KontraindikationenBenylin mit Codein ist kontraindiziert bei Exazerbationen chronisch obstruktiver Atemwegserkrankungen (z.B. akuter Anfall von Bronchialasthma), hepatischer Enzephalopathie, Überempfindlichkeit gegenüber Codein oder anderen Morphinderivaten, Diphenhydramin, Azofarbstoffen sowie Acetylsalicylsäure bzw. anderen Prostaglandinsynthesehemmern (aufgrund des Azofarbstoffes E 124) oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung, des Weiteren bei Fruktose-Intoleranz (z.B. bei hereditärem Fruktose-1,6-diphosphatase-Mangel; aufgrund der Saccharose), während der Schwangerschaft und Stillzeit.
Aufgrund des Wirkstoffes Codein darf Benylin mit Codein bei Vorliegen folgender Erkrankungen bzw. Zustände nicht angewendet werden: respiratorische Insuffizienz, Lungenemphysem, mit starker Schleimabsonderung einhergehende Erkrankungen (produktiver Husten, Hypersekretionssyndrom), schwere Leber- und/oder Niereninsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, kurz nach Darmchirurgie, Opiatabhängigkeit, drohende Fehlgeburt.
Codein ist kontraindiziert bei Patienten, die bekanntermassen «ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer» sind.
Codein wird in seinen aktiven Metaboliten Morphin durch die hepatischen Isoenzyme CYP2D6 umgewandelt, von denen einige genetische Polymorphismen existieren. Patienten mit einem «ultraschnellen CYP2D6-Metabolisierer»-Phänotyp haben eine hohe CYP2D6-Aktivität, so dass toxische Serum-Level des Morphins auch bei geringen Dosen entstehen können. Diese «ultraschnellen Metabolisierer» können Symptome der Überdosierung zeigen, wie Schwindel, tiefe Sedierung, Kurzatmigkeit, Übelkeit und Erbrechen, bis hin zu einem Atem- und Herzstillstand.
Bei stillenden Müttern, die «ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer» sind und eine Codein-Therapie erhalten, ist die Gefahr von Überdosierung und Tod des Neugeborenen durch eine hohe Morphin-Serum-Konzentration gross. Daher sind Codein-haltige Arzneimittel bei stillenden Müttern kontraindiziert (siehe auch Schwangerschaft, Stillzeit).
Bei Anzeichen einer Opioid-Toxizität ist eine engmaschige Überwachung der Patienten von enormer Bedeutung.
Aufgrund des Wirkstoffes Diphenhydramin darf Benylin mit Codein des Weiteren nicht eingenommen werden bei Epilepsie, akutem Asthma bronchiale, Glaukom, Prostatahypertrophie, pyloro-duodenaler Obstruktion, Miktionsbeschwerden, Herzrhythmusstörungen (Bradykardie, QT-Syndrom), Phäochromozytom, Hyperthyreose, Hypomagnesiämie, Hypokaliämie. Gleichzeitige Behandlung und bis zwei Wochen nach Behandlungsende mit einer breiten Reihe von Stoffklassen und Arzneimitteln (cf. auch Interaktionen): Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern können, z.B. Antiarrhythmika der Klassen Ia und III, MAO-Hemmern einschliesslich Selegilin; ZNS-depressiver Wirkstoffe inklusive Natriumoxybat und Alkoholmissbrauch.
Benylin mit Codein Sirup zur Behandlung von Husten und Erkältung ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kontraindiziert aufgrund eines erhöhten Risikos, schwerwiegende und lebensbedrohliche unerwünschte Wirkungen zu erleiden.
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