Gleichzeitig verabreichtes Arzneimittel
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Dosis Lopinavir/ Ritonavir
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Auswirkung auf die Arzneimittelexposition (90% Konfidenzintervall (KI))
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Klinischer Kommentar
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Cmax
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AUC
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Cmin
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Antikonvulsiva (Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin)
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--
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Antikonvulsiva induzieren die CYP3A Biotransformation und können dadurch die Lopinavir-Konzentration senken.
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Nicht empfohlen
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Rifampicin 600 mg einmal täglich
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400/100 mg zweimal täglich
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Lopinavir 0.45 (0.40, 0.51)
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Lopinavir 0.25 (0.21, 0.29)
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Lopinavir 0.01 (0.01, 0.02)
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Kontraindiziert
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800/200 mg zweimal täglich
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Lopinavir 1.02 (0.85, 1.23)
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Lopinavir 0.84 (0.64, 1.10)
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Lopinavir 0.43 (0.19, 0.96)
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400/100 mg zweimal täglich
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Lopinavir 0.93 (0.81, 1.07)
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Lopinavir 0.98 (0.81, 1.17)
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Lopinavir 1.03 (0.68, 1.56)
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Efavirenz1 600 mg einmal täglich
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500/125 mg zweimal täglich
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Lopinavir 1.12 (1.02, 1.23)
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Lopinavir 1.06 (0.96, 1.17)
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Lopinavir 0.90 (0.78, 1.04)
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Eine Dosiserhöhung von Kaletra auf 500/125 mg BID (2 Tabletten à 200/50 mg plus 1 Tablette à 100/25 mg) sollte bei gleichzeitiger Gabe von Efavirenz, Nevirapin oder Nelfinavir bei vorbehandelten Patienten, bei welchen ein vermindertes Ansprechen auf Lopinavir vermutet wird (über Krankengeschichte oder Laborbefunde), in Betracht gezogen werden.
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600/150 mg zweimal täglich
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Lopinavir 1.36 (1.28, 1.44)
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Lopinavir 1.36 (1.28, 1.44)
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Lopinavir 1.32 (1.21, 1.44)
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Die Ritonavir Plasmakonzentration wurde um etwa 56 % bis 92 % erhöht
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1
Referenz für den Vergleich ist Lopinavir/Ritonavir 400/100 mg 2x täglich ohne Efavirenz.
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Nevirapin 200 mg zweimal täglich
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400/100 mg zweimal täglich
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Lopinavir 0.81 (0.62, 1.05)
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Lopinavir 0.73 (0.53, 0.98)
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Lopinavir 0.49 (0.28, 0.74)
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Nelfinavir (in der Schweiz nicht zugelassen) 1000 mg zweimal täglich
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400/100 mg zweimal täglich
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Lopinavir 0.79 (0.70, 0.89)
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Lopinavir 0.73 (0.53, 0.98)
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Lopinavir 0.62 (0.49, 0.78)
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Tipranavir/Ritonavir 500/200 mg zweimal täglich
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400/100 mg zweimal täglich
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Lopinavir 0.53 (0.40, 0.69)
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Lopinavir 0.45 (0.32, 0.63)
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Lopinavir 0.30 (0.17, 0.51)
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Nicht empfohlen
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Johanniskraut
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--
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Serumspiegel von Lopinavir und Ritonavir können bei gleichzeitiger Anwendung von pflanzlichen Zubereitungen mit Johanniskraut (Hypericum perforatum) reduziert sein. Dies ist bedingt durch die Induktion der Enzyme des Arzneimittelmetabolismus durch Johanniskraut. Pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten, sollten daher nicht mit Lopinavir und Ritonavir kombiniert werden. Falls ein Patient bereits Johanniskraut einnimmt, muss die Einnahme von Johanniskraut beendet und, wenn möglich, die Viruslast geprüft werden. Lopinavir- und Ritonavir-Spiegel können sich erhöhen, wenn die Einnahme von Johanniskraut beendet wird. Eine Anpassung der Dosierung von Kaletra kann notwendig sein. Der Induktionseffekt kann für mindestens 2 Wochen nach dem Ende der Behandlung mit Johanniskraut andauern (siehe «Kontraindikationen»).
