ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Timogel® UD 0,1%:THEA Pharma S.A.
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Timololum ut timololi maleas.
Hilfsstoffe
Sorbitolum, Polyalcohol vinylicus, Carbomerum 974 P, Natrii acetas trihydricus, Lysinum monohydricum, Aqua ad iniectabilia.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Senkung des Augendrucks bei folgenden Leiden:
·erhöhtem Augeninnendruck,
·chronischem Offenwinkelglaukom.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene und Kinder über 12 Jahren
Die empfohlene Dosierung beträgt 1 Tropfen Timogel UD einmal täglich, vorzugsweise morgens, in das/die kranke/n Auge/n.
Kinder unter 12 Jahren
Dieses Augengel ist nicht im Rahmen klinischer Studien an Früh- und Neugeborenen und an Kindern untersucht worden. Die Anwendung dieses Augengels wird somit für diese Patientenkategorie nicht empfohlen.
Darreichungsart
Timogel UD ist in den Bindehautsack einzuträufeln. Eine Unidosis enthält eine ausreichende Gelmenge für die Behandlung beider Augen. Vermeiden Sie den Kontakt der Tropferspitze mit dem Auge oder den Augenlidern. Nach der Anwendung die Unidosis wegwerfen.
Kombination von Timogel UD mit anderen Behandlungen
Die Kombination zweier Betablocker-Augentropfen ist nicht ratsam (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die anderen Augentropfen müssen mindestens 5 Minuten vor Timogel UD verabreicht werden. Allerdings erfordert die Normalisierung des Augendrucks durch Timogel UD manchmal einige Wochen, weshalb die Evaluation der Behandlung eine Messung des Augeninnendrucks nach einer Behandlungsperiode von ca. 3–4 Wochen einschliessen muss.
Auch in der Folge sollte der Augeninnendruck regelmässig gemessen werden, denn die Reaktion auf Timolol kann sich verändern.
Die systemische Resorption lässt sich reduzieren, indem man nach der Anwendung etwa 2 Minuten lang mit dem Finger Druck auf den Tränenkanal ausübt oder die Augenlider schliesst. Dies kann zu einer Verminderung systemischer Nebenwirkungen und zu einer Verstärkung der lokalen Wirkung beitragen.
Substitution einer früheren Behandlung
Wenn von einem anderen Antiglaukomatosum auf Timogel UD umgestellt werden muss, müssen diese Augentropfen am Ende eines vollständigen Behandlungstages abgesetzt und Timogel UD am nächsten Tag in einer Dosis von einmal täglich einem Tropfen pro krankes Auge verabreicht werden.
Wenn Timogel UD mehrere kombinierte Antiglaukomatosa ersetzen soll, soll jeweils nur ein Medikament aufs Mal abgesetzt werden.
Bei der Substitution eines Antiglaukomatosums, das kein Betablocker ist, mit dem vorherigen Medikament fortfahren und zusätzlich einmal täglich einen Tropfen Timogel UD in das/die kranke/n Auge/n einträufeln. Am darauf folgenden Tag das frühere Medikament vollständig absetzen.
Bei der Substitution miotischer Augentropfen durch Timogel UD kann sich eine Refraktionsprüfung als notwendig erweisen, wenn die Wirkungen der Miotika ausbleiben.
Vor allem zu Beginn der Behandlung soll die ärztliche Verschreibung mit der Kontrolle des Augeninnendrucks einhergehen.

