Eigenschaften/WirkungenATC-Code: G03AA12
Wirkungsmechanismus und Pharmakodynamik
Drospibel 30 Conti enthält eine Kombination aus Ethinylestradiol und Drospirenon, einem Gestagen mit antiandrogener und antimineralokortikoider Wirkung.
Wie bei allen kombinierten oralen Kontrazeptiva (COC) beruht die kontrazeptive Wirkung von Drospibel 30 Conti auf verschiedenen Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und die Veränderung des Zervixsekrets anzusehen sind. Darüber hinaus bietet das Endometrium infolge der morphologischen und enzymatischen Veränderungen ungünstige Verhältnisse für die Nidation.
In klinischen Studien wurde die Häufigkeit von Schwangerschaften erfasst. Bei 3912 Frauen, die ein Kombinationspräparat mit Ethinylestradiol und Drospirenon während bis zu maximal 26 Zyklen eingenommen hatten, ergab sich für alle aufgetretenen Schwangerschaften ein Pearl-Index von 0,54. Die Schwangerschaften waren meist erklärt als Folge von Einnahmefehlern bzw. Resorptionsstörungen bei Erbrechen oder Diarrhö.
Neben der kontrazeptiven Wirkung haben COC verschiedene günstige Eigenschaften, die unter Berücksichtigung der möglichen nachteiligen Wirkungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen») die Wahl der Verhütungsmethode beeinflussen können. Die Zyklen werden regelmässiger, die Menstruation oft weniger schmerzhaft und die Blutung schwächer. Letzteres kann die Häufigkeit eines Eisenmangels verringern.
Zusätzlich zeigte sich, zumindest unter höher dosierten COC (>0,05 mg Ethinylestradiol), ein verringertes Risiko von fibrozystischen Mastopathien, Ovarialzysten, Infektionen des kleinen Beckens (Pelvic Inflammatory Disease), ektopischen Schwangerschaften während der Anwendung sowie eine Verringerung des Risikos für die Entwicklung von Endometrium- bzw. Ovarialkarzinomen während und nach der Anwendung. Inwieweit dies auch auf niedriger dosierte COCs zutrifft, bleibt nachzuweisen.
Drospirenon hat antimineralokortikoide Aktivität und kann einer Gewichtszunahme und anderen Symptomen, die eine Folge von Flüssigkeitsretention darstellen, vorbeugen. Es wirkt der Östrogen-bedingten Natriumretention entgegen.
Die antiandrogene Aktivität von Drospirenon führt zu einer Reduktion von Akneläsionen und Sebumproduktion.
Zusätzlich hat Drospirenon keinen hemmenden Einfluss auf den Ethinylestradiol-abhängigen Anstieg des Sexualhormon-bindenden Globulins (SHBG), was die Bindung und Inaktivierung von endogenen Androgenen unterstützt.
Unter Einbezug der antimineralokortikoiden und der antiandrogenen Eigenschaften zeigt Drospirenon daher ein biochemisches und pharmakologisches Profil, das dem des natürlichen Progesterons gleicht. Unter der Behandlung mit der Kombination Ethinylestradiol und Drospirenon wurde in einer klinischen Studie bei 60–75% der Frauen eine deutliche Verbesserung der Gesichtsakne beobachtet. Die Anzahl aller Akneläsionen einschliesslich Komedonen, Papeln, Pusteln und Knoten reduzierte sich nach neun Behandlungszyklen im Mittel um etwa 60%. Drospirenon hat keinerlei androgene, östrogene, glukokortikoide oder antiglukokortikoide Wirkung.
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