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Kontraindiziert
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Dexamethason
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--
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Die Konzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A- Induktion durch Dexamethason erniedrigt.
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Bei gleichzeitiger Anwendung mit Kaletra wird eine Überwachung der antiviralen Wirksamkeit empfohlen.
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Amprenavir (in der Schweiz nicht zugelassen) (750 mg zweimal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
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--
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Lopinavir ↓ 0.62
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--
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Eine Dosiserhöhung von Kaletra auf 500/125 mg BID (2 Tabletten à 200/50 mg plus 1 Tablette à 100/25 mg) sollte bei gleichzeitiger Gabe von Amprenavir bei vorbehandelten Patienten, bei welchen ein vermindertes Ansprechen auf Lopinavir vermutet wird (über Krankengeschichte oder Laborbefunde), in Betracht gezogen werden (s.o. «Dosierung/Anwendung»).
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Ritonavir (100 mg zweimal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
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Lopinavir ↑ 1.28 (0.94, 1.76)
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Lopinavir ↑ 1.46 (1.04, 2.06)
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Lopinavir ↑ 2.16 (1.29, 3.62)
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n.a.
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Boceprevir (in der Schweiz nicht zugelassen) (800 mg dreimal täglich während 6 Tagen)
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400/100 mg zweimal täglich
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Lopinavir ↓ 0.70 (0.65, 0.77)
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Lopinavir ↓ 0.66 (0.60, 0.72)
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Lopinavir ↓ 0.57 (0.49, 0.65)
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Nicht empfohlen
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Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir (in der Schweiz nicht zugelassen) (25/150/100 mg einmal täglich + 400 mg zweimal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
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Ritonavir ↑1.55 (1.16, 2.09)
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Ritonavir ↑ 2.05 (1.49, 2.81)
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Ritonavir ↑ (5.25 (3.33, 8.28)
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Nicht empfohlen
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Arzneimittel nach therapeutischem Anwendungsgebiet/Möglicher Interaktionsmechanismus
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Dosis Lopinavir/ Ritonavir (mg)
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Auswirkung auf die Arzneimittelspiegel
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Klinischer Kommentar
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Wirkstoff
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Cmax
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AUC
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Cmin
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Antiarrhythmika
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Digoxin (Einzeldosis, 0.5 mg i.v.)
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Ritonavir 300 mg alle 12 h während 3 Tagen
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↑ Digoxin
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---
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↑ 1.86
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---
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Mit Vorsicht anwenden
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systemisches Lidocain, Chinidin, Bepridil (Chinidin und Bepridil sind in der Schweiz nicht zugelassen)
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--
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Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopinavir/Ritonavir kann es zu erhöhten Plasmakonzentrationen kommen und, wenn möglich, wird eine Überwachung der therapeutischen Plasmakonzentrationen empfohlen.
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Mit Vorsicht anwenden
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Amiodaron, Dronedaron
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--
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Nicht untersucht. Konzentrationen sind möglicherweise erhöht aufgrund der CYP3A4 Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir.
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Kontraindiziert
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Alpha1-Adrenorezeptor-Antagonist
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Alfuzosin
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--
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Nicht untersucht. Aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir werden erhöhte Alfuzosin-Konzentrationen erwartet.
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Kontraindiziert
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Analgetika
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Fentanyl
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--
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Nicht untersucht. Lopinavir/Ritonavir hemmt CYP3A4, daher kann es zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Fentanyl kommen.
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Mit Vorsicht anwenden
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Methadona (Einzeldosis, 5 mg)
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500 mg alle 12 h
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↓ Methadon
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↓ 0.62 (0.54, 0.72)
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↓ 0.64 (0.48, 0.84)
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--
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Mit Vorsicht anwenden. Abhängig von der Reaktion des Patienten kann eine Erhöhung der Methadon Dosis notwendig sein wenn es gleichzeitig mit Lopinavir/ Ritonavir angewendet wird.
