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Fachinformation zu Kaletra® Filmtabletten/Sirup:AbbVie AG
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Interaktionen

Lopinavir/Ritonavir ist ein starker Inhibitor des hepatischen Enzyms CYP3A4 sowie ein Inhibitor von CYP2D6 und des Arzneistoff-Transporters p-Glycoprotein (P-gp). Ritonavir weist zudem auch eine starke Affinität zu CYP2C9 auf.
Aufgrund dieser Eigenschaften weisen die Wirkstoffe ein erhebliches Interaktionspotential auf und es ist nicht möglich, sämtliche potentiellen Interaktionspartner hier namentlich zu nennen. Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel sollte daher grundsätzlich auch deren Fachinformation herangezogen werden, um sich über deren Metabolisierungswege und potentiellen Interaktionen sowie über daraus resultierende mögliche Risiken und eventuell erforderliche Dosisanpassungen (oder andere Massnahmen) zu informieren.
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Lopinavir/Ritonavir
Der Metabolismus von Lopinavir/Ritonavir kann beeinflusst werden durch gleichzeitige Anwendung von lnduktoren oder lnhibitoren von CYP3A4 sowie von Arzneimitteln, welche ebenfalls durch CYP3A4 metabolisiert werden. Entsprechend kann die Wirksamkeit reduziert oder das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöht werden.
Es ist zu beachten, dass bei einigen Arzneimitteln, welche die Pharmakokinetik von Lopinavir/Ritonavir beeinflussen können, umgekehrt auch deren Pharmakokinetik durch die gleichzeitige Gabe von Lopinavir/Ritonavir beeinflusst werden kann. Siehe daher auch «Einfluss von Lopinavir/Ritonavir auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel».
CYP3A Induktoren
Interaktionsmechanismus: Induktion des Metabolismus von Lopinavir/Ritonavir
Klinische Auswirkungen: die gleichzeitige Gabe von Lopinavir/Ritonavir zusammen mit starken CYP3A4 Induktoren kann zu einer Reduktion der Bioverfügbarkeit und der Wirksamkeit von Lopinavir/Ritonavir führen.
Erforderliche Massnahmen: Die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4 Induktoren mit Lopinavir/Ritonavir ist nicht empfohlen. Falls eine gleichzeitige Anwendung nicht vermieden werden kann, sollte der klinische Verlauf während der Komedikation besonders sorgfältig überwacht werden.
Beispiele für Wirkstoffe deren gleichzeitige Anwendung mit Lopinavir/Ritonavir nicht empfohlen ist:
Tabelle 3: Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Lopinavir/Ritonavir
Tabelle 3 gibt das Verhältnis der geometrischen Mittelwerte («geometric mean ratio» (GMR)) der pharmakokinetischen Grössen bei Einnahme mit/ohne Begleitmedikation mit 90 % Konfidenzintervallen (KI) an.

Gleichzeitig verabreichtes Arzneimittel

Dosis Lopinavir/
Ritonavir

Auswirkung auf die Arzneimittelexposition (90% Konfidenzintervall (KI))

Klinischer Kommentar

Cmax

AUC

Cmin

Antikonvulsiva (Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin)

--

Antikonvulsiva induzieren die CYP3A Biotransformation und können dadurch die Lopinavir-Konzentration senken.

Nicht empfohlen

Rifampicin 600 mg einmal täglich

400/100 mg zweimal täglich

Lopinavir
0.45 (0.40, 0.51)

Lopinavir
0.25 (0.21, 0.29)

Lopinavir 0.01 (0.01, 0.02)

Kontraindiziert

800/200 mg zweimal täglich

Lopinavir
1.02 (0.85, 1.23)

Lopinavir
0.84 (0.64, 1.10)

Lopinavir 0.43 (0.19, 0.96)

400/100 mg zweimal täglich

Lopinavir
0.93 (0.81, 1.07)

Lopinavir 0.98 (0.81, 1.17)

Lopinavir 1.03 (0.68, 1.56)

Efavirenz1 600 mg einmal täglich

500/125 mg zweimal täglich

Lopinavir
1.12 (1.02, 1.23)

Lopinavir 1.06 (0.96, 1.17)

Lopinavir 0.90 (0.78, 1.04)

Eine Dosiserhöhung von Kaletra auf 500/125 mg BID (2 Tabletten à 200/50 mg plus 1 Tablette à 100/25 mg) sollte bei gleichzeitiger Gabe von Efavirenz, Nevirapin oder Nelfinavir bei vorbehandelten Patienten, bei welchen ein vermindertes Ansprechen auf Lopinavir vermutet wird (über Krankengeschichte oder Laborbefunde), in Betracht gezogen werden.