Kontraindikationen

Die Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen bei der Anwendung von Betablockern, die auf systemischem Wege verabreicht werden, sind im Auge zu behalten, obschon ihre systemischen Wirkungen nach Instillation in das Auge nur in Ausnahmefällen zu beobachten sind.
Timogel ist kontraindiziert bei Patienten mit:
·reaktiver Atemwegserkrankung einschliesslich Bronchialasthma, anamnestisch bekanntem Bronchialasthma oder schwerer chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit.
·Sinusbradykardie, Sick-Sinus-Syndrom, sinuatrialem Block, atrioventrikulärem Block zweiten oder dritten Grades ohne Schrittmacherkontrolle.
·manifester Herzinsuffizienz, kardiogenem Schock.
·Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff (Timololmaleat) oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Wie andere topisch am Auge angewendete Wirkstoffe wird auch Timololmaleat systemisch resorbiert. Daher können die gleichen unerwünschten Wirkungen wie bei seiner systemischen Anwendung auftreten, einschliesslich kardiovaskulärer und pulmonaler.
Die Inzidenz systemischer Nebenwirkungen ist bei Einträufelung ins Auge tiefer als bei systemischer Anwendung. Zur Reduktion der systemischen Resorption siehe «Dosierung/Anwendung».
In Fällen, wo Timogel UD zur Senkung des Augeninnendrucks bei Patienten mit Engwinkelglaukom verabreicht wird, ist zusätzlich ein Miotikum zu verabreichen. Bei diesen Patienten ist nämlich das unmittelbare Behandlungsziel die Wiedereröffnung des Winkels, was die Anwendung eines Miotikums zur Pupillenkonstriktion erfordert, da Timololmaleat keine oder eine geringe Wirkung auf die Pupille hat.
Wird Timogel UD Patienten verschrieben, die mit Betablockern p.o. behandelt werden, ist auf eine mögliche additive Wirkung auf den Augeninnendruck oder auf die unerwünschten Wirkungen der Betablocker zu achten.
Herzerkrankungen:
Bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen (z.B. koronare Herzkrankheit, Prinzmetal-Angina und Herzinsuffizienz) und Hypotonie soll die Therapie mit Betablockern kritisch beurteilt und eine Behandlung mit anderen Wirkstoffen erwogen werden. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen sind auf Anzeichen einer Verschlechterung der Erkrankung und auf Nebenwirkungen zu überwachen.
Aufgrund ihrer negativ dromotropen Wirkung dürfen Betablocker an Patienten mit AV-Block ersten Grades nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Die Kombination von 2 Betablocker-Augentropfen ist nicht ratsam.
Jegliche Herzinsuffizienz muss vorschriftsgemäss kontrolliert werden, bevor eine Behandlung mit Timogel UD aufgenommen wird. Bei Patienten mit anamnestisch bekannten schweren Kardiomyopathien sind das Auftreten von Anzeichen einer Herzinsuffizienz und die Pulsfrequenz zu überwachen.
Timogel UD ist bei Patienten mit leichter oder mässiger chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) mit Vorsicht anzuwenden und nur dann, wenn der mögliche Nutzen das mögliche Risiko überwiegt.
Hypoglykämie/Diabetes:
Betablocker sind mit Vorsicht bei Patienten anzuwenden, die spontane Hypoglykämien entwickeln, oder bei Patienten mit labilem Diabetes, da Betablocker die Anzeichen und Symptome einer akuten Hypoglykämie maskieren können.
Beta-Blocker können auch die Anzeichen einer Hyperthyreose maskieren.
Erkrankungen der Hornhaut:
Ophthalmologika, welche Betablocker enthalten, können Trockenheit der Augen hervorrufen. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Erkrankungen der Hornhaut.
Andere Betablocker:
Bei Patienten, welche bereits systemisch mit einem Betablocker behandelt werden, können bei zusätzlicher Anwendung von Timolol die Wirkung auf den Augeninnendruck oder die bekannten Wirkungen systemischer Betablocker verstärkt werden. Das Ansprechen dieser Patienten sollte engmaschig überwacht werden. Die Anwendung von zwei topischen beta-adrenerg blockierenden Substanzen wird nicht empfohlen (siehe Rubrik «Interaktionen»).
Anaphylaktische Reaktionen:
Während der Behandlung mit Betablockern können Patienten mit einer aus der Anamnese bekannten Atopie oder schweren anaphylaktischen Reaktion auf verschiedene Allergene stärker auf die wiederholte Exposition gegenüber diesen Allergenen reagieren. Diese Patienten sprechen unter Umständen nicht auf die Adrenalindosis an, die üblicherweise zur Behandlung anaphylaktischer Reaktionen angewendet wird.
Netzhautablösung:
Über Netzhautablösungen wurde infolge der Anwendung von Therapeutika zur Senkung der Kammerwasserbildung (z.B. Timolol, Acetazolamid) nach Filtrationseingriffen berichtet.
Allgemeinanästhesie:
Betablocker-enthaltende Augentropfen können die Wirkungen beta-adrenerger Agonisten, wie z.B. Adrenalin, hemmen. Die Anästhesistin bzw. der Anästhesist sollte darüber informiert werden, dass die Patientin resp. der Patient mit Timololmaleat behandelt wird.
Besondere Hinweise für Kontaktlinsenträger
Timogel UD ist bei Kontaktlinsenträgern nicht untersucht worden und soll deshalb nicht gleichzeitig mit diesen verwendet werden.