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Antianginöse Arzneimittel
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Ranolazin
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--
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Nicht untersucht. Aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir werden erhöhte Ranolazin-Konzentrationen erwartet.
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Kontraindiziert
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Arzneimittel gegen Krebserkrankungen
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Abemaciclib
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--
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen von Abemaciclib können erhöht sein.
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Nicht empfohlen
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Afatinib
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Ritonavir 200 mg alle 12 h/ 1 h vorher
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↑ Afatinib (Einzeldosis 20 mg)
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↑ 1.39
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↑ 1.48
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--
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Mit Vorsicht anwenden. Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Afatinib sind zu beobachten.
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Ritonavir 200 mg alle 12 h/ zusammen eingenommen
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↔ Afatinib (Einzeldosis 40 mg)
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↑ 1.04
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↑ 1.19
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--
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Ritonavir 200 mg alle 12 h/ 6h danach
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↔ Afatinib (Einzeldosis 40 mg)
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↑ 1.05
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↑ 1.11
|
--
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Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund des BCRP (Brustkrebs-Resistenzproteins/ABCG2) und der akuten P-gp-Inhibition durch Ritonavir erhöht. Das Ausmass des Anstiegs hängt vom zeitlichen Abstand der Ritonavir-Einnahme ab.
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Apalutamid
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--
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Nicht untersucht. Apalutamid kann die Kaletraexposition verringern und zu einem möglichen Verlust der virologischen Antwort führen. Zusätzlich kann die gleichzeitige Anwendung von Apalutamid und Kaletra zu einer erhöhten Apalutamid Exposition und so zu einem erhöhten Potenzial für das Vorkommen unerwünschter Wirkungen, unter anderem zu Krampfanfällen, führen.
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Kontraindiziert
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Ceritinib
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--
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A- und der P-gp-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Mit Vorsicht anwenden
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Dasatinib
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--
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen können erhöht sein, wenn diese Zytostatika zusammen mit Lopinavir/Ritonavir verabreicht werden. Die gleichzeitige Anwendung von Encorafenib oder Ivosidenib mit Lopinavir/Ritonavir kann zu einem Anstieg der Encorafenib oder Ivosidenib Exposition führen und möglicherweise zu einem erhöhten Risiko von schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen wie z.B. zu einer Verlängerung des QT Intervalls.
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Nicht empfohlen
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Encorafenib
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--
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Nicht empfohlen
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Ibrutinib
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--
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Nicht empfohlen
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Ivosidenib
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--
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Nicht empfohlen
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Neratinib
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--
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Kontraindiziert
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Nilotinib
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--
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Nicht empfohlen
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Venetoclax
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--
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Nicht empfohlen
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Vincristin
|
--
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Nicht empfohlen
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Vinblastin
|
--
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Nicht empfohlen
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Antidepressiva
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Trazodon (Einzeldosis, 50 mg)
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Ritonavir 200 mg alle 12 h, 4 Dosen
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↑ Trazodon
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↑ 1.34
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↑ 2.4
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--
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Mit Vorsicht anwenden. Eine Dosisreduktion von Trazodon sollte erwogen werden.
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Antikoagulanzien
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Rivaroxaban (Einzeldosis, 10 mg)
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Ritonavir 600 mg alle 12 h während 8 Tagen
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↑ Rivaroxaban
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↑ 1.55 (1.41, 1.69)
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↑ 2.53 (2.34, 2.74)
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--
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Nicht empfohlen
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Warfarin
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--
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Nicht untersucht. Die Warfarinkonzentration kann bei gleichzeitiger Einnahme mit Lopinavir/Ritonavir verändert sein aufgrund der CYP2C9 Induktion.
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Eine Überwachung der INR (International Normalised Ratio) wird empfohlen.
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Vorapaxar (in der Schweiz nicht zugelassen)
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--
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Nicht empfohlen
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Antikonvulsiva
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Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin
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--
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Eine gleichzeitige Verabreichung von Phenytoin und Lopinavri/Ritonavir führte zu einem moderaten Abfallen der Konzentration im Steady-State von Phenytoin. Die Phenytoin Konzentration soll überwacht werden wenn Phenytoin zusammen mit Lopinavir/Ritonavir verabreicht wird. In Kombination mit Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin darf Lopinavir/Ritonavir nicht 1x täglich dosiert werden.
