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Fachinformation zu Truvada®:Gilead Sciences Switzerland Sàrl
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J05AR03
Wirkungsmechanismus
Emtricitabin ist ein Nukleosid-Analogon von Cytidin. Tenofovirdisoproxilfumarat wird in vivo in Tenofovir umgewandelt, ein Nukleosidmonophosphat-(Nukleotid-)Analogon von Adenosinmonophosphat. Sowohl Emtricitabin als auch Tenofovir wirken spezifisch gegen das Humane Immundefizienzvirus (HIV-1 und HIV-2) sowie gegen das Hepatitis-B-Virus (HBV).
Emtricitabin und Tenofovir werden durch zelluläre Enzyme zu Emtricitabin-Triphosphat bzw. Tenofovir-Diphosphat phosphoryliert. In-vitro-Studien belegen, dass sowohl Emtricitabin als auch Tenofovir vollständig phosphoryliert werden können, wenn sie in Zellkulturen kombiniert werden. Emtricitabin-Triphosphat und Tenofovir-Diphosphat hemmen die HIV-1-Reverse Transkriptase kompetitiv und bewirken auf diese Weise einen DNA-Kettenabbruch.
Sowohl Emtricitabin-Triphosphat als auch Tenofovir-Diphosphat hemmen die DNA-Polymerasen von Säugetieren nur geringfügig. Es liegen keine Hinweise auf eine mitochondriale Toxizität in vitro oder in vivo vor.
Pharmakodynamik
Antivirale Aktivität in vitro: Bei der Kombination von Emtricitabin und Tenofovir wurde in vitro eine synergistische antivirale Aktivität beschrieben. Additive bis synergistische antivirale Effekte wurden im Rahmen von Kombinationsstudien mit Proteaseinhibitoren und mit nukleosidischen und nicht-nukleosidischen Inhibitoren der Reversen Transkriptase von HIV beobachtet.
Resistenz
In vitro: Resistenz gegenüber Emtricitabin oder Tenofovir ist in vitro und bei einigen HIV-1infizierten Patienten beschrieben worden – bei Emtricitabin aufgrund der Entwicklung einer M184V-Mutation oder M184I-Mutation an der Reversen Transkriptase und bei Tenofovir aufgrund der Entwicklung einer K65R-Mutation an der Reversen Transkriptase. Emtricitabin-resistente Viren mit der M184V/I-Mutation waren kreuzresistent gegenüber Lamivudin, blieben aber empfindlich gegenüber Didanosin, Stavudin, Tenofovir und Zidovudin. Die K65R-Mutation kann auch durch Abacavir oder Didanosin selektiert werden und vermindert die Empfindlichkeit gegenüber diesen Wirkstoffen sowie gegenüber Lamivudin, Emtricitabin und Tenofovir. Die Anwendung von Truvada bei Patienten, deren HIV-1 eine K65R-Mutation zeigt, ist zu vermeiden. Darüber hinaus wurde durch Tenofovir eine K70E-Substitution in der Reversen Transkiptase von HIV-1 selektiert. Diese führt zu einer geringfügig verminderten Empfindlichkeit gegenüber Abacavir, Emtricitabin, Lamivudin und Tenofovir.
Patienten, bei denen HIV-1 drei oder mehr Thymidin-Analoga-assoziierte Mutationen (TAMs) einschliesslich einer M41L- oder einer L210W-Mutation an der Reversen Transkriptase aufwies, zeigten eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber Tenofovirdisoproxilfumarat.
In vivo Behandlung von HIV-1: : In einer offenen, randomisierten klinischen Studie (GS-01-934) bei antiretroviral naiven Patienten wurde bei allen Patienten mit einem bestätigten HIV-RNA-Wert > 400 Kopien/ml in Woche 48, 96 oder 144 oder bei vorzeitigem Studienabbruch eine Genotypisierung der Plasma-HIV-1-Isolate durchgeführt. Die Ergebnisse in Woche 144:
·Die M184V/I-Mutation wurde bei 2 von 19 (10,5%) analysierten Virusisolaten von Patienten aus der mit Emtricitabin/Tenofovirdisoproxilfumarat/Efavirenz behandelten Gruppe und bei 10 von 29 (34,5%) analysierten Virusisolaten aus der mit Lamivudin/Zidovudin/Efavirenz behandelten Gruppe nachgewiesen (p-Wert < 0,05, Exakter Test nach Fisher zum Vergleich aller Personen der Emtricitabin/Tenofovirdisoproxilfumarat-Gruppe mit denen der Lamivudin/Zidovudin-Gruppe).