Interaktionen

Mit Timolol wurden keine spezifischen Interaktionsstudien durchgeführt.
Obschon die in die systemische Blutzirkulation übertretenden Mengen nach Augeninstillation gering sind, besteht das Risiko medikamentöser Interaktionen.
Zu berücksichtigen sind die Interaktionen, wie sie mit Betablockern beobachtet werden, wenn diese auf systemischem Weg verabreicht werden. Betablocker p.o. können die nach Absetzen von Clonidin erneut auftretende Hypertonie verschlimmern.
1. Andere Augentropfen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit adrenalinhaltigen Augentropfen (Mydriaserisiko) ist eine ophthalmologische Überwachung erforderlich.
2. Andere Arzneimittel
Bei gleichzeitiger Anwendung von ophthalmischen Betablocker-haltigen Lösungen und oral angewendeten Kalziumantagonisten, beta-adrenergen Blockern, Antiarrhythmika (einschliesslich Amiodaron), Digitalis-Glykosiden, Parasympathomimetika und Guanethidin besteht die Gefahr additiver Wirkungen, sodass in der Folge Hypotonie und/oder Bradykardie verstärkt auftreten können.
Wenn Timogel gleichzeitig mit einem oralen Kalziumantagonisten, einem Betablocker oder einem katecholaminfreisetzenden Mittel (z.B. Reserpin) verabreicht wird, sind additive Wirkungen möglich und es kann zu einer Hypotonie und/oder einer ausgeprägten Bradykardie kommen.
Bei einer Behandlung mit Chinidin wurde, wahrscheinlich aufgrund einer Hemmung des Timolol-Metabolismus durch das Enzym P-450 (CYP-2D6), eine Verminderung der Herzfrequenz festgestellt.
Über eine verstärkte systemische beta-adrenerge Blockade (z.B. erniedrigte Herzfrequenz, Depression) wurde bei gleichzeitiger Anwendung von CYP2D6-Inhibitoren (z.B. Chinidin, Fluoxetin, Paroxetin) und Timolol berichtet.
Eine Verlängerung der AV-Reizleitungszeit wurde bei gleichzeitiger Verwendung von Betablockern und Digitalispräparaten in Kombination mit Diltiazem oder Verapamil festgestellt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es fehlen klinische Daten zur Anwendung bei Schwangeren. Tierstudien haben weder eine direkte noch eine indirekte toxische Wirkung auf die Schwangerschaft, die embryonale und die fetale Entwicklung aufgezeigt.
Obschon bis jetzt in der klinischen Praxis über keine teratogene Wirkung berichtet wurde und die Ergebnisse von kontrollierten Prospektivstudien mit einigen Betablockern keine Hinweise auf Missbildungen bei Geburt lieferten, ist das potenzielle Risiko für den Menschen nicht bekannt. Bei Anwendung während der Schwangerschaft ist somit Vorsicht geboten.
Beim Neugeborenen einer behandelten Mutter bleibt die betablockierende Wirkung mehrere Tage nach der Geburt bestehen und kann sich in einer Bradykardie, Atemnot, Hypoglykämie manifestieren; meistens aber ist diese Remanenz ohne klinische Folge.
Durch Reduktion der kardiovaskulären Kompensationsreaktionen kann es indessen zu einem Herzversagen kommen, die eine Hospitalisation auf der Intensivpflegestation erfordert (vgl. Überdosierung), wobei Fülllösungen vermieden werden sollten (Risiko eines akuten Lungenödems).
Im Falle einer Behandlung bis zur Geburt empfiehlt sich eine sorgfältige Überwachung des Neugeborenen (Herzfrequenz und Blutzuckerspiegel während den ersten 3–5 Lebenstagen).
Stillen
Timolol wird in die Muttermilch ausgeschieden. Bei gestillten Säuglingen kann es schwere unerwünschte Wirkungen verursachen. Es muss somit zwischen Abstillen und Abbrechen der Behandlung unter Berücksichtigung des Nutzens der Therapie für die Mutter gewählt werden.
Fertilität
In tierexperimentellen Studien wurden keinerlei Wirkungen von Timololmaleat auf die Fertilität festgestellt (siehe Rubrik «Präklinische Daten»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Nach der Instillation kann die Sicht während einiger Minuten verschwommen sein. In diesem Fall muss dem Patienten empfohlen werden, nicht Auto zu fahren und keine Maschinen zu benutzen, bis die Sicht sich wieder normalisiert hat.

