Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung 
Zur intravenösen Infusion über 30-60 Minuten (siehe «Sonstige Hinweise»). Die Infusion muss unter Aufsicht eines Arztes mit entsprechender Qualifikation und Erfahrung in der Anwendung von Chemotherapeutika erfolgen. 
Chronische lymphatische Leukämie 
Die Dosierung beträgt 100 mg/m² Körperoberfläche Ribomustin i.v. an den Tagen 1 und 2; Wiederholung alle 4 Wochen. 
Follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom 
Kombination mit Rituximab 
Die Dosierung beträgt 90 mg/m2 Körperoberfläche Ribomustin i.v. an den Tagen 1 und 2 plus 375 mg/m2 Rituximab i.v. an Tag 1; Wiederholung alle 4 Wochen. 
Monotherapie 
Die Dosierung beträgt 120 mg/m2 Körperoberfläche Ribomustin i.v. an den Tagen 1 und 2; Wiederholung alle 3 Wochen. Dosisreduktionen oder Dosisverzögerungen wurden bei 68% der Patienten berichtet (siehe «Dosisanpassungen aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen»). 
Dosisanpassungen aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen 
Bei Patienten mit Knochenmarkdepression in der Vorgeschichte sollte die maximale Dosierung von 70 mg/m2 Körperoberfläche Ribomustin i.v. an den Tagen 1 und 2 nicht überschritten werden; Wiederholung alle 4 Wochen. 
Die Behandlung soll aufgeschoben oder abgesetzt werden, wenn die Leukozyten und/oder die Thrombozyten auf Werte von ≤3'000/μl bzw. ≤75'000/μl abgefallen sind. Nach einem Anstieg der Leukozytenwerte auf ≥4'000/μl und der Thrombozyten auf ≥100'000/μl kann die Behandlung mit Ribomustin fortgesetzt werden. Der Leukozyten- und Thrombozyten-Nadir wird nach 14-20 Tagen erreicht und die Regeneration nach 3-5 Wochen. 
Darüber hinaus ist eine engmaschige Kontrolle des Blutbildes im therapiefreien Intervall zu empfehlen, wenn Ribomustin intermittierend in Therapiezyklen und/oder in der Kombination mit anderen knochenmarkhemmenden Substanzen verabreicht wird, um – falls erforderlich – Dosisanpassungen vornehmen zu können. 
In Fällen von nicht-hämatologischer Toxizität sind die Dosisreduktionen anhand der schlechtesten CTC-Grade aus dem vorangegangenen Zyklus vorzunehmen. Bei einer Toxizität mit CTC-Grad 3 kann die Dosis gemäss Empfehlung um bis zu 50% reduziert werden. Die Untergrenze von 50 mg/m2 ist einzuhalten. Bei einer Toxizität mit CTC-Grad 4 wird eine Unterbrechung der Therapie empfohlen. Bei Anpassungen der Dosierung ist die individuell berechnete reduzierte Dosis an Tag 1 und 2 des betreffenden Behandlungszyklus zu verabreichen. 
Spezielle Dosierungsanweisungen 
Patienten mit Leberfunktionsstörungen 
Auf der Grundlage von pharmakokinetischen Daten ist keine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Serum-Bilirubin <1,2 mg/dl) erforderlich. Eine 30% Dosisreduktion wird bei Patienten mit mässiger Leberfunktionsstörung (Serum-Bilirubin 1,2-3,0 mg/dl) empfohlen. 
Für Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Serum-Bilirubin >3,0 mg/dl) sind keine Daten verfügbar. Daher ist die Verabreichung von Ribomustin an diese Patienten kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»). 
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen 
Auf der Grundlage von pharmakokinetischen Daten ist keine Dosisanpassung bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance >10 ml/min erforderlich (siehe auch «Pharmakokinetik»). Die Erfahrungen bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sind beschränkt. 
Ältere Patienten 
Es gibt keine Hinweise, dass Dosisanpassungen bei älteren Patienten nötig sind (siehe auch «Pharmakokinetik»). 
Kinder und Jugendliche 
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Behandlungen mit Ribomustin bei Kindern sind nicht belegt. Die Anwendung von Ribomustin bei Kindern und Jugendlichen wird daher nicht empfohlen. 
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