Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Für die Elution des Generators darf nur eine 0,9%ige Natriumchloridlösung verwendet werden, deren Qualität den Anforderungen des Arzneibuchs entspricht und die weder Verunreinigungen noch Zusatzstoffe aufweist.
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf Rubidiumchlorid-Injektionslösung (82Rb) nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Angesichts der kurzen Halbwertszeit des Radionuklids 82Rb muss Rubidiumchlorid-Injektionslösung (82Rb) dem Patienten sofort und direkt infundiert werden, wobei die PET-Szintigraphie während oder kurz nach der Infusion beginnt und spätestens 10 Minuten nach der Elution beendet wird.
Die Dauer der Haltbarkeit von RUBY-FILLMD [Rubidium-Generator (82Rb)] beträgt 60 Tage ab Kalibrierung. Das Verfalldatum ist auf dem Etikett des Generator-Behälters angegeben.
Besondere Lagerungshinweise
RUBY-FILLMD [Rubidium-Generator (82Rb)] muss bei Raumtemperatur (zwischen 15 oC und 25 oC) gelagert werden.
Hinweise für die Handhabung
Radiopharmazeutika dürfen ausschliesslich von qualifizierten Ärzten verwendet werden bzw. müssen sich unter deren Kontrolle befinden, die über eine spezifische Ausbildung und Erfahrung hinsichtlich der unbedenklichen Anwendung und Handhabung von Radionukliden verfügen und deren Erfahrung und Ausbildung von den für den Umgang mit offenen Strahlenquellen zuständigen Behörden anerkannt wurden.
Wie auch bei der Anwendung anderer radiopharmazeutischer Produkte ist darauf zu achten, dass der Patient der niedrigsten Strahlendosis ausgesetzt wird, die für die Beurteilung seines Zustands nötig ist, und dass die Strahlenbelastung für das in diesem Umfeld tätige Personal ebenfalls auf ein Minimum reduziert wird.
Die Verwendung des für die Anwendung mit RUBY-FILLMD [Rubidium-Generator (82Rb)] vorgesehenen Rubidium-Elutionssystems RUBY ist erforderlich. Es wird empfohlen, das mit dem Infusionssystem mitgelieferte Anwendungshandbuch zu lesen, das ausführliche Hinweise für den Anschluss des Generators, das tägliche Qualitätskontrollverfahren, den Elutionsvorgang und die Anwendung beim Patienten enthält. Vor der Anwendung beim Patienten muss der Anwender mit der Verwendung und der Leistung des Systems umfassend vertraut sein.
Die Produktmonographie von RUBY-FILLMC [Rubidium-Generator (82Rb)] sowie das Anwendungshandbuch des Infusionssystems müssen vor Durchführung der Elution konsultiert werden. Weitere Informationen zur Elution des Generators RUBY-FILLMD:
·Während der Vorbereitung und der Elution undurchlässige Handschuhe tragen.
·Alle Leitungen, die für die Verabreichung von Rubidiumchlorid-Injektionslösung (82Rb) beim Patienten verwendet werden, müssen steril sein.
·Die terminale Patientenleitung enthält einen Sterilfilter mit 0,22 mm.
·Die Patientenleitung und Nadel müssen bei jedem Patienten ersetzt werden.
·Das Set mit der 0,9%igen Natriumchlorid-Injektionslösung (9 mg/ml) und die Leitung (RUBY SALINE LINE) sind jeden Tag zu wechseln.
·Bei jedem Wechsel des Generators sind alle anderen Anschlüsse und Leitungen (RUBY SET) zu ersetzen.
·Die gesamten Vorbereitungs- und Elutionsverfahren sind unter aseptischen Bedingungen durchzuführen.
·Zwischen den einzelnen Elutionen mindestens 10 Minuten verstreichen lassen, damit sich das 82Rb regeneriert.
·Ausschliesslich mit einer 0,9%igen Natriumchlorid-Injektionslösung, deren Qualität den USP-Spezifikationen entspricht und die keine Zusatzstoffe enthält, eluieren.
·An jedem Tag, an dem der Generator eluiert wird, die ersten 75 ml des Eluats verwerfen.
·Da das Eluat Radioaktivität enthält, sind beim Umgang mit dem Eluat die entsprechenden Sicherheitsvorschriften zu berücksichtigen.
