Unerwünschte WirkungenDie Sicherheit von als intrathekale Dauerinfusion verabreichtem Ziconotid wurde an über 1’400 Patienten beurteilt, die in Studien zu akuten und chronischen Schmerzen teilnahmen. Die Dauer der Behandlung reichte von einer einstündigen Bolusinfusion zur Daueranwendung über mehr als 6 Jahre. Die mittlere Expositionszeit betrug 43 Tage. Die Infusionsdosis reichte von 0,03–912 µg/Tag, mit einer medianen Enddosis von 7,2 µg/Tag.
In klinischen Studien kam es bei 88% der Patienten zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs). Die in klinischen Langzeitstudien am häufigsten berichteten UAWs waren Schwindel (42%), Übelkeit (30%), Nystagmus (23%), Verwirrung (25%), Gangabnormalitäten (16%), Gedächtnisstörungen (13%), Verschwommensehen (14%), Kopfschmerzen (12%), Asthenie (13%), Erbrechen (11%) und Somnolenz (10%). Die meisten UAWs waren leicht bis mittelschwer und klangen mit der Zeit ab.
Soweit nicht anders vermerkt, gibt die Tabelle die Inzidenzraten der in klinischen Studien mit intrathekalem Ziconotid berichteten unerwünschten Wirkungen (Kurzzeit- und Langzeitexposition) an. Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie sind die unerwünschten Wirkungen in absteigender Häufigkeit: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1’000, <1/100), selten (≥1/10‘000, <1/1000), sehr selten (<1/10‘000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Sepsis, Meningitis
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: anaphylaktische Reaktion (aus Spontanberichten)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: verminderter Appetit, Anorexie
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Verwirrung (25%)
Häufig: Ängstlichkeit, akustische Halluzination, Schlaflosigkeit, Agitation, Desorientiertheit, Halluzination, visuelle Halluzination, Depression, Paranoia, Reizbarkeit, Depression verschlimmert, Nervosität, Affektlabilität, Veränderungen der mentalen Verfassung, Angstzustände verschlimmert, Verwirrung verschlimmert
Gelegentlich: Delirium, psychotische Störungen, suizidale Ideation, Suizidversuch, Gedankenblockade, abnorme Träume, Aggressivität
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schwindel (42%), Nystagmus (23%), Gedächtnisstörungen (13%), Kopfschmerzen (12%), Somnolenz (10%)
Häufig: Dysarthrie, Amnesie, Dysgeusie, Tremor, Gleichgewichtsstörung, Ataxie, Aphasie, Gefühl von Brennen, Sedierung, Parästhesie, Hypoästhesie, Aufmerksamkeitsstörung, Sprachstörungen, Areflexie, Koordinationsstörung, Lageschwindel, kognitive Störungen, Hyperästhesie, Hyporeflexie, Ageusie, vermindertes Bewusstsein, Dysästhesie, Parosmie, mentale Beeinträchtigung
Gelegentlich: Inkohärenz, Bewusstlosigkeit, Koma, Stupor, Konvulsionen, Schlaganfall, Enzephalopathie
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Verschwommensehen (14%)
Häufig: Doppeltsehen, Sehstörungen, Photophobie
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Schwindel, Tinnitus
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Vorhofflimmern
Gefässerkrankungen
Häufig: orthostatische Hypotonie, Hypotonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Dyspnoe
Gelegentlich: Atemnot
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit (30%), Erbrechen (11%)
Häufig: Diarrhö, Mundtrockenheit, Obstipation, Übelkeit verschlimmert, Oberbauchschmerzen
Gelegentlich: Dyspepsie
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Pruritus, vermehrtes Schwitzen
Gelegentlich: Hautausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Gliederschmerzen, Myalgie, Muskelspasmen, Muskelkrampf, Muskelschwäche, Arthralgie, periphere Schwellung
Gelegentlich: Rhabdomyolyse, Myositis, Rückenschmerzen, Muskelzuckungen, Nackenschmerzen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Harnstauung, Harnverhaltung, Dysurie, Harninkontinenz
Gelegentlich: akutes Nierenversagen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Gangabnormalitäten (16%), Asthenie (13%)
Häufig: Müdigkeit, Fieber, Lethargie, peripheres Ödem, Rigor, Sturz, Brustschmerz, Kältegefühl, Schmerz, ängstliche Nervosität, Schmerz verschlimmert
Gelegentlich: Gehschwierigkeiten
Untersuchungen
Häufig: erhöhte Kreatinphosphokinase im Blut, vermindertes Gewicht
Gelegentlich: abnormes Elektrokardiogramm, erhöhte Aspartataminotransferase, erhöhte Kreatinphosphokinase MM im Blut, erhöhte Körpertemperatur
Spezielle Anmerkungen und besondere Vorsichtsmassnahmen im Hinblick auf Meningitis, Erhöhung der Kreatinkinase und unerwünschte Ereignisse auf das ZNS finden sich im Kapitel «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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