Präklinische DatenAkute Toxizität
Senna
Eine akute Gabe von Sennosiden ist erst in sehr hohen oralen Dosen von > 2.0 g/kg an Maus und Ratte toxisch.
Frangula
Für Frangula existieren keine Daten zur akuten Toxizität.
Linum
Trotz seines Gehalts an cyanogenen Glykosiden sind Einzeldosen bis zu 300 g pulverisiertem Leinsamen nicht toxisch. Einzeldosen von 100 g aufgebrochenem Leinsamen führten zu keiner bedeutsamen Erhöhung des Cyanidspiegels im Blut.
Toxizität bei wiederholter Gabe
Senna
Sennoside zeigten keine spezifische Toxizität in Dosen von bis zu 500 mg/kg BW in Hunden für 4 Wochen und bis zu 100 mg/kg BW in Ratten für 6 Monate.
Chronische Toxizitätsuntersuchungen über maximal sechs Monate an Ratte und Hund sind nur für Sennoside verfügbar und zeigen keine spezifischen toxischen Effekte, auch keine neuronalen Alterationen in den intestinalen Nervenplexi.
Tierexperimentell kann durch Sennoside auch bei Langzeitapplikation hoher, diarrhoeinduzierender Dosen keine Hypokaliämie und keine Gewöhnung beobachtet werden.
Frangula
Für Frangula existieren keine Daten zur Toxizität bei wiederholter Gabe.
Linum
Mehrwöchige Einnahme von 3 x 15 g aufgebrochenem Leinsamen führte zu keiner bedeutsamen Erhöhung des Cyanidspiegels im Blut. Der Gehalt an freigesetzter Blausäure in aufgebrochenem Leinsamen liegt mehr als dreifach über jenem von ganzem Leinsamen.
Genotoxizität
Für Senna lies sich keine Genotoxizität, hingegen gewisse antimutagene Eigenschaften nachweisen.
Ein genotoxisches Risiko kann für Senna ausgeschlossen werden.
Für Linum und Frangula liegen keine Untersuchungen zu Genotoxizität vor.
Kanzerogenität
Senna ist nicht kanzerogen.
Die orale Gabe eines Sennaextraktes über 2 Jahre erwies sich in männlichen und weiblichen Ratten als nicht karzinogen.
Ein kanzerogenes Risiko kann für Senna ausgeschlossen werden.
Klinisch konnte kein erhöhtes karzinogenes Risiko durch Anthranoidlaxanzien ermittelt werden.
Für Linum und Frangula liegen keine Untersuchungen zur Kanzerogenität vor.
Reproduktionstoxizität
Orale Therapie mit Sennosiden ergab keine Hinweise auf embryolethale, teratogene oder foetotoxische Effekte in Ratten oder Kaninchen. Ebenso wenig zeigte sich ein Effekt auf die postnatale Entwicklung von jungen Ratten, auf das Aufzuchtsverhalten von Muttertieren oder die männliche und weiblich Fertilität in Ratten.
Tierexperimentelle Untersuchungen hinsichtlich postnataler Entwicklung und Fertilität liegen vollständig für Sennoside vor und sind ausnahmslos negativ. Elektromyographische Zusatzuntersuchungen zeigten keine Stimulation der Uteruskontraktionen durch Sennoside am trächtigen Tier. Ein abortives Risiko durch Senna ist nicht erkennbar. Tierexperimentell ist die Placentagängigkeit von Rhein äusserst gering.
Für Frangula und Linum fehlen entsprechende reproduktionstoxikologische Untersuchungen.
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