600/150 mg zweimal täglich

Lopinavir
1.36 (1.28, 1.44)

Lopinavir 1.36 (1.28, 1.44)

Lopinavir 1.32 (1.21, 1.44)

Die Ritonavir Plasmakonzentration wurde um etwa 56 % bis 92 % erhöht

1 Referenz für den Vergleich ist Lopinavir/Ritonavir 400/100 mg 2x täglich ohne Efavirenz.

Nevirapin 200 mg zweimal täglich

400/100 mg zweimal täglich

Lopinavir
0.81 (0.62, 1.05)

Lopinavir
0.73 (0.53, 0.98)

Lopinavir 0.49 (0.28, 0.74)

Nelfinavir (in der Schweiz nicht zugelassen)
1000 mg zweimal täglich

400/100 mg zweimal täglich

Lopinavir
0.79 (0.70, 0.89)

Lopinavir 0.73 (0.53, 0.98)

Lopinavir 0.62 (0.49, 0.78)

Tipranavir/Ritonavir 500/200 mg zweimal täglich

400/100 mg zweimal täglich

Lopinavir
0.53 (0.40, 0.69)

Lopinavir
0.45 (0.32, 0.63)

Lopinavir
0.30 (0.17, 0.51)

Nicht empfohlen

Johanniskraut

--

Serumspiegel von Lopinavir und Ritonavir können bei gleichzeitiger Anwendung von pflanzlichen Zubereitungen mit Johanniskraut (Hypericum perforatum) reduziert sein. Dies ist bedingt durch die Induktion der Enzyme des Arzneimittelmetabolismus durch Johanniskraut. Pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten, sollten daher nicht mit Lopinavir und Ritonavir kombiniert werden. Falls ein Patient bereits Johanniskraut einnimmt, muss die Einnahme von Johanniskraut beendet und, wenn möglich, die Viruslast geprüft werden. Lopinavir- und Ritonavir-Spiegel können sich erhöhen, wenn die Einnahme von Johanniskraut beendet wird. Eine Anpassung der Dosierung von Kaletra kann notwendig sein. Der Induktionseffekt kann für mindestens 2 Wochen nach dem Ende der Behandlung mit Johanniskraut andauern (siehe «Kontraindikationen»).

Kontraindiziert

Dexamethason

--

Die Konzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A- Induktion durch Dexamethason erniedrigt.

Bei gleichzeitiger Anwendung
mit Kaletra
wird eine Überwachung der antiviralen Wirksamkeit
empfohlen.

Amprenavir (in der Schweiz nicht zugelassen)
(750 mg zweimal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

--

Lopinavir
↓ 0.62

--

Eine Dosiserhöhung von Kaletra auf 500/125 mg BID (2 Tabletten à 200/50 mg plus 1 Tablette à 100/25 mg) sollte bei gleichzeitiger Gabe von Amprenavir bei vorbehandelten Patienten, bei welchen ein vermindertes Ansprechen auf Lopinavir vermutet wird (über Krankengeschichte oder Laborbefunde), in Betracht gezogen werden (s.o. «Dosierung/Anwendung»).

Ritonavir (100 mg zweimal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

Lopinavir
↑ 1.28 (0.94, 1.76)

Lopinavir
↑ 1.46 (1.04, 2.06)

Lopinavir
↑ 2.16 (1.29, 3.62)

n.a.

Boceprevir (in der Schweiz nicht zugelassen) (800 mg dreimal täglich während 6 Tagen)

400/100 mg zweimal täglich

Lopinavir
↓ 0.70 (0.65, 0.77)

Lopinavir
↓ 0.66 (0.60, 0.72)

Lopinavir
↓ 0.57 (0.49, 0.65)

Nicht empfohlen

Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir (in der Schweiz nicht zugelassen) (25/150/100 mg einmal täglich + 400 mg zweimal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

Ritonavir
↑1.55 (1.16, 2.09)

Ritonavir
↑ 2.05 (1.49, 2.81)

Ritonavir
↑ (5.25 (3.33, 8.28)