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Mit Vorsicht anwenden
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Lamotrigin und Valproat
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400/100 mg zweimal täglich
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↓ Lamotrigin ↓ Valproat
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Lamotrigin: ↓ 0.54
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Lamotrigin: ↓ 0.50
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Lamotrigin: ↓ 0.44
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Mit Vorsicht anwenden
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Arzneimittel gegen Gicht
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Colchicin (in der Schweiz nicht zugelassen) (Einzeldosis)
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Ritonavir 200 mg zweimal täglich
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Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Kontraindiziert
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Antihistaminika
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Astemizol, Terfenadin
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--
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Kontraindiziert
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Antiinfektiva
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Clarithromycin
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--
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Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Einnahme mit Kaletra ist ein moderater Anstieg der Clarithromycin AUC zu erwarten.
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Mit Vorsicht anwenden
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Bedaquilin (Einzeldosis, 400 mg)
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400/100 mg zweimal täglich während 24 Tagen
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↑ Bedaquiline
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↔ 0.99 (0.89, 1.12)
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↑ 1.22 (1.11, 1.34)
|
--
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Mit Vorsicht anwenden
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Delamanid (in der Schweiz nicht zugelassen) (100 mg zweimal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
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↑ Delamanid ↑ DM-6705 (aktiver Metabolit von Delamanid)
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--
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↑ 1.22 ↑ 1.30
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--
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Mit Vorsicht anwenden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
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Ketoconazol, Itraconazol
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--
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Nicht untersucht. Ketoconazol und Itraconazolkönnen in Kombination mit Kaletra erhöhte Plasmakonzentrationen aufweisen. Hohe Dosen von Ketoconazol und Itraconazol (>200 mg/Tag) werden daher nicht empfohlen.
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Nicht empfohlen
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Fusidinsäure
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--
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Kontraindiziert
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Rifabutin (150 mg einmal täglich vs. 300 mg einmal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
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↑ Rifabutin und dessen aktiver 25-O-desacetyl Metabolit
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↑ 3.46 (3.07, 3.91)
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↑ 5.73 (5.08, 6.46)
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9.53 (7.56, 12.01)
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Mit Vorsicht anwenden. Eine Reduktion der Rifabutindosis um 75% (d.h. jeden 2. Tag oder 3x pro Woche 150 mg) wird bei Kombinationsgabe mit Kaletra empfohlen. Weitere Dosisreduzierungen können erforderlich sein.
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Voriconazol (400 mg zweimal täglich während einem Tag, dann 200 mg zweimal täglich während 8 Tagen)
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Ritonavir 400 mg zweimal täglich während 9 Tagen
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↓ Voriconazol
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↓ 0.32 (0.27, 0.38)
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↓ 0.17 (0.14, 0.20)
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--
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Nicht empfohlen
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Ritonavir 100 mg zweimal täglich
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↓ 0.76 (0.64, 0.91)
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↓ 0.61 (0.48, 0.78)
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--
|
Antipsychotika
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Quetiapin
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--
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Auf Grund der CYP3A Hemmung durch Lopinavir/Ritonavir wird eine Konzentrationserhöhung von Quetiapin erwartet.