·Keines der untersuchten Viren zeigte die K65R- oder K70E-Mutation.
·Eine genotypische Resistenz gegenüber Efavirenz, hauptsächlich die K103N-Mutation, entwickelte sich bei Viren von 13 von 19 (68%) Patienten der Emtricitabin/Tenofovirdisoproxilfumarat/Efavirenz-Gruppe und bei Viren von 21 von 29 (72%) Patienten der Vergleichsgruppe.
In vivo – Prä-Expositions-Prophylaxe
Plasmaproben aus 2 klinischen Studien (iPrEx und PartnersPrEP) mit Studienteilnehmern ohne HIV-1-Infektion wurden auf 4 HIV-1-Varianten untersucht, die Aminosäuresubstitutionen exprimieren (d.h. K65R, K70E, M184V und M184I), welche potenziell zu einer Resistenz gegen Tenofovir oder Emtricitabin führen können. In der klinischen iPrEx-Studie wurden zum Zeitpunkt der Serokonversion bei Studienteilnehmern, die sich nach der Aufnahme in die Studie mit HIV-1 infizierten, keine HIV-1-Varianten nachgewiesen, die K65R, K70E, M184V oder M184I exprimierten. Bei 3 von 10 Studienteilnehmern, die zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie eine akute HIV-Infektion hatten, wurden M184I- und M184V-Mutationen des HI-Virus nachgewiesen. Davon betroffen waren 2 der 2 Studienteilnehmer in der Truvada-Gruppe und 1 von 8 Studienteilnehmern in der Placebogruppe.
In der klinischen Partners-PrEP-Studie wurden zum Zeitpunkt der Serokonversion bei Studienteilnehmern, die sich während der Studie mit HIV-1 infizierten, keine HIV-1-Varianten nachgewiesen, die K65R, K70E, M184V oder M184I exprimierten. Vierzehn Personen hatten zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie eine akute HIV-Infektion. Bei 2 von diesen wurden Resistenzmutation des HI-Virus nachgewiesen: bei 1 der 5 Teilnehmer in der Gruppe mit 245 mg Tenofovirdisoproxil die K65R-Mutation und bei 1 der 3 Teilnehmer in der Gruppe mit Truvada die M184V-Mutation (verbunden mit einer Resistenz gegen Emtricitabin).
Klinische Wirksamkeit
Behandlung einer HIV-1-Infektion
In einer offenen, randomisierten klinischen Studie (GS-01-934) erhielten antiretroviral naive HIV-1infizierte Patienten entweder einmal täglich eine Therapie mit Emtricitabin, Tenofovirdisoproxilfumarat und Efavirenz (n = 255) oder zweimal täglich eine Fixkombination aus Lamivudin und Zidovudin (Combivir) plus einmal täglich Efavirenz (n = 254). Die Patienten der Emtricitabin/Tenofovirdisoproxilfumarat-Behandlungsgruppe erhielten von Woche 96 bis Woche 144 Truvada und Efavirenz. Beide randomisierten Behandlungsgruppen zeigten zu Beginn ähnliche mediane HIV-1-RNA-Plasmakonzentrationen (5,02 und 5,00 log10 Kopien/ml) sowie CD4-Zellzahlen (233 und 241 Zellen/mm3). Der primäre Endpunkt für die Wirksamkeit in dieser Studie war das Erreichen und Beibehalten einer bestätigten HIV-1-RNA-Konzentration von < 400 Kopien/ml über 48 Wochen. Die sekundäre Analyse der Wirksamkeit über 144 Wochen schloss den Anteil an Patienten mit HIV-1-RNA-Konzentrationen < 400 oder < 50 Kopien/ml und Veränderungen des Ausgangswertes der CD4-Zellzahl mit ein.
Die 48-Wochen-Daten zum primären Endpunkt zeigten, dass die Kombination aus Emtricitabin, Tenofovirdisoproxilfumarat und Efavirenz eine überlegene antivirale Wirksamkeit im Vergleich zur Fixkombination Lamivudin und Zidovudin (Combivir) und Efavirenz aufwies (siehe Tabelle 2). Die Daten zu den sekundären Endpunkten nach 144 Wochen sind auch in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2: Daten zur Wirksamkeit nach 48 und 144 Wochen aus der Studie GS-01-934, in der Emtricitabin, Tenofovirdisoproxilfumarat und Efavirenz bei antiretroviral naiven Patienten mit HIV-1-Infektion angewendet wurde