Nicht empfohlen

CYP3A4 Inhibitoren
Interaktionsmechanismus: Inhibierung des Metabolismus von Lopinavir/Ritonavir
Klinische Auswirkungen: die Bioverfügbarkeit könnte erhöht sein
Erforderliche Massnahmen: Vorsicht sollte angewendet werden wenn moderate oder starke CYP3A Inhibitoren gleichzeitig angewendet werden.
Beispiele für Wirkstoffe deren gleichzeitige Anwendung mit Lopinavir/Ritonavir nicht empfohlen ist: Ritonavir (siehe Interaktionstabelle)Einfluss von Lopinavir/Ritonavir auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Substrate von CYP3A4, CYP2D6, CYP2C9 und/oder p-Glykoprotein (P-gp)
Ritonavir ist ein starker Inhibitor des hepatischen Enzyms CYP3A4 sowie ein Inhibitor von CYP2D6 und dem Arzneistoff-Transporter p-Glycoprotein (P-gp). Ritonavir weist zudem auch Affinität zu CYP2C9 auf. Der Metabolismus von Arzneimitteln, welche unter Beteiligung von CYP3A4 metabolisiert werden, kann daher bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Ritonavir erheblich verzögert sein. Dadurch können die Plasmakonzentrationen dieser Wirkstoffe erhöht und ihre erwünschten und unerwünschten Wirkungen verstärkt bzw. verlängert werden. Die daraus resultierenden Konsequenzen sind abhängig vom jeweiligen Wirkstoff und dessen therapeutischer Breite. Auch durch Inhibition des genannten Transporters kann es zu einer entsprechenden Erhöhung der Plasmakonzentrationen kommen.
Im Falle von Arzneimitteln, bei welchen der Wirkstoff als Prodrug appliziert und unter wesentlicher Beteiligung von CYP3A4 in den aktiven Wirkstoff umgewandelt wird, kann die gleichzeitige Anwendung eines Enzyminhibitors wie Ritonavir zu einer klinisch relevanten Abnahme der Plasmakonzentrationen des aktiven Wirkstoffes und damit zu einer reduzierten Wirksamkeit führen.
Nach Beendigung der Behandlung sinken die Plasmakonzentrationen von Ritonavir je nach Dosis und Dauer der Behandlung innerhalb von 1 Tag auf nahezu nicht nachweisbare Konzentrationen. In der Folge sinken auch die Plasmaspiegel der gleichzeitig verabreichten CYP3A4-Substrate allmählich ab. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Substanzen mit engem therapeutischem Fenster sollten deren Plasmaspiegel auch nach Absetzen von Ritonavir überwacht und ggf. die Dosis angepasst werden.
In vitro hemmt Kaletra CYP2D6 in geringerem Ausmass als CYP3A. Die klinische Relevanz dieser Hemmung wurde nicht untersucht. Deshalb dürfen Substanzen mit enger therapeutischer Breite, deren Metabolismus überwiegend vom CYP2D6 abhängt (z.B. Flecainid und Propafenon) nicht zusammen mit Kaletra verabreicht werden. In klinisch relevanten Konzentrationen hemmt Kaletra CYP2C9, CYP2C19, CYP2E1, CYP2B6 oder CYP1A2 nicht (siehe auch «Kontraindikationen»).
Kaletra induziert in vivo seine eigene Metabolisierung und erhöht die Biotransformation einiger Arzneimittel, die durch Enzyme des Cytochrom P450 oder durch Glucuronidierung metabolisiert werden. Dies kann zu einer verminderten Plasmakonzentration und zu einer wesentlichen Verringerung der Wirksamkeit gleichzeitig verabreichter Arzneimittel führen.
Die in der nachfolgenden Tabelle genannten Empfehlungen sind (so nicht explizit anders angegeben) wie folgt definiert:
·«kontraindiziert»: Das Arzneimittel darf unter keinen Umständen zusammen mit Lopinavir/Ritonavir verabreicht werden.
·«nicht empfohlen»: Eine Anwendung des Arzneimittels während oder in den ersten 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir sollte vermieden werden, sofern nicht der Nutzen die potentiell erhöhten Risiken überwiegt. Falls eine gleichzeitige Verabreichung unvermeidbar ist, muss der Patient überwacht und ggf. die Dosierung des gleichzeitig verabreichen Arzneimittels angepasst werden. Für Wirkstoffe, bei welchen Zielkonzentrationen definiert sind, wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen zu überwachen.
Dies gilt für Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite.
·«mit Vorsicht anwenden»: Wird das Arzneimittel zusammen mit Lopinavir/Ritonavir angewendet, so wird eine sorgfältige und engmaschige Überwachung empfohlen. Für Wirkstoffe, bei welchen Zielkonzentrationen definiert sind, wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen zu überwachen. Ggf. muss die Dosierung des gleichzeitig verabreichten Arzneimittels angepasst werden.
Tabelle 4: Einfluss von Lopinavir/Ritonavir auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Tabelle 4 gibt das Verhältnis der geometrischen Mittelwerte («geometric mean ratio» (GMR)) der pharmakokinetischen Grössen bei Einnahme mit/ohne Begleitmedikation mit 90 % Konfidenzintervallen (KI) an. Die Richtung des Pfeils zeigt jeweils die Richtung der Veränderung der Exposition (Cmax, AUC und Cmin) (↑ = Erhöhung um mehr als 25%, ↓ = Verringerung um mehr als 20%, ↔ = keine Veränderung (Verminderung um maximal 20% oder Erhöhung um maximal 25%)).

Arzneimittel nach therapeutischem Anwendungsgebiet/Möglicher Interaktionsmechanismus

Dosis Lopinavir/
Ritonavir
(mg)

Auswirkung auf die Arzneimittelspiegel

Klinischer
Kommentar

Wirkstoff

Cmax

AUC

Cmin

Antiarrhythmika

Digoxin (Einzeldosis, 0.5 mg i.v.)