Unerwünschte Wirkungen

Wie andere topische Augenpräparate kann dieses Medikament in die systemische Zirkulation aufgenommen werden.
Seine topische Verabreichung kann dieselben unerwünschten Wirkungen erzeugen wie die systemischen Betablocker.
Nach Applikation des Timolol-Augengels sind respiratorische Reaktionen festgestellt worden, von denen einige bei Asthmatikern zum Tod durch Bronchospasmus geführt haben, sowie kardiale Reaktionen, die bei herzinsuffizienten Patienten selten tödlich verliefen.
Über die nachstehenden unerwünschten Wirkungen, wie sie nach Verabreichung von Timolol-Augengel aufgetreten sind, ist entweder im Rahmen von klinischen Studien oder nach der Markteinführung berichtet worden.
Augenerkrankungen: Augenirritationen (einschl. Brennen, Kribbeln, Tränenfluss und Rötung), Konjunktivitis, Blepharitis, Keratitis, verschwommenes Sehen, verminderte Hornhautsensibilität und trockenes Auge, Hornhauterosion, Sehstörungen, einschl. Refraktionsveränderungen (in einigen Fällen nach Absetzen der Miotika-Behandlung), Diplopie, Ptosis, Netzhautablösung nach Filtrationschirurgie (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Tinnitus.
Herzerkrankungen: Bradykardie, Thoraxschmerzen, Ödem, Arrhythmie, Herzblock, kongestive Herzinsuffizienz, Palpitationen, Herzstillstand, Herzinsuffizienz, Claudicatio.
Gefässerkrankungen: arterielle Hypotonie, Raynaud-Syndrom, kalte Hände und Füsse.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Bronchospasmus (vor allem bei Patienten mit vorbestehenden bronchospastischen Störungen), Ateminsuffizienz, Dyspnoe, Husten.
Erkrankungen des Nervensystems: Synkope, zerebrovaskulärer Insult, zerebrale Ischämie, vermehrte Anzeichen und Symptome einer schweren Myasthenie, Kopfschmerzen, Parästhesie, Schwindelanfälle.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Alopezie, psoriasiforme Hauteruptionen oder Exazerbation einer Psoriasis, Ausschlag.
Psychiatrische Erkrankungen: Depression, Schlaflosigkeit, Albträume, Gedächtnisverlust, Halluzinationen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Dysgeusie, Nausea, Diarrhöen, Dyspepsie, Mundtrockenheit, abdominale Schmerzen, Erbrechen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Libidoverlust, Peyronie-Krankheit (IPP), sexuelle Funktionsstörung, Impotenz.
Erkrankungen des Immunsystems: Lupus systemicus erythematosus, Urtikaria, lokale und generalisierte Hauteruptionen, Anzeichen und Symptome allergischer Reaktionen einschl. Anaphylaxie, Angioödem, Pruritus, anaphylaktische Reaktionen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Müdigkeit, Schwäche.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Hypoglykämie.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Myalgie.
Potenzielle unerwünschte Wirkungen: Die in der klinischen Praxis bei oraler Verabreichung von Timololmaleat beobachteten unerwünschten Wirkungen können als potenzielle unerwünschte Wirkungen von ophthalmischem Timololmaleat betrachtet werden.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es liegen keine für dieses Präparat spezifischen Angaben vor. Die im Verlauf einer Betablocker-Überdosierung am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind symptomatische Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmen und akute Herzinsuffizienz.
Im Falle einer Überdosierung sollten die folgenden Massnahmen in Betracht gezogen werden:
1.Nach oraler Einnahme des Präparats: Gabe von Aktivkohle. Studien haben gezeigt, dass Timololmaleat nicht durch Hämodialyse aus dem Blutkreislauf entfernt werden kann.
2.Symptomatische Bradykardie: Intravenöse Verabreichung von Atropinsulfat 0,25 bis 2 mg zur Induktion einer Vagus-Blockade. Falls die Bradykardie weiterhin besteht, vorsichtige intravenöse Verabreichung von Isoprenalinhydrochlorid. Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine Schrittmachertherapie erwogen werden.
3.Hypotonie: Gabe eines Sympathomimetikums wie Dopamin, Dobutamin oder Noradrenalin. In therapierefraktären Fällen hat sich die Anwendung von Glucagonhydrochlorid als nützlich erwiesen.
4.Bronchospasmus: Gabe von Isoprenalinhydrochlorid. Gleichzeitige Behandlung mit Aminophyllin kann erwogen werden.
5.Akute Herzinsuffizienz: Die übliche Therapie mit Digitalis, Diuretika und Sauerstoff ist unverzüglich einzuleiten. In therapierefraktären Fällen wird die intravenöse Verabreichung von Aminophyllin empfohlen, bei Bedarf gefolgt von Glucagonhydrochlorid, welches sich als nützlich erwiesen hat.
Herzblock: Gabe von Isoprenalinhydrochlorid oder Verwendung eines Herzschrittmachers.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
S01ED01
Wirkungsmechanismus
Der genaue Wirkungsmechanismus, der bei Timolol den Augeninnendruck senkt, ist noch nicht geklärt. Die mittels Fluoreszein und Tonographie durchgeführten Untersuchungen lassen vermuten, dass diese Senkung in erster Linie auf einen Rückgang der Kammerwasserproduktion zurückzuführen sein könnte. Andere Versuche haben indessen gezeigt, dass das Augengel den Kammerwasserabfluss leicht erhöht.
Pharmakodynamik
Auf systemischer Ebene zeichnet sich Timolol durch drei pharmakologische Eigenschaften aus:
·nicht kardioselektiver Betablocker,
·Fehlen einer partiellen agonistischen Wirkung (oder Fehlen einer intrinsischen sympathomimetischen Wirkung [ISA]),
·membranstabilisierende Wirkung (lokales oder chinidinähnliches Anästhetikum) nicht signifikant.
Auf Augenebene senkt Timololmaleat als Augengel den Augeninnendruck, unabhängig davon, ob dieser in Verbindung mit einem Glaukom steht oder nicht. Seine Wirkung manifestiert sich ca. 20 Minuten nach Instillation, erreicht sein Maximum in 1–2 Stunden und hält auch noch nach 24 Stunden an.
Klinische Wirksamkeit
Die augendrucksenkende Wirkung ist zeitlich stabil: die Wirkung kann während eines Jahres konstant bleiben. Allerdings ist eine Abnahme der Sensibilität gegenüber Timololmaleat, insbesondere nach längerer Behandlung, möglich.
Es kommt praktisch zu keiner Veränderung des Pupillendurchmessers oder der Akkommodation.

