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Fachinformation zu Aminophyllin Amino:Amino AG, Fabrikation pharmazeutischer und chemischer Produkte
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Pharmakokinetik

Die chemische Bindung des Theophyllins in Form von Salzen, wie Theophyllin-Ethylendiamin, hat keinen Einfluss auf seine Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit. Theophyllin-Ethylendiamin dissoziiert in wässrigen Lösungen zu Theophyllin und Ethylendiamin.
Distribution
Theophyllin wird unabhängig von der Konzentration zu ca. 60% an Plasmaprotein gebunden (bei Neugeborenen und Erwachsenen mit Leberinsuffizienz ca. 40%). Das Verteilungsvolumen von Theophyllin beträgt ca. 0,5 l/kg. Aufgrund der relativ hohen Eiweissbindung des Theophyllins (ca. 60%) stellen Blut, Extrazellulärflüssigkeit und Muskelgewebe den primären Verteilungsraum für Theophyllin dar. Eine Anreicherung von Theophyllin in anderen Geweben ist nach heutigem Erkenntnisstand nicht anzunehmen.
Aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften von Theopyllin ist eine Penetration der Blut-Hirnschranke zu erwarten.
Theophyllin ist plazentagängig Mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft kann das Verteilungsvolumen von Theophyllin ansteigen, die Plasmaproteinbindung und die Clearance abnehmen, was eine Dosisreduzierung zur Vermeidung unerwünschter Wirkungen notwendig machen kann.
Theophyllin geht verzögert in die Muttermilch über. Der Milch/Plasma-Quotient variiert zwischen 0,6 und 0,9. Da die Halbwertszeit beim Säugling länger ist als beim Erwachsenen, kann eine Theophyllinakkumulation in Abhängigkeit der Stillfrequenz resultieren.
Metabolismus (aktive und inaktive Metaboliten)
Die Metabolisierung von Theophyllin erfolgt hauptsächlich durch mikrosomale Leber-Enzyme (CYP1A2 und in geringem Masse CYP2E1). Die Ausscheidung verläuft im Wesentlichen über die Nieren, wobei ca. 8% in 3-Methylxanthin, und ca. 16% als 1-Methylharnsäure eliminiert werden. 3-Methylxanthin besitzt 20–50% der Wirksamkeit von Theophyllin.
Die Theophyllin-Metabolisierung schwankt beträchtlich interindividuell, so dass Clearance, Serumkonzentration und Eliminationshalbwertszeiten erheblich variieren.
Elimination
Die Elimination von Theophyllin erfolgt durch Biotransformation in der Leber und renale Exkretion. Beim Erwachsenen werden etwa 10% der Substanz unverändert im Harn ausgeschieden.
Beim Neugeborenen werden hingegen ca. 50% unverändert und erhebliche Teile in Form von Coffein eliminiert.
Die Plasma-Halbwertszeit von Theophyllin zeigt grosse Unterschiede. Sie beträgt bei nichtrauchenden, ansonsten gesunden, erwachsenen Asthmatikern 7–9 Stunden, bei Rauchern 4–5 Stunden, bei Kindern 3–5 Stunden und kann bei Frühgeborenen und Patienten mit Lungenerkrankungen, Herzinsufizienz oder Lebererkrankungen mehr als 24 Stunden betragen.
Die Clearance beim gesunden Erwachsenen beträgt ca. 0,65 ml/kg/min. Entscheidender Parameter für die biologische Halbwertszeit ist die Theophyllin-Clearance. Diese kann durch zahlreiche individuelle Faktoren beeinflusst werden (Tab. 1 und 2). Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Theophyllin-Clearance sind Alter, Körpergewicht, Ernährung, Rauchgewohnheiten, Einnahme anderer Arzneimittel, sowie Erkrankungen von Herz, Lunge, Leber und Niere.
Die Eliminationsgeschwindigkeit ist ferner dosisabhängig, so dass bei hohen Serumkonzentrationen schon geringe Dosiserhöhungen einen überproportionalen Anstieg des Theophyllin-Spiegels infolge reduzierter Clearance verursachen können.
Tab. 1. Beeinflussung der Theophyllin-Clearance

Faktoren    Clearance erhöht    Clearance erniedrigt
Alter       ½–16 Jahre          >40 Jahre, Früh-    
                                geborene + Säuglinge
Gewicht     –                   Obesität            
Ernährung   proteinreich,       kohlenhydratreich   
            kohlenhydratarm,    methylxanthinhaltig 
            auf Holzkohle                           
            gegrilltes Fleisch                      
Pharmaka    Carbamazepin        Allopurinol         
            Phenobarbital       Beta-Blocker        
            Phenytoin           Calcium-Antagonisten
            Primidon            Chinolone           
            Rifampicin          Cimetidin           
            Sulfinpyridin       Ciprofloxazin       
                                Enoxacin            
                                Erythromycin        
                                Interferon          
                                Isonikotinsäure-    
                                hydrazid            
                                Isoprenalin         
                                Lithiumcarbonat     
                                Orale Kontrazeptiva 
                                Proproanolol        
Erkrankungen                    Leberzirrhose       
                                Herzinsuffizienz    
                                Akutes Lungenödem   
                                Chronisch-          
                                obstruktive-        
                                Lungenerkrankungen  
                                Pneumonie           
                                Hohes Lebensalter   
                                Eingeschränkte      
                                Leberfunktion       
                                Virusinfektionen    
                                Schwerer Sauerstoff-
                                mangel              

Die Liste der oben aufgeführten Arzneimittel hat Beispielcharakter und ist nicht abschliessend (weitergehende Informationen siehe Punkt «Interaktionen»).
Tab. 2. Mittlere Clearancewerte verschiedener Patientengruppen

Personengruppe                         Clearance    
                                       (ml/kg*h)    
Unter 20-Jährige                       91,1 (± 28,1)
20- bis 40-jährige Nichtraucher        51,7 (± 18,2)
20- bis 40-jährige Raucher             67,3 (± 28,4)
Über 40-Jährige, ohne Herz- und        54,3 (± 23,4)
Leberinsuffizienz                                   
Über 40-Jährige, mit Herzinsuffizienz  33,8 (± 15,2)
Patienten mit schwerer                 32,0         
Atemwegsobstruktion                                 
Über 40-Jährige mit Leberzirrhose,     22,4 (± 10,5)
Alkoholiker                                         
Patienten mit schwerer Pneumonie       12,6         

Elimination bei eingeschränkter Nierenfunktion
Nur etwa 7–13% Theophyllin werden unverändert renal ausgeschieden. Bei leichter Niereninsuffizienz ist daher keine Dosisanpassung notwendig.
Elimination bei eingeschränkter Leberfunktion
Einschränkungen der Leberfunktion jeglicher Art haben einen erheblichen Einfluss auf die Elimination von Theophyllin. Bei Patienten mit Leberzirrhose kann die Halbwertszeit bis zu 30 Std. betragen.
Die Dosierung ist in diesen Fällen streng am klinischen und laborchemischen Befunde zu orientieren.
Kinetik in anderen besonderen klinischen Situationen
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, schwerem Sauerstoffmangel, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Influenza, fraglich nach Grippeschutzimpfung) sowie bei höherem Lebensalter ist die Theophyllinausscheidung sehr häufig verlangsamt.

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