ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu 18F-Fluoroethyltyrosine ZRP:Universitätsspital Zürich
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Für Erwachsene (70 kg Körpergewicht) wird eine Radioaktivitätsdosis von 210 MBq als intravenöse Injektion empfohlen (diese Werte entsprechen den diagnostischen Referenzwerte (DWR) wie sie in der BAG Weisung L-08-01 vom 16.05.2014 veröffentlich wurden).
Für eine statische Bildgebung sollte ein Scan 20-40 Minuten nach Injektion aufgenommen werden. Für die dynamische Akquisition wird eine Aufnahmedauer 0-50 Minuten nach Injektion von 18F-Fluoroethyltyrosine ZRP empfohlen. In einigen wissenschaftlichen Studien wurden bis 400 MBq 18F-Fluoroethyltyrosin Aktivität verabreicht.
Es liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen über die diagnostische Anwendung von 18F-Fluoroethyltyrosine ZRP bei pädiatrischen Patienten vor. Daher ist die Indikation zur Anwendung bei Kindern und jungen Erwachsenen hinsichtlich der Rechtfertigung der Risiken der Strahlenexposition gegenüber der zu erwartenden diagnostischen Information besonders kritisch zu stellen. Die pro Aktivität (MBq) höhere Strahlenabsorption im kindlichen Organismus im Vergleich zu Erwachsenen ist zu berücksichtigen. Bei Kindern wird die anzuwendende Aktivität durch Multiplikation der für Erwachsene empfohlenen Aktivität mit einem Faktor gemäss Empfehlungen in „Paediatric Dosage Card“ der European Association of Nuclear Medicine, EANM in Analogie zu 18F-Fluorodeoxyglucose (FDG) ausgerechnet. 18F-FET ist in der Paediatric Dosage Card nicht erwähnt. Deshalb müssen in Analogie die angegebenen Werte für 18F-FDG-PET-Brain (3D), nämlich Baseline Activity 14 MBq, Class B, angewendet werden. Die Tabelle ist online verfügbar unter www.eanm.org/docs/dosagecard.pdf. Alternativ, kann die anzuwendende Aktivität mit dem online verfügbaren EANM Kalkulator berechnet werden, unter: www.eanm.org/publications/dosage_calculator.php.
Vorbereitung des Patienten
Der Patient sollte 4 Stunden vor der Injektion keine Nahrung zu sich nehmen, erlaubt sind Wasser, Tee und Kaffee. Um die Strahlenexposition der Blase zu vermindern, ist eine adäquate Hydratation des Patienten anzustreben. Hierzu sollten vor der Untersuchung mindestens 250 mL Wasser verabreicht werden, und der Patient ist aufzufordern, unmittelbar im Anschluss an die PET-Untersuchung (innerhalb einer Stunde nach der Injektion) und in den folgenden Stunden öfter die Blase zu entleeren. Aus Gründen des Strahlungsschutzes für sich und seine Umgebung sollte der Patient in den ersten 12 h nach der Untersuchung die aufgesuchten Toiletten nach Benutzung gut spülen und mit Urin oder Faeces verschmutzte Wäsche separat reinigen.
Durchführung der Untersuchung
Das Arzneimittel wird einmalig intravenös injiziert. Die Aktivität der Lösung wird vor Anwendung bestimmt. Das Applikationsvolumen richtet sich nach der Zeitspanne, die zwischen der Erstkalibrierung und dem Applikationszeitpunkt liegt; es muss mit entsprechenden Zerfallskorrekturfaktoren berechnet und vor Injektion mit einem Aktivitätsmessgerät gemessen werden. Bei der Injektion ist sorgfältig darauf zu achten, dass das radioaktive Material nicht in das umgebende Gewebe gelangt. Die Injektion erfolgt nach Möglichkeit über einen zuvor angelegten Venenverweilkatheter welcher direkt mit einem Dreiwegehahn versehen wird. Lange Verbindungsschläuche sind zu vermeiden (ev. störende Restaktivität im Schlauchsystem trotz Spülen des Systems mit 0.9% parenteraler Kochsalzlösung).
Die Anreicherung von 18F-Fluoroethyltyrosin in Tumorherden erfolgt rasch und kann bereits Minuten nach Injektion mittels PET nachgewiesen werden. Für viele Anwendungen genügt eine statische PET Aufnahme 20-40 Minuten nach Injektion des Radiopharmazeutikums. Soll der Malignitätsgrad der primären Hirntumoren bestimmt werden, kann eine dynamische Aufnahme 0-50 Minuten durchgeführt werden.
Interpretation der PET-Aufnahmen
Generell wird 18F-Fluoroethyltyrosine ZRP vor allem in Tumoren aufgenommen. Fast alle primären Hirntumore zeigen eine hohe Traceraufnahme. Eine Ausnahme bilden gelegentlich Grad I Tumore. In entzündlichen Läsionen ist die Aufnahme von 18F-Fluoroethyltyrosine ZRP wesentlich tiefer. Die absolute Traceraufnahme zu einem Zeitpunkt eignet sich nicht zur Abschätzung des Grades eines Tumors. Soll dieser abgeschätzt werden, sollte eine dynamische Hirn PET durchgeführt werden. Generell zeigen tiefere Tumorgrade eine über die Zeit ansteigende Tracerkonzentration, höhere Grade eine abnehmende Konzentration.
Strahlenexposition
Die absorbierten Organdosen sowie die effektive Dosis für erwachsene und für pädiatrische Patienten nach intravenöser Administration von 18F-fluoroethyltyrosin stammen aus Literaturangaben („Radiation Dose to Patients from Radiopharmaceuticals. A fourth addendum to ICRP 53“). Die Werte sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (Gy/MBq)
(Auszug aus dem vierten Addendum der ICRP 53)

Organ

Erwachsene

15 y

10 y

5y

1 y

Nebennieren
Harnblase
Knochen Oberfläche
Hirn
Brust
Gallenblase
Magen-Darm-Trakt

Magenwand
Dünndarm
Dickdarm
Oberer Dickdarm
Unterer Dickdarm

14
85
13
10
9.5
14

13
7.6
11
10
12

17
110
16
13
12
17

16
9.4
13
13
14

26
160
24
21
18
26

24
14
21
20
22

42
220
39
34
30
38

38
20
32
31
33

77
300
74
64
57
68

69
32
54
54
54

Herz

13

16

26

39

72

Nieren

27

33

46

69

120

Leber

17

22

32

48

88

Lunge

14

20

28

42

81

Muskulatur

12

14

23

36

67

Oesophagus

12

15

23

36

69

Ovarien

15

18

28

43

77

Pankreas

14

18

27

43

78

Rotes Knochenmark

13

16

24

38

72

Haut

9

11

18

29

55

Milz

13

16

24

40

73

Hoden

12

16

25

38

70

Thymus

12

15

23

36

69

Schilddrüse

12

15

24

39

73

Uterus

17

21

34

51

86

Rest

12

14

22

35

66

Effektive Dosis
(Sv/MBq)

16

21

31

47

82

Die effektive Strahlendosis bei der Verabreichung einer Aktivität von 210 MBq beträgt bei erwachsenen Patienten ungefähr 3.4 mSv. Zu den am meisten exponierten Organen gehören die Harnblase (ungefähr 18 mGy) und die Niere (ungefähr 5.7 mGy) woraus sich die Notwendigkeit häufiger Entleerungen erkennen lässt.

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home