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Kontraindiziert
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Lurasidon, Pimozid (in der Schweiz nicht zugelassen)
|
--
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Kontraindiziert
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Antivirale Substanzen
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Etravirin (200 mg zweimal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
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↓Etravirin
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↓ 0.70 (0.64, 0.78)
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↓0.65 (0.59, 0.71)
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↓0.55 (0.49, 0.62)
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Keine Dosisanpassung notwendig
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Elbasvir/Grazeprevir (50/200 mg einmal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
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↑ Elbasvir
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↑ 2.87 (2.29, 3.58)
|
↑ 3.71 (3.05, 4.53)
|
↑ 4.58 (3.72, 5.64)
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Kontraindiziert
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↑ Grazoprevir
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↑ 7.31 (5.65, 9.45)
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↑ 12.86 (10.25, 16.13)
|
↑ 21.70 (12.99, 36.25)
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Fosamprenavir
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400/100 mg zweimal täglich
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Eine Studie zeigte, dass bei gleichzeitiger Verabreichung von Kaletra und Fosamprenavir die Amprenavir und Lopinavir Konzentrationen gesenkt werden. Entsprechende Dosierungen für die Kombination von Fosamprenavir und Kaletra hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit wurden nicht etabliert.
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Nicht empfohlen
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Amprenavir (in der Schweiz nicht zugelassen) (750 mg zweimal täglich)
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↑ Amprenavir
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--
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↑ 1.7*
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↑ 4.6*
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Eine Dosiserhöhung von Kaletra kann notwendig sein, kann aber auch die Konzentrationen von Amprenavir noch mehr beeinflussen. In Kombination mit Amprenavir darf Kaletra nicht 1× täglich dosiert werden.
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*verglichen mit einer alleinigen Gabe von Amprenavir 1200 mg zweimal täglich.
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↓ Amprenavir
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Die Konzentrationen von Amprenavir waren niedriger (ca. 30%) in Kombination mit Kaletra
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*verglichen mit geboostetem Amprenavir (600 mg Amprenavir , 100 mg Ritonavir) zweimal täglich.
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Indinavir (in der Schweiz nicht zugelassen) (600 mg zweimal täglich)
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Indinavir
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↓*
|
↔*
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↑ 3.5*
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Die geeignete Dosierung für diese Kombination hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit konnte nicht ermittelt werden.
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*verglichen mit alleiniger Gabe von Indinavir 800 mg dreimal täglich
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Lopinavir: ↔ (basierend auf einem Vergleich mit historischen Daten zur alleinigen Gabe von Kaletra)
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Glecaprevir/Pibrentasvir
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--
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Nicht untersucht. Die gleichzeitige Anwendung von Glecaprevir/Pibrentasvir und Lopinavir/Ritonavir wird nicht empfohlen, da ein erhöhtes Risiko für einen Anstieg der ALT-Werte mit einer erhöhten Glecaprevir Exposition in Zusammenhang gebracht wird.
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Nicht empfohlen
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Maraviroc (300 mg zweimal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
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↑ Maraviroc
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↑ 1.97 (1.66, 2.34)
|
↑ 3.95 (3.43, 4.56)
|
↑ 9.24 (7.98, 10.7)
|
Mit Vorsicht anwenden Die Dosis von Maraviroc sollte auf 150 mg zweimal täglich reduziert werden.
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Raltegravir
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400/100 mg zweimal täglich
|
↔ Raltegravir
|
↔
|
↔
|
--
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Keine Dosisanpassung notwendig
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Rilpivirin (150 mg einmal täglich)
|
400/100 mg zweimal täglich
|
↑Rilpivirin
|
↑ 1.29 (1.18, 1.40)
|
↑ 1.52 (1.36, 1.70)
|
↑ 1.74 (1.46, 2.08)
|
Keine Dosisanpassung notwendig
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Saquinavir (1000 mg zweimal täglich
|
400/100 mg zweimal täglich
|
↔ Saquinavir
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Angaben aus mehreren klinischen Studien weisen darauf hin, dass Saquinavir-Konzentrationen, die mit Saquinavir 1000 mg + Lopinavir/ Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich erreicht wurden, ähnlich sind wie jene, die nach Saquinavir/ Ritonavir 1000/100 mg zweimal täglich erreicht werden.
|
Keine Dosisanpassung notwendig
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Sofosbuvir/Velpatasvir/ Voxilaprevir
|
--
|
Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Sofosbuvir/ Velpatasvir/Voxilaprevir und Lopinavir/Ritonavir ist eine erhöhte Toxizität möglich. Diese könnte die Compliance negativ beeinflussen.
