Dosierung/AnwendungMethotrexat Sandoz sollte nur von Ärzten, die genauestens mit Wirkungen und Nebenwirkungen sowie mit der klinischen Anwendung dieses Arzneimittels vertraut sind, angewendet werden.
Die Dosierung hängt vom Körpergewicht resp. der Körperoberfläche des Patienten ab. Die Dosis sollte im Falle hämatologischer Suppression oder Leber- und Niereninsuffizienz reduziert werden (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»). Methotrexat Sandoz kann intramuskulär, intravenös, intraarteriell, intrathekal und intraventrikulär verabreicht werden.
Dosierung bei neoplastischen Erkrankungen (Erwachsene, Jugendliche und Kinder):
Dosis (mg/m2)
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Verabreichung
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Intervall
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Leucovorin-Gabe
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Standarddosis
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30-50
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i.v. als Bolus
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wöchentlich
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-
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15× 5 Tage
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i.v. als Bolus; intramuskulär
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alle 2-3 Wochen
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-
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Mittlere Dosis
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150
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i.v. als Bolus
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alle 2-3 Wochen
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-
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240
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i.v. als Infusion (20 min.)
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alle 4-7 Tage
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+
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500 ≤1000
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i.v. als Infusion (36-48 h)
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2-3 Wochen
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+
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Hochdosis*
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1000-12000
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i.v. als Infusion (1-24 h)
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alle 1-3 Wochen
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+
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* Von den Fertigspritzen Methotrexat Sandoz sind keine Dosierungsstärken für die Hochdosistherapie verfügbar.
Zur Behandlung und Prophylaxe der Meningeosis leucaemica muss Methotrexat intrathekal (Konzentration 5 mg/ml) verabreicht werden (siehe «Hinweise für die Handhabung»).
Die Dosierung ist vom Alter abhängig:
<1 Jahr: 7,5 mg
≥1 Jahr: 8 mg
≥2 Jahre: 10 mg
≥3 Jahre: 12 mg
≥9 Jahre: 15 mg
Die Maximaldosis bei der intrathekalen (oder intraventrikulären) Verabreichung beträgt 15 mg. Nähere Dosierungsanweisungen inkl. intraarterielle und intraventrikuläre Verabreichung bei malignen Erkrankungen siehe entsprechende Fachliteratur.
Hochdosistherapie:
·Diese sollte erst bei Erholung der Werte durchgeführt werden, wenn Leukozyten über 1500 Zellen pro µl;Neutrophilenzahl über 200 Zellen pro µl;Thrombozyten über 75'000 pro µl;Serum-Bilirubin unter 1,2 mg/dl.
·Bei Therapiebeginn darf keine Mucositis bestehen.
·Pleura-, Pericardergüsse, Aszites u.a. sollten vor Therapiebeginn drainiert werden.
·Vor Therapiebeginn muss das Serumkreatinin im Normbereich liegen und die Kreatininclearance >60 ml/min sein.
·Methotrexat und seine Metaboliten sind im sauren Milieu schlecht löslich. Daher ist insbesondere bei der Hochdosistherapie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (ev. Hydrierung) vor Beginn der Therapie und eine Alkalisierung des Harns (durch Infusion von Bicarbonatlösung) zu achten, um eine intrarenale Präzipitation zu vermeiden.
·Bei Hochdosistherapie ist eine protektive Behandlung mit Leucovorin erforderlich (Dosierung siehe Fachinformationen der Leucovorin-Präparate oder Fachliteratur).
Schwerste generalisierte therapierefraktäre Psoriasis (Erwachsene)
In Fällen von schwerer, unkontrollierbarer Psoriasis, welche gegenüber konventioneller Therapie refraktär ist, wird eine einmal wöchentliche intravenöse als Bolus oder intramuskuläre Dosis von 10-25 mg verabreicht.
Rheumatoide Arthritis (Erwachsene)
Die Dosierung erfolgt individuell in Abhängigkeit vom Krankheitsbild des Patienten und der unerwünschten Wirkungen. Im Allgemeinen ist eine Therapie beim akuten Schub der Erkrankung mit einer wöchentlichen Dosis von 5–15 mg empfohlen. Sobald der Patient optimal anspricht, sollte die Dosierung auf die niedrigste mögliche effektive Dosis angepasst werden. Die optimale Therapiedauer ist unbekannt.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten:
Es wurden besonders bei älteren Patienten nach der versehentlichen täglichen Anwendung der Wochendosis über Todesfälle berichtet. Die Patienten sollten daher eindringlich darauf hingewiesen werden, dass bei der Therapie der Arthritis und der Psoriasis die empfohlene Dosis wöchentlich angewendet wird.
Aufgrund der verminderten Leber- und Nierenfunktion, wie auch der eingeschränkten Speicherkapazität von Folsäure, sollte Methotrexat grundsätzlich niedrig dosiert werden. Ältere Patienten sollten eng überwacht werden, damit Symptome einer möglichen Toxizität früh erkannt werden.
Pädiatrie:
Die Sicherheit und Wirksamkeit in der pädiatrischen Anwendung sind nur in der antineoplastischen Chemotherapie etabliert (siehe oben).
Bei intravenöser und intrathekaler Anwendung sind Überdosierungen aufgetreten (v.a. bei Jugendlichen) .Die Berechnung der Dosis muss mit besonderer Sorgfalt erfolgen.
Patienten mit Leberinsuffizienz:
Bei leicht bis mässig eingeschränkter Leberfunktion sollte das Behandlungsrisiko sehr sorgfältig abgewogen werden. Bei schwerer Leberinsuffizienz soll Methotrexat nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Patienten mit Niereninsuffizienz:
Bei Patienten mit beeinträchtigter Niereninsuffizienz muss die Dosis angepasst werden um eine Akkumulation des Arzneimittels zu vermeiden und die Behandlung sollte mit erhöhter Vorsicht erfolgen. Bei schwerer Niereninsuffizienz soll Methotrexat nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»):
Kreatinin-Clearance (ml/min)
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% der Standarddosierung
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>80
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angegebene Standarddosis (100)
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80
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75
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60
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63
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50
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56
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<50
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Verwendung einer Alternativtherapie
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Art der Anwendung
Siehe «Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung».
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