Dosierung/AnwendungAllgemeines
Für die Auswahl ALK-positiver NSCLC-Patienten ist ein validierter ALK-Test erforderlich. Der ALK-positive NSCLC-Status sollte vor der Einleitung einer Erstlinientherapie mit Alecensa nachgewiesen sein.
Übliche Dosierung
Die empfohlene Dosis von Alecensa beträgt 600 mg (vier Kapseln zu je 150 mg) in oraler Verabreichung zweimal täglich (tägliche Gesamtdosis 1200 mg) (siehe «Pharmakokinetik»).
Therapiedauer
Adjuvante Behandlung von reseziertem NSCLC
Es wird empfohlen, dass Patienten mit Alecensa behandelt werden, bis die Krankheit erneut auftritt, es zu unkontrollierbarer Toxizität kommt, oder für eine Dauer von 2 Jahren.
Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC
Es wird empfohlen, dass Patienten so lange mit Alecensa behandelt werden, bis es zu einer Krankheitsprogression oder einer unkontrollierbaren Toxizität kommt.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Das Management von unerwünschten Arzneimittelwirkungen kann es erfordern, die Behandlung mit Alecensa zeitweilig zu unterbrechen, die Dosis zu reduzieren, oder die Behandlung ganz abzubrechen. Die Dosis von Alecensa sollte je nach Verträglichkeit in Schritten von je 150 mg zweimal täglich reduziert werden. Die Behandlung mit Alecensa sollte dauerhaft eingestellt werden, wenn Patienten die Dosis von 300 mg zweimal täglich nicht tolerieren.
In folgender Tabelle 1 sind allgemeine Empfehlungen zur Dosisanpassung von Alecensa aufgeführt.
Tabelle 1: Schema zur Dosisreduktion
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Dosisniveau
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Dosis
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600 mg zweimal täglich
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Erste Dosisreduktion
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450 mg zweimal täglich
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Zweite Dosisreduktion
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300 mg zweimal täglich
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Empfehlungen zur Dosisanpassung bei spezifischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen
Tabelle 2: Empfehlungen zur Dosisanpassung bei spezifischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)
Grad
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Behandlung mit Alecensa
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Interstitielle Lungenerkrankung (ILD)/Pneumonitis (alle Grade)
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Sofortige Unterbrechung und dauerhaftes Absetzen, falls keine anderen potenziellen Ursachen für eine ILD/Pneumonitis identifiziert werden konnten
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ALT- oder AST-Erhöhung > 5-fach ONW mit Gesamtbilirubin ≤ 2-fach ONW
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Zeitweilige Unterbrechung bis zu einer Erholung auf die Ausgangswerte oder ≤ 3-fach ONW, dann Wiederaufnahme mit reduzierter Dosis (siehe Tabelle 1)
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ALT- oder AST-Erhöhung > 3-fach ONW mit Erhöhung des Gesamtbilirubins > 2-fach ONW bei Abwesenheit von Cholestase oder Hämolyse
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Dauerhaftes Absetzen von Alecensa
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Bradykardiea Grad 2 oder Grad 3 (symptomatisch, kann schwer und medizinisch signifikant sein, medizinische Intervention indiziert)
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Zeitweilige Unterbrechung bis zu einer Erholung auf eine Bradykardie ≤ Grad 1 (asymptomatisch) oder auf eine Herzfrequenz ≥60/min. Bewertung der Begleitmedikation mit bekannter Bradykardie verursachender Wirkung sowie der antihypertensiven Medikation. Falls eine mitverursachende Begleitmedikation identifiziert und abgesetzt oder in der Dosis angepasst wird, Wiederaufnahme der Behandlung mit der vorherigen Dosis nach Erholung auf eine Bradykardie ≤ Grad 1 (asymptomatisch) oder auf eine Herzfrequenz ≥60/min. Falls keine mitverursachende Begleitmedikation identifiziert oder eine solche nicht abgesetzt oder in der Dosis angepasst wird, Wiederaufnahme der Behandlung mit reduzierter Dosis (siehe Tabelle 1) nach Erholung auf eine Bradykardie ≤ Grad 1 (asymptomatisch) oder auf eine Herzfrequenz ≥60/min.
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Bradykardiea Grad 4 (lebensbedrohliche Konsequenzen, dringende Intervention indiziert)
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Dauerhaftes Absetzen, falls keine mitverursachende Begleitmedikation identifiziert wird. Falls eine mitverursachende Begleitmedikation identifiziert und abgesetzt oder in der Dosis angepasst wird, Wiederaufnahme der Behandlung mit reduzierter Dosis (siehe Tabelle 1) nach Erholung auf eine Bradykardie ≤ Grad 1 (asymptomatisch) oder auf eine Herzfrequenz ≥60/min unter häufiger Überwachung wie klinisch indiziert. Bei Wiederauftreten dauerhaft absetzen.
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CPK-Erhöhung > 5-fach ONW
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Zeitweilige Unterbrechung bis zu einer Erholung auf den Ausgangswert oder auf ≤ 2,5-fach ONW, dann Wiederaufnahme mit der vorgängigen Dosis
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CPK-Erhöhung > 10-fach ONW oder zweitmaliges Auftreten einer CPK-Erhöhung > 5-fach ONW
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Zeitweilige Unterbrechung bis zu einer Erholung auf den Ausgangswert oder auf ≤ 2,5-fach ONW, dann Wiederaufnahme mit reduzierter Dosis (siehe Tabelle 1)
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Niereninsuffizienz Grad 3
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Zeitweilige Unterbrechung bis zur Erholung des Serumkreatinins auf Werte unterhalb oder in Höhe des 1,5-fachen des oberen Normwerts, dann Wiederaufnahme der Behandlung mit reduzierter Dosis
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Niereninsuffizienz Grad 4
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Dauerhaftes Absetzen von Alecensa
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Verdacht auf oder bestätigte hämolytische Anämie mit Hämoglobin < 10 g/dl (Grad ≥2)
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Vorübergehend absetzen, bis sich die Werte erholt haben, danach die Behandlung entweder mit reduzierter Dosis wieder aufnehmen (siehe Tabelle 1) oder dauerhaft absetzen.
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ALT = Alanin-Transaminase; AST = Aspartat-Transaminase; ONW = oberer Normwert
a Herzfrequenz unter 60 Schläge pro Minute
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter oder mittelgradiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisanpassung notwendig. Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion sollten eine Dosis von 450 mg in oraler Verabreichung zweimal täglich (tägliche Gesamtdosis 900 mg) erhalten (siehe «Pharmakokinetik: Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis mässiger Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Anpassung der Dosis notwendig. Alecensa wurde bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion nicht untersucht. Da die Elimination von Alectinib über die Nieren jedoch vernachlässigbar ist, ist eine Dosisanpassung bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion nicht notwendig (siehe «Pharmakokinetik: Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung von Alecensa ist bei Patienten im Alter von ≥65 Jahren nicht nötig.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Alecensa wurde bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahren) nicht untersucht.
Verspätete Dosisgabe
Falls eine geplante Dosis von Alecensa ausgelassen wird, können Patienten diese Dosis direkt nachholen, ausser die nächste planmässige Dosis ist weniger als 6 Stunden entfernt. Falls es nach Einnahme einer Dosis Alecensa zu Erbrechen kommt, sollten Patienten die nächste Dosis zu der ursprünglich geplanten Zeit einnehmen.
Art der Anwendung
Alecensa Hartkapseln dürfen weder geöffnet noch aufgelöst werden und sollten zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen sowie ganz geschluckt werden.
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