaboliten im Urin wiedergefunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
In einer Studie wurde die Pharmakokinetik von Naratriptan bei älteren gesunden Probanden (n=12) mit der bei gesunden jüngeren Probanden (n=12) verglichen. Dabei wurde eine Reduktion der Clearance um 26 % festgestellt (vgl. «Dosierung/Anwendung»).
Geschlecht
Die AUC und die maximale Plasmakonzentration Cmax sind bei Männern rund 35 % geringer als bei Frauen; in der klinischen Anwendung konnte jedoch kein Unterschied bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit festgestellt werden. Eine geschlechtsbezogene Dosisanpassung ist deshalb nicht angezeigt (vgl. «Dosierung/Anwendung»).
Nierenfunktionsstörungen
Naratriptan wird überwiegend renal ausgeschieden. Die Naratriptan Plasmaspiegel können bei Patienten mit Nierenerkrankungen demzufolge erhöht sein.
In einer Studie mit niereninsuffizienten Patienten beiden Geschlechts mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 18 bis 115 ml/min (n=15) wurde eine Erhöhung der Halbwertszeit (t½) um ungefähr 80 % und eine Erniedrigung der Clearance um ca. 50 % festgestellt (vgl. «Dosierung/Anwendung»).
Leberfunktionsstörungen
Die Leber spielt bei der Ausscheidung von oral verabreichtem Naratriptan eine weniger wichtige Rolle.
In einer Studie mit leberinsuffizienten Frauen und Männern mit Child-Pugh Grad A oder B (n=8) wurde eine 40%ige Erhöhung der Halbwertszeit (t½) und eine etwa 30%ige Reduktion der Clearance beobachtet (vgl. «Dosierung/Anwendung»).
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