Pharmakokinetik

Absorption
Nicht zutreffend.
Distribution
Nicht zutreffend.
Metabolismus
Nicht zutreffend.
Elimination
Nicht zutreffend.

Präklinische Daten

Genotoxizität
Timolol besitzt weder in vivo noch in vitro eine mutagene Wirkung.
Kanzerogenität
In therapeutischen Dosen weist Timolol keinerlei tumorigene Wirkung auf.
Die an Ratten oder Mäusen durchgeführten Studien, die tumorigene Wirkungen gezeigt haben (Anstieg der Phäochromozytome in der NNR), stehen mit Dosen in Verbindung, die dem 42'000-Fachen der systemischen Exposition nach der maximalen ophthalmologischen Dosis, wie sie beim Menschen empfohlen wird, entsprechen. Bei Dosen, die dem 14'000-Fachen der systemischen Exposition entsprechen, sind solche Wirkungen nicht aufgetreten.
Reproduktionstoxizität
Reproduktions- und Fertilitätsstudien an Ratten haben keine ungünstige Wirkung auf die männliche oder weibliche Fertilität aufgezeigt.
Teratologische Studien mit Timolol an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit Dosen, die nahezu dem 7'000-Fachen einer systemischen Exposition nach der maximalen ophthalmologischen Dosis, wie sie beim Menschen empfohlen wird, entsprachen, haben keinerlei Anzeichen fetaler Missbildung aufgezeigt.
Obschon bei diesen Dosen Verzögerungen bei der Knochenbildung auftraten, liess sich keinerlei Wirkung auf die postnatale Entwicklung der Jungtiere feststellen.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Behälter nach Gebrauch fortwerfen. Offene Behälter nicht mehr benützen.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur lagern (15-25°C). Die Unidosis-Behälter in ihrer äusseren Verpackung vor Licht geschützt aufbewahren. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

57204 (Swissmedic).

Packungen

Timogel UD 0,1%, Augengel, 30 Unidosen zu 0,4 g. (B).

Zulassungsinhaberin

THEA Pharma S.A., 8200 Schaffhausen.

Stand der Information

Januar 2023

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home