GS-01-934
Behandlungsdauer 48 Wochen

GS-01-934
Behandlungsdauer 144 Wochen

Emtricitabin/
Tenofovirdisoproxilfumarat/
Efavirenz

Lamivudin/
Zidovudin/Efavirenz

Emtricitabin/
Tenofovirdisoproxilfumarat/
Efavirenz*

Lamivudin/
Zidovudin/Efavirenz

HIV-1-RNA
< 400 Kopien/ml
(TLOVR)

84% (206/244)

73% (177/243)

71% (161/227)

58% (133/229)

p-Wert

0,002**

0,004**

% Unterschied
(95%-KI)

11% (4% bis 19%)

13% (4% bis 22%)

HIV-1-RNA
< 50 Kopien/ml
(TLOVR)

80% (194/244)

70% (171/243)

64% (146/227)

56% (130/231)

p-Wert

0,021**

0,082**

% Unterschied
(95%-KI)

9% (2% bis 17%)

8% (-1% bis 17%)

Mittlere Änderung der CD4-Zellzahl im Vergleich zum Ausgangswert
(Zellen/mm3)

+190

+158

+312

+271

p-Wert

0,002a

0,089a

Unterschied
(95%-KI)

32 (9 bis 55)

41 (4 bis 79)

* Patienten, die mit Emtricitabin, Tenofovirdisoproxilfumarat und Efavirenz und von Woche 96 bis Woche 144 mit Truvada und Efavirenz behandelt worden waren
** Der p-Wert basiert auf dem Cochran-Mantel-Haenszel Test stratifiziert nach der ursprünglichen CD4-Zellzahl
TLOVR=Time to Loss Of Virologic Response (Zeit bis zum Verlust der virologischen Wirksamkeit)
a Van Elteren Test
Antiretroviral naive, erwachsene Patienten wurden einmal täglich mit Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat in Kombination mit Lopinavir/Ritonavir einmal oder zweimal täglich behandelt (M02-418). Nach 48 Wochen lagen die HIV-1-RNA-Werte bei 70% der Patienten, die einmal täglich Lopinavir und Ritonavir erhalten hatten, und bei 64% der Patienten, die zweimal täglich Lopinavir und Ritonavir erhalten hatten, unterhalb von 50 Kopien/ml. Der mittlere Anstieg der CD4-Zellzahl gegenüber dem Ausgangswert betrug +185 Zellen/mm³ unter Lopinavir/Ritonavir einmal täglich und +196 Zellen/mm3 unter Lopinavir/Ritonavir zweimal täglich.
Patienten mit HIV- und HBV-Koinfektion: Limitierte klinische Erfahrungen bei Patienten mit HIV- und HBV-Koinfektion weisen darauf hin, dass die Therapie mit Emtricitabin oder Tenofovirdisoproxilfumarat im Rahmen einer ART zur Kontrolle der HIV-Infektion auch zu einer Senkung des HBV-DNA-Titers führt (Senkung um 3 log10 bzw. Senkung um 4 bis 5 log10) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Prä-Expositions-Prophylaxe
Die iPrEx-Studie (CO-US-104-0288) untersuchte Truvada oder Placebo bei 2499 nicht HIV-1-infizierten Männern (oder Transgender-Frauen), die Geschlechtsverkehr mit Männern haben und als Personen mit einem hohen Risiko für eine HIV-Infektion angesehen wurden. Die Studienteilnehmer wurden über einen Zeitraum von 4237 Personenjahren nachverfolgt. Die Ausgangsmerkmale sind in der Tabelle 3 zusammengefasst.
Tabelle 3: Studienpopulation der Studie CO-US-104-0288 (iPrEx)

Placebo
(n=1248)

Truvada
(n = 1251)

Alter (J), Mittelwert (SD)

27 (8,5)

27 (8,6)

Ethnizität, N (%)

Schwarz/afroamerikanisch

97 (8)

