Unerwünschte WirkungenIn vier klinischen Phase-III-Studien (zwei Studien zu cSSTI und zwei Studien zu CAP) wurden insgesamt 1'305 erwachsene Patienten mit Zinforo behandelt (600 mg über 60 Minuten alle 12 Stunden).
Die Inzidenz von unter der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignissen in den gepoolten Phase-III-Studien zu cSSTI und CAP war in den Ceftarolin-Gruppen und in den Vergleichspräparat-Gruppen vergleichbar (45.7% bzw. 46.7%). Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die bei ≥3% der Patienten unter Ceftarolin auftraten, waren Diarrhoe, Kopfschmerzen, Übelkeit und Juckreiz.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden im Rahmen klinischer Studien mit Zinforo und nach der Markteinführung (mit (*) markiert) beobachtet. Sie werden nach Systemorganklasse und Häufigkeit gruppiert. Die Häufigkeitskategorien beruhen auf den unerwünschten Ereignissen, die in den gepoolten Phase-III-Studien zu cSSTI und CAP berichtet wurden, und sind gemäss folgender Konvention definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), unbekannt (Häufigkeit kann auf der Basis der vorliegenden Daten nicht zuverlässig abgeschätzt werden).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Clostridium difficile-Colitis (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Blutes- und des Lymphsystems
Sehr häufig: positiver direkter Coombs-Test (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gelegentlich: Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie*, erhöhte Prothrombinzeit, verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT), erhöhte INR.
Selten: Eosinophilie*, Agranulozytose*.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit/Anaphylaxie (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise/Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Benommenheit.
Gelegentlich: Enzephalopathie*.
Gefässerkrankungen
Häufig: Phlebitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Unbekannt: Eosinophile Pneumonie*.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: erhöhte Transaminasen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: (in asiatischen Populationen; siehe unten) Hautausschlag (18.5%)
Häufig: Hautausschlag, Juckreiz.
Gelegentlich: Urticaria.
Unbekannt: Schwere kutane Arzneimittelreaktionen (SCARs)* (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: erhöhte Kreatininspiegel im Blut.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Pyrexie, Reaktionen am Infusionsort (Erythem, Phlebitis, Schmerzen).
Sicherheit in speziellen Populationen
Pädiatrische Population
Die Sicherheitsdaten für die pädiatrische Population entstammen zwei klinischen Studien, in denen insgesamt 227 pädiatrische Patienten im Alter von 2 Monaten bis <18 Jahren Zinforo zur Behandlung einer cSSTI oder einer CAP erhalten haben. Insgesamt war das Sicherheitsprofil bei diesen Patienten jenem bei Erwachsenen ähnlich. Bei pädiatrischen Patienten mit cSSTI wurde zusätzlich über eine Eosinophilie berichtet.
In einer weiteren Studie wurden n=29 pädiatrische Patienten mit komplizierter CAP mit Ceftarolin behandelt. Auch hier fanden sich im Vergleich zu den oben beschriebenen Befunden bei Erwachsenen keine Auffälligkeiten.
Die Sicherheitsbewertung bei Neugeborenen basiert zusätzlich auf Sicherheitsdaten und pharmakokinetischen Daten aus einer Studie, in der 11 Patienten (im Alter von 12 bis weniger als 60 Tage, im Minimum ab der 34. Schwangerschaftswoche geboren) Ceftarolinfosamil erhielten. Im Allgemeinen stimmten die unerwünschten Wirkungen, über die in dieser Studie berichtet wurden, mit dem bekannten Sicherheitsprofil für Ceftarolinfosamil überein.
Es liegen keine Daten zur Sicherheit bei Kindern im Alter von weniger als 12 Tagen und einer Geburt vor der 34. Schwangerschaftswoche vor.
Asiatische Patienten
Eine Studie in Asien an 381 erwachsenen CAP-Patienten, die mit Zinforo (600 mg über 60 Minuten alle 12 Stunden) behandelt wurden, zeigte ein ähnliches Sicherheitsprofil, wie dieses in den gepoolten Phase-III-Studien zu cSSTI und CAP beobachtet wurde.
Eine weitere Studie (COVERS) wurde an 506 erwachsenen Patienten mit cSSTI behandelt mit Zinforo durchgeführt (600 mg über 120 Minuten, alle 8 h). Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, welche bei ≥3% der mit Zinforo behandelten Patienten beobachtet wurden, waren Übelkeit, Kopfschmerzen und Hautausschlag. Das Sicherheitsprofil war jenem in den anderen Phase-III-Studien ähnlich, mit Ausnahme einer höheren Inzidenz von DAGT-Serokonversion (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») und Hautausschlag (23/124 (18.5%) Zinforo versus 5/63 (7.9%) Vancomycin/Aztreonam), was zu häufigeren vorzeitigen Studienabbrüchen bei asiatischen Patienten, die Zinforo erhielten haben, führte.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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