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Nicht empfohlen
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Lamivudin
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400/100 mg zweimal täglich
|
↔ Lopinavir
|
--
|
--
|
--
|
Keine Dosisanpassung notwendig
|
Stavudin (in der Schweiz nicht zugelassen)
|
--
|
↔ Lopinavir
|
--
|
--
|
--
|
Keine Dosisanpassung notwendig
|
Didanosin (in der Schweiz nicht zugelassen)
|
--
|
Nicht untersucht.
|
Didanosin, welches nüchtern eingenommen werden sollte, sollte zusammen mit Kaletra Filmtabletten auf nüchternen Magen bzw. 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach der Einnahme von Kaletra Sirup (welcher zu einer Mahlzeit eingenommen wird) eingenommen werden. Die magensaftresistente Darreichungsform von Didanosin sollte frühestens zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
|
Telaprevir (in der Schweiz nicht zugelassen) (750 mg alle 8 Stunden während 10 Tagen)
|
400/100 mg zweimal täglich während 20 Tagen
|
↓ Telaprevir
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↓ 0.47 (0.41, 0.52)
|
↓ 0.46 (0.41, 0.52)
|
↓ 0.48 (0.40, 0.56)
|
Nicht empfohlen
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↔ Lopinavir
|
↔ 0.96 (0.87, 1.05)
|
↔ 1.06 (0.96, 1.17)
|
↔ 1.14 (0.96, 1.36)
|
Boceprevir (in der Schweiz nicht zugelassen) (800 mg dreimal täglich während 6 Tagen
|
400/100 mg zweimal täglich während 22 Tagen
|
↓ Boceprevir
|
↓ 0.50 (0.45, 0.55)
|
↓ 0.55 (0.49, 0.61)
|
↓ 0.43 (0.36, 0.53)
|
Nicht empfohlen
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Ombitasvir/Paritaprevir/ Ritonavir und Dasabuvir (in der Schweiz nicht zugelassen) (25/150/100 mg einmal täglich + 400 mg zweimal täglich)
|
400/100 mg BID
|
↑ Paritaprevir
|
↑ 2.04 (1.30, 3.20)
|
↑ 2.17 (1.63, 2.89)
|
↑ 2.36 (1.00, 5.55)
|
Nicht empfohlen
|
↑ Ombitasvir
|
↑ 1.14 (1.01, 1.28)
|
↑ 1.17 (1.07, 1.28)
|
↑ 1.24 (1.14, 1.34)
|
Simeprevir (in der Schweiz nicht zugelassen) (200 mg einmal täglich)
|
Ritonavir 100 mg BID
|
↑ Simeprevir
|
↑ 4.70 (3.84, 5.76)
|
↑ 7.18 (5.63, 9.15)
|
↑ 14.35 (10.29, 20.01)
|
Nicht empfohlen
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Tenofovir disoproxil fumarat (300 mg einmal täglich)
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400/100 mg zweimal täglich
|
↑↔ Tenofovir
|
↔
|
1.32 (1.26, 1.38)
|
1.51 (1.32, 1.66)
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Keine Dosisanpassung notwendig, Mit Vorsicht anwenden.
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Zidovudin und Abacavir
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--
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Nicht untersucht. Kaletra induziert die Glukoronidierung und kann daher zu einer Senkung der Zidovudin- und Abacavir-Plasmakonzentration führen. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkung ist noch nicht bekannt.
|
n.a.
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Beta2-Adrenozeptor-Agonist (lang wirksam)
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Salmeterol
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--
|
Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Kontraindiziert
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Benzodiazepine
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Midazolam, Triazolam
|
--
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Nicht untersucht. ↑ Midazolam ↑ Triazolam
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Triazolam: Kontraindiziert Midazolam, oral: Kontraindiziert Midazolam, parenteral: mit Vorsicht anwenden.
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Kalziumkanalblocker
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Felodipin, Nifedipin, Nicardipin (in der Schweiz nicht zugelassen)
|
--
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Nicht untersucht. Die Substanzen können aufgrund der CYP3A-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöhte Serumkonzentrationen aufweisen.