117 (9)

Weiss

208 (17)

223 (18)

Gemischt/Sonstige

878 (70)

849 (68)

Asiatisch

65 (5)

62 (5)

Hispanisch/lateinamerikanisch, N (%)

906 (73)

900 (72)

Sexuelle Risikofaktoren zum Zeitpunkt des Screenings

Anzahl der Partner in den vorangegangenen 12 Wochen, Mittelwert (SD)

18 (43)

18 (35)

URAI in den vorangegangenen 12 Wochen, N (%)

753 (60)

732 (59)

URAI mit HIV-positivem Partner (oder mit unbekanntem Status) in den vorangegangenen 6 Monaten, N (%)

1009 (81)

992 (79)

Beteiligung an «Transactional sex» in den letzten 6 Monaten, N (%)

510 (41)

517 (41)

Bekannte HIV-positive Partner in den letzten 6 Monaten, N (%)

32 (3)

23 (2)

Syphilis-Seroreaktivität, N (%)

162/1239 (13)

164/1240 (13)

Seruminfektion mit Herpes-simplex-Virus Typ 2, N (%)

430/1243 (35)

458/1241 (37)

Nachweis von Leukozytenesterase im Urin, N (%)

22 (2)

23 (2)

URAI = unprotected receptive anal intercourse (Ungeschützter rezeptiver Analverkehr)
Die Inzidenzen einer HIV-Serokonversion insgesamt und in der Untergruppe mit berichtetem ungeschützten rezeptiven Analverkehr sind in Tabelle 4 dargestellt. Die Wirksamkeit korrelierte eng mit der Adhärenz; dies wurde in einer Fallkontrollstudie anhand des Nachweises der plasmatischen oder intrazellulären Wirkstoffspiegel bestimmt (Tabelle 5).
Tabelle 4: Wirksamkeit in der Studie CO-US-104-0288 (iPrEx)

Placebo

Truvada

p-Werta, b

Modifizierte Intention-to-Treat (mITT)-Analyse

Serokonversionen/N

83/1217

48/1224

0,002

Relative Risikoreduktion (95%-KI)b

42% (18%, 60%)

URAI in den 12 Wochen vor dem Screening, mITT-Analyse

Serokonversionen/N

72/753

34/732

0;0349

Relative Risikoreduktion (95%-KI)b

52% (28%, 68%)

a p-Werte laut Log-Rang-Test. Die p-Werte für URAI beziehen sich auf die Nullhypothese von Unterschieden bei der Wirksamkeit zwischen den Subgruppen (URAI vs. kein URAI).
b Die relative Risikoreduktion wurde für die mITT-Population berechnet, basierend auf der Serokonversion-Inzidenz, d.h. nach der Baseline auftretend und im Rahmen der ersten Visite nach Behandlung (etwa 1 Monat nach der letzten Ausgabe der Studienmedikation) erfasst.
Tabelle 5: Wirksamkeit und Adhärenz in der Studie CO-US-104-0288 (iPrEx, gematchte Fallkontrollanalyse)

Kohorte

Wirkstoff
nachgewiesen

Wirkstoff nicht
nachgewiesen

Relative
Risikoreduktion

(2-seitiges 95%-KI)
a

HIV-positive Studienteilnehmer

4 (8%)

44 (92%)

94% (78%, 99%)

HIV-negative gematchte Studienteilnehmer

63 (44%)

81 (56%)


a Die relative Risikoreduktion wurde anhand der Serokonversion-Inzidenz (nach Baseline) im Rahmen der doppelblinden Behandlungsphase und während der 8-wöchigen Verlaufsbeobachtung berechnet. Es wurden nur Proben von Studienteilnehmern ausgewertet, die randomisiert Truvada erhalten hatten, um die Tenofovirdisoproxil-DP-Wirkstoffspiegel im Plasma oder intrazellulär nachzuweisen.
In der klinischen Partners-PrEP-Studie (CO-US-104-0380) wurden Truvada, 245 mg Tenofovirdisoproxil und Placebo bei 4758 nicht HIV-1-infizierten Studienteilnehmern aus Kenia oder Uganda in serodiskordanten heterosexuellen Partnerschaften untersucht. Die Studienteilnehmer wurden über einen Zeitraum von 7830 Personenjahren nachverfolgt. Die Ausgangsmerkmale sind in der Tabelle 6 zusammengefasst.
Tabelle 6: Studienpopulation der Studie CO-US-104-0380 (Partners PrEP)

