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Fachinformation zu Andropecia Biorga:Bailleul (Suisse) SA
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: D11AX10
Wirkungsmechanismus
Finasterid ist ein kompetitiver und spezifischer Hemmer der 5-alpha-Reduktase Typ II. Finasterid hat keine Affinität zu den Androgenrezeptoren und hat keine androgene, antiandrogene, östrogene, antiöstrogene oder progestagene Wirkung. Die Hemmung der 5-alpha-Reduktaseblockiert die periphere Umwandlung von Testosteron zum Androgen Dihydrotestosteron (DHT), was eine signifikante Herabsetzung der DHT-Konzentrationen im Serum und im Gewebe zur Folge hat. Finasterid bewirkt eine rasche Herabsetzung der DHT-Konzentration im Serum; innerhalb von 24 Stunden nach der Verabreichung wird eine signifikante Suppression erreicht.
Haarfollikel enthalten 5-alpha-Reduktase Typ II. Bei Männern mit androgenetischer Alopezie enthält die kahler werdende Kopfhaut verkleinerte Haarfollikel und erhöhte Mengen an DHT. Bei solchen Männern reduziert die Verabreichung von Finasterid die DHT-Konzentration in der Kopfhaut und im Serum. Männer mit einem genetischen Mangel an 5-alpha-Reduktase Typ II leiden nicht an androgenetischer Alopezie. Diese Befunde und die Ergebnisse klinischer Studien bestätigen, dass Finasterid den Prozess hemmt, der für die Verkleinerung der Haarfollikel der Kopfhaut verantwortlich ist, und dadurch eine Umkehr des Kahlheitsprozesses bewirkt.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von Finasterid 1 mg wurde in drei Studien (n= 1.879) bei Männern im Alter von 18 bis 41 Jahren mit leichtem bis mittelschwerem (Hamilton-Klassifikation II–V), aber nicht vollständigem Haarverlust nachgewiesen. In diesen Studien wurde der Haarwuchs mit den folgenden 4 separaten Auswertungsmethoden bestimmt: Bestimmung der Haarzahl, Bewertung von Photographien des Kopfes durch eine Expertengruppe von Dermatologen, Bewertung durch den Untersucher und Selbstbeurteilung durch den Patienten.
In den zwei Studien bei Männern mit Haarverlust am Scheitel wurde die Behandlung mit Finasterid 1 mg über insgesamt 5 Jahre weitergeführt. Während dieser Zeit zeigten die Patienten bereits nach 3 Monaten eine Verbesserung im Vergleich zum Ausgangswert und versus Placebo. Die 5-jährige Behandlung mit Finasterid 1 mg hatte eine Stabilisierung des Haarverlustes zur Folge, bei 90 % der Männer aufgrund photographischer Auswertung und bei 93 % aufgrund der Bewertung durch den Untersucher. Zusätzlich wurde bei 65 % der mit Finasterid 1 mg behandelten Männer über zunehmenden Haarwuchs aufgrund der Haarzählung (vs. 0 % in der Placebogruppe), bei 48 % aufgrund photographischer Auswertung (vs. 6 % in der Placebogruppe) und bei 77 % aufgrund der Bewertung durch den Untersucher (vs. 15 % in der Placebogruppe) berichtet. Im Gegensatz dazu wurde in der Placebogruppe bei 100 % der Männer ein schrittweiser Haarverlust über die Zeit aufgrund der Haarzählung (vs. 35 % der Männer unter Finasterid), bei 75 % aufgrund photographischer Auswertung (vs. 10 % der Männer unter Finasterid) und bei 38 % aufgrund der Bewertung durch den Untersucher (vs. 7 % der Männer unter Finasterid) beobachtet. Zusätzlich zeigte eine Selbstbeurteilung durch den Patienten eine relevante Zunahme der Haardichte, Verminderung des Haarverlustes und ein verbessertes Erscheinungsbild des Haares über die 5-jährige Behandlungsperiode mit Finasterid 1 mg. Während die Verbesserungen in Bezug auf den Haarwuchs im Vergleich zum Ausgangswert bei den Männern nach 2-jähriger Behandlung mit Finasterid 1 mg am grössten waren und danach schrittweise abnahmen (z.B. Zunahme von 88 Haaren in einem repräsentativen Bereich von 5,1 cm2 nach 2 Jahren und Zunahme von 38 Haaren nach 5 Jahren), verschlimmerte sich der Haarverlust in der Placebogruppe im Vergleich zum Ausgangswert zunehmend (Verlust von 50 Haaren nach 2 Jahren und von 239 Haaren nach 5 Jahren). Somit vergrösserte sich im Verlauf der 5 Studienjahre der Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen basierend auf allen 4 Auswertungskriterien.
Die Aussagekraft dieser Langzeitstudien unterliegt allerdings gewissen Einschränkungen: a) Die Drop-out-Rate über 5 Jahre unter Finasterid 1 mg betrug circa 40 %. Bei den in der Studie verbleibenden Patienten könnte es sich somit um selektionierte Personen mit günstigem Krankheitsverlauf handeln. b) Die Placebo-Gruppe war relativ klein (125 Patienten zu Beginn der Studienextension, 55 Patienten am Ende der Studie versus 1'090 Patienten beziehungsweise 613 unter Finasterid 1 mg).
In einer 48-wöchigen, placebokontrollierten Studie, in der die Wirkung von Finasterid 1 mg auf die Phasen des Haarwuchszyklus (anagene Wachstumsphase und telogene Ruhephase) bei Kahlheit am Scheitel evaluiert werden sollte, wurden 212 Männer mit androgenetischer Alopezie eingeschlossen. Zu Beginn und nach 48 Wochen wurde in einem 1 cm2 grossen Zielbereich der Kopfhaut die gesamte, telogene und anagene Haarzahl ermittelt. Die Behandlung mit Finasterid 1 mg führte zu Verbesserungen in der Zahl der anagenen Haare, während diese Zahl bei Männern in der Placebogruppe zurückging. Die mit Finasterid 1 mg behandelten Männer zeigten nach 48 Wochen im Vergleich zu Placebo eine Nettozunahme in der gesamten und anagenen Haarzahl von 17 bzw. 27 Haaren. Diese Zunahme der anagenen Haarzahl verglichen mit der Gesamthaarzahl führte nach 48 Wochen im Vergleich zu Placebo zu einer Nettoverbesserung von 47 % beim Anagen/Telogen-Verhältnis für die Männer unter Behandlung mit Finasterid 1 mg. Diese Daten belegen, dass eine Behandlung mit Finasterid die Umwandlung von Haarfollikeln in die aktive Wachstumsphase fördert.
Zusammenfassend zeigten diese Studien, dass eine Behandlung mit Finasterid 1 mg bei Männern mit androgenetischer Alopezie den Haarwuchs fördern und weiteren Haarverlust verhindern kann.
Bis zum heutigen Zeitpunkt liegen klinische Daten mit Finasterid 1 mg bei Männern mit androgenetischer Alopezie bis zu einer Behandlungsdauer von 5 Jahren vor.
Ergebnisse bei Frauen
In einer placebokontrollierten Studie über 12 Monate (n= 137) wurde bei postmenopausalen Frauen mit androgenetischer Alopezie unter Behandlung mit Finasterid 1 mg keine Wirksamkeit nachgewiesen. Diese Frauen zeigten im Vergleich zu Placebo keine Verbesserung bezüglich Haarzahl, Selbstbeurteilung durch die Patientin, Bewertung durch den Untersucher oder aufgrund photographischer Auswertung (siehe „Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten“).

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