Unerwünschte WirkungenWie alle cholinergen Arzneimittel kann Mestinon/Mestinon retard entsprechende unerwünschte funktionelle Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem haben.
Muskarinartige Nebenwirkungen können sich in Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchkrämpfen, gesteigerter Peristaltik und Bronchialsekretion, Speichel- und Tränenfluss sowie in Bradykardie und Miosis äussern. Nikotinartige Nebenwirkungen bestehen hauptsächlich in Muskelkrämpfen, Muskelzuckungen und Muskelschwäche.
Innerhalb des Organsystems sind die unerwünschten Wirkungen nach folgenden Häufigkeitskategorien aufgelistet:
«Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1000), «selten» (<1/1000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden beobachtet. Ihre Häufigkeit ist allerdings nicht bekannt.
Psychiatrische Störungen
Bei Vorliegen hirnorganischer Veränderungen können unter Behandlung mit Mestinon/Mestinon retard psychopathologische Symptome bis hin zur Psychose auftreten bzw. vorbestehende Symptome verstärkt werden.
Augen
Häufigkeit unbekannt: Miosis, erhöhter Tränenfluss, Akkomodationsstörungen.
Herz-Kreislauf
Häufigkeit unbekannt: Arrhythmie (inklusive Bradykardie, Tachykardie, AV-Block), Synkope, Hypotonie (s. Überdosierung).
Atmungsorgane
Häufigkeit unbekannt: Verstärkte Bronchialsekretion in Kombination mit Bronchobstruktion.
Gastrointestinale Störungen
Häufigkeit unbekannt: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchkrämpfe, gesteigerte Peristaltik, vermehrter Speichelfluss.
Haut
Selten: Ausschlag.
Häufigkeit unbekannt: Hyperhydrosis.
Wie andere bromhaltige Arzneimittel kann Mestinon/Mestinon retard in seltenen Fällen zu Exanthemen führen, die in der Regel nach Absetzen rasch verschwinden. Die weitere Anwendung von Mestinon/Mestinon retard oder anderen bromhaltigen Präparaten ist dann kontraindiziert.
Muskelskelettsystem
Häufigkeit unbekannt: Erhöhte Muskelschwäche, Muskelzuckungen Tremor und Muskelkrämpfeverminderter Muskeltonus.
Nieren und Harnwege
Häufigkeit unbekannt: Verstärkter Harndrang.
Da die Symptome Zeichen einer cholinergen Krise sein können, sollte der behandelnde Arzt unverzüglich zu Rate gezogen werden, damit die Ursache der Erscheinungen abgeklärt werden kann (s. «Überdosierung»).
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