Ritonavir 300 mg alle 12 h während 3 Tagen

↑ Digoxin

---

↑ 1.86

---

Mit Vorsicht anwenden

systemisches Lidocain, Chinidin, Bepridil (Chinidin und Bepridil sind in der Schweiz nicht zugelassen)

--

Nicht untersucht.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopinavir/Ritonavir kann es zu erhöhten Plasmakonzentrationen kommen und, wenn möglich, wird eine Überwachung der therapeutischen Plasmakonzentrationen empfohlen.

Mit Vorsicht anwenden

Amiodaron, Dronedaron

--

Nicht untersucht.
Konzentrationen sind möglicherweise erhöht aufgrund der CYP3A4 Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir.

Kontraindiziert

Alpha1-Adrenorezeptor-Antagonist

Alfuzosin

--

Nicht untersucht.
Aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir werden erhöhte Alfuzosin-Konzentrationen erwartet.

Kontraindiziert

Analgetika

Fentanyl

--

Nicht untersucht.
Lopinavir/Ritonavir hemmt CYP3A4, daher kann es zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Fentanyl kommen.

Mit Vorsicht anwenden

Methadona (Einzeldosis, 5 mg)

500 mg alle 12 h

↓ Methadon

↓ 0.62 (0.54, 0.72)

↓ 0.64 (0.48, 0.84)

--

Mit Vorsicht anwenden. Abhängig von der Reaktion des Patienten kann eine Erhöhung der Methadon Dosis notwendig sein wenn es gleichzeitig mit Lopinavir/ Ritonavir angewendet wird.

Antianginöse Arzneimittel

Ranolazin

--

Nicht untersucht.
Aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir werden erhöhte Ranolazin-Konzentrationen erwartet.

Kontraindiziert

Arzneimittel gegen Krebserkrankungen

Abemaciclib

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen von Abemaciclib können erhöht sein.

Nicht empfohlen

Afatinib

Ritonavir 200 mg alle 12 h/ 1 h vorher

↑ Afatinib (Einzeldosis 20 mg)

↑ 1.39

↑ 1.48

--

Mit Vorsicht anwenden. Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Afatinib sind zu beobachten.

Ritonavir 200 mg alle 12 h/ zusammen eingenommen

↔ Afatinib (Einzeldosis 40 mg)

↑ 1.04

↑ 1.19

--

Ritonavir
200 mg alle 12 h/ 6h danach

↔ Afatinib (Einzeldosis 40 mg)

↑ 1.05

↑ 1.11

--

Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund des BCRP (Brustkrebs-Resistenzproteins/ABCG2) und der akuten P-gp-Inhibition durch Ritonavir erhöht. Das Ausmass des Anstiegs hängt vom zeitlichen Abstand der Ritonavir-Einnahme ab.

Apalutamid

--

Nicht untersucht.
Apalutamid kann die Kaletraexposition verringern und zu einem möglichen Verlust der virologischen Antwort führen. Zusätzlich kann die gleichzeitige Anwendung von Apalutamid und Kaletra zu einer erhöhten Apalutamid Exposition und so zu einem erhöhten Potenzial für das Vorkommen unerwünschter Wirkungen, unter anderem zu Krampfanfällen, führen.

Kontraindiziert

Ceritinib

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A- und der P-gp-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Mit Vorsicht anwenden

Dasatinib

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen können erhöht sein, wenn diese Zytostatika zusammen mit Lopinavir/Ritonavir verabreicht werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Encorafenib oder Ivosidenib mit Lopinavir/Ritonavir kann zu einem Anstieg der Encorafenib oder Ivosidenib Exposition führen und möglicherweise zu einem erhöhten Risiko von schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen wie z.B. zu einer Verlängerung des QT Intervalls.

Nicht empfohlen

Encorafenib

--

Nicht empfohlen

Ibrutinib

--

Nicht empfohlen

Ivosidenib

--

Nicht empfohlen

Neratinib

--

Kontraindiziert

Nilotinib

--

Nicht empfohlen

Venetoclax

--

Nicht empfohlen

Vincristin

--

Nicht empfohlen

Vinblastin

--

Nicht empfohlen

Antidepressiva

Trazodon (Einzeldosis, 50 mg)

Ritonavir 200 mg alle 12 h, 4 Dosen

↑ Trazodon

↑ 1.34

↑ 2.4

--

Mit Vorsicht anwenden. Eine Dosisreduktion von Trazodon sollte erwogen werden.

Antikoagulanzien

Rivaroxaban (Einzeldosis, 10 mg)

Ritonavir 600 mg alle 12 h während 8 Tagen

↑ Rivaroxaban

↑ 1.55 (1.41, 1.69)

↑ 2.53 (2.34, 2.74)

--

Nicht empfohlen

Warfarin

--

Nicht untersucht.
Die Warfarinkonzentration kann bei gleichzeitiger Einnahme mit Lopinavir/Ritonavir verändert sein aufgrund der CYP2C9 Induktion.

Eine Überwachung der INR (International Normalised Ratio) wird empfohlen.

