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Fachinformation zu Octaplex 500/1000®:Octapharma AG
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Dosierung/Anwendung

Dosierung
Nachstehend werden nur allgemeine Richtlinien gegeben. Der Rat eines Spezialisten mit Erfahrung in der Behandlung von Gerinnungsstörungen sollte eingeholt werden.
Dosierung und Dauer der Ersatztherapie hängen vom Schweregrad der Gerinnungsstörung, dem Ort und Ausmass der Blutung und von dem klinischen Zustand des Patienten ab.
Die zu verabreichende Menge und die Häufigkeit der Verabreichung sollte immer auf die klinische Wirksamkeit ausgerichtet sein.
Die erforderliche Dosis bei einem angeborenen Mangel an Prothrombinkomplex-Faktoren hängt auch von der in-vivo-Halbwertszeit des erforderlichen Faktors ab (siehe unter «Pharmakokinetik»).
Grundlage der individuellen Dosierung ist die regelmässige Bestimmung der Plasmakonzentration der entsprechenden Gerinnungsfaktoren, die Messung von Globalparametern der Prothrombinkomplex-Konzentration (z.B. Quickwert/INR) sowie die kontinuierliche Überwachung des klinischen Zustands des Patienten.
Bei einem angeborenen Faktorenmangel sollte der entsprechende Faktor regelmässig bestimmt werden, wie dies für einen erworbenen Mangel empfohlen wird.
Bei grösseren chirurgischen Eingriffen ist eine genaue Überwachung des Gerinnungsstatus unerlässlich.
a) Erworbener Mangel an Prothrombinkomplex-Faktoren
Die gleichzeitige Verabreichung von Vitamin K mit dem Prothrombinkomplex-Konzentrat sollte immer in Erwägung gezogen werden. Eine wiederholte Gabe von Octaplex kann sich dadurch erübrigen, dass die Wirkung von Vitamin K meistens innerhalb von 4 – 6 h einsetzt, während diejenige von Octaplex ca. 6 – 8 h anhält.
Der gewünschte Anstieg der INR/des Quickwertes, der mit der Aktivität des Faktors IX korreliert, sollte abhängig vom klinischen Zustand festgelegt werden. Die erforderliche Dosis des Prothrombinkomplex-Konzentrats kann anhand der folgenden Formel berechnet werden: Erforderliche Einheiten des Faktors IX = Körpergewicht x [gewünschte Faktor-IX-Aktivität – (minus) der tatsächlichen Faktor-IX-Aktivität (%)].
Alternative Berechnungsmethode auf Basis des Quick-Zielwertes:
Zu infundierende Einheiten Octaplex (IU) = (Quick Zielwert – Quick Basiswert) x kg Körpergewicht
Im Falle einer lebensbedrohenden Blutung ist im Allgemeinen eine Faktor-IX-Aktivität von 50% erforderlich (entspricht einem Quick-Wert von 60 – 80 % bzw. einer INR von ca. 1,15 – 1,4); im Falle von leichten Blutungen bzw. kleineren Verletzungen oder Eingriffen ist eine Faktor-IX-Aktivität von 20 – 25 % (entspricht einem Quickwert von 30 – 50 % bzw. einer INR von ca. 1,6 – 2,4) erforderlich.
Erfolgt die Behandlung mit Prothrombinkomplex-Konzentrat mit dem Ziel, die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten mit einer langen Halbwertszeit umzukehren, sollte berücksichtigt werden, dass die Aktivität der Vitamin-K-Antagonisten länger als die Wirkung von Octaplex anhalten kann. Dies wird durch die relativ kurze Halbwertszeit des Faktors VII im Prothrombinkomplex-Konzentrat verursacht.
Daher ist eine regelmässige Bestimmung der/des INR/Quick-Wertes erforderlich, auch wenn kurz nach der Infusion von Octaplex eine Korrektur der INR erreicht worden ist.
b) Angeborener Mangel an Prothrombinkomplex-Faktoren, wenn ein hoch gereinigtes spezifisches Gerinnungskonzentrat nicht zur Verfügung steht
Die Aktivität im Plasma eines spezifischen Gerinnungsfaktors wird entweder in Prozent (im Vergleich zum normalen Plasmagehalt) oder in Internationalen Einheiten (im Vergleich zum Internationalen Standard für einen spezifischen Gerinnungsfaktor) ausgedrückt. Eine Internationale Einheit (I.E.) eines Gerinnungsfaktors entspricht der Menge, die in 1 ml humanem Normalplasma enthalten ist.
Die Berechnung der erforderlichen Anfangsdosierung basiert auf der folgenden, empirisch ermittelten Formel:
Die Basisanleitung für die Anfangsdosis lautet: 1 I.E./kg Körpergewicht erhöht die Aktivitäten der Faktoren VII und IX um 0,01 I.E./ml und der Faktoren II und X um 0,02 resp. 0,017 I.E./ml.
Formeln für die Bestimmung der erforderlichen Dosierung:
FIX: Erforderliche Einheiten = Körpergewicht (kg) x gewünschter Faktor-IX-Anstieg (%) x 1 (I.E./kg)
FVII: Erforderliche Einheiten = Körpergewicht (kg) x gewünschter Faktor-VII-Anstieg (%) x 1 (I.E./kg)
FII: Erforderliche Einheiten = Körpergewicht (kg) x gewünschter Faktor-II-Anstieg (%) x 0,50 (I.E./kg)
FX: Erforderliche Einheiten = Körpergewicht (kg) x gewünschter Faktor-X-Anstieg (%) x 0,59 (I.E./kg)
Die Erhaltungsdosis hängt von der klinischen Situation, den Halbwertszeiten und den erforderlichen Aktivitätsgraden ab.
Die Erfahrung bei der Behandlung eines angeborenen Mangels der Faktoren II, VII oder X ist begrenzt. Wegen der langen Halbwertszeit der Faktoren II und X wird das humane Prothrombinkomplex-Konzentrat bei Patienten mit einem angeborenen Faktor-II- oder Faktor-X-Mangel in grösseren Abständen verabreicht.
Die Halbwertszeit des Faktors VII beträgt 1,5 – 6 Stunden. Patienten mit einem angeborenen Faktor-VII-Mangel benötigen deshalb Prothrombinkomplex-Konzentrat in kürzeren Zeitabständen.
Nach Beginn der Substitutionstherapie muss der Gehalt des fehlenden Faktors durch einen spezifischen Test bestimmt werden, um die Reaktion auf die Therapie beurteilen und eine weitere Behandlung planen zu können.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Für den Einsatz von Octaplex bei perinatalen Blutungen, verursacht durch einen Mangel an Faktoren des Prothrombinkomplexes liegen keine Daten vor. Die Erfahrung bei der Behandlung eines angeborenen Mangels an Faktoren II, VII oder X ist begrenzt.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung und Sicherheit von Octaplex, Pulver und Lösung zur Herstellung einer Infusionslösung bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Art der Anwendung
Das Produkt muss intravenös verabreicht werden. Angaben zur Verabreichung siehe unter «Sonstige Hinweise, Hinweise für die Handhabung».

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