Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenKombination mit Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon
Eine multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Phase-III-Studie (ERA-223-Studie) untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit einer Behandlung mit Radium-223-Dichlorid in Kombination mit Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon bei 806 Patienten mit asymptomatischem oder leicht symptomatischem kastrationsresistentem Prostatakrebs mit Knochenmetastasen. Die Studie wurde auf Empfehlung des Independent Data Monitoring Committee vorzeitig entblindet.
In der primären Analyse wurde ein vermehrtes Auftreten von Frakturen (28.6% vs. 11.4%) und Todesfällen (38.5% vs 35.5%) beobachtet bei Patienten, die mit Xofigo in Kombination mit Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon behandelt wurden, im Vergleich zu Patienten, die mit Placebo in Kombination mit Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon behandelt wurden.
Deshalb ist Xofigo kontraindiziert in Kombination mit Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).
Es liegen nur begrenzt Daten dazu vor, wieviel Zeit nach einer Behandlung mit Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon vergehen muss, bevor Xofigo sicher angewendet werden kann bzw. umgekehrt. Ausgehend von den Halbwertszeiten von Xofigo und Abirateron wird empfohlen, eine nachfolgende Behandlung mit Xofigo frühestens 5 Tage nach der letzten Gabe von Abirateronacetat in Kombination mit Prednison/Prednisolon zu beginnen. Eine nachfolgende systemische Tumortherapie sollte frühestens 30 Tage nach der letzten Gabe von Xofigo eingeleitet werden.
Behandlung von Patienten mit asymptomatischen Knochenmetastasen
Ein erhöhtes Sterbe- und Frakturrisiko wurde in einer klinischen Studie beobachtet, in der Xofigo zusätzlich zu Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon bei Patienten mit asymptomatischem oder leicht symptomatischem kastrationsresistentem Prostatakarzinom angewendet wurde. Der Nutzen einer Therapie mit Xofigo bei Erwachsenen mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom und nur asymptomatischen Knochenmetastasen wurde bisher nicht nachgewiesen. Die Anwendung von Xofigo bei Erwachsenen mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom und nur asymptomatischen Knochenmetastasen wird daher nicht empfohlen.
Die gleichzeitige Gabe von Bisphosphonaten oder Denosumab verringerte das Auftreten von Frakturen in beiden Behandlungsarmen.
Knochenmarkssuppression
Als Nebenwirkung kam es bei Patienten, die mit Xofigo behandelt wurden, zu Knochenmarkssuppression, insbesondere zu Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie und Panzytopenie (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Deshalb muss vor Beginn der Behandlung eines Patienten mit Xofigo und vor jeder weiteren Dosis eine hämatologische Untersuchung durchgeführt werden. Vor der ersten Xofigo-Dosis sollte die absolute Neutrophilenzahl (ANC) ≥1,5× 109/l, die Thrombozytenzahl ≥100× 109/l und das Hämoglobin ≥10,0 g/dl betragen. Vor den weiteren Dosen sollte der ANC-Wert 1,0× 109/l und die Thrombozytenzahl 50× 109/l nicht unterschreiten. Sollten sich diese Parameter in den 6 Wochen seit der letzten Xofigo-Dosis trotz der üblichen Standardbehandlung nicht erholt haben, darf die Behandlung mit Xofigo nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung fortgesetzt werden.
Bei der Behandlung von Patienten mit nachgewiesener Einschränkung der Knochenmarksreserve ist Vorsicht geboten.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Sicherheit und Wirksamkeit von Xofigo bei Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind nicht untersucht.
Rückenmarkskompression
Bei Patienten mit unbehandelter drohender, oder manifester Rückenmarkskompression sollte vor Beginn oder Wiederaufnahme einer Behandlung mit Xofigo eine der klinischen Indikation entsprechende Standardbehandlung durchgeführt werden.
Knochenfrakturen
Bei Patienten mit Knochenfrakturen sollten diese vor Beginn oder Wiederaufnahme einer Behandlung mit Xofigo orthopädisch stabilisiert werden.
Fertilität
Es besteht ein potenzielles Risiko, dass die von Xofigo ausgehende Strahlung unerwünschte Wirkungen auf die Hoden und die Spermien haben könnte (siehe Rubrik «Präklinische Daten»). Die Patienten sollten darüber informiert werden. Wegen potentieller Strahlenwirkung auf die Spermatogenese sind die Männer auf die Notwendigkeit hinzuweisen, während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung mit Xofigo zuverlässige Kontrazeptionsmethoden anzuwenden.
Andere Hinweise
Xofigo enthält 0.2 mmol Natrium (entspricht 4.4 mg Natrium pro ml Lösung). Diese Menge entspricht 0.2% der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
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