Eigenschaften/WirkungenATC-Code
B01AD02
Wirkungsmechanismus / Pharmakodynamik
Alteplase ist ein gentechnologisch hergestelltes humanes Glykoprotein, das Plasminogen direkt zu Plasmin aktiviert. Bei intravenöser Verabreichung bleibt Alteplase im Kreislauf relativ inaktiv, bis es an Fibrin bindet. Durch die Bindung an Fibrin wird Alteplase aktiviert, induziert die Umwandlung von Plasminogen zu Plasmin und führt damit zur Auflösung des Fibringerinnsels.
Aufgrund seiner relativen Fibrinspezifität bewirkt Alteplase bei Verabreichung einer Gesamtdosis von 100 mg eine mässige Senkung der zirkulierenden Fibrinogen-Werte auf ca. 60% nach 4 Stunden, wobei diese nach 24 Stunden wieder auf 80% ansteigen. Plasminogen und Alpha-2-Antiplasmin fallen nach 4 Stunden auf 20% bzw. 35% ab, und steigen nach 24 Stunden wieder auf über 80% an. Eine ausgeprägte und langdauernde Senkung des Fibrinogenspiegels im Blut ist nur bei wenigen Patienten zu beobachten.
Klinische Wirksamkeit
Verschlossene zentrale Venenzugänge einschliesslich von zur Hämodialyse verwendeten Zugängen:
In zwei klinischen Studien wurden mehr als 1'100 überwiegend erwachsene Patienten mit schlecht funktionierendem zentralen Venenzugang mit Alteplase behandelt. Die Katheterfunktion konnte bei 74 % bzw. 77 % durch eine Dosis und bei 87 % bzw. 90 % durch zwei Dosen Alteplase wiederhergestellt werden. Die Wiederverschlussrate betrug 26 %.
In Studien mit Hämodialysekathetern, die zum Teil ≥2 Stunden, zum Teil aber auch bis zur nächsten Dialysebehandlung liegen blieben, wurden vergleichbare Raten erzielt.
Pädiatrische Population
In einer Studie mit 310 Kindern war die Gesamtrate der Katheter, deren Durchgängigkeit erfolgreich wiederhergestellt werden konnte, mit 83 % nach maximal zwei Dosen Alteplase der bei Erwachsenen erzielten Rate vergleichbar. In den pivotalen Studien zur Wiederherstellung der Katheter-Durchgängigkeit erhielten insgesamt 432 Patienten unter 17 Jahren bis zu zweimal eine Dosis von maximal 2 mg Alteplase. Die Ergebnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit waren bei den pädiatrischen und den erwachsenen Patienten insgesamt ähnlich.
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