Placebo
(n = 1584)

245 mg Tenofovirdisoproxil (als Fumarat)
(n = 1584)

Truvada
(n = 1579)

Alter (J), Medianwert (Q1, Q3)

34 (28, 40)

33 (28, 39)

33 (28, 40)

Geschlecht, N (%)

Männlich

963 (61)

986 (62)

1013 (64)

Weiblich

621 (39)

598 (38)

566 (36)

Wichtige Paarmerkmale, N (%) oder Medianwert (Q1, Q3)

Verheiratet mit Studienpartner

1552 (98)

1543 (97)

1540 (98)

Jahre des Zusammenlebens mit Studienpartner

7,1 (3,0, 14,0)

7,0 (3,0, 13,5)

7,1 (3,0, 14,0)

Jahre der Kenntnis des diskordanten Status

0,4 (0,1, 2,0)

0,5 (0,1, 2,0)

0,4 (0,1, 2,0)

Die Inzidenz der HIV-Serokonversion ist in Tabelle 7 dargestellt. Die Rate der HIV-1-Serokonversion bei Männern betrug 0,24/100 Personenjahren der Truvada-Exposition und die relative Risikoreduktion betrug 84%. Bei Frauen betrug die Rate der HIV-1-Serokonversion 0,95/100 Personenjahren der Truvada-Exposition und die relative Risikoreduktion betrug 66%. Die Wirksamkeit korrelierte eng mit der Adhärenz; dies wurde anhand des Nachweises der plasmatischen oder intrazellulären Wirkstoffspiegel bestimmt. Die Wirksamkeit war besser bei Teilnehmern einer Teilstudie, die eine aktive Beratung zur Adhärenz erhielten (siehe Tabelle 8).
Tabelle 7: Wirksamkeit in der Studie CO-US-104-0380 (Partners PrEP)

Placebo

245 mg Tenofovirdisoproxil (als Fumarat)
(n = 1584)

Truvada

Serokonversionen/Na

52/1578

17/1579

13/1576

Inzidenz pro 100 Personenjahren (95%-KI)

1,99 (1,49, 2,62)

0,65 (0;38, 1,05)

0,50 (0,27, 0,85)

Relative Risikoreduktion (95%-KI)


67% (44%, 81%)

75% (55%, 87%)

a Die relative Risikoreduktion wurde für die mITT Kohorte anhand der Hazard Ratio Inzidenz (nach Baseline) berechnet.
Tabelle 8: Wirksamkeit und Adhärenz in der Studie CO-US-104-0380 (Partners PrEP)

Quantifizierung der
Studienmedikation

Anzahl mit Nachweis von
Tenofovir/Proben insgesamt (%)

Risikoeinschätzung für HIV-1-Schutz: Nachweis vs. Kein Nachweis von Tenofovir

Fall

Kohorte

Relative Risikoreduktion
(95%-KI)

p-Wert

FTC/TDF Gruppea

3/12 (25%)

375/465 (81%)

90% (56%, 98%)

0,002

TDF Gruppea

6/17 (35%)

363/437 (83%)

86% (67%, 95%)

< 0,001

Adhärenz-Teilstudie

Teilnehmer der Adhärenz-Teilstudieb

Placebo

245 mg Tenofovir disoproxil (als Fumarat)+Truvada

Relative Risikoreduktion
(95%-KI)

p-Wert

Serokonversionen/Nb

14/404 (3.5%)

0/745 (0%)

100% (87%, 100%)

< 0,001

a «Fall» = HIV-Serokonverter; «Kohorte» = 100 randomisierte Studienteilnehmer aus den Gruppen mit 245 mg Tenofovirdisoproxil und Truvada. Nur Fall- oder Kohorte-Proben von Studienteilnehmern, die randomisiert 245 mg Tenofovirdisoproxil oder Truvada zugeteilt wurden, wurden auf Tenofovir-Plasmaspiegel untersucht.
b Teilstudienteilnehmer wurden aktiv überwacht, z.B. durch unangekündigte Besuche zuhause und Überprüfung der Tablettenzahlen, und im Hinblick auf eine Verbesserung der Adhärenz beraten.

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