Qualitätskontrolle
Der Ruby-FillMD-Generator darf ausschliesslich mit dem Rubidium-Elutionssystem verwendet werden, ein speziell für die gemeinsame Anwendung mit dem Ruby-FillMD-Generator entwickeltes Elutionssystem, das präzise Messungen erlaubt und Dosen der Rubidiumchlorid-Injektionslösung (82Rb) abgibt. Vor der erstmaligen Verwendung des Tages erfordert das Elutionssystem eine Spülung, Kalibrierung und eine Qualitätskontrolle hinsichtlich der Aktivität der Strontiumdiffusion:
-Für die Spülung wird eine präzise Menge an Kochsalzlösung durch den Generator gepumpt, um alle Luftbläschen aus den Leitungen und die Strontiumdiffusion aus der Generatorsäule zu entfernen. Die Lösung wird zu dem für diesen Zweck bestimmten abgeschirmten Abfallbehälter geleitet.
-Für die Kalibrierung wird eine Lösungsmenge durch den Generator in ein im Dosiskalibrator enthaltenes Fläschchen geleitet, um die genau zu diesem Zeitpunkt der Lebensdauer des Generators vorhandene maximale Aktivität zu bestimmen. Diese Information wird vom System im Rahmen der Elutionen für den Patienten verwendet.
-Der Diffusionstest wird mit der während der Kalibrierung erzeugten Probe durchgeführt. Nach einer Ruhezeit von 30 Minuten, um den Zerfall von 82Rb zu ermöglichen, testet das System die Kalibrierungsprobe und ermittelt die in der Probe befindliche Menge an 82Sr und 85Sr.
Der tägliche Qualitätskontrolltest ist entsprechend den ausführlichen Anweisungen des Anwendungshandbuchs, das dem Elutionssystem beiliegt, durchzuführen. Die täglichen Qualitätskontrollen sind grundsätzlich vor der Anwendung von Eluaten bei Patienten durchzuführen. Für die Elutionen darf ausschliesslich die 0,9%ige Natriumchlorid-Injektionslösung ohne Zusatzstoffe verwendet werden. Zusatzstoffe (insbesondere Calciumionen, denen Strontiumionen chemisch analog sind) können eine Freisetzung substantieller Mengen an 82Sr und/oder 85Sr im Eluat herbeiführen, und zwar unabhängig vom Alter des Generators bzw. vor dessen Verwendung.
Die Bestimmung von 82Rb und der Diffusion (Breakthrough) von 82Sr und 85Sr erfolgt mit Hilfe des Dosiskalibrators mit integrierter Ionisierungskammer und wird vom Anwender auf täglicher Basis vorgenommen. Dieses Verfahren ist obligatorisch und gewährleistet, dass das System nur startet, nachdem dieses durchgeführt wurde. Wie in dem mit dem Infusionssystem mitgelieferten Anwendungshandbuch angegeben, muss der Anwender mindestens einmal in 24 Stunden eine Spülung und Kalibrierung vornehmen, um alle Luftbläschen aus den Leitungen und freies Strontium zu entfernen. Sobald die Spülung abgeschlossen ist, muss die Kalibrierung durchgeführt werden, um den Aktivimeter zu validieren und sicherzustellen, dass sich die Diffusionsaktivität innerhalb akzeptabler Grenzen bewegt. Die Kalibrierung bildet Teil eines umfassenden Tests des Systems und warnt den Anwender, wenn der Gehalt an 82Sr und 85Sr die USP-Grenzwerte erreicht (0,02 kBq 82Sr und 0,2 kBq 85Sr pro MBq 82Rb).
KEINE Infusionen oder Eluate, die aus der Spülung oder Kalibrierung gewonnen wurden, beim Patienten anwenden.