Vorapaxar (in der Schweiz nicht zugelassen)

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Nicht empfohlen

Antikonvulsiva

Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin

--

Eine gleichzeitige Verabreichung von Phenytoin und Lopinavri/Ritonavir führte zu einem moderaten Abfallen der Konzentration im Steady-State von Phenytoin. Die Phenytoin Konzentration soll überwacht werden wenn Phenytoin zusammen mit Lopinavir/Ritonavir verabreicht wird. In Kombination mit Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin darf Lopinavir/Ritonavir nicht 1x täglich dosiert werden.

Mit Vorsicht anwenden

Lamotrigin und Valproat

400/100 mg zweimal täglich

↓ Lamotrigin
↓ Valproat

Lamotrigin:
↓ 0.54

Lamotrigin:
↓ 0.50

Lamotrigin:
↓ 0.44

Mit Vorsicht anwenden

Arzneimittel gegen Gicht

Colchicin (in der Schweiz nicht zugelassen)
(Einzeldosis)

Ritonavir
200 mg zweimal täglich

Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Kontraindiziert

Antihistaminika

Astemizol, Terfenadin

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Kontraindiziert

Antiinfektiva

Clarithromycin

--

Nicht untersucht.
Bei gleichzeitiger Einnahme mit Kaletra ist ein moderater Anstieg der Clarithromycin AUC zu erwarten.

Mit Vorsicht anwenden

Bedaquilin (Einzeldosis, 400 mg)

400/100 mg zweimal täglich während 24 Tagen

↑ Bedaquiline

↔ 0.99 (0.89, 1.12)

↑ 1.22 (1.11, 1.34)

--

Mit Vorsicht anwenden

Delamanid (in der Schweiz nicht zugelassen) (100 mg zweimal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

↑ Delamanid
↑ DM-6705 (aktiver Metabolit von Delamanid)

--

↑ 1.22
↑ 1.30

--

Mit Vorsicht anwenden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)

Ketoconazol, Itraconazol

--

Nicht untersucht.
Ketoconazol und Itraconazolkönnen in Kombination mit Kaletra erhöhte Plasmakonzentrationen aufweisen. Hohe Dosen von Ketoconazol und Itraconazol (>200 mg/Tag) werden daher nicht empfohlen.

Nicht empfohlen

Fusidinsäure

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Kontraindiziert

Rifabutin (150 mg einmal täglich vs. 300 mg einmal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

↑ Rifabutin und dessen aktiver 25-O-desacetyl Metabolit

↑ 3.46 (3.07, 3.91)

↑ 5.73 (5.08, 6.46)

9.53 (7.56, 12.01)

Mit Vorsicht anwenden. Eine Reduktion der Rifabutindosis um 75% (d.h. jeden 2. Tag oder 3x pro Woche 150 mg) wird bei Kombinationsgabe mit Kaletra empfohlen. Weitere Dosisreduzierungen können erforderlich sein.

Voriconazol (400 mg zweimal täglich während einem Tag, dann 200 mg zweimal täglich während 8 Tagen)

Ritonavir 400 mg zweimal täglich während 9 Tagen

↓ Voriconazol

↓ 0.32 (0.27, 0.38)

↓ 0.17 (0.14, 0.20)

--

Nicht empfohlen

Ritonavir 100 mg zweimal täglich

↓ 0.76 (0.64, 0.91)

↓ 0.61 (0.48, 0.78)

--

Antipsychotika

Quetiapin

--

Auf Grund der CYP3A Hemmung durch Lopinavir/Ritonavir wird eine Konzentrationserhöhung von Quetiapin erwartet.

Kontraindiziert

Lurasidon, Pimozid (in der Schweiz nicht zugelassen)

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Kontraindiziert

Antivirale Substanzen

Etravirin (200 mg zweimal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

↓Etravirin

↓ 0.70 (0.64, 0.78)

↓0.65 (0.59, 0.71)

↓0.55 (0.49, 0.62)

Keine Dosisanpassung notwendig

Elbasvir/Grazeprevir (50/200 mg einmal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

↑ Elbasvir

↑ 2.87 (2.29, 3.58)

↑ 3.71 (3.05, 4.53)

↑ 4.58 (3.72, 5.64)

Kontraindiziert

↑ Grazoprevir

↑ 7.31 (5.65, 9.45)

↑ 12.86 (10.25, 16.13)

↑ 21.70 (12.99, 36.25)

Fosamprenavir

400/100 mg zweimal täglich

Eine Studie zeigte, dass bei gleichzeitiger Verabreichung von Kaletra und Fosamprenavir die Amprenavir und Lopinavir Konzentrationen gesenkt werden. Entsprechende Dosierungen für die Kombination von Fosamprenavir und Kaletra hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit wurden nicht etabliert.

Nicht empfohlen

Amprenavir (in der Schweiz nicht zugelassen)
(750 mg zweimal täglich)

↑ Amprenavir

--

↑ 1.7*

↑ 4.6*

Eine Dosiserhöhung von Kaletra kann notwendig sein, kann aber auch die Konzentrationen von Amprenavir noch mehr beeinflussen.
In Kombination mit Amprenavir darf Kaletra nicht 1× täglich dosiert werden.

*verglichen mit einer alleinigen Gabe von Amprenavir 1200 mg zweimal täglich.

↓ Amprenavir

Die Konzentrationen von Amprenavir waren niedriger (ca. 30%) in Kombination mit Kaletra

*verglichen mit geboostetem Amprenavir (600 mg Amprenavir , 100 mg Ritonavir) zweimal täglich.

Indinavir (in der Schweiz nicht zugelassen)
(600 mg zweimal täglich)

Indinavir

↓*

↔*

↑ 3.5*

Die geeignete Dosierung für diese Kombination hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit konnte nicht ermittelt werden.

*verglichen mit alleiniger Gabe von Indinavir 800 mg dreimal täglich

Lopinavir: ↔ (basierend auf einem Vergleich mit historischen Daten zur alleinigen Gabe von Kaletra)

Glecaprevir/Pibrentasvir

--

Nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Glecaprevir/Pibrentasvir und Lopinavir/Ritonavir wird nicht empfohlen, da ein erhöhtes Risiko für einen Anstieg der ALT-Werte mit einer erhöhten Glecaprevir Exposition in Zusammenhang gebracht wird.

Nicht empfohlen

Maraviroc (300 mg zweimal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

↑ Maraviroc

↑ 1.97 (1.66, 2.34)

↑ 3.95 (3.43, 4.56)

↑ 9.24 (7.98, 10.7)

Mit Vorsicht anwenden Die Dosis von Maraviroc sollte auf 150 mg zweimal täglich reduziert werden.

Raltegravir

400/100 mg zweimal täglich

↔ Raltegravir



--

Keine Dosisanpassung notwendig

Rilpivirin (150 mg einmal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

↑Rilpivirin

↑ 1.29 (1.18, 1.40)

↑ 1.52 (1.36, 1.70)

↑ 1.74 (1.46, 2.08)

Keine Dosisanpassung notwendig

Saquinavir (1000 mg zweimal täglich

400/100 mg zweimal täglich

↔ Saquinavir

Angaben aus mehreren klinischen Studien weisen darauf hin, dass Saquinavir-Konzentrationen, die mit Saquinavir 1000 mg + Lopinavir/ Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich erreicht wurden, ähnlich sind wie jene, die nach Saquinavir/ Ritonavir 1000/100 mg zweimal täglich erreicht werden.

Keine Dosisanpassung notwendig

Sofosbuvir/Velpatasvir/ Voxilaprevir

--

Nicht untersucht.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sofosbuvir/ Velpatasvir/Voxilaprevir und Lopinavir/Ritonavir ist eine erhöhte Toxizität möglich. Diese könnte die Compliance negativ beeinflussen.

Nicht empfohlen

Lamivudin

400/100 mg zweimal täglich

↔ Lopinavir

--

--

--

Keine Dosisanpassung notwendig

Stavudin (in der Schweiz nicht zugelassen)

--

↔ Lopinavir

--

--

--

Keine Dosisanpassung notwendig

Didanosin (in der Schweiz nicht zugelassen)

--

Nicht untersucht.

Didanosin, welches nüchtern eingenommen werden sollte, sollte zusammen mit Kaletra Filmtabletten auf nüchternen Magen bzw. 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach der Einnahme von Kaletra Sirup (welcher zu einer Mahlzeit eingenommen wird) eingenommen werden. Die magensaftresistente Darreichungsform von Didanosin sollte frühestens zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden.

Telaprevir (in der Schweiz nicht zugelassen) (750 mg alle 8 Stunden während 10 Tagen)

400/100 mg zweimal täglich während 20 Tagen

↓ Telaprevir

↓ 0.47 (0.41, 0.52)

↓ 0.46 (0.41, 0.52)

↓ 0.48 (0.40, 0.56)

Nicht empfohlen

↔ Lopinavir

↔ 0.96 (0.87, 1.05)

↔ 1.06 (0.96, 1.17)

↔ 1.14 (0.96, 1.36)

Boceprevir (in der Schweiz nicht zugelassen) (800 mg dreimal täglich während 6 Tagen

400/100 mg zweimal täglich während 22 Tagen

↓ Boceprevir

↓ 0.50 (0.45, 0.55)

↓ 0.55 (0.49, 0.61)

↓ 0.43 (0.36, 0.53)

Nicht empfohlen

Ombitasvir/Paritaprevir/ Ritonavir und Dasabuvir (in der Schweiz nicht zugelassen) (25/150/100 mg einmal täglich + 400 mg zweimal täglich)

400/100 mg BID

↑ Paritaprevir

↑ 2.04 (1.30, 3.20)

↑ 2.17 (1.63, 2.89)

↑ 2.36 (1.00, 5.55)

Nicht empfohlen

↑ Ombitasvir

↑ 1.14 (1.01, 1.28)

↑ 1.17 (1.07, 1.28)

↑ 1.24 (1.14, 1.34)

Simeprevir (in der Schweiz nicht zugelassen) (200 mg einmal täglich)

Ritonavir 100 mg BID

↑ Simeprevir

↑ 4.70 (3.84, 5.76)

↑ 7.18 (5.63, 9.15)

↑ 14.35 (10.29, 20.01)

Nicht empfohlen

Tenofovir disoproxil fumarat (300 mg einmal täglich)

400/100 mg zweimal täglich

↑↔ Tenofovir


1.32 (1.26, 1.38)

1.51 (1.32, 1.66)

Keine Dosisanpassung notwendig,
Mit Vorsicht anwenden.

Zidovudin und Abacavir

--

Nicht untersucht.
Kaletra induziert die Glukoronidierung und kann daher zu einer Senkung der Zidovudin- und Abacavir-Plasmakonzentration führen. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkung ist noch nicht bekannt.

n.a.

Beta2-Adrenozeptor-Agonist (lang wirksam)

Salmeterol

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Kontraindiziert

Benzodiazepine

Midazolam, Triazolam

--

Nicht untersucht.
↑ Midazolam
↑ Triazolam

Triazolam: Kontraindiziert
Midazolam, oral: Kontraindiziert
Midazolam, parenteral: mit Vorsicht anwenden.

Kalziumkanalblocker

Felodipin, Nifedipin,
Nicardipin (in der Schweiz nicht zugelassen)

--

Nicht untersucht.
Die Substanzen können aufgrund der CYP3A-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöhte Serumkonzentrationen aufweisen.

Mit Vorsicht anwenden

Endothelin Antagonisten

Bosentan

400/100 mg zweimal täglich

↑ Bosentan

↑ 6.12 (4.24, 8.82)

↑ 5.22 (3.84, 7.10)

ungefähr 48- fache Erhöhung

Mit Vorsicht anwenden
Bei gleichzeitiger Anwendung von Kaletra mit Bosentan sollte die Wirksamkeit der HIV-Therapie überwacht und die Patienten engmaschig auf Bosentan-assoziierte Toxizität, besonders in der ersten Woche der gleichzeitigen Anwendung, beobachtet werden.

Lopinavir/Ritonavir-Plasmakonzentrationen können aufgrund der CYP3A4-Induktion durch Bosentan erniedrigt sein.

Riociguat

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A- und der P-gp-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Nicht empfohlen

Ergotamine

Dihydroergotamin,
Ergonovin, Ergotamin,
Methylergonovin

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/ Ritonavir erhöht.

Kontraindiziert

GI-motilitätsmodifizierende Pharmaka

Cisaprid

--

Nicht untersucht.
Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A4-Inhibition durch Lopinavir/Ritonavir erhöht.

Kontraindiziert

GnRH-Antagonisten

Elagolix
(in der Schweiz nicht zugelassen)

--

Die gleichzeitige Anwendung von Elagolix und Lopinavir/Ritonavir kann durch die Hemmung von OATP, CYP3A und P-gp die Elagolix Exposition erhöhen. Bekannte schwerwiegende unerwünschte Wirkungen von Elagolix beinhalten Suizidgedanken und Erhöhung der hepatischen Transaminasen. Zusätzlich ist Elagolix ein schwacher/moderater Induktor von CYP3A. Dies kann die Exposition von Lopinavir/Ritonavir verringern.

Nicht empfohlen

HMG CoA Reduktase Inhibitoren

Simvastatin

--

Nicht untersucht.
Es wird erwartet, dass bei Kombination von Kaletra mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern wie Lovastatin und Simvastatin, die überwiegend über CYP3A metabolisiert werden, diese eine deutlich erhöhte Plasmakonzentration haben. Da erhöhte HMG-CoA-Reduktase-Hemmer-Konzentrationen Myopathie, einschliesslich Rhabdomyolyse, verursachen können, ist deren Kombination mit Kaletra kontraindiziert.

Kontraindiziert

Atorvastatin

↑ Atorvastatin

↑ 4,7

↑ 5,9

--

Mit Vorsicht anwenden

Rosuvastatin (20 mg einmal täglich)

↑ Rosuvastatin

↑ 5

↑ 2

--

Mit Vorsicht anwenden

Pravastatin,
Fluvastatin

Es ist keine klinisch relevante Wecheslwirkung zu erwarten. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin hängt nicht von CYP3A ab.

Ist die Behandlung mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern angezeigt, so werden Pravastatin oder Fluvastatin empfohlen.

Hormonale Kontrazeptiva

Ethinylestradiol (Einzeldosis, 35 µg)

400/100 mg zweimal täglich

↓ Ethinylestradiol

↓ 0.59 (0.52, 0.66)

↓ 0.58 (0.54, 0.62)

↓ 0.42 (0.36, 0.49)

Nicht empfohlen

Da die Ethinylöstradiolspiegel erniedrigt sein können, müssen bei Kombinationstherapie mit Kaletra alternative oder zusätzliche kontrazeptive Massnahmen beim Einsatz von östrogenhaltigen oralen oder transdermalen Kontrazeptiva in Betracht gezogen werden.

Immunosuppressiva

Cyclosporin, Sirolimus, Tacrolimus

---

Nicht untersucht.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Kaletra können die Blutspiegel erhöht sein. Es ist empfehlenswert die therapeutischen Konzentrationen häufiger und solange zu überwachen, bis sich die Blutspiegel dieser Produkte stabilisiert haben.

n/a

Kinase Inhibitoren

Fostamatinib

--

Nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Fostamatinib mit Lopinavir/Ritonavir kann die Exposition des Fostamatinib Metaboliten R406 erhöhen was zu dosisabhängigen unerwünschten Wirkungen wie z.B. Hepatoxizität und Neutropenie führen kann.

Nicht empfohlen

Lipidstoffwechsel-modifizierende Arzneimittel

Lomitapid

--

Nicht untersucht.
Lomitapid ist ein sensitives Substrat des CYP3A4 Metabolismus. CYP3A4 Inhibitoren erhöhen die Exposition von Lomitapid. Starke CYP3A4 Inhibitoren erhöhen die Exposition annähernd um das 27-fache.

Kontraindiziert

PDE5 Inhibitoren

Avanafil
(Einzeldosis, 50 mg)

Ritonavir 600 mg alle 12 h

↑ Avanafil

↑ 2.4

↑ 13

--

Kontraindiziert

Sildenafil (Einzeldosis, 100 mg)

Ritonavir 500 mg alle 12 h

↑ Sildenafil

↑ 3.9 (3.2, 4.9)

↑ 11 (9.0, 12.0)

---

Behandlung der pulmonalarteriellen
Hypertonie
: Kontraindiziert.
Erektile Dysfunktion:

Besondere Vorsicht ist geboten. Bei gleichzeitiger
Anwendung zusammen mit Kaletra sollte die Sildenafil-Dosis unter keinen Umständen 25 mg in 48 Std. überschreiten.

Tadalafil (Einzeldosis, 20 mg)

Ritonavir 200 mg alle 12 h

↑ Tadalafil

--

↑ 2.24

--

Besondere Vorsicht ist geboten. Dosis von Tadalafil soll 10 mg alle 72 Std. nicht überschreiten.

Vardenafil (5 mg)

Ritonavir 600 mg alle 12 h

↑ Vardenafil

↑ 13

↑ 49

--

Kontraindiziert

Rauchentwöhnung

Bupropion (Einzeldosis, 150 mg)

400/100 mg zweimal täglich

↓ Bupropion und dessen aktiver Metabolit Hydroxybupropion

Ungefähr 50 % Verminderung

Ungefähr 50 % Verminderung

--

Mit Vorsicht anwenden

Steroide

Inhalativ, intranasal oder über Injektion verabreichtes Fluticason, Budesonid, Triamcinolon

---

Nicht untersucht.
Eine gleichzeitige Verabreichung von Lopinavir/Ritonavir und anderen Glukokortikoiden, welche über CYP3A4 metabolisiert werden, wird nicht empfohlen. Es sei denn der mögliche Nutzen einer Behandlung überwiegt das Risiko von möglichen systemischen Corticosteroideffekten, einschliesslich Cushing Syndrom und adrenaler Suppression. Alternativen zu Fluticason, Budesonid und über Injektion verabreichtes Triamcinolon sollten in Betracht gezogen werden, besonders bei Langzeitgebrauch.

Nicht empfohlen

Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie

Levothyroxin

--

Nicht untersucht.
Es wurden Fälle nach der Markteinführung berichtet, die auf eine potenzielle Wechselwirkung zwischen Ritonavir enthaltenden Arzneimitteln und Levothyroxin hindeuten. Bei Patienten, die mit Levothyroxin behandelt werden, sollten zumindest im ersten Monat nach Beginn und/oder Ende der Ritonavir-Behandlung das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) kontrolliert werden.

Mit Vorsicht anwenden

Andere Arzneimittel

Anhand der bekannten metabolischen Profile sind keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen zwischen Kaletra und Fluvastatin, Dapson, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Azithromycin und Fluconazol zu erwarten.
Interaktionsstudien zeigen keine klinisch signifikante Wechselwirkung zwischen Kaletra und Desipramin (CYP2D Untersuchung), Omeprazol oder Ranitidin.
Kaletra Sirup enthält Alkohol, der bei gleichzeitiger Gabe von Disulfiram oder anderen Arzneimitteln Disulfiram-ähnliche Reaktionen bewirken kann.
a 95% KI

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