Unerwünschte WirkungenDie häufigsten unerwünschten Ereignisse (>25%) unter der Therapie mit Tyverb in Kombination mit Capecitabine waren gastrointestinaler (Durchfall, Übelkeit und Erbrechen) oder dermatologischer Art (palmar-plantare Erythrodysästhesie [PPE] und Hautausschlag). In den Behandlungsarmen Tyverb plus Capecitabine bzw. Capecitabine allein trat PPE mit ähnlich hoher Inzidenz auf. Durchfall war das häufigste unerwünschte Ereignis, das zum Abbruch der Behandlung führte, wobei in den beiden Behandlungsgruppen eine ähnliche Inzidenz festgestellt wurde (Tyverb plus Capecitabine: 5%, Capecitabine: 3%).
Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen aufgeführt. Innerhalb jeder Systemorganklasse sind die unerwünschten Arzneimittelwirkungen nach Häufigkeit geordnet, beginnend mit den häufigsten. Die Häufigkeitskategorien sind folgendermassen definiert: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anaphylaxie (vgl. «Kontraindikationen»).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Anorexie (17%).
Psychiatrische Störungen
Sehr häufig: Insomnie (10%).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Herzerkrankungen
Häufig: Absinken der linksventrikulären Auswurffraktion1.
Nicht bekannt: Ventrikuläre Arrhythmien/Torsades de Pointes (TdP) Elektrokardiogramm QT-Verlängerung
1 Das Absinken der linksventrikulären Auswurffraktion (LVEF) wurde in ca. 1% der Patienten gemeldet und war asymptomatisch in mehr als 70% der Fälle. Das Absinken der LVEF wurde durch Absetzen der Lapatinib Behandlung in mehr als 70% der Fälle behoben oder verbessert, davon in ungefähr 60% nach Unterbrechung der Behandlung mit Lapatinib und in ungefähr 40% unter der weiteren Behandlung mit Lapatinib. Symptomatisches Absinken der LVEF wurde in ca. 0.3% der mit Lapatinib behandelten Patienten beobachtet. Die beobachteten unerwünschten Wirkungen waren Dyspnoe, Herzversagen und Herzklopfen. Insgesamt erholten sich 58% dieser symptomatischen Patienten wieder. Eine Verminderung der LVEF wurde bei 2.5% der Patienten, die Lapatinib in Kombination mit Capecitabin erhalten hatten, im Vergleich zu 1.0% bei Capecitabin alleine beobachtet.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Interstitielle Lungenerkrankung – Pneumonitis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig: Durchfall (58%), Übelkeit (38%), Erbrechen (22%), Dyspepsie (11%), Stomatitis (14%), Verstopfung (10%), Bauchschmerzen (13%).
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: Hyperbilirubinämie, Hepatotoxizität.
Gelegentlich: Mögliche Hy's law Fälle*
* Mögliche Hy's law Fälle schliessen Fälle mit AST oder ALT > 3 xULN und gesamt Bilirubin ≥2xULN ohne initiale Cholestase Befunde (alkaline Phosphataseaktivität ≤2xULN) ein. Berichte mit alkaline Phosphatasen Werte höher als 2xULN bei metastasierender Krebs wurden vollständigkeitshaber unter der Kategorie «mögliche Hy's law Fälle» eingeschlossen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Hautausschlag, akneforme Dermatitis (37%), palmar-plantare Erythrodysästhesie (53%), trockene Haut (10%).
Häufig: Störungen im Bereich der Nägel, z.B. Paronychie, Hautfissuren**.
Sehr selten: Schwere unerwünschte Hautreaktionen, einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN)***
** gemeldete Fälle stammen aus der Postmarketingphase. Die Häufigkeit von Hautfissuren im gepoolten Datensatz der klinischen Studien betrug 4,9 %
***gemeldete Fälle stammen aus den klinischen Studien bei Kombination mit Trastuzumab oder Letrozol, aus der Überwachung nach Markteinführung und aus spontanen Berichten
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Schmerzen in den Gliedmassen (12%), Rückenschmerzen (11%).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Applikationsort
Sehr häufig: Mattigkeit (32%), Schleimhautentzündungen (15%).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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