Die Kalibrierung des Elutionssystems RUBY bildet Teil einer umfassenden Prüfung des Systems und warnt den Anwender, wenn der Gehalt an 82Sr und 85Sr 20 % (Alarmgrenze) bzw. 50 % (Ablaufgrenze) der USP-Grenzwerte erreicht. Wenn eine Alarmgrenze erreicht wird, muss der Anwender alle weiteren Informationen dem Anwendungshandbuch des Elutionssystems RUBY entnehmen. Falls 82Sr und 85Sr in einer Menge ab 20 % und unter 50 % der USP-Grenzwerte (Alarmgrenzen) festgestellt werden, ist alle 8 Elutionen eine zusätzliche Kalibrierung des Elutionssystems RUBY (im Allgemeinen entsprechend 4 Patienten) erforderlich. Die Elutionen für Patienten erfolgen nicht, wenn die Kalibrierung nicht wiederholt wurde. Falls der Gehalt an 82Sr und 85Sr 50 % oder mehr der USP-Grenzwerte erreicht (Ablaufgrenzen), werden die Elutionen für Patienten durch das Elutionssystem RUBY blockiert. Je nach Situation kann dann entsprechend den nachfolgenden Hinweisen A oder B vorgegangen werden:
A.Die Verwendung des Generators Ruby-FillMD muss unterbrochen werden, wenn eine der folgenden Ablaufgrenzen überschritten ist:
- 60 Tage seit dem Datum der Kalibrierung, oder
- Ein Eluat mit 82Sr, Gehalt von 0,01 kBq/MBq 82Rb, oder
- Ein Eluat mit 85Sr, Gehalt von 0,1 kBq/MBq 82Rb.
B.Nachdem eine der folgenden Alarmgrenzen festgestellt wurde, müssen täglich zusätzliche Tests der Eluate erfolgen:
- der Gehalt an 82Sr erreicht 0,004 kBq pro MBq 82Rb, oder
- der Gehalt an 85Sr erreicht 0,04 kBq pro MBq 82Rb.
Nachfolgend findet sich eine Beschreibung des täglichen obligatorischen Testprotokolls für das Elutionssystem RUBY, durchzuführen mit einem Eluat, um die Aktivität der Diffusion von Rubidium (82Rb) und Strontium (82Sr und 85Sr) zu messen:
Analyse des Gehalts an Rubidium im Eluat:
1.Der integrierte Dosiskalibrator im Elutionssystem RUBY ist automatisch für 82Rb eingestellt.
2.Die tägliche Qualitätskontrollfunktion beginnt mit dem automatischen Start einer Spülung mittels 75 ml Natriumchloridlösung Ph. Eur. Dieses Eluat wird in den Abfallbehälter abgeleitet. Da das Eluat Radioaktivität enthält, sind beim Umgang mit dem Eluat die entsprechenden Sicherheitsvorschriften zu berücksichtigen.
3.Nach Spülung des Generators erfolgt eine vollständige Wiederbeladung des Generators mit 12 Halbwertszeiten von 82Rb (entspricht etwa 15,2 Minuten), bevor die nachfolgende Elution für den Kalibrierungsschritt automatisch beginnt.
4.Mit Hilfe des Dosiskalibrators misst das System automatisch die Aktivität von 82Rb in der Eluatprobe.
5.Das System generiert automatisch ein Protokoll und speichert die Daten jedes Eluatvolumens des Generators, einschliesslich der Abfälle und der Probenvolumina. Die kumulierten Gesamtvolumina der Eluate werden während der Lebensdauer des Generators ebenfalls protokolliert und gespeichert.
Analyse des Gehalts an Strontium im Eluat:
6.Das System lässt die im Rahmen der Aktivitätsbestimmung von 82Rb gewonnene Probe 30 Minuten lang ruhen, um einen vollständigen Zerfall von 82Rb zu ermöglichen.
7.Das System misst die Aktivität der Probe, um automatisch die Aktivität von 82Sr/85Sr zu bestimmen. Das System ermittelt automatisch das Verhältnis (R) am Tag der Messung (nach Kalibrierung) mit Hilfe des 85Sr/82Sr-Verhältnisses am Tag der Kalibrierung, das auf dem Etikett des Generators angegeben ist, und den Faktor des 85Sr/82Sr-Verhältnisses anhand des 85Sr/82Sr-Verhältnisses in Abhängigkeit vom Alter des Generators nach folgender Formel:
R =
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[85Sr]
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Tag der Kalibrierung X Verhältnisfaktor am Tag der Messung (nach Kalibrierung)
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[82Sr]
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8.Das System nutzt einen Korrekturfaktor (F) von 0,478, um den Beitrag von 85Sr zum Messergebnis zu kompensieren.
9.Das System berechnet die Menge an 82Sr in der Probe anhand folgender Gleichung:
82Sr (kBq) =
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Messergebnis des Dosiskalibrators (kBq)
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[1 + (R)(F)]
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Beispiel: Messergebnis des Dosiskalibrators (kBq) = 0,8
85Sr/82Sr-Verhältnis (R) = (1,48)
Korrekturfaktor (F) = 0,478
82Sr (kBq) =
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0,8
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= 0,47
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[1+ (1,48)(0,478)]
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10.Das System ermittelt, ob das im Eluat vorhandene 82Sr eine Alarmgrenze oder Ablaufgrenze überschreitet, durch Division des kBq-Werts von 82Sr durch den MBq-Wert von 82Rb nach Abschluss der Elution (weitere Hinweise zum Gehalt an 82Sr siehe unten).
Beispiel: 0,47 kBq 82Sr ; 50 MBq 82Rb
0,47 kBq 82Sr
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= 0,0094 kBq/MBq 82Rb (überschreitet die Alarmgrenze um 0,004 kBq/MBq; es ist ein zusätzlicher täglicher Eluattest erforderlich.)
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50 MBq 82Rb
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11.Das System ermittelt, ob das im Eluat vorhandene 85Sr eine Alarmgrenze oder Ablaufgrenze überschreitet, durch Multiplikation der in Schritt 10 gewonnenen Ergebnisse mit (R), wie in Schritt 9 ermittelt (siehe oben).
Beispiel: 0,0094 x 1,48 = 0,014 kBq 85Sr/MBq 82Rb (die Testergebnisse liegen unter der Alarm- und Ablaufgrenze)
12.Die zusätzlichen täglichen Eluattests werden zu Zeitpunkten vorgenommen, die durch das tägliche Elutionsvolumen bestimmt werden. Das System zeigt automatisch an, wann die Alarmgrenzen erreicht werden und zusätzliche Tests durchgeführt werden müssen, deren Häufigkeit durch ein Volumen bestimmt wird, das 4 Durchgängen beim Patienten entspricht.
Konzeption der Kalibrierung des Rubidium-Elutionssystems
Kalibrierung des Dosiskalibrators
Ein Dosiskalibrator ist im Rubidium-Elutionssystem RUBY (RbES) integriert und wird als Norm für die Kalibrierung der Aktivität des Systems verwendet.
Die Vorgaben der Strahlenschutzverordnung, der Verordnung über den Umgang mit offenen Strahlenquellen, der Verordnung des EJPD über Messmittel für ionisierende Strahlung sowie der Richtlinien des BAG zu Strahlenschutz, Messung und Kalibrierung müssen eingehalten werden. Die Gebrauchsanweisung des Elutionssystems RbES und/oder zusätzliche Unterlagen des Herstellers, die für Anwender in der Schweiz bestimmt sind, sollten beachtet werden.
Kalibrierung des Aktivimeters
Da der Dosiskalibrator nur im Rahmen der Elution für einen Patienten verwendet werden kann, enthält das Rubidium-Elutionssystem zusätzlich einen integrierten Aktivimeter, um die während der Elutionen abgegebenen Dosen zu überwachen und zu kontrollieren. Der Aktivimeter besteht aus einem Photomultiplier (PMT) in Verbindung mit einem Szintillationsdetektor, der eine Messung der Aktivität in Anzahl der Photonen ermöglicht. Dieser befindet sich direkt hinter dem Ausgang des Rubidium-Generators (Rb82) RUBY-FILLMD und misst die Anzahl in der Lösung, während diese einen Abschnitt der Leitung passiert.
Die Kalibrierung des Aktivimeters erfolgt durch Ableiten von 35 ml mit einer konstanten Geschwindigkeit von 20 ml/min in eine Ampulle, die im integrierten Dosiskalibrator enthalten ist und als Referenz dient. Da System registriert gleichzeitig die vom Aktivimeter gemessene Anzahl an „spontanen“ Photonen und die kumulierten Aktivitätswerte des Dosiskalibrators während der Elution. Die Kalibrierung des Aktivimeters erfolgt automatisch im Rahmen der im Anwendungshandbuch des Rubidium-Elutionssystems beschriebenen täglichen Verfahren.
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