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Mit Vorsicht anwenden
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Endothelin Antagonisten
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Bosentan
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400/100 mg zweimal täglich
|
↑ Bosentan
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↑ 6.12 (4.24, 8.82)
|
↑ 5.22 (3.84, 7.10)
|
ungefähr 48- fache Erhöhung
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Mit Vorsicht anwenden Bei gleichzeitiger Anwendung von Kaletra mit Bosentan sollte die Wirksamkeit der HIV-Therapie überwacht und die Patienten engmaschig auf Bosentan-assoziierte Toxizität, besonders in der ersten Woche der gleichzeitigen Anwendung, beobachtet werden.
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Lopinavir/Ritonavir-Plasmakonzentrationen können aufgrund der CYP3A4-Induktion durch Bosentan erniedrigt sein.
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Riociguat
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A- und der P-gp-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Nicht empfohlen
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Ergotamine
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Dihydroergotamin, Ergonovin, Ergotamin, Methylergonovin
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/ Ritonavir erhöht.
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Kontraindiziert
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GI-motilitätsmodifizierende Pharmaka
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Cisaprid
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Nicht untersucht. Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.
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Kontraindiziert
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GnRH-Antagonisten
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Elagolix (in der Schweiz nicht zugelassen)
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Die gleichzeitige Anwendung von Elagolix und Lopinavir/Ritonavir kann durch die Hemmung von OATP, CYP3A und P-gp die Elagolix Exposition erhöhen. Bekannte schwerwiegende unerwünschte Wirkungen von Elagolix beinhalten Suizidgedanken und Erhöhung der hepatischen Transaminasen. Zusätzlich ist Elagolix ein schwacher/moderater Induktor von CYP3A. Dies kann die Exposition von Lopinavir/Ritonavir verringern.
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Nicht empfohlen
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HMG CoA Reduktase Inhibitoren
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Simvastatin
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Nicht untersucht. Es wird erwartet, dass bei Kombination von Kaletra mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern wie Lovastatin und Simvastatin, die überwiegend über CYP3A metabolisiert werden, diese eine deutlich erhöhte Plasmakonzentration haben. Da erhöhte HMG-CoA-Reduktase-Hemmer-Konzentrationen Myopathie, einschliesslich Rhabdomyolyse, verursachen können, ist deren Kombination mit Kaletra kontraindiziert.
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Kontraindiziert
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Atorvastatin
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↑ Atorvastatin
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↑ 4,7
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↑ 5,9
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Mit Vorsicht anwenden
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Rosuvastatin (20 mg einmal täglich)
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↑ Rosuvastatin
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↑ 5
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↑ 2
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Mit Vorsicht anwenden
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Pravastatin, Fluvastatin
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Es ist keine klinisch relevante Wecheslwirkung zu erwarten. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin hängt nicht von CYP3A ab.
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Ist die Behandlung mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern angezeigt, so werden Pravastatin oder Fluvastatin empfohlen.
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Hormonale Kontrazeptiva
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Ethinylestradiol (Einzeldosis, 35 µg)
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400/100 mg zweimal täglich
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↓ Ethinylestradiol
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↓ 0.59 (0.52, 0.66)
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↓ 0.58 (0.54, 0.62)
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↓ 0.42 (0.36, 0.49)
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Nicht empfohlen
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Da die Ethinylöstradiolspiegel erniedrigt sein können, müssen bei Kombinationstherapie mit Kaletra alternative oder zusätzliche kontrazeptive Massnahmen beim Einsatz von östrogenhaltigen oralen oder transdermalen Kontrazeptiva in Betracht gezogen werden.
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Immunosuppressiva
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Cyclosporin, Sirolimus, Tacrolimus
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Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Einnahme von Kaletra können die Blutspiegel erhöht sein. Es ist empfehlenswert die therapeutischen Konzentrationen häufiger und solange zu überwachen, bis sich die Blutspiegel dieser Produkte stabilisiert haben.
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n/a
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Kinase Inhibitoren
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Fostamatinib
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Nicht untersucht. Die gleichzeitige Anwendung von Fostamatinib mit Lopinavir/Ritonavir kann die Exposition des Fostamatinib Metaboliten R406 erhöhen was zu dosisabhängigen unerwünschten Wirkungen wie z.B. Hepatoxizität und Neutropenie führen kann.
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Nicht empfohlen
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Lipidstoffwechsel-modifizierende Arzneimittel
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Lomitapid
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Nicht untersucht. Lomitapid ist ein sensitives Substrat des CYP3A4 Metabolismus. CYP3A4 Inhibitoren erhöhen die Exposition von Lomitapid. Starke CYP3A4 Inhibitoren erhöhen die Exposition annähernd um das 27-fache.
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Kontraindiziert
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PDE5 Inhibitoren
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Avanafil (Einzeldosis, 50 mg)
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Ritonavir 600 mg alle 12 h
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↑ Avanafil
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↑ 2.4
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↑ 13
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Kontraindiziert
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Sildenafil (Einzeldosis, 100 mg)
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Ritonavir 500 mg alle 12 h
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↑ Sildenafil
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↑ 3.9 (3.2, 4.9)
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↑ 11 (9.0, 12.0)
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Behandlung der pulmonalarteriellen Hypertonie: Kontraindiziert. Erektile Dysfunktion: Besondere Vorsicht ist geboten. Bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Kaletra sollte die Sildenafil-Dosis unter keinen Umständen 25 mg in 48 Std. überschreiten.
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Tadalafil (Einzeldosis, 20 mg)
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Ritonavir 200 mg alle 12 h
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↑ Tadalafil
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↑ 2.24
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Besondere Vorsicht ist geboten. Dosis von Tadalafil soll 10 mg alle 72 Std. nicht überschreiten.
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Vardenafil (5 mg)
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Ritonavir 600 mg alle 12 h
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↑ Vardenafil
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↑ 13
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↑ 49
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Kontraindiziert
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Rauchentwöhnung
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Bupropion (Einzeldosis, 150 mg)
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400/100 mg zweimal täglich
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↓ Bupropion und dessen aktiver Metabolit Hydroxybupropion
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Ungefähr 50 % Verminderung
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Ungefähr 50 % Verminderung
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Mit Vorsicht anwenden
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Steroide
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Inhalativ, intranasal oder über Injektion verabreichtes Fluticason, Budesonid, Triamcinolon
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Nicht untersucht. Eine gleichzeitige Verabreichung von Lopinavir/Ritonavir und anderen Glukokortikoiden, welche über CYP3A4 metabolisiert werden, wird nicht empfohlen. Es sei denn der mögliche Nutzen einer Behandlung überwiegt das Risiko von möglichen systemischen Corticosteroideffekten, einschliesslich Cushing Syndrom und adrenaler Suppression. Alternativen zu Fluticason, Budesonid und über Injektion verabreichtes Triamcinolon sollten in Betracht gezogen werden, besonders bei Langzeitgebrauch.
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Nicht empfohlen
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Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie
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Levothyroxin
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Nicht untersucht. Es wurden Fälle nach der Markteinführung berichtet, die auf eine potenzielle Wechselwirkung zwischen Ritonavir enthaltenden Arzneimitteln und Levothyroxin hindeuten. Bei Patienten, die mit Levothyroxin behandelt werden, sollten zumindest im ersten Monat nach Beginn und/oder Ende der Ritonavir-Behandlung das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) kontrolliert werden.
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Mit Vorsicht anwenden
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Andere Arzneimittel
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Anhand der bekannten metabolischen Profile sind keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen zwischen Kaletra und Fluvastatin, Dapson, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Azithromycin und Fluconazol zu erwarten. Interaktionsstudien zeigen keine klinisch signifikante Wechselwirkung zwischen Kaletra und Desipramin (CYP2D Untersuchung), Omeprazol oder Ranitidin. Kaletra Sirup enthält Alkohol, der bei gleichzeitiger Gabe von Disulfiram oder anderen Arzneimitteln Disulfiram-ähnliche Reaktionen bewirken